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Denn im Concilio zu Trient,

Die haben's gut mit ihm nicht vor!"
Ben diesem lesten Wort verlor

Sein Othem sich, und wurde schwach.
Doch eh er kam in's Schlafgemach,
Trat er an's Fenster noch.

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Der fromme Doctor sein Gebet,
Wie er gewohnt es war zu halten.

Knaben:

Nun bitten wir den heiligen Geist
Um den rechten Glauben allermeist,
Daß er uns behüte an unserm Ende,
Wenn wir heimfahr'n aus diesem Elende.
Kyrie, eleison!

Mädchen:

Du süße Lieb', schenk uns deine Gunst!
Lass uns empfinden der Liebe Brunst!
Daß wir uns von Herzen einander lieben,
Und im Friede auf Einem Sinn' bleiben.
Kyrie, eleison!

Nachdem er so sich allenthalben
Zum Tode wohl bereitet hat,

Bestieg er seine Lagerstatt;

Und wie er eine Weil' hier lag,

Erließ an Selb'gen diese Frag',
Ich Michael Câlius:

Roch standen an des Bettleins Fuß
Der edle Herr Aurifaber,

Aus Wittenberg, der seufzte sehr;
Und als ihn Jonas sah erblassen,
So weint er über alle Maaßen.
Die Grafen Mansfeld standen daneben,
Und wollten sich nicht zufrieden geben;
J Michael Câlius,

Verging in einem Thränenguff,

Und sprach zu ihm, an's Bett gefeßt:
,,Mi reverende pater, jest,

Wie mich bedünkt, habt ihr wohl Hif'?
Das ist ein gottgefällig Zeichen!

Das kann Euch noch zum Heil gereichen!!
Doch mit gebrochner Stimm' und leis,
Antwortet er mit großem Fleiß,
Doch ganz veränderter Geberde:
,,Ach nein! ich hab' einen kalten Schweiß
Ich werde sterben! nun ich werde
Dahin fahr'n, an den Ort, woher
Dem Menschen keine Wiederkehr
Wärmt Tücher! Leget sie auf mich!
So seufzt er drauf herzinniglich,
Im Ausdruck allerherbsten Schmerzens;
Doch schont zur Zeit mir noch des Herzens!"

Bald legt er auf die and're Seit',
Entfernt der Lamp', in Dunkelheit,
Als wollt er schlummern, sein Gesicht.
Und da dem Schlaf wir trauten nicht,
Und kräftig ihm, mit Aquavit
Und Rosenessig Augenlied,

Wie Schlaf', in einem fort bestrichen,
So war sein Puls schon halb entwichen;
Die Lebensgeister matt und kalt.
Wie es nun ging zum Scheiden bald,
Hab' ich ihn nochmals laut befragt:
„Herr Doctor Martin Luther, fast,
Wollt' auf die evangelische Lehr',
So ihr bekannt zu Christi Ehr',
Ihr sterben auch in seinem Namen?"
Da seufzt er leis und gläubig: Amen.
Er schwieg; der Seiger ging auf zwey;
Alsbald entschlummert' er auf's Neu'.
Wie drauf der Seiger noch nicht gar,
Auf drey gestellt, drey Viertel war,
Und ich mit meinem Låmplein klar
Ihm unter beyde Augen leuchte:
Nahm ich der Todesfarbe wahr,
Womit sein Angesicht erbleichte,
Und daß sein Othem stille stand.

Ich schrie und rief sogleich zur Hand,

Herrn Jonas und die edlen Grafen;
Doch war er selig schon entschlafen.

Mådchen!

Du werthes Licht, gieb uns deinen Schein!

Lehr' uns Jesum Christ kennen allein,

Daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, Der uns bracht hat zum rechten Vaterland.

Kyrie, eleison!

1

Knaben:

Du höchster Tröster in aller Noth, Hilf, daß wir nicht fürchten Schand noch Lod, Daß in uns die Sinne nicht verzagen, Wenn der Feind wird das Leben verklagen. Kyrie, eleison!

13. Lied.

Von Herrn Philipp Melanchthon, Luthers Freund, und wie derselbe, nach des Mannes Gottes Tod, an Niemand einen Dank verdienen mochte, und wie er darob in groß Bekümmerniss und Anfechtung verfiel, so daß er auch zulegt seinen

Geist aufgab.

✪ stürmisch trauervolle Zeit,

Wo Morih Kaiser Karl bedräut!
Wo Luthers sanft gesinnter Freund,
Verkannt zugleich von Freund und Feind,
So rührend und so innig klagt:

,,hab' ich gefehlt, daß ich's gewagt?

In Liebe wollt' ich sie vereinen.

O, meine Augen könnten weinen,

Bis ich die Elbe ganz erfüllt;

Doch wär' mein Gram noch nicht gestillt!
Kaum gönnen sie mir eine Stätte

In meinem Alter, wo ich bete!

Die Schwerter sind nun aus der Scheide;
Gott ist mein Zeuge, was ich leide!
Denn die mit mir zu Tische saßen,
Und die von meinem Brot einß aßen,

Die ich erzog nach Chrifti Worten,
Sind meine größten Feinde worden!
Was hab' ich Schweres denn begangen?
Wie heißt mein kühnes Unterfangen,
Was ste so unerbittlich ahnen? -
Zum Frieden wollt' ich sie ermahnen;
Sie aber wollten Blutvergiessen:
Das ist es, dafür muss ich büßen!
Wo find' ich einen Zufluchtsort?
O, lasst aus diesem Land mich fort!
Ich will gen Asien entfliehen;
Ich will in eine Wildniss ziehen,
Und dort will ich so brünstig knien,
Am Grab' des Hieronymus;

Ich will mit so aufricht'ger Buß'

Mein Herz auf einen Stein dort legen,
Bis Gott, erweicht von seinen Schlägen:
„Geh' in die Scheide!" spricht zum Schwert;

Bis er mein Angstgebet erhört,

Und Deutschland, das sein Zorn verzehrt,

Sein Antlig wieder zugekehrt.

Und ob es dabey bleiben sollte,

Daß deutsche Erde mich nicht wollte:
So werd ich endlich, frey von Sünden,
Ein Pläschen doch im Himmel finden.
Ben ihm ist Gnad'! ich weiß es, ach
Was ich als Mensch, so arm und schwach,
Gefehlt in dieser Gottessach',

Daß jeden Fehl, den ich verübt,

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