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Mir mein getreuer Gott verglebt,
Den ich so brünstig stets geliebt!"

Du ringst, o Mensch, vergebens,
Und schaffst dir Sorg und Müh'!
Die Ruhe dieses Lebens
Erringest du doch nie.

Den Bettler, wie den König
Ereilt der bange Schmerz:
Drum hoffe nur ein wenig,

Und duld', o armes Herz!

Was sehnst du dich mit Weinen

Aus dieser Welt hinweg?
Flammt Gottes Herz in Steinen
Nicht wie im Wolkensteg?
Was birgt im Meeresgrunde
Des Kiesels Flammenkleid?
Gott ist in dieser Stunde;
Gott in der Ewigkeit.

Und wollt' ich Flügel borgen

Vom ros'gen Sternenheer;
Gen Abend oder Morgen,
Und flög' ich über's Meer,
Wo Sonn' und Mond erblassen
Mit nicht'gem Purpurroth:
Doch würde dort mich fassen
Dein Arm, allmächt'ger Gott!

Lass Ruh' in dir mich finden,
Du Urquell ew'ges Licht's!

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Des Erdengeist's Erblinden
Zerstieb' ins alte Nichts!

Dein ist das Reich der Treue.

Was Mensch am Menschen übt,

Schafft nichts, als Scham und Reue:
Beglückt, wer Gott geliebt!

So musst in jenen Trauertagen Der edle Herr Melanchthon klagen, Den, mit dem Schwert schon in der Hand, Die blinde Zeit nicht mehr verstand, Die in den Krieg sich stürzen wollte, Der dreyßig Jahre dauern sollte. Sie überhört im wilden Grimme Die warnend fanfte Freundes-Stimme, Die ihr erklang in seinem Wort. Melanchthon aber klagte fork, Bis ihn, gestillt sein Erdenklagen, Gefreundter, heil'ger Engel-Schaar, Ihn, der ja selbst ein Engel war, Zu Gottes Schoos empor getragen. Ihr alle, die ihr ihn verkannt, Hört, hört, wie an des Grabes Rand, Als seines Lebens Pulse stocken, Mit selig gläubigem Frohlocken, Den Engeln Gottes durch die Luft Sein sanfter Geist entgegen ruft: ,,Nach vielen ausgestandnen Leiden, Mein Seel'chen, sollst du endlich scheiben! Entrückt dem Todeshaff der Feinde,

Und den Verfolgungen der Freunde;
Aus unversöhnter Priesterwuth,

Nimmst du, versöhnt durch Christi Blut,
Zu Gott empor nun deinen Lauf.

Was zagst du? Schwing dich fröhlich auf!"

Nach: Heil'ge Liebe, Himmelsglaube ic.

Alle:

Wie ein Vöglein, das verschlagen
Seint im stillen Ocean,

Komm, zur Heimath mich zu tragen,
Liebe, dir gehör' ich an!

Einzelne:

Vor mir fliegt die weiße Taube,
Die vor keinem Sturm erbleicht:
Weil ich an die Heimath glaube,
Hab' ich sie auch schon erreicht.

Alle:

Hab' ich deinen Wink verstanden,
Ist mein Hafen quch nicht weit
Unten seh' ich Schiffe stranden;
Mich empfängt die Ewigkeit.

So hast du endlich ausgeweint,
Melanchthon, Luthers edler Freund!
Ja, dein Verdienst ist nun erkannt!
Dein ewig theures Sachsenland,
Nie kann es dir genug verdanken,

Was du, mit göttlichen Gedanken, Gestiftes hast, und frommen Fleiß. Komm, selger Geist, in unsern Kreis, Woll' uns an diesem Tag erscheinen! Verschmäh' uns nicht, wir sind die Deinen! Laß reiner, evangel'scher Lehr', Erwachsen uns zu Schuß und Ehr', Das wir, geprüft wie du auf Erden, Im Glauben treu erfunden werden! Es flammt und leuchtet ja dein Wort Noch stets in unsern Schulen fort; Wir freu'n uns sämmtlich deiner Gaben. So sollst du denn ein Denkmahl haben, So anspruchslos, und so bescheiden, Wie du gewesen bist in Leiden, Bie du gewesen bist in Freuden: So soll auch dieses Denkmal feyn! Kein Erz, kein Gold, kein Marmorstein; Nein -frommer Kinderherzen Schaar, Sie fey, für jest und immerdar, Melanchthons stiller Dankaltar!

Gloria!

Dir Dreyeinigkeit
In Ewigkeit!
Gloria!

Du bist und warst vor Abrams Zeit, und bleibest bist in Ewigkeit:

Gloria!

Leydens Belagerung

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die Spanier.

Einleitung.

Hierauf begab es sich, daß das Licht, was Luther in Sachsenland angezündet hatte, sich auch nach den Niederlanden und Holland verbreitete, und daß die neue Lehre daselbst viele eifrige Anhånger fand. Die Niederlande standen aber dazumal unter der Herrschaft König Philipps II. von Spanien, der ein sehr abergläubischer Herr war, dem die Ausrottung der Keßer als ein gottgefäl= liges Werk erschien, wodurch er sich den Himmel schon auf Erden verdienen wollte. Er schickte dem zufolge einen seiner Generale-mit Namen Alba nach den Niederlanden, und gab demselben eine große Heeresmacht zur Seite. Dieser Alba verübte solche Grausamkeiten und Greuel, wohin er fam; er ließ so viel unschuldige Menschen das Schaf= fot besteigen, daß sein Name mit Recht ein Spott und Schandlied für alle Zeiten, in evangelischen

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