Denkt nach, klopft an ein Kloster an, Und ist, getreu nach Christi Worten, Aus einem wilden Reitersmann Ein großer frommer Bischof worden.
du fröhliche,
O du selige,
Gnadenbringende Martinszeit! Kleide die Armen;
Christ lohnt Erbarmen: Freue, freue dich Christenheit!
Nun, da ich dieses Euch vermeld't, Was für ein frommer Liebes-Held Der Taufe Luthern musst entheben, Und ihm den Namen Martin geben: So nimmt Euch, hoff' ich, auch jehunder Des Doctor Martins Thun nicht Wunder, Der beides lernte, muthig reiten, Und für die Kirche tapfer streiten, Von jenem heil'gen Rittersmann, Der's in der Tauf' ihm angethan Zugleich mit seinem frommen Ramen, Daß er in Liebe musst entflammen: So, daß der Luther, gut und groß, Ein Stück von seinem Rock nicht bloß Und seines Regenmantels Schooß; Nein, auch mit Freuden, Leib und Leben Für seine Brüder hinzugeben Zu jeder Stunde war bereit; Wie solcher edlen Freudigkeit
Stadt Worms ein ew'ger Zeug' uns ist. Gelobt dafür sei Jesus Christ!
O du fröhliche, O du selige,
Gnadenbringende Martinszeit! Hölle mag wüthen;
Christ wird uns hüten: Freue, frene dich Christenheit!
Wie Luther zu Eisenach vor den Thüren sang, und von der Frau Cotta in ihr Haus aufgenommen wurde.
Do wuchs in Gottes Furcht zum Mann Der fromme Knab' einfältig an; Doch weil der Kindlein viel im Haus, Musst unser Luther fleißig aus, Sein Brot an Thüren zu ersingen, Wie's fromme Schüler noch vollbringen Zu Magdeburg, zu Eisenach, Zu Erfurt bis auf diesen Tag. Als nun der Knabe vierzehn Jahr, In solchem Lauf, geworden war, hat ihm, nach Eisenach geführt, Eine fromme Frau einst zugehört, Der Gott alsbald das Herz gerührt, Von wegen seiner Stimme Klang, Die tief ihr in die Seele brang.
Frau Cotta, so ist ste genannt, Und frommen Christen wohlbekannt, Dieweil sie ihn ins Haus genommen, Von dem uns Allen Heil ist kommen; Den Morgenstern von Wittenberg, Deff Ruhm erschallt nach Genf und Zürch, Das Rüstzeug Gottes auserwählt, Den ewig theuern Glaubensheld, Herrn Martin Luther für und für: Frau Cotta, Gott vergelt es Dir!
Ihr Andern aber merket dran, Wie schön es ist und wohlgethan, Wenn Kirch' und Schulen ihr bedenkt! Denn, wem Gott seine Gaben schenkt, Dem schenkt er sie aus Gnadenwahl. Wer frommer Diener Gottes Zahl Vermehren hilft auf seinem Plak, Der sammelt einen Himmelsschak, Den weder Rost, noch Motten fressen. Gott wird's Frau Cotta nicht vergessen!
Nach: Heil dir im Siegerkranz.
Was zieht für ein Gesang So fromm die Straß' entlang, Von Thür zu Thür?
Hell singt im Knabenchor Ein Kind, das Gott erfor;
Sein Engel neigt das Ohr: Heil Luther dir!
II. Dr. Martin Luther im Kloster und auf dem Lehrstuhle.
Willkommen, schöner Lag!
Wer dich nicht singen mag, Entweiche schnell!
Der ist kein freyer Mann, Der heut nicht singen kann, Der stimmt ein Lied nicht an Dem Sachsen-Tell!
Eisleben, Wittenberg,
Rührt euch, ihr alten Sårg',
Wie Alexius vom Bliß erschlagen, und Luther dadurch ins Kloster gejagt wurde.
Herr Martin, als er eines Tag's,
Mit einem Gesellen seines Schlag's, Recht lustig, froh und guter Ding', In freiem Felde sich erging, In dem schönen Thüringer-Land Merius ist der Gesell genannt, Und Erfurt die uralte Stadt, Allwo sich dieß begeben hat-
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