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Spricht so vor Luther sein Gesell: ,,Es kommt ein Wetter, gehn wir schnell! Lass sehn, ob wir in jenen Gründen Nicht etwa Unterkommens finden!" Wie er das Wort gesagt und jeht Den Fuß zum Schreiten vorwärts sest, So machtig einer schreiten mag, Bedeckt sie beide Bliß und Schlag; Ein ungeheures Flammenmeer, Und ach! Alerius ist nicht mehr! An seines Freundes Seit' erschlagen, - Muss dieser ihn von hinnen tragen. Von jenem ernsten Augenblick, Wo des Apostel Sauls Geschick Den Luther zum Apostelamt Mit heil'gem Himmelsblig entflammt, Erschienen alle Erdending'

Ihm gar verächtlich und gering.

Er will von dieser Welt nichts wissen,
Er legt sein Elend Gott zu Füßen,
Er zieht in Klostereinsamkeit,
Wo er den Leib zu streng kastei't,
Daß ein und einen halben Tag
Er einst in seiner Zelle lag,

Das Blut den Wangen schon entwichen,
Das Angesicht zu Schnee verblichen,

Von vielem Beten, Fasten, Singen;

Man konnt ihn kaum in's Leben bringen,
Weil er versunken ganz und gar

In himmlische Gesichte war;

Bis frommer Mönche Chorgesang,
Der durch das Kreuzgewölb' erklang,
Mit seinen leisen Himmelsklagen
Ihn zwang, die Augen aufzuschlagen.
Drum blieb auch Luther immerdar,
Bis in sein lehtes Lebensjahr,
Wo seinem Volk ihn Gott entzogen,
Der edlen Musica gewogen,

Weil sie von Todten ihn erweckt.

Auch hatt' ihm schon der Geist entdeckt,

Wozu er gern erwählt ihn hätte.
Ein alter Mönch trat vor sein Bette,
Der plöslich so zu ihm begann:
,,Mein frommer Bruder, höret an:
Ihr sterbt noch nicht an diesem Ort;
Also geschieht des Herren Wort

Durch mich zu Euch: Ihr sollt auf Erden
Noch einst ein frommer Bischof werden,
Ein Licht zu leuchten fern und nah!“
Die Prophezeihung ihm geschah,
Als seines Alters noch nicht gar
Herr Luther ein und zwanzig Jahr
Zu Thüringen in Erfurt war,
Wo er im Augustiner - Orden

Gar bald darauf ein Mönch geworden.

du fröhliche,

bu selige,

Gnadenbringende Martinszeit!
Christ, unser Meister,

Heiligt die Geister:

Freue, freue dich Christenheit!

4. Lied.

Wie Luther gegen Tegel die Buße predigte.

Zu Erfurt Luther bass studiert,

Allwo er bald Magister wird;
Gesellt zu frommen Klosterleuten,
Sich muss zu niederm Dienst bereiten;
Muffs Kirche fegen, Glocken låuten,
Und, propter panem, an den Thüren
Mit einem Brotsack kalendieren;
Was alles er besorgt auf's Best.
Und als das Kloster ihn entlässt,
Schickt ihn sein Augustiner Orden
Gen Wittenberg, mit guten Worten,
Woselbst er ist ein Doctor worden.

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Da Menschensaßung immerfort Jhn ångstigt, sucht er Gottes Wort; Und wie er lernt die Bibel kennen, Fühlt er in sich ein Licht entbrennen: Das ist das Licht in dunkler Nacht, Wodurch alle Dinge sind gemacht, Das, unserm Herzen eingeschrieben, Befiehlt: du sollst die Brüder lieden! und kannst du diesen Spruch nicht beten, So schwebst du, Mensch, in großen Nöthen; Denn wer dem Bruder Haff erweis't, Betrübt in sich den heil'gen Geist, Der uns in Allem unterweist. Mit diesem theuern Himmelsbrot Schlägt Luther Eck und Tegel todt,

Die allzu listig disputieren,
Und weltlich böse Händel führen;
Die meinen, mit dem Ablasskasten,
Mit leiblichem Kastey'n und Fasten
Die Bruderliebe zu versöhnen,

Und Gott mit ihrem Wandel höhnen;
Die so verblend't in ihrem Sinn

Dess trägt der böse Feind Gewinn!

Daß Mord und Todtschlag, Schwelgen, Prassen, Bis in den Tod die Brüder hassen,

Und solchem frevelnden Beginnen

Sie noch Entschuldigung ersinnen;
Wie Tehel lehrt mit Übermuth

Durch seinen Ablasszettel gut:

„Sobald das Geld im Kasten klingt,

Die Seel' auch aus dem Fegfeuer springt."

So spielten sie mit falschen Eiden

Und lebten als die binden Heiden.

Wie mochte das wohl Luther leiden?

Zerfall' im Vaterland,
Du dunkle Scheidewand,
Die Herzen trennt!
Erglüh' am Bund'saltar,

Du fromme Christenschaar,
Wie Sternlein hell und klar
Am Firmament!

Als bald darauf es nun geschah,
Gen Jüterbock, von fern und nah,
Viel Volks zum Ablasskråmer kam.

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