Christian Ewald von Kleift. (Geschichte der deutschen National-Litteratur § 43.) Ode an die preußische Armee.*) Unüberwundenes Heer! mit dem Tod und Verderben Um das der frohe Sieg die gold'nen Flügel schwingt, Sieh'! Feinde, deren Last die Hügel fast versinken, Den Erdkreis beben macht, Zieh'n gegen dich und droh'n mit Cual und ew'ger Nacht: Der dürre scheele Neid treibt niederträcht'ge Scharen Und Nordens Höhlen spei'n, so wie des Osts, Barbaren *) Gude 1, 24. Verdopp'le deinen Mut! Der Feinde wilde Fluten Und die Gerechtigkeit verjagt den tollen Schwarm. Die Nachwelt wird auf dich als auf ein Muster sehen; Zieh'n dich den Römern vor, dem Täsar Friederich, Nur schone, wie bisher, im Lauf von großen Thaten Den Landmann, der dein Feind nicht ist! Hilf seiner Not, wenn du von Not entfernet bist! Das Rauben überlaß den Feigen und Kroaten. Ich seh', ich sehe schon - freut euch, o Preußens Freunde In Ungewittern zieh'n die Wilden stolz heran: Doch Friedrich winket dir, wo sind sie nun, die Feinde? Du eilest ihnen nach, und drückst mit schweren Eisen Den Tod tief ihren Schädeln ein, Und kehrst voll Ruhm zurück, die Deinen zu erfreu'n, Auch ich, ich werde noch, Einher vor wenig Helden zieh'n. vergönn' es mir, o Himmel! Ich seh' dich, stolzer Feind! den kleinen Haufen flieh'n Der schlanken Espen furchtsam Laub was für Anmut haucht anizt Ja, sagt Grin, sie macht uns froh *) Gude I, 34. Lüben und Nace I, 389. Leimbach III, 107. Den Lohn der Redlichkeit empfah'n. Ehr', Ueberfluß und Pracht ist Tand; Oft auch ergriff mich auf dem Meer Die Flügel, schüttelte davon Der Knabe schmiegt' sich an den Arm Frins, und sprach: Nein, Vater! nein, Du stirbst noch nicht! der Himmel wird Dich noch erhalten, mir zum Trost. Und viele Thränen flossen ihm Vom Aug'. Indessen hatten sie Die Reusen ausgelegt. Die Nacht Stieg aus der See, sie ruderten Gemach der Heimat wieder zu. Frin starb bald. Sein frommer Sohn Beweint' ihn lang', und niemals kam Ihm dieser Abend aus dem Sinn. Ein heil'ger Schauer überfiel Ihn, wenn ihm seines Vaters Bild Vor's Antlig trat. Er folgete Stets dessen Lehren. Segen kam Auf ihn. Sein langes Leben dünkt Ihm auch ein Frühlingstag zu sein. Friedrich Gottlieb Klopstock.") (Geschichte der deutschen National-Litteratur § 45.) J. G. Gruber, Klopstods Oden mit erläuternden Anmerkungen, 2 Bände, Leipzig 1831. - C. F. R. Betterlein, Klopstocks Dden und Elegien mit erklärenden Anmerkungen, 3 Bände, Leipzig 1833. Bern= hard Wernete, Klopstocks Oden und Elegien mit erklärenden Anmerkungen, Soest 1866. H. Dünger, Klopstocks Oden, Auswahl, mit Einleitung und Anmerkungen, Leipzig 3. Aufl. 1886. A. L. Back, Klopstocks Oden in Auswahl mit Anmerkungen, Stuttgart 1874.- Andere Erläuterungsschriften siehe unter den einzelnen Oden! Göinger II, 78. - Leimbach III, 115. |