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Goethe's Fauft.

Erster und zweiter Theil

Zum erstenmal vollständig erläutert

von

H. Dünger.

Auch noch so fern
Schimmert's hell und klar,
Immer nah und wahr.

LIBRAR

OF TH

UNIVERSI
Zweiter Theil.
CALIFORNIA

Leipzig,

Dhk'sche Buchhandlung.

1851.

Heilige Poesie,
Himmelan steige sie,
Glänze der schönste Stern,
Fern und so weiter fern,
Und sie erreicht uns doch
Immer, man hört sie noch,
Vernimmt sie gern.

Dritte Abtheilung.

Erläuterung des zweiten Theiles von Goethe's „Faust“.

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Faust muß von dem gewaltigen Schlage, den Gretchen's schreckliches Unglück ihm versezt hat, wiederhergestellt werden, damit er mit frischem Muthe zu neuem Streben und Wirken sich erheben könne. Aber so wenig sein Schmerz um den Untergang der Geliebten eigentliches Reuegefühl ist, welches, von der lastenden Schwere der Schuld niedergedrückt, die Entzweiung mit der göttlichen Weltordnung betrauert, so wenig kann diese Wiederherstellung eine moralische sein, auf dem Sittlichkeitsprinzipe und der Anerkennung der verlegten und deshalb zu fühnenden Gottheit beruhen. Freilich ist es wahr, daß gerade dem größten Sünder durch das tiefe Reuegefühl seiner ihre Entzweiung mit Gott durchempfindenden Seele die Befehrung urplößlich kommen kann, aber es ist dies nur durch einen Strahl der unmittelbar einwirkenden göttlichen Gnade möglich, die nach dem Prolog im Himmel“ in das Schicksal Faust's nicht eingreifen soll, da der Herr dem Mephistopheles erlaubt hat, diesen, so lang er lebe, seine Straße sacht zu führen, abgesehen davon, daß die eigentlich dramatische Handlung hiermit ganz abgeschnitten sein würde. Faust soll nur neu belebt werden, seine Seele soll an der frischen Natur wieder gesunden, sich dem vernichtenden Schmerz entreißen. Wie wir schon im ersten Theile sahen, daß Faust, um sein Herz zu beruhigen und sich vor wilder Gier zu retten, in die Einsamkeit der Natur flieht, so ist es auch hier die Wunderkraft der Natur, durch welche er gesundet. Pflegte sich ja unser Dichter selbst von gewaltigen Schicksalsschlägen im Genusse der schönen, Leben spendenden Natur wiederherzustellen. So sehen wir ihn längst nach der Dichtung unserer Szene, als der Tod seines Fürsten und langjährigen Freundes, des Herzogs Karl August, ihn tief erschütterte, im Juli 1828, sich auf das herzogliche Schloß Dornburg zurückziehen, wo er sich ganz in die Betrachtung und den Genuß der Natur versenkte, wie seine damaligen

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