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unkorrigierten Baviandatum um 1110 (nach dem korrigierten Baviandatum um 1010) und Samsi-Adad danach um 1820 (1720), so würde Salmanassar I., falls er 580 Jahre nach diesem regiert hätte, um 1240 (1140) fallen, statt um oder kurz vor 1300 v. Chr. Da es nun unmöglich ist, Tiglatpileser I 60 Jahre heraufzurücken, weil wir uns dadurch nicht nur mit dem überlieferten Baviandatum in Widerspruch setzen würden, sondern außerdem die zwischen diesem und den sämtlichen übrigen keilinschriftlichen und ägyptischen Daten bestehende Kluft von ohnehin einem Juhrhundert noch erweitert würde.') so erkennen wir, daß die neue Angabe Salmanassars I. so unmöglich gedeutet werden kann. —

Es bleibt nur übrig anzunehmen, daß die 580 Jahre eine Gesamtsumme darstellen, in der die erstgenannten 159 Jahre als deren Bestandteil mit enthalten sind. Dabei ist es für die Sache gleichgiltig, ob man sich mit der Annahme einer sprachlichen Unklarheit oder Ungenauigkeit der Vorlage, die der Verfasser des Textes verwertete, begnügen) oder vielmehr, was mir kaum zu vermeiden scheint, ein direktes sachliches Versehen des Verfassers der Inschrift zugestehen will, dem als Material zwei Daten zur Verfügung standen: 1. der Abstand zwischen dem Bau der Erišu und dem des Samsi-Adad und 2. die Zeit, während welcher der Tempel bis auf Salmanassar I. überhaupt bestanden hatte, soweit sie berechenbar war.3)

Da der Zwischenraum von Ušpia bis auf Erišu nicht angegeben wird, so ist klar. daß man für Ušpia's Zeit gar keinen Anhaltspunkt hatte, so daß also die Zeit vor Erišu auch in der Gesamtsumme von 580 Jahren nicht enthalten sein kann.

Šamsi-Adad, der Priesterfürst von Assur baute demnach am Haupttempel von Assur 580 159 421 Jahre vor Salmanassar I., von dem wir wissen, daß er um 1300 regiert hat. Setzen wir nun Tiglatpileser 1. nach dem unkorrigierten Bavian-Datum auf 1110 v. Chr., und damit Šamsi-Adad auf ca. 1820 v. Chr., so kommen wir für Salmanassar I. 1820 421 1399 v. Chr., also auf ein um ca 100 Jahre zu hohes Datum. Damit ist bereits angesprochen, daß das korrigierte, d. h. um 100 Jahre herabgeminderte Bavian-Datum (Tiglatpileser I. um 1010: SamsiAdad um 1720 v. Chr.) für Salmanassar I. den unserer anderweitigen Kunde genau entsprechenden Ansatz 1299 v. Chr. ergibt. Oder anders gefaßt: Samsi-Adad I., der Priesterfürst von Assur, fällt nach der richtig verstandenen neuen Angabe Salmanassars I. genau in die Zeit, in die

1) Dies scheint Delitzsch, Mitteil. der D. 0.-G. Nr. 21 S. 48, entgangen zu sein.

2) Der Tempel, den“ und „der Tempel, an welchem Samsi-Adad (sc. als Letzter) gebaut hatte", werden z. B. assyrisch gewöhnlich nicht verschieden ausgedrückt. 3) Man beachte übrigens, daß das klare „seit der Regierung des" der ersten Zahlangabe bei der zweiten fehlt.

ich ihn auf Grund meiner Korrektur des Bavian-Datums angesetzt hatte: um 1720 v. Chr.1) (Erišum ist danach um 1880 v. Chr. zu setzen).

Dadurch ist meine, durch die Korrektur des Bavian-Datums gewonnene Lösung eines Hauptproblems der antiken Chronologie vor Nabonassar nun auch durch eine assyrische Angabe, die ein Datum Tiglatpilesers' 1. direkt kontrolliert, schlagend und endgültig bestätigt.2)

1) S. Zwei Hauptprobleme S. 165; und die Tabelle III „Die kassitische Dynastie C der Königsliste nebst Synchronismen". Es ist also nicht richtig, wenn Delitzsch a. a. O. S. 48 schlechtweg bemerkte: „Auf Grund einer Angabe Tiglatpileser's I. pflegten wir bisher jenen Šamsi-Adad um 1820 v. Chr. anzusetzen." Weisbach's Versuch, die Folge der babylonischen Könige der Dynastie C zu ändern, so daß wir u. A. nur mit einem Burnaburiaš zu rechnen hätten (Babylonische Miscellen, Heft 4 der Wissenschaftl. Veröffentlichungen der D. O.-G.), scheitert daran, daß uns ja 2 Burnaburiaš, einer als Sohn des Kadašman-Bêl (Zwei Hauptprobleme 132 ff.), der andere als Sohn eines Kurigalzu bezeugt sind. Näheres in den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft für 1903.

2) Während ich diese Zeilen schrieb, sandte mir J. V. Prášek unter den Historikern, die mein Buch beurteilt haben, der einzige, welcher der Lösung meines ersten Problems nur mit einigem Vorbehalt beigestimmt hatte - eine spontane Zuschrift, in der er mich zu der Bestätigung, die meine Restriktion des Ansatzes für Tiglatpileser I. durch die Šamši-Adad-Angabe in Nr. 21 der Mitteil. der D. 0.-G. erhalte, beglückwünscht. Prášek ist also zu demselben Ergebnis gelangt wie ich.

Mitteilungen und Nachrichten.

Zur Religion der alten Thraker.
Von Gawril Kazarow.

In den „Mémoires de la société nationale des antiquaires de France“ für das Jahr 1899 (Paris 1901) S. 339 fg. hat Louis Poinssot einige Inschriften aus Bulgarien publiziert, unter denen sich auch eine Votivinschrift „Herculi Invicto“ aus Arcer (Ratiaria) befindet, S. 342. An diese Inschrift hat L. Poinssot sehr beachtenswerte Bemerkungen angeknüpft. Ausgehend von der Tatsache, daß in den Inschriften aus den Donauprovinzen, besonders aus Dakien, der Hercules Invictus sehr oft vorkommt, ferner daß dieser Hercules einige charakteristische Züge aufweist, die mit dem Wesen des römischen Hercules nicht gut vereinbar sind, hat dieser Gelehrte den Nachweis geführt, daß unter dem Namen des Hercules Invictus in den betreffenden Inschriften sich eine nationale dakische Gottheit verbirgt, nämlich ein Heilgott. Zur Bestätigung dieser Vermutung dient auch der Umstand, daß dieser Hercules oft zusammen mit Aesculapius und den Nymphen erwähnt wird. Poinssot hat auch den Beinamen Invictus treffend erklärt.

Wir möchten unserseits noch folgendes hinzufügen. Dieser Heilgott scheint überhaupt thrakisch zu sein; es ist sogar möglich. seinen thrakischen Namen zu rekonstruieren. Wir kennen nämlich einen makedonischen Heilgott dagowy, mit dessen Namen Crusius (Roscher, Lexikon der griech.-röm. Myth. I 963) den Namen des thrakischen Stammes Δάρσιοι oder Δερσαῖοι Δερραίοι verglichen hat (vgl. Tomaschek, Die alten Thraker I S. 68). Wie genugsam bekannt ist, tragen Volksstämme oft den Namen eines Gottes; deshalb hat Usener (Götternamen, S. 359, 171) einen thrakischen Heilgott 4ooos rekonstruiert. Das ist derselbe Gott, den auch der thrakische Stamm der Daker verehrt hat.

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Das Gesagte ist nicht außer acht zu lassen, wenn wir die weite Verehrung des Aeskulapius in Thrakien erklären wollen. Votivinschriften an Asklepios finden sich in Bulgarien nicht selten; vgl. z. B. die von Dobrusky publizierten griechischen Inschriften in der bulg. Zeitschrift Ministerski Sbornik": Bd. XII S. 322; Bd. XIII S. 427, 429; dieNamen der die Inschriften Weihenden sind teilweise thrakisch. Hier gehört auch des Esculapius Zimidrenus, den die Thraker zusammen mit dem thrakischen Reiter nach Rom gebracht haben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Asklepios Esculapius die griechische, beziehungsweise römische Bezeichnung für den Landesheilgott des Thraker ist. Es ist ja bekannt, daß dieselbe Erscheinung auch bei anderen Göttern vorkommt: Apollo, Diana, Liber (vgl. v. Domaszewski, Religion des röm. Heeres, S. 53 fg.). Sofia.

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Der Geburtstag des Antiochos Epiphanes.

Von Hugo Willrich.

Schürer hat im Jahrgang 1901 der Zeitschrift für neutest. Wiss. p. 48-52 das ihm bekannte Material über die monatlichen Geburtstagsfeiern für die hellenistischen Könige zusammengestellt und damit gezeigt, daß die seit alters gegen

die Realität einer solchen im II. Makkabäerbuch 6, 7 erwähnten Feier tür Antiochos Epiphanes erhobenen Bedenken unbegründet sind. Schürer übersieht dabei aber, daß jene Stelle schon in der Parallelstelle des 1. Makkabäerbuches eine Stütze findet. Während in II. Makk. 6, 7 die Juden allmonatlich am Königsgeburtstag zur Teilnahme am Opferschmaus gezwungen werden, ohne daß hier ein Datum genannt würde, heißt es I. Makk. 1, 54-63, am 25. Kislev (der in II. Makk. erst c. 10, 5 genannt wird) sei auf den heidnischen Altären geopfert worden, und man habe die Juden dabei tribuliert, was fortab alle Monate geschah. Wenn nun hier auch nicht gesagt wird, daß es sich um die Feier des Königsgeburtstags handelte, so liegt es doch auf der Hand, daß diese allmonatlich dargebrachten Opfer eben zu ihr gehörten, daß also Antiochos Epiphanes am 25. Tage eines Monats geboren sein muß; ob gerade am 25. Kislev (Dezember), das bleibt noch fraglich. Es würde für den 9ɛòs ingavýs allerdings sehr passend sein, wenn er am Tage solis invicti auf die Welt gekommen wäre, aber es ist nicht notwendig anzunehmen, daß die Einführung des Herrscherkultes in Judäa gerade auf den Jahrestag seiuer Geburt gelegt worden sei.

Zur babylonischen Feuerpost.

(S. o. Bd. III S. 169.)

Von C. Fries.

Die oben geäußerte Vermutung, die in Aischylos Agamemnon 268 ff. geschilderte Post und die persischen άyyaqtia gingen schließlich auf babylonische Vorbilder zurück, findet jetzt eine überraschende Bestätigung durch eine Mitteilung von Herrn Prof. Zimmern, der mir freundlichst schreibt: „Ich stoße eben per Zufall auf eine Stelle, die mir für Ihre Aufstellungen über die „babylonische Feuerpost" äußerst wichtig erscheint und wonach Sie wohl doch Recht behalten werden, diese Einrichtung schon für die Babylonier zu reklamieren. Bei Tallqvist, Die assyr. Beschwörungsserie Maqlû Taf. VI 103 f. und 111 f. wird die Hexe angeredet: Wohlan, meine Zauberin,

die nach je einer Doppelstunde Feuer anfachte, nach je zwei Doppelstunden ihren Boten absandte (Forts.: ich kenne Dich und werde mich durch ausgestellte Wachen gegen Dein Herannahen schützen).

-

Der Ausdruck von dem „Feuer anzünden" und parallel dem Boten ausschicken“ wird hier zweimal so gebraucht, daß mit Sicherheit daraus geschlossen werden kann, daß dieses Feuerzeichen je nach einer Doppelstunde (oder vielleicht noch besser je nach einer Doppelstundenstrecke) und dieses Abschicken eines Boten je nach zwei Doppelstunden (bezw. je nach einer Zweidoppelstundenstrecke) eine damals übliche Verkehrseinrichtung war. Die Maqlû-Texte stammen aus Assurbanipals Bibliothek, sind aber gewiß viel älteren Ursprungs." Zu der MaqlûStelle bemerkt Zimmern noch, sie sei „wohl so zu verstehen, daß alle 2 Wegstunden eine Feuersignalstelle und alle 4 Wegstunden eine Botenauswechselstelle bestand". Die Richtigkeit dieser Annahmen ist einleuchtend und erhellt aus der in der Tafel 6 herrschenden Vorstellung von der alle Länder durcheilenden Hexe, für die der Vergleich mit der Post sehr nahe liegt. Z. 119 ff.: (nach Tallqvist) Dein Gebiet ist die Gesamtheit der Länder,

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Auf meiner Straße wird Wache sein, neben meiner Pforte werde
ich Diener aufstellen.

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Dahin gehört vielleicht auch, was Taf. 3 Z. 1 ff. gesagt wird:

Die Zauberin, welche auf den Straßen umhergeht,

in die Häuser eintritt,

in die Burgen einschleicht,

auf den Plätzen hervorschreitet,

und wenn das. Z. 96 f. von ihren „behend gehenden Füßen“ und ihren „ausschreitenden Knien" die Rede ist. Man merkt, wie der unheimliche Eindruck der schnellen, überall gegenwärtigen königlichen Aufsichtsbehörden, der „Augen“ und Ohren des Königs, vor denen niemand sicher war und die wie ein Vehmgericht schnell und ohne Berufung das Urteil vollstreckten, auf die Phantasie wirkten und daher für derartige Vergleiche höchst geeignet erscheinen mußten. Vgl. Esther 8, 10 (Siegfried): „Und er (Mordehai) schrieb im Namen des Königs und er sandte Schreiben aus durch die Läufer, durch Berittene, die auf herrschaftlichen Eilpferden ritten“, 8, 14: „Die auf Eilpferden berittenen Läufer, die Renner, zogen auf Befehl des Königs nur eilend und gehetzt".

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Xen. Cyrop. VIII 6, 18: τούτων δὲ οὕτω γιγνομένων φασί τινες θάττον τῶν γεράνων ταύτην τὴν πορείαν ἀνύτειν. εἰ δὲ τοῦτο ψεύδονται ἀλλ' ὅτι γε τῶν ἀνθρωπίνων πεζῇ πορειῶν αὕτη ταχίστη τοῦτο εὔδηλον. Herod. VIII 98 τουτέων δὲ τῶν ἀγγέλων ἔστι οὐδὲν ὅ, τι θάσσον παραγίνεται θνητὸν ἐν. Diod. ΧΙΧ 57: αὐτὸς δὲ (Αντίγονος) πᾶσαν τὴν Ασίαν, ἧς ἦν κύριος, διέλαβε πυρσοῖς καὶ βιβλιαφόροις δὲ ὧν ὀξέως ἔμελλεν ὑπηρετῆσθαι πάντα. Den Anlaß zu jener Vermutung gab mir damals eine Inschrift Assurbanipals, die in C. F. Lehmanns Šamaššumukîn II 25 Inschr. L.4 Kol. III Z. 10 lautet: „Ich sah das Aufleuchten der Fackeln; für jede Wegstunde war eine angezündet.“ Daß die Stelle, mit Jensen und Delitzsch richtig übersetzt und ergänzt, laute: „Holzscheite wurden entfacht, Fackeln angezündet; auf I KAS. PU ward Helligkeit verbreitet", bestätigte mir Lehmann (vgl. Beitr. III S. 396 Anm. 2), der mir im Anschluß an seine dort von mir wiedergegebenen Ausführungen jetzt folgendes schreibt: Zimmern hat auch mir seine wichtige Beobachtung mitgeteilt. Sie bestätigt aufs schlagendste die Richtigkeit meiner Ihnen ausgesprochenen Ansicht (Beitr. III 3962), daß »am Sinne kaum etwas verändert werde«, da »es sich um lauter Maßnahmen handle, die während der ganzen Dauer der Überführung des Mardukbildes von der Stadt Assur bis nach Babylon fortgesetzt wurden. Wenn dauernd auf einer Wegmeile Helligkeit herrschte, so war zwar natürlich der ganze Umkreis erleuchtet, aber in unserem Zusammenhange komme es doch wohl zunächst darauf an, daß der Weg des Gottes beleuchtet und durch Feuermale bezeichnet war, deren jedes den Weg ein KAS. PU weit beleuchtete«. Aber noch mehr, auch rein sprachlich ist jetzt absolut klar, daß die Entfernungsbezeichnung distributiv gemeint ist. Die ganze Stelle lautet: »3) Šamaš-šum-ukin mein ebenbürtiger Bruder (ahu ta-li-me-ia Zimmern) 4) erfaßte die Hand seiner Gottheit und wandelte (išadiha) ihm zur Seite (? i[dâ-su] Zimmern). 5) Von der (Ufer-)Mauer von Assur bis zur (Ufer-)Mauer von Babylon, wo man ihn niedersetzen wollte (ašar išakanû-š[u], futur. Bedeutung, daher Praesens), 8) wurde Hochwild geschlachtet, Stiere erschlagen (hul-lu-ku, HW 529), Weihrauch gestreut. 9) Opferschmaus jeglicher Art brachte man morgens und abends dar, 10) Holzstöße (ab[p]ri?) wurden (waren) entfacht, Fackeln angezündet, auf je eine Doppelstunde („Wegmeile“: ana I KAS. PU-a-an) war(d) Helligkeit verbreitet (na-mir-[tu] [š]ak-nat, Jensen). Alle meine Truppen wie . . . umgaben sie ihn (šutashurû), Tag und Nacht machten sie Musik (šitkunû nin-g[u]-[t]am, Zimmern), 12) die Göttinnen Bêlit von Agade, Nanaia, Uşuramatsa.... am Ufer des Flusses hatten sie Stellung genommen und erwarteten den König der Götter, den dreimal heiligen Bêl« etc. Die der Bezeichnung I KAS. PU beigefügten Silben -a-an habe ich von vorn

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