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δ ̓ ὑπεροικέειν Αριμασπους ἄνδρας μουνοφθάλμους, ὑπὲρ δὲ τουτέων τοὺς χρυσοφύλακας γρύπας, τουτέων δὲ τοὺς Υπερβορέους κατήκοντας ἐπὶ θάλασσαν. Wir sind in der günstigen Lage, den Herodot auf die Genauigkeit seiner Wiedergabe der aus Aristeas stammenden Nachrichten hin zu kontrollieren, da ein Fragment des Hekataeus (Ende des VI. Jahrh. vor Chr.), welcher gleichfalls aus dem Arimaspengedicht schöpft, von Damastes (Steph. Byz. 650, 6 ft) aufbewahrt worden ist: ἄνω Σκυθιών Ἰσσηδόνας οἰκεῖν, τούτων δ' ἀνωτέρω Αριμασπούς, ἄνω δ' Ἀριμασπῶν τὰ ̔Ρίπαια ὄρη, ἐξ ὧν τὸν βορέαν πνεῖν, χιόνα δὲ μήποτε αὐτὰ ἐκλείπειν· ὑπὲρ δὲ τὰ ὄρη ταῦτα Υπερβορέους καθήκειν εἰς τὴν ἑτέραν θάλασσαν. Herodot verschweigt die schneebedeckten Rhipäischen Berge, von denen der kalte Nordwind weht, setzt an deren Stelle die goldhütenden Greife, welche bei Damastes fehlen, um dann unvermittelt zu den Hyperboräern überzugehen. Es fragt sich nun, welches Citat dem Texte des Aristeas näher kommt? Die Stelle bei Damastes ist jedenfalls zusammenhängender und ausführlicher, während, wie schon erwähnt, bei Herodot die Ansetzung des Boreas zu vermissen ist, wodurch die Sitze der Hyperboräer schwankend erscheinen. Der Text des Damastes macht auf mich den Eindruck von größerer Zuverlässigkeit. Die Sage von der seltsamen Art der Goldgewinnung ist baktrisch-indischen Ursprungs (Herodot III, 102-105 und Ktesias Ind. 12). Es lag nahe, die Goldgewinnung im Norden Europas auf dieselbe Weise, wie sie im äußersten Osten Asiens geschah, zu erklären. Wie dem auch sei, Eins dürfte feststehen: daß nämlich auf Grund des Vergleiches von Herodots Referat mit dem des Damastes es fraglich ist, ob bei Aristeas überhaupt die Rede war von den goldhütenden Greifen im Norden Europas. Ich glaube, nicht.

Ferner IV 13: τούτους ὦν πάντας πλὴν Ὑπερβορέων, ἀρξάντων Αριμασπῶν, αἰεὶ τοῖσι πλησιοχώροισι ἐπιτίθεσθαι, καὶ ὑπὸ μὲν Ἀριμασπῶν ἐξωθέεσθαι ἐκ τῆς χώρης Ἰσσηδόνας, ὑπὸ δὲ Ἰσσηδόνων Σκύθας, Κιμμε ρίους δὲ οἰκέοντας ἐπὶ τῇ νοτίῃ θαλάσσῃ ὑπὸ Σκυθέων πιεζομένους ἐκλείπειν τὴν χώρην . Danach zu urteilen spielte sich zur Zeit des Aristeas oder vorher der Völkersturm ab, welcher eine Verschiebung der Stämme im Osten Europas zur Folge hatte. Von den Issedonen verdrängt setzten sich die Skythen im Lande der Kimmerier fest. Da im Zeitraum von Aristeas bis auf Herodot die Karte Osteuropas keine namhafte Veränderung erlitten hat, so müssen die östlichen Nachbarn der Skythen, die Issedonen des Aristeas mit den Sauromaten des Herodot zusammenfallen. Dieses überraschende Resultat wirft ein Schlaglicht auf die Berichte über die Issedonen. Jetzt erst wird es vollkommen verständlich, wie Aristeas behaupten konnte, daß er bis zu den Issedonen gelangt sei. Jetzt kann es uns nicht mehr Wunder nehmen, wie es komme, daß die Stellung der Frau bei den Issedonen des Aristeas und bei den Sauromaten des Herodot die gleiche war. Herodot IV 26: 22os δὲ δίκαιοι καὶ οὗτοι λέγονται εἶναι, ισοκρατέες δὲ ὁμοίως αἱ γυναῖκες τοῖσι

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Friedrich Westberg, Zur Topographie des Herodot.

ἀνδράσι (Issedonen). Vergl. IV 116: καὶ διαίτῃ ἀπὸ τούτου χρέωνται τη παλλαῇ τῶν Σαυροματέων αἱ γυναῖκες, καὶ ἐπὶ θήρην ἐπ ̓ ἵππων ἐκφοιτώσαι ἅμα τοῖσι ἀνδράσι καὶ χωρὶς τῶν ἀνδρῶν, καὶ ἐς πόλεμον φοιτῶσαι, καὶ στολὴν τὴν αὐτὴν τοῖσι ἀνδράσι φορέουσαι. Die Erzählung IV 116 hinsichtlich der Sauromatinnen bildet gleichsam die nähere Ausführung dessen, wie die Worte IV 26) ισοκρατέες αἱ γυναῖκας τοῖσι ἀνδράσι, die sich auf die Issedonen beziehen, aufzufassen sind.

Wer sind aber die Arimaspen, von denen nach Aristeas der Stoß, welcher die Völker in Bewegung setzte, ausgegangen ist. Vergleichen wir Aristeas' Erzählung mit der Volksüberlieferung bei Herodot (IV, 11). wonach die über den Kaukasus von Norden her in Asien späterhin eingefallenen Skythen, von den Massageten über den Araxesfluß (Wolga) gedrängt, sich erst auf das Land der Kimmerier warfen, denn was jetzt die Skythen inne haben. das war der Sage nach vormals Kimmerierland." so ist es verlockend, die Arimaspen mit den Massageten zu identifizieren. Nach Herodot IV, 110-117 erweisen sich die Sauromaten als ein Gemisch von Amazonen und Skythen. Ist dem wirklich so und gehören die Amazonen nicht ins Reich der Fabel, dann dürften sich die Amazonen speziell mit den Issedonen decken und die Sachlage wäre so aufzufassen. daß die Issedonen mit einer zurückgebliebenen skythischen Horde zum Sauromatenvolke verschmolzen seien. Ein durchaus natürlicher Vorgang. Da die Einfälle der Skythen in Kleinasien vom Kaukasus her erfolgten, müssen diese Skythen mit den östlich der Mäotis hausenden Issedonen, den nachmaligen Sauromaten, vorzugsweise zusammenfallen. Ist die oben als möglich angenommene Gleichheit der Issedonen mit den Amazonen richtig, so dürfen wir die Amazonen mit den in Kleinasien eingedrungenen Skythen für identisch halten. Die Issedonen mit ihren kriegerischen den Männern gleichgestellten Weibern konnten sich leicht. in der Phantasie der Griechen. in ein reines Weibervolk umwandeln. Bezeichnend ist die Gepflogenheit der alten Historiker, Geographen und Dichter, die Amazonen und die 'Toondórɛs (auch Sidonen und Sitonen genannt) promiscue zu gebrauchen.

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Hekataios als Herodots Quelle zur Geschichte Vorderasiens. Von J. V. Prášek.

I.

Hekataios und der μηδικός λόγος des Herodot.

In seinem heutigen Umfang enthält das erste Buch Herodots breit angelegte Berichte über die Geschichte Lydiens, Mediens, Persiens und Babylons, die durch kleinere und größere Episoden (von den Peisistratiden, von dem Lykurgos und Sparta, von den äolischen Städten, von dem Krieg der Tyrsener mit den Karthagern und Phokäern in westitalischen Gewässern, von den Kariern, Kauniern und Lykiern, von den Massageten und dem Kaukasos) unterbrochen werden. Es lassen sich demnach vier selbständige Abschnitte im ersten Buche unterscheiden, die der Hekatäischen von Herodot rezipierten Art gemäß1) als 2óyo bezeichnet werden können. Von den besagten vier Abschnitten bietet der medische λóyos, was den Stoff und das darin zu Tage tretende chronologische Schema anbelangt, dem Forscher ein in mancher Beziehung lockendes Untersuchungsfeld. Es soll auch bereits eingangs hervorgehoben werden, daß der undizòs λóyos Herodots auch formell von dem übrigen Texte des Geschichtswerkes scharf abgesondert wird, indem man noch in der jetzigen künstlich aufgebauten inneren Struktur des Buches den Anfang und Schluß des die medische Geschichte behandelnden óyos ganz deutlich wahrnimmt. Nachdem nämlich die lydischen Geschichten zum Abschluß gebracht worden waren, setzt mit den Worten ἐπιδίζηται δὲ δὴ τὸ ἐνθεῦτεν ἡμῖν ὁ λόγος τόν τε Κῦρον ὅστις ἐὼν τὴν Κροίσου ἀρχὴν κατεῖλε, καὶ τοὺς Πέρσας ὅτεῳ τρόπῳ ἡγήσαντο τῆς Aoins in I, 95 ein neuer Abschnitt ein. Wörtlich genommen fängt mit diesen Worten eigentlich der λóyos über Kyros, über dessen Ursprung, über die Eroberung von Lydien und über die Begründung der persischen Weltherrschaft an, aber Herodot teilt selbst diesen Abschnitt in zwei selbständige, innerlich abgeschlossene Berichte, deren erster die Eroberung Lydiens, der zweite die Begründung des Perserreichs zum Gegenstande hat. Der Übergang von dem einen zu dem anderen Berichte ist I, 130 mit den

1) Herodot nennt VI, 137 ausdrücklich das Geschichtswerk des Hekataios und bezeichnet es in seinem Wortlaut als 20you.

Worten οὕτω δὲ Κῦρος γενόμενός τε καὶ τραφεὶς καὶ ἐβασίλευσε καὶ Κροῖσον ὕστερον τούτων άρξαντα ἀδικίης κατεστρέψατο, ὡς εἴρηταί μοι πρότερον. τοῦτον δὲ καταστρεψάμενος οὕτω πάσης τῆς ̓Ασίης ήρξεν schart gekennzeichnet. Aber bei eingehender Prüfung des besagten óyos erschließt sich dem Leser die Erkenntnis, daß die Schicksale des jugendlichen Kyros erst nachträglich in eine bereits formell abgeschlossene Erzählung und zwar in die breit angelegte Erzählung von den Königen Mediens aufgenommen worden sind und deshalb erscheint auch die Bezeichnung der Erzählung als με δικὸς λόγος berechtigt.

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Bereits vor längeren Jahren) habe ich meiner Überzeugung in der Richtung Ausdruck gegeben, daß es dieser Erzählung, die doch außer über Könige und Völker auch über Länder und Städte Aufschluß erteilen will, an der eigenen Erfahrung des Verfassers mangelt, während die Autopsie in anderen Teilen des Herodoteischen Geschichtswerkes, für welche die persönlich gewonnene Information des Geschichtsschreibers außer Zweifel steht, erfreulich anmutet. Herodot selbst bezeichnet lediglich in seiner Einleitung die Perser" tous Пlégσas allein als seine Gewährsmänner, τοὺς Πέρσας aber sogleich hebt er auch ausdrücklich hervor, daß er nur denjenigen „unter den Persern" folgt, welche in bezug auf Kyros nicht übertreiben, sondern echte Wahrheit berichten wollen, ungeachtet er noch imstande wäre, drei andere Versionen anzuführen. 2) Nur nebenher also gibt er bekannt, daß ihm über Medien und den Ursprung des Kyros vier verschiedene Berichte vorgelegen haben, unterläßt es aber, auf einzelne von ihnen näher einzugehen. Nur von der Version, welcher er selbst folgt, wird angegeben, sie wäre persischer Quelle entsprungen und aus dem Grunde, daß sie nicht übertreibe, hätte sie der Geschichtsschreiber vorgezogen. Die dabei angebrachte Antithesis Περσέων μετεξέτεροι λέγουσι und ἐπιστάμενος περὶ Κύρου και τριφασίας ἄλλας λόγων ὁδοὺς φῆναι würde den Schluss berechtigen, daß die übrigen von Herodot nicht benützten Berichte auf nichtpersischen Ursprung zurückzuführen seien, aber bei Herodots absolutem Schweigen über deren innere Beschaffenheit erscheint solch ein Schluß nicht begründet.

Es bleibt demnach die Aufgabe übrig, die auf uns überkommenen klassischen Aufgaben in der Richtung hin zu befragen, ob sie einige Überreste der durch Herodot angedeuteten drei Versionen aufweisen. Es ist aber gleich hier hervorzuheben, daß bereits Grote3) und nach ihm A. Bauer 4)

1) Medien und das Haus der Kyaxares. Berliner Studien für klassische Philologie und Archäologie. Elfter Band. Drittes Heft. 1890.

2) 1, 95: ὡς ὦν Περσέων μετεξέτεροι λέγουσι, οἱ μὴ βουλόμενοι σεμνοῦν τὰ περὶ Κύρον, ἀλλὰ τὸν ἐόντα λέγειν λόγον, κατὰ ταῦτα γράψω, ἐπιστάμενος περὶ Κύρου καὶ τριφασίας ἄλλας λόγων ὁδοὺς φῆναι.

3) History of Greece IV, 246.

4) Die Kyrossage und Verwandtes. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften. Phil. hist. Kl. C, 501 fgd.

Spuren von einer dieser Versionen in dem jetzigen Herodottexte und zwar an zwei verschiedenen Stellen entdeckt haben. I, 110 ist in den Herodoteischen Text eine Relation über die Pflegeeltern des Kyros1) aufgenommen worden, die positiv einem von der herodoteischen Erzählung unterschiedlichen Gegenstand entnommen ist. Einesteils werden in derselben des Astyages Rinderhirt Mitradates und dessen Gemahlin Spako namhaft gemacht, wogegen in der von Herodot herangezogenen Erzählung analoge Persönlichkeiten lediglich allgemein bezeichnet werden, andernteils stimmt die Schilderung der Gegend, wo Kyros erwachsen war, keineswegs mit der Beschaffenheit der Landschaft überein, in welcher Mitradates die Herden des Astyages hütete. Zwei Umstände kommen dabei insbesondere in Betracht. Die Ehegenossin und Mitsklavin des Mitradates heißt an der herangezogenen Stelle Κυνώ κατὰ τὴν ̔Ελλήνων γλῶσσαν, κατὰ δὲ τὴν Μηδικήν Σπακώ und unmittelbar folgt eine im großen ganzen richtige Beschreibung des nördlich von Agbatana belegenen Teiles von Medien. 2) Diese zwei Umstände, nämlich die Wiedergabe des medischen Wortes σлax durch das griechische Begriffswort zur und die richtige geographische Charakteristik von Medien, sind nunmehr mit den einschlägigen Partien des Herodoteischen Werkes in Vergleich zu ziehen.

In bezug auf die Beschaffenheit der Sprache, d. h. der Sprache, deren sich die herrschende Manda"-Volksschicht bedient hat,") gestatten uns lediglich die in den Keilinschriften und Klassikern vorkommenden Eigennamen, den im allgemeinen arischen Charakter der Sprache zu ermitteln, wozu sich noch das nicht zu unterschätzende Zeugnis Strabons p. 729 gesellt, welch letzterer die Bewohnerschaft Arianas im Gegensatz zu Medien und Persien als ὁμογλώττους παρὰ μικρόν bezeichnet und demnach der Einsprachigkeit Arianas die Einsprachigkeit von Medien und Persien gegenüberstellt. Herodot selbst deutet nirgends an, daß er mit der medischen Sprache betraut gewesen wäre, aber E. Meyer) hat in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise dargetan, daß Herodot weder der persischen noch der mit der letzteren eng verwandten medischen Sprache, ja keiner der arischen Sprachen überhaupt, folglich auch der medischen, nicht kundig war, da aus denjenigen Partien seines Werkes, in denen er direkt eingezogenen

1) ταῦτα εἶπε καὶ αὐτίκα ἄγγελον ἔπεμπεν ἐπὶ τῶν βουκόλων τῶν ̓Αστυάγεος τὸν ἠπίστατο νομάς τε ἐπιτηδεστάτας νέμοντα καὶ ὄρεα θησιωδέστατα, τῷ οὔνομα ἦν Μιτραδάτης, συνοίκει δὲ ἑωυτοῦ συνδούλη, οὔνομα δὲ τῇ γυναικὶ ἦν τῇ συνοίκες Κυνὼ κατὰ τὴν Ἑλλήνων γλώσσαν, κατὰ δὲ τὴν Μηδικὴν Σπακώ· τὴν γὰρ κίνα καλέουσι σπάκα Μήδοι.

2) ταύτη μὲν γὰρ ἡ Μηδικὴ χώρη [;] πρὸς Συσπείρων ὀρεινὴ ἐστι κάρτα καὶ ὑψηλή τε καὶ ἴδησι συνηρεφής, ἡ δὲ ἄλλη Μηδικὴ χώρη ἐστὶ πᾶσα ἄπεδος.

3) Vgl. hierüber meinen Aufsatz Beiträge zur medischen Geschichte in Masperos Recueil, XVIII, 192 fgd.

4) Forschungen zur alten Geschichte I, 192 fgd.

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