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Ihr nennt mich stolz! Wer hat mich so gemacht?
Ihr selbst, die mich betrogen und verrathen!
Die Regung, die ihr schmäht, ist erst erwacht,
Als ich mein Thun verglich mit euern Thaten!

Ihr nennt mich stolz! O wüßtet ihr, wie gern
Und freudenvoll der starre Stolz verschwände
Vor einem Menschen, der, ein lichter Stern,
Hoch über mir und meinem Wesen stände!

Betty Paoli.

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Legenden, Romanzen und Balladen.

Barbaroffa.

Der alte Barbarossa, der Kaiser Friederich,
Im unterird'schen Schlosse hält er verzaubert sich.

Er ist niemals gestorben, er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen zum Schlaf sich hingesetzt.

Er hat hinabgenommen des Reiches Herrlichkeit
Und wird einst wiederkommen mit ihr, zu seiner Zeit

Der Stuhl ist elfenbeinern, darauf der Kaiser sigt;
Der Tisch ist marmelsteinern, worauf sein Haupt er stüßt.

Sein Bart ist nicht von Flachse, er ist von Feuersgluth,
Ist durch den Tisch gewachsen, worauf sein Kinn ausruht.

Er nicht als wie im Traume, sein Aug' halb offen zwinft;
Und je nach langem Raume er einem Knaben winkt. .

Er spricht im Schlaf zum Knaben: Geh' hin vor's Schloß, o Zwerg! Und sieh', ob noch die Raben herfliegen um den Berg

Und wenn die alten Raben noch fliegen immerdar,

So muß ich auch noch schlafen verzaubert hundert Jahr.

Fr. Rüdert.

Der Sänger.

"Was hör' ich draußen vor dem Thor,
Was auf der Brücke schallen?
Laß den Gesang vor unserm Ohr
Im Saale wiederhallen !"
Der König sprach's, der Page lief;
Der Knabe fam, der König rief:
"Laßt mir herein den Alten!"

„Gegrüßet seid mir, edle Herrn, Gegrüßt ihr, schöne Damen! Welch' reicher Himmel! Stern bei Stern! Wer kennet ihre Namen ? 3m Saal voll Bracht und Herrlichkeit Schließt Augen euch; hier ist nicht Zeit, Sich staunend zu ergötzen."

Der Sänger drückt die Augen ein,
Und schlug in vollen Tönen;
Die Ritter schauten muthig drein,
Und in den Schooß die Schönen.
Der König, dem das Lied gefiel,
Ließ, ihn zu ehren für sein Spiel,
Eine gold'ne Kette holen.

"Die gold'ne Kette gib mir nicht;
Die Kette gib den Rittern,
Vor deren kühnem Angesicht

Der Feinde Lanzen splittern. Gib sie dem Kanzler, den du hast, Und laß ihn noch die gold'ne Last Zu andern Lasten tragen.

Ich singe, wie der Vogel singt,
Der in den Zweigen wohnet;
Das Lied, das aus der Kehle dringt,
3st Lohn, der reichlich lohnet.
Doch darf ich bitten, bitt' ich eins:
Laß mir den besten Becher Weins
In purem Golde reichen."

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„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?"

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„Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht ?"
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind!
In dürren Blättern fäuselt der Wind."

„Willst, feiner Knabe, du mit mir geh'n? Meine Töchter sollen dich warten schön;

Meine Töchter führen den nächtlichen Reih'n Alte

Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“

„Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Erlkönig's Töchter am düstern Ort ?"

„Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau; Es scheinen die alten Weiden so grau."

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