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die Wohnung deines Namens; sie wollen mit dem Schwert das Horn deines Altars zerschlagen.

12. Berschaffe du, Herr, daß des Feindes Hochmuth mit seinem eigenen Schwert ge= dämmt werde;

13. daß er mit dem Strickt seiner eigenen Augen durch mich gefangen werde, und daß du ihn mit den Lippen meiner Liebe schlagest.

14. Gib mir ein standhaftes Gemüth, daß ich ihn verachte, und Stärke, daß ich ihn umbringe.

15. Das wird deinem Namen ein ewiges Gedächtniß bringen, so ihn eines Weibes Hand umbringt.

16. Denn nicht in der Menge besteht deine Kraft, o Herr, noch hast du Wohlgefallen an der Stärke der Rosse, noch haben dir die Stolzen gefallen von Anfang an; sondern der Demüthigen und Sanftmüthigen Gebet hat dir allezeit gefallen. Pf. 147, 10.

17. O du Gott der Himmel, Schöpfer der Wasser und Herr aller Kreaturen, erhöre mich Arme, die dich anruft und auf deine Barmherzigkeit vertraut.

18. Herr, sei eingedenk deines Bundes, und gib mir in meinen Mund, was ich reden soll, und stärke mir den Rathschlag in meinem Herzen, daß dein Haus heilig bleibe und alle Heiden erkennen, daß du Gott bist und sonst keiner als du.“

Cap. X.

I. Judith schmückt sich und verläßt die Stadt, um

zu Holofernes zu gehen. 1-10. II. Freundliche Aufnahme von den Leuten des Holofernes. 11-19. I. 1. Als fie nun aufgehört hatte, zum Herrn zu schreien, stand fie auf von dem Ort, wo sie vor dem Herrn gelegen, 2. und rief ihrer Mago, ging hinab in ihr Haus, legte das härene Kleid von sich, zog die Witwenkleider aus,

3. wusch ihren Leib und salbete sich mit der besten Salbe, flocht ihre Haare, legte einen Kopfbund auf ihr Haupt, und zog ihre schönsten Kleider an und Schuhe an ihre Füße, und legte Armbänder an, Spangen, Ohrgehänge und Ringe, und schmückte fich mit allem ihrem Schmucke.

4. Auch gab ihr Gott noch dazu Schönheit, denn aller dieser Schmuck kam nicht aus Wollust her, sondern aus Tugend; deßwegen vermehrte der Herr ihre Schön heit, daß sie in aller Menschen Augen unvergleichlich schön war.

5. Dann legte sie ihrer Magd einen Schlauch mit Wein auf und ein Krüglein mit Del, Gerstenmehl, Feigenkuchen, Brot und Käse, und zog hin.

6. Als sie nun an das Stadtthor kamen, fanden sie den Ozias und die Aeltesten der Stadt, welche auf sie warteten. 7. Da nun diese sie sahen, erstaunten sie über ihre Schönheit gar sehr.

8. Jedoch fragten sie sie nichts, ließen sie vorübergehen und sprachen: „Der Gott unserer Väter gebe dir Gnade, und stärke alles Vorhaben deines Herzens mit seiner Kraft, daß sich Jerusalem deiner freue, und dein Name in der Zahl der Heiligen und Gerechten sei!"

9. Und Alle, die zugegen waren, sprachen wie aus Einem Munde: „Das geschehe! das geschehe!"

10. Judith aber betete zum Herrn, und zog mit ihrer Magd zum Thor hinaus. II. 11. Es geschah aber, als sie den Berg hinabstieg um Tagesanbruch, begegneten ihr die Wächter der Assyrer, hielten sie an und sprachen: Woher kommist du? oder wo willst du hin?"

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12. Sie sprach: Ich bin eine Tochter der Hebräer, und darum bin ich von ihnen geflohen, weil ich wohl weiß, daß sie euch zur Beute überliefert werden, deßwegen weil sie euch verachten, und sich nicht selbst freiwillig haben übergeben wollen, damit sie Barmherzigkeit fänden vor euern Augen. 13. Darum habe ich bei mir selbst gedacht: „Ich will vor das Angesicht des Fürsten Holofernes kommen, damit ich ihm ihre Geheimnisse ansage und ihm zeige, wie er zu ihnen kommen und sich ihrer bemächtigen möge, also daß nicht Ein Mann von seinem Heer umkomme."

14. Als nun jene Männer ihre Rede hörten und ihre schöne Gestalt betrachteten, erstaunten sie; denn fie verwunderten sich gar sehr über ihre Schönheit,

15. und sprachen zu ihr: „Du hast dein Leben erhalten dadurch, daß du solchen Rathschlag gefaßt hast, zu unserm Herrn herabzukommen.

16. Das aber sollst du wissen, daß, wenn du vor sein Angesicht kommst, er dir Gutes thun wird, und du wirst ihm von Herzen wohlgefallen." Also führten sie dieselbe in Holofernes Gezelt und meldeten sie an.

17. Und da sie nun vor sein Angesicht gekommen war, ward Holofernes alsobald von ihrem Anblicke eingenommen.

18. Da sprachen seine Trabanten zu ihm:

„Wer wollte das Volk der Hebräer verachten, das so schöne Weiber hat? Sollten wir nicht mit Recht um Solcher willen wider sie streiten ?"

10. Dazu leiden fie auch großen Hunger, und find vor Mangel an Wasser schon den Todten gleich geworden.

11. Endlich haben sie beschlossen, all ihr 19. Als nun Judith den Holofernes auf Vieh zu tödten, daß sie dessen Blut trinken. seinem Bette, das aus Purpur, Gold, 12. Und das dem Herrn, ihrem Gott, Smaragden und Edelgesteinen gewoben Geheiligte, was Gott zu berühren verwar, sißen sah, und da sie auf sein Angeboten hat, an Getreide, Wein und Cel, das ficht geblicet hatte, verehrte sie ihn, indem haben sie gedacht zu verwenden, und wollen fie vor ihm niederfiel auf die Erde. Da gebrauchen, was man auch nicht mit den hoben die Knechte des Holofernes, auf ihres Händen berühren sollte. Weil sie nun Herrn Befehl, sie wieder auf. dieses thun, so ist gewiß, daß sie müssen verderbt werden.

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1. Da sprach Holofernes zu ihr: Sei getrost und erschrick nicht in deinem Herzen; denn ich habe nie einem Menschen Leides gethan, der dem König Nebukadnezar dienen wollte.

2. Hätte mich aber dein Volk nicht verachtet, so hätte ich keinen Spieß wider dasselbe aufgehoben.

3. Nun so sage mir, aus welcher Ursache bist du von ihnen gewichen, und warum bist du zu uns gekommen?"

4. Da sprach Judith zu ihm: „Nimm die Worte deiner Magd an; denn so du nach den Worten deiner Magd thuft, so wird der Herr deine Sache glücklich ausführen.

5. Denn so wahr Nebukadnezar, der König der Erde, lebt, und so wahr seine Macht lebt, die in dir ist, zur Strafe aller Menschen, die da irren; es werden ihm nicht allein alle Menschen durch dich unterthänig sein, sondern auch die Thiere des Feldes werben ihm gehorchen.

6. Denn von deinem Unternehmungsgeift haben alle Völker gehört, und alle Welt weiß, daß du allein gut und gewaltig seiest in seinem ganzen Reiche; und in allen Ländern redet man von deiner guten Kriegszucht.

7. Auch ist das nicht verborgen, was Achior geredet hat, und man weiß wohl, was ihm nach deinem Geheiß widerfahren foll.

8. Denn es ist gewiß, daß unser Gott also über unsere Sünden erzürnt ist, daß er dem Volt durch seine Propheten zu wissen gethan hat, daß er es um seiner Missethaten willen überliefern wolle.

9. Und weil die Kinder Israels wissen, daß fie ihren Gott also erzürnt haben, find sie sehr vor dir erschrocken.

13. Das nun habe ich, deine Magd, erkannt, und bin von ihnen geflohen, und der Herr hat mich zu dir gesendet, dir Solches anzukündigen.

14. Denn ich, deine Mago, ehre Gott auch jetzt bei dir, und deine Magd wird hinausgehen, und ich werde zu Gott beten,

15. und er wird mir sagen, wann er ihnen ihre Sünden vergelten werde. Alsdann will ich kommen und es dir anzeigen, so daß ich dich mitten durch Jerusalem führen werde; und du wirst das ganze Bolk Israel haben wie Schafe, die keinen Hirten Haben.

16. Und nicht Ein Hund wird wider dich bellen; denn diese Dinge alle sind mir durch Gottes Vorsehung zu wissen gethan.

17. Und weil Gott über sie erzürnt ist, so hat er mich zu dir geschickt, dir Solches zu sagen."

18. Diese Reden alle gefielen dem Holofernes und seinen Knechten, und sie verwunderten sich über ihre Weisheit, und es sprach je Einer zum Andern:

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19. Ein solches Weib ist nicht auf Erden von Aussehen, von Schönheit und von vernünftigen Reden."

20. Holofernes sprach zu ihr: „Gott hat wohl gethan, daß er dich vor deinem Bolte hergeschickt hat, daß du es in unsere Hände gebest.

21. Und weil deine Verheißung gut ift, so soll dein Gott, wenn er mir dieses thut, auch mein Gott sein, und du sellst groß werden im Hause Nebukadnezars, und dein Name soll auf der ganzen Erde genannt werden.

Cap. XII.

I. Judith bleibt im Lager der Afssyrer, ohne an reine Speisen zu genießen. 1–9. II, Gastmahl des Holofernes. 10-20.

I. 1. Da hieß er sie hineingehen, wo seine Schätze lagen, und hieß sie ihre

Wohnung daselbst haben, und befahl, was man ihr von seinem Tische geben sollte. 2. Da antwortete Judith und sprach: "Jest darf ich nicht effen von dem, was du mir zu geben befohlen hast, daß nicht der Zorn über mich komme; sondern ich werde von dem essen, was ich mit mir gebracht habe." Dan. 1, 8.

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3. Da sprach Holofernes zu ihr: „Wenn aber das, was du mitgebracht haft, aufgebraucht ist, was sollen wir dir geben ?" 4. Da sprach Judith: So wahr deine Seele lebt, mein Herr, so wird deine Magd dieses nicht Alles brauchen, ehe Gott wird durch mich thun, was ich vorhabe." Also führten sie seine Knechte in das Gezelt, das ihr verordnet war.

5. Und als sie hineinging, bat sie, daß man ihr erlaube, bei Nacht hinauszugehen, ehe es Tag werde, um ihr Gebet zu dem Herrn zu verrichten.

6. Da gebot Holofernes seinen Kämmerern, daß sie dieselbe nach ihrem Gefallen ein- und ausgehen ließen, ihren Gott anzurufen drei Tage lang.

7. Also ging sie zu Nacht in das Thal von Bethulia, und wusch sich in der Wafferquelle.

8. Und da sie hinging, bat sie den Herrn, den Gott Israels, daß er ihren Weg leite zur Befreiung ihres Volkes.

9. Darnach ging sie wieder hinein, und blieb rein in ihrem Gezelt, bis sie am Abend ihre Speise nahm.

II. 10. Und am vierten Tage begab es fich, daß Holofernes seinen Dienern ein Mahl zurüstete. Da sprach er zu seinem Kämmerer Bagoa: Gehe hin und berede jene Hebräerin, daß sie willig sei, zu mir zu kommen;

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11. denn es ist ja bei den Affyrern eine Schande, wenn ein solches Weib einen Mann narrt und unberührt von ihm hinweggeht."

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12. Da ging Bagoa zur Judith hinein. und sprach: Schöne Frau, ihr wollet euch nicht weigern, zu meinem Herrn hinein zu gehen, vor seinem Angesichte geehrt zu werten, mit ihm zu essen und Wein zu trinken in Fröhlichkeit!"

13. Judith antwortete ihm: „Wer bin ich, daß ich meinem Herrn widerreden follte?

14. Ich will thun, was ihn gut dünkt; und was ihm gefällt, das soll auch mich gut dünken, so lange ich lebe."

15. Und sie stand auf, und schmückte sich

mit ihrem Gewande, und ging hinein und stand vor seinem Angesichte. 16. Aber Holofernes Herz war ganz bewegt; denn er war von Begierde gegen sie entflammt.

17. Da sprach Holofernes zu ihr: „Size nieder, trink' und sei fröhlich; denn du hast Gnade vor mir gefunden."

18. Da sprach Judith: Herr, ich will trinken; denn meine Seele ist heute höher geehret worden als sonst mein ganzes Lebenlang."

19. Und sie nahm und aß und trank vor ihm, was ihr ihre Magd bereitet hatte. 20. Und Holofernes ward fröhlich bei ihr und trank mehr Wein, als er zuvor sein Lebenlang getrunken hatte.

Cap. XIII.

1. Judith enthauptet den Holofernes. 1–10. II. Sie fehrt nach Bethulia zurück, und preist mit ihrem Volke Gett, der ihr zu ihrem Werke beigeftanden. 11-31.

I. 1. Als es nun Nacht geworden, eilten seine Knechte, ein Jeder in sein Gemach. 2. Bagoa aber verschloß die Thüren des Schlafgemaches und ging hinweg; sie waren aber Alle mit Wein überladen. 3. Und Judith war allein in dem Schlafgemach.

4. Holofernes aber lag ganz trunken im Bette und vor Trunkenheit entschlafen. 5. Da hieß Judith ihre Magd vor die Thüre hinaus stehen und Acht geben. 6. Und Judith trat vor das Bett hin, betete mit Thränen und bewegte heimlich die Lippen und sprach:

7. Herr, Gott Israels, stärke mich, und habe in dieser Stunde Acht auf meiner Hände Werk, daß du Jerusalem, deine Stadt, aufrichtest, wie du verheißen hast! Verleihe, daß ich durch dich vollbringen möge, was ich mir im Vertrauen auf dich vorgenommen habe."

8. Und als sie dieses geredet hatte, trat sie zu der Säule, welche oben an seinem Bette war, und löste sein Schwert ab, das an derselben aufgehängt war.

9. Und da sie dasselbe aus der Scheide gezogen, ergriff fie das Haar seines Hauptes und sprach: "Herr, Gott, stärke mich in dieser Stunde!"

10. Und sie schlug zweimal in seinen Nacken und hieb sein Haupt ab. Darnach nahm sie sein Mückennet von den Säulen herab, und wälzte seinen Leichnam aus dem Bette.

II. 11. Bald darauf ging sie hinaus, und übergab das Haupt des Holofernes ihrer Magd, und hieß fie, es in ihren Speisesack legen.

12. Und Beide gingen hinaus nach ihrer Gewohnheit, als wollten sie beten, und kamen durch das Lager und um das Thal herum zu dem Stadtthor.

13. Und Judith rief den Wächtern auf der Mauer von ferne: „Thut auf die Thore! sprach sie; denn Gott ist mit uns, der seine Kraft in Israel erzeigt hat." 14. Und als die Männer ihre Stimme hörten, beriefen sie die Aeltesten der Stadt. 15. Und es lief Alles herbei zu ihr, vom Kleinsten bis zum Größten; denn sie erwarteten nicht mehr, daß sie wieder kommen würde.

16. Und sie zündeten Lichter an, und es umringten sie Alle. Sie aber stieg auf einen höhern Platz und gebot Stillschweigen. 17. Als nun Jedermann schwieg, sprach Judith: Lobet den Herrn, unsern Gott! denn er hat die, so auf ihn vertraut haben, nicht verlassen,

18. und hat durch mich, seine Magd, seine Barmherzigkeit erfüllt, die er dem Hause Israel verheißen hat; er hat diese Nacht den Feind seines Volkes durch meine Hand umgebracht."

19. Und sie zog des Holofernes Haupt aus dem Sacke hervor, und zeigte es ihnen und sprach: „Sehet, das ist das Haupt des Holofernes, des assyrischen Feldhauptmannes; und das ist das Mückennet, in dem er in seiner Trunkenheit lag, als ihn der Herr, unser Gott, durch eines Weibes Hand erschlug.

20. So wahr der Herr lebt, mich hat sein Engel behütet, als ich von hier wegging, während ich dort blieb, und als ich von da hieher zurückkehrte. Und der Herr hat mich, seine Magd, nicht lassen befleckt werden; sondern er hat mich ohne Befleckung wieder zu euch hergebracht, mit Freuden über seinen Sieg, über mein Entrinnen und über euere Befreiung.

21. Betennet euch zu ihm Alle! denn er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währet ewig!" P. 106, 1.

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22. Da beteten Alle den Herrn an und sprachen zu ihr: Der Herr hat dich gefegnet durch seine Kraft; denn er hat durch dich unsere Feinde vernichtet."

23. Ozias aber, der Oberste des Volkes Israel, sprach zu ihr: Gesegnet bist du,

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o Tochter, von dem Herrn, dem erhabenen Gott, über alle Weiber auf Erden! 24. Hochgelobet jei der Herr, der Himmel und Erde geschaffen, der dir die Hand geführt hat, das Haupt des Feldhauptmannes unserer Feinde zu zerschmettern.

25. Denn er hat heute deinen Namen so herrlich gemacht, daß dein Lob aus der Menschen Munde nimmermehr kommen soll, die allezeit der Kraft des Herrn eingedenk sein werden, daß du deines Lebens nicht geschonet hast wegen der Bedrängnisse und der Trübsal deines Volkes, sondern du haft seinem Untergang gewehret vor dem Angesichte unseres Gottes." 26. Und das ganze Volk sprach: „Amen!

Amen!"

27. Da ward Achior auch berufen und Gott Israels, dem du Zeugniß gegeben fam. Und Judith sprach zu ihm: „Der hast, daß er sich an seinen Feinden räche, dieser Nacht durch meinehand abgeschlagen. der hat das Haupt aller Ungläubigen in sei, so siehe da das Haupt des Holofernes, 28. Und damit du erkennest, daß dem also verachtet, und dir den Untergang gedräuet der den Gott Israels in seinem Hochmuth hat, indem er sprach: „Wenn das Volk dich mit dem Schwerte erstechen lassen.“ Israel überwunden sein wird, so will ich

fernes sah, fiel er vor Angst und Schrecken 29. Als aber Achior das Haupt des Holoauf das Angesicht in heftiger Wallung.

30. Als er aber wieder zu sich selbst kam, fiel er zu ihren Füßen, verehrte sie und sprach:

in allen Hütten Jakobs! denn alles Volk, 31. Gesegnet bist du von deinem Gott

Israels deinetwegen hoch preisen!“

das deinen Namen hört, wird den Gott

Cap. XIV.

1. Rath der Judith. Bekehrung Aciers. 1—6. 11. Bestürzung der Assyrer über ihres Feldherrn Tod. 7-18.

I. 1. Da sprach Judith zu allem Volk: Liebe Brüder, höret mich! Hänget dieses Haupt auf über unsern Mauern.

2. Und wenn die Sonne aufgeht, so nehme ein Jeder seine Waffen, und fallet mit Ungestüm hinaus, nicht um von da hinabzusteigen, sondern als ob ihr einen Ausfall machen wolltet.

3. Alsdann werden die Wächter dadurch gezwungen, zurückzufliehen, und ihren Feldhauptmann zum Streit aufwecken.

4. Wenn dann ihre Hauptleute in des Holofernes Gezelt fommen und seinen Leich nam im Blut finden werden, wird sie ein Schrecken ankommen.

5. Wenn ihr dann sehet, daß sie fliehen, so eilet ihnen nach, ohne alle Sorge; denn der Herr wird sie unter eure Füße zertreten. 6. Als nun Achior die Kraft Gottes jah, die er am Volke Israel bewiesen, verließ er die heidnische Weise, und glaubte an Gott, und ließ sich beschneiden. Also ist er und alle seine Nachkommen bis auf die sen Tag unter das Volk Israel gezählt worden.

II. 7. Sobald es nun Tag geworden war, hingen sie das Haupt des Holofernes auf über den Mauern; und ein Jeder nahm seine Waffen, und sie zogen hinaus mit großem Lärm und Geschrei.

8. Da Solches die Wächter inne wurden, liefen sie in des Holofernes Gezelt.

9. Die aber in dem Gezelt waren, kamen und machten vor dem Eingang des Schlafgemaches ein großes Geräusch, um ihn aufzuweden; sie erregten aber eine fünftliche Unruhe, damit Holofernes nicht von den Aufweckenden, sondern von den Lärmenden erwachen sollte.

10. Denn keiner wagte es, das Schlafgemach des Hauptes der Affyrer durch Klopfen oder Hineintreten zu öffnen. 11. Als aber die Anführer und Kriegsobersten und alle Bornehmen im Heere des assyrischen Königs zusammengekommen waren, sprachen sie zu den Kämmerern:

12. Gehet hinein und wecket ihn! denn die Mäuse sind aus ihren Höhlen herausgekrochen und wagen es, uns zum Streite herauszufordern."

13. Daging Bagoa in sein Schlafgemach hinein, trat vor den Vorhang und flopfte mit den Händen; denn er meinte, er schlafe bei der Judith.

14. Als er aber genau horchte und keine Bewegung des Liegenden vernahm, ging er näher zum Vorhang und hob ihn auf. Da sah er des Holofernes Leichnam ohne ein Haupt im Blute auf dem Boden liegen. Und er schrie mit lauter Stimme und mit Weinen, und zerriß seine Kleider.

15. Da ging er in das Gezelt der Judith und fand sie nicht.

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16. Da sprang er zum Volk hinaus und sprach: Ein einziges hebräisches Weib hat im Hause des Königs Nebukadnezar Verwirrung angerichtet; denn siehe, Holofernes liegt auf der Erde und hat kein Haupt."

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I. 1. Als nun das ganze Heer hörte, daß ihnen Muth und Rath, und nur von Holofernes enthauptet worden sei, entfiel Schrecken und Furcht getrieben, suchten sie ihr Heil in der Flucht, so daß Keiner mit seinem Nächsten redete;

Alles zurücklassend, daß sie den Hebräern 2. sondern sie eilten gebeugten Hauptes, entrinnen möchten; denn sie hatten gehört, daß dieselben ihnen mit den Waffen nacheilten. Also flohen sie durch die Wege der Felder und die Fußpfade der Hügel.

3. Da nun die Kinder Israels sie fliehen sahen, jagten sie ihnen nach und zogen herab, mit den Trompeten blasend, und schrien ihnen nach.

hatten, und nirgends bei einander blieben, 4. Und weil die Assyrer keine Ordnung aber mit vereinten Kräften sie verfolgten, sondern eilends flohen, die Kinder Israels aber mit vereinten Kräften sie verfolgten, schlugen sie Alle, welche sie einholen

konnten.

5. Ozias sandte auch Boten in alle Städte und Gegenden von Israel.

6. Also sandte jede Gegend und jede Stadt auserwählte bewaffnete junge Mannschaft ihnen nach, und sie verfolgten sie mit der Schärfe des Schwertes bis an die äußersten Grenzen des Landes.

7. Die Uebrigen aber, die in Bethulia waren, zogen in das Lager der Assyrer und nahmen die Beute, welche die fliehenden Assyrer zurückgelassen hatten, und fanden großes Gut.

8. Und die, welche als Sieger nach Bethulia zurückkehrten, brachten Alles, was Jenen gehört hatte, mit sich; und es war des Biches und der Lastthiere und aller ihrer beweglichen habe keine Zahl, so daß vom Kleinsten bis zum Größten Alle reich wurden von ihrer Beute.

II. 9. Jojatim aber, der oberste Priester, fam von Jerusalem nach Bethulia mit allen seinen Aeltesten, um Judith zu sehen.

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