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III. 45. Da antwortete er und sprach zu mir: „Das Gegenwärtige ist für das Gegenwärtige, das Zukünftige für das Zufünftige;

46. denn es mangelt dir noch viel daran, daß du meine Geschöpfe mehr lieben solltest, als ich; ich bin aber oft zu dir genahet, je doch niemals zu den Ungerechten.

47. Aber auch darin bist du vor dem Höchsten wunderbar,

48. daß du dich gedemüthigt hast, wie es dir wohl geziemt, und hast dir nicht heraus genommen, daß du unter den Gerechten besonders solltest gerühmt werden.

49. Darum wird denen viel Elend und

Unglück begegnen, die zu den letzten Zeiten in der Welt wohnen; denn sie haben in großer Hoffart gewandelt.

50. Du aber sei verständig für dich selbst, und suche die Herrlichkeit für die, so deines Gleichen sind.

51. Denn euch ist das Paradies aufgethan, der Baum des Lebens gepflanzet, die künftige Zeit zubereitet, Ueberfluß bereitet, Die Stadt erbaut, die Ruhe bewährt, die Güte und Weisheit vollkommen gemacht. Offenb. 22, 2.

52. Die Wurzel des Bösen ist vor euch versiegelt; die Schwachheit und der Wurm ist vor euch verborgen; und zur Hölle fleucht das Verderben in Bergessenheit.

Jef. 66, 24. Marc. 9, 44.

53. Die Schmerzen sind vergangen, und es wird am Ende der Schatz der Unsterblichkeit gezeigt. Offenb. 21, 4.

54. Darum frage doch nicht weiter über die Menge derer, die verloren gehen;

Luc. 13, 23 u. 24.

55. denn da sie Freiheit empfingen, haben fie den Höchsten verachtet, sein Gesetz verschmähet und seine Wege verlassen.

56. Dazu haben sie auch seine Gerechten zertreten,

57. und in ihrem Herzen gesprochen, es sei tein Gott, da sie doch wußten, daß sie sterben müßten. Pf. 14, 1.

58. Denn wie euer das, was vorhergesagt worden ist, wartet, also ist ihnen Durst und Pein zubereitet; denn er hat nicht gewollt, daß ein Mensch verloren gehe. 2. Betri 3, 9. 59. Sondern sie selbst, die erschaffen sind, haben ihres Schöpfers Namen befleckt, und find gegen den undankbar worden, der ihnen das Leben bereitet hat.

60. Darum nahet jezt mein Gericht heran.

61. Dieses habe ich nicht allen Menschen,

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Matth. 24, 7.

4. alsdann wirst du verstehen, daß der Allerhöchste von diesen Dingen geredet hat von den Tagen an, die vor dir gewesen sind von Anfang an.

5. Denn so wie Alles, was in der Welt erschaffen ist, einen Anfang hat, und gleicherweise auch ein Ende, und das Ende offenbar ist;

6. also haben auch die Zeiten des Höchsten offenbare Anfänge in Wundern und Kräften, und ihr Ende in That und Zeichen. 7. Und es wird geschehen, ein Jeder, der gerettet wird, und der durch seine Werke entrinnen mag, und durch den Glauben, in dem ihr geglaubet habet;

8. der wird übrig gelassen werden aus den vorher genannten Gefahren, und wird mein heil sehen in meinem Lande und in meinen Grenzen; denn ich habe mich von der Welt an geheiliget.

9. Und dann werden jammern, die jezt meine Wege mißbraucht haben, und in Qualen liegen werden die, welche sie verworfen und verachtet haben.

10. Denn die, so im Leben Gutthaten empfangen, und mich nicht erkannt haben, 11. und die, so gegen mein Gesetz einen Widerwillen gehabt, da sie noch die Freiheit hatten; und die, so noch Zeit hatten zur Buße, Solches aber nicht erkannten, sondern verachteten;

12. die müssen es nach dem Tod in der Pein erkennen. Luc. 16, 23 u. flg.

13. Und darum sei du nicht weiter neugierig, wie die Gottlosen werden gepeinigt werden, sondern forsche, wie die Gerechten selig werden, und welcher die Welt sei, und um welcher willen die Welt sei, und wann fie fei."

II. 14. Und ich antwortete und sprach: Ich habe zuvor geredet und rede jeßt und werde hernach reden;

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15. denn derjenigen sind mehr, die verdammt, als derer, die selig werden, so wie der Fluß mehr ist, als der Tropfen." 16. Und er antwortete mir und sprach: 17. Wie das Feld ist, also ist auch der Same; wie die Blumen sind, also sind auch die Farben; wie der Werkmeister ist, also ist auch das Werk; und wie der Ackersmanu ist, also ist auch der Ackerbau; denn cs war die Zeit der Welt.

18. Und da ich denen die Orte zubereitete, die jetzt sind, ehe die Welt war, in der sie wohnen sollten, da widersprach mir Niemand.

19. Denn damals lebte ein Jeder nach dem Willen des Schöpfers; aber jetzt in dieser bereiteten Welt bei der unaufhör- | lichen Ernte und dem unergründlichen Gesetz sind ihre Sitten verderbt.*)

20. Und ich habe die Welt betrachtet, und siehe, es war Gefahr um der Gedanken willen, die darin aufgekommen sind. 21. Und ich habe es gesehen, und ihrer sehr geschont, und habe mir eine Beere von der Traube behalten, und eine Pflanzung von vielen Stämmen. Jef. 65, 8.

22. So möge nun verderben die Menge, die umsonst geboren ist; aber meine Wein beere und meine Pflanzung werde erhalten; denn ich habe sie mit großer Arbeit zube

reitet.

23. Du aber, so du noch andere sieben Tage verziehest, so sollst du doch in denselben nicht fasten;

24. sondern gehe auf ein Blumenfeld, da kein Haus gebauet ist, und iß allein von den Blumen des Feldes; versuche kein Fleisch, trink keinen Wein, sondern iß allein Blumen.

25. Bitte den Allerhöchsten ohne Unter laß, so will ich kommen und mit dir reden." III. 26. Da ging ich hin, und kam auf das Feld, das Ardath heißt, wie er mir befohlen, und saß in den Blumen, und

*) Der Grundtext unklar

aß von den Kräutern des Feldes, und diese Speise diente mir zur Sättigung. 27. Und es geschah nach sieben Tagen, daß ich auf dem Grafe lag, und mein Herz ward wiederum unruhig wie zuvor. 6.3.1. 28. Und mein Mund ward aufgethan, und ich fing an, vor dem Allerhöchsten zu reden und sprach:

29., Herr, du hast dich uns geoffenbaret, unsern Bätern in der Wüste, welche nicht betreten wird und unfruchtbar ist, als sie aus Aegypten zogen, und hast gesprochen:

30.,,Du Israel, höre mich; und du, Same Jakobs, merke auf meine Reden. 31. Denn fiehe, ich säe mein Geseß in euch; und es wird in euch Frucht bringen, und ihr werdet dadurch herrlich werden in Ewigkeit."

32. Aber unsere Väter, die das Gesetz empfingen, haben es nicht gehalten, und haben deine Sazungen nicht bewahrt; und es ist die Frucht des Gesezes nicht erschienen; denn sie vermochte es nicht, weil sie dein war.

33. Denn die es empfangen hatten, die verbarben, da sie das, so in sie gesäet war, nicht hielten.

34. Und siehe, es pflegt zu geschehen, wenn das Erdreich den Samen empfangen hat, oder das Meer ein Schiff, oder ein Geschirr Speise oder Trank, wenn dasjenige zerstört worden ist, in welchem gefäet, oder in welches gelegt worden ist, daß zugleich auch das, was gesäet, oder hineingelegt worden ist, oder was empfangen worden ist, zerstört wird, und das Empfangene hinfort nicht bei uns bleibt. Uns aber ist nicht also geschehen.

35. Wir zwar, die das Geseß empfangen haben, sind um unserer Sünden willen zu Grunde gegangen, wie auch unser Herz, welches dasselbe aufgenommen hat.

36. Das Gesetz aber ist nicht zu Grunde gegangen; sondern es ist in seiner Kraft verblieben."

37. Und da ich Solches in meinem Herzen redete, da sah ich umher mit meinen Augen, und erblickte auf der rechten Seite ein Weih, und siehe, sie trauerte und weinte mit lauter Stimme, und war sehr bekümmert in ihrem Gemüthe; ihre Kleider waren zerrissen, und auf ihrem Haupte hatte sie Asche.

38. Da ließ ich meine Gedanken, in denen ich begriffen war, fahren, und kehrte mich zu ihr und sprach zu ihr:

39. Warum weinest du, und warum | fahren, und antwortete ihr im Zorn und bist du traurig in deinem Herzen?" Da sprach sie zu mir:

40. Laß mich, mein Herr, daß ich über mich weine und fortfahre in meinem Schmerz; denn ich bin sehr bekümmerten Gemüthes, und ich bin sehr gedemüthigt." 41. Ich sprach zu ihr: „Was fehlt dir? Sage es mir doch." Und sie sprach zu mir: 42. 3ch, deine Magd, bin unfruchtbar gewesen, und habe dreißig Jahre lang einen Mann gehabt und nie geboren. 43. Und ich flehte alle Stunden und alle Tage diese dreißig Jahre lang zu dem Allerhöchsten Nacht und Tag.

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44. Und es geschah nach treißig Jahren, daß Gott mich, deine Magd, erhörte, une er hat meine Niedrigkeit angesehen und auf meine Trübsal geachtet, und hat mir einen Sohn gegeben; darüber habe ich große Freude empfunden, und auch mein Mann und alle meine Mitbürger, und wir verehrten hoch den starken Gott. 45. Denselben habe ich mit saurer Arbeit erzogen.

46. Und es geschah, da er erwachsen, und die Zeit gekommen war, daß er ein Weib nehmen sollte, habe ich ein Hochzeitmahl zugerichtet."

Cap. X.

sprach:

"

6. Du thörichtes Weib vor allen Weibern, siehst du nicht unsere Trauer, und was uns begegnet?

7. Daß Zion, unsre Mutter, in tiefster Traurigkeit sich betrübt, und in Erniedri gung gefallen ist und gar sehr flagt? 8. Und nun, da wir Alle klagen und traurig sind, da wir Alle bekümmert sind, flagst du um einen einzigen Sohn? 9. Frage die Erde, so wird sie dir es sagen; denn diese ist es, welche trauern muß über den Fall so Bieler, die aus ihr entsprießen.

10. Denn aus ihr selbst sind von Anfang alle Menschen geboren, und Andere werden tommen; und siehe, sie wandeln beinahe Alle in's Berberben, und ihrer Viele werden ausgerottet werden.

11. Und wer soll denn mehr trauern, die, so eine solche große Menge verloren hat, oder du, die du um eines Einzigen willen Schmerz empfindest?

12. Wolltest du aber zu mir sprechen: „Mein Trauern ist nicht gleich dem Trauern der Erde; denn ich habe die Frucht meines Leibes verloren, die ich mit Kummer geboren, und mit Schmerzen zur Welt gebracht habe;

13. die Erde aber nach der Weise der Erde, und die gegenwärtige Menge ist auf ihr dahingegangen, wie es sich zuso sage ich dir:

1. Fortseßung des Gesichtes von dem trauernden Weibe. Esra jucht sie zu trösten. 1-17. II. Aufträgt; wiederholte Zurede Geras hin erblickt er auf ein mal statt des Weibes eine herrliche neugebaute

Stadt. 18-28. III. Der Engel Uriel erklärt ihm, daß dieses Weib die Stadt Zion sei, welche wieder

solle erbaut werden. 29-60.

I. 1. Und es geschah, da mein Sohn in seine Brautkammer hineingegangen war, daß er niederfiel und starb.

2. Da tehrten wir Alle die Lichter um, und alle meine Mitbürger standen auf, mich zu trösten; da rubte ich bis auf den andern Tag, bis zur Nacht.

3. Und da sie nun Alle aufhörten mich zu trösten, damit ich Ruhe hätte, bin ich Des Nachts aufgestanden und geflohen, und bin hieher in dieses Feld gelommen, wie du siehst,

4. und habe mir vorgenommen, nicht mehr in die Stadt zurückzukehren, sondern hier zu verbleiben, und weder zu effen noch zu trinken, sondern ohne Unter laß zu trauern und zu fasten, bis daß ich sterbe."

5. Da ließ ich meine vorigen Gedanken

14. So wie du mit Schmerzen geboren hast, also gibt auch die Erde ihre Frucht dem Menschen von Anfang dem, der sie gemacht hat. 1. Mof. 3, 19.

15. Darum behalte deinen Schmerz bei dir selbst, und trage getrost die Unfälle, rie dich betroffen haben.

16. Denn so du die Absicht Gottes fitr gerecht hältst, und seinen Rathschluß in der Zeit annimmst, so wirst du deßwegen gelobt werden.

17. So gebe nun in die Stadt hinein zu deinem Manne."

II. 18. Da sprach sie zu mir: "Das thue ich nicht, ich gehe nicht in die Stadt hinein, sondern id will hier sterben." 19. Da redete ich weiter zu ihr und sprach:

20.,,Thue nicht, wie du sagst; sondern folge meinem Zureren; denn wie viel Unglück hat nicht Zion? Laß dich doch trösten um des Trauerns Jerusalems willen.

21. Denn du siehst, daß unser Heiligthum | 31. Was ist dir? Warum ist dein Berganz öde geworden, unser Altar zerbrochen stand und der Sinn deines Herzens verund unser Tempel zerstöret ist. wirrt? Und warum bist du so erschrocken?" 3ch sprach:

22. Unser Saitenspiel liegt darnieder, der Lobgesang schweiget, unsere Freude ist vorüber, das Licht unseres Leuchters ist erloschen, die Lare unseres Bundes ist uns genommen, unsere Heiligthümer sind befleckt, und der Name, der über uns angerufen ist, ist beinahe entweiht; unsere Kinder haben Schmach gelitten, unsere Briefter sind verbrannt, unsere Leviten in die Gefangenschaft weggeführt; unsere Jungfrauen find geschwächt und unsere Weiber haben Gewalt gelitten; unsere Gerechten sind geraubt und unsere Kinder verterbt; unsere junge Mannschaft ist dienstbar, und unsere starken Helden sind schwach worden.

23. Das Größte von Allem ist, das Siegel Zions ist abgerissen von ihrer Herrlichkeit; denn sie ist in derer Hände gegeben, die uns hassen.

24. Du nun wirf deine große Traurigkeit von dir, und lege ab von dir die Menge deiner Schmerzen, damit dir der Starke wieder gnädig fei, und der Allerhöchste dir Ruhe gebe, Erquidung von deinen Müh falen."

32. Darum, daß du mich verlassen hast, und ich habe doch nach deinen Worten gethan; ich bin auf das Feld hinausgegangen; und siehe, ich habe gesehen und sehe, was ich nicht erzählen kann."

33. Er sprach zu mir: „Stehe fest als ein Mann, und ich will dich unterrichten." Da sprach ich:

34. Rede, mein Herr, du, mit mir; verlaß mich nicht, daß ich nicht ohne Ursache sterbe;

35. denn ich habe gesehen, was ich nicht wußte; und gehört, was ich nicht verstehe. 36. Oder täuscht sich mein Sinn, und träumt meine Seele?

37. Nun aber bitte ich dich, daß du deinem Knechte über diese Entzückung Bescheid gebest." Da antwortete er mir und sprach:

38. öre mich, so will ich dich belehren, und dir sagen, wovor du dich fürchtest; denn der Allerhöchste wird dir viele Geheimnisse offenbaren.

39. Er hat gesehen, daß dein Weg recht ist, indem bu ohne Unterlaß für dein Volk traurig warst, und sehr bekümmert warest wegen Zion.

25. Und es geschah, da ich also mit ihr recete, leuchtete plötzlich ihr Angesicht und 40. Das also ist die Bedeutung des Geihre Gestalt, und glänzend wurde ihr Gesichts, welches du unlängst gesehen hast: sicht, daß ich mich sehr vor ihr fürchtete, und dachte, was das wäre.

26. Und siehe, plötzlich gab sie einen lauten Ton der Stimme von sich, so furchtbar, daß die Erde von des Weibes Stimme erbebte.

27. Und ich schaute, und siehe, das Weib erschien mir nicht mehr; sondern eine Stadt war erbaut, und ein Ort von großen Fundamenten ward mir gezeigt. Da erschrat ich und schrie mit lauter Stimme, und sprach:

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28. Wo ist der Engel Uriel, der anfänglid zu mir gekommen ist? Denn er hat mich in so große Verzückung des Geistes hineingebracht, und mein Ende ist mir zum Verderben geworden, und mein Gebet zur Schmach.

III. 29. Und als ich Solches redete, siehe, da kam er zu mir, und sah mich.

30. Und siehe, ich lag da wie ein Todter, und war von Sinnen, und er ergriff mich bei der rechten Hand, und stärkte mich, stellte mich auf meine Füße, und sprach zu mir: Dan. 10, 9 u. 10.

41. Das Weib, das du trauern gesehen hast, hast du angefangen zu trösten.

42. Jeßt aber fichest du die Gestalt des Weibes nicht mehr, sondern es ist dir erschienen eine Stadt, im Bau begriffen. 43. Und wie sie dir von dem Unfall ihres Sohnes gesagt hat, so ist nun dieses die Auflösung:

44. Das Weib, so du gesehen hast, ist Zion, die du nun auch erblicft als eine gebaute Stadt.

45. Daß fie dir aber gesagt hat, sie sei breißig Jahre lang unfruchtbar gewesen, das ist deßwegen, weil es dreißig Jahre waren, daß in ihr nicht geopsert werden ist. Cap. 9, 42.

46. Und es geschah nach dreißig Jahren, daß Salomo die Stadt erbaut und Offer dargebracht hat; da hat die Unfruchtbare einen Sohn geboren.

47. Wenn sie dir dann gesagt hat, sie babe ihn mit Mühe erzogen, das war das Woḥnen in Jerusalem.

48. Und daß sie dir gesagt hat, wie ihr Sohn, als er in sein Brautgemach kam

gestorben sei, und wie ihn dieses Unglück betroffen, das war der Sturz Jerusalems, welcher geschehen ist.

49. Und siehe, du hast das Gleichniß das von gesehen; und da sie ihren Sohn betrauerte, hast du angefangen sie zu trösten; und was ihr begegnet ist, das mußte dir geoffenbaret werden.

50. Und da nun Gott siehet, daß du von Herzen traurig bist, und von ganzem Herzen für sie leidest, so hat er dir auch die Herrlichkeit ihres Ruhmes und die Schönheit ihrer Zierde gezeiget. Offenb. 21, 2. 51. Und darum habe ich dir befohlen, auf dem Felde zu bleiben, wo kein Haus gebauet ist.

52. Denn ich wußte, daß der Allerhöchste dir dieses zu zeigen anfing.

53. Darum hieß ich dich auf das Feld gehen, da kein Fundament eines Gebäudes ist. 54. Denn an dem Orte, da die Stadt des Allerhöchsten erscheinen sollte, da konnte keines Menschen Gebäude sein.

55. Darum fürchte dich nicht, und dein Herz erschrecke nicht; sondern gehe hinein, und besiehe den Glanz und die Größe des Gebäudes, soviel der Blick deiner Augen zu erschauen fähig ist.

56. Und dann wirst du hören, so viel deine Ohren fassen mögen.

57. Denn du bist vor vielen Andern selig, und bei dem Allerhöchsten berufen wie Wenige.

58. Aber in der Nacht, welche auf ten morgenden Tag kommen wird, wirst du hier bleiben;

59. und der Allerhöchste wird dich schauen lassen die Gesichte von den höchsten Dingen, welche der Allerhöchste denen thun wird, die in den letzten Zeiten auf Erden wohnen."

60. Da habe ich dieselbe Nacht geschlafen und noch eine andere, wie er mir befohlen hatte.

Cap. XI.

Das fünfte Geficht Esras (Cap. 11, 1. — Cap. 12, 39). I. Gesicht von dem Adler und seinen wolf Flügeln und Federn und drei Häuptern.

1-35. 11. Gesicht von dem Löwen, der dem Adler

den Untergang verkündigt. 36-46.

1. 1. Und ich sah einen Traum, und siehe, ein Adler stieg aus dem Meere auf, der hatte zwölf Flügel mit Federn und drei Häupter. Offenb. 13, 1.

2. Und ich sah, und siehe, er breitete seine Flügel aus über die ganze Erde, und alle

Winde des Himmels bliesen zusammen in sie hinein.

3. Und ich sah, und aus seinen Federn wuchsen hervor Gegenfedern, und diese wurden zu kurzen und geringen Federlein. 4. Denn seine Häupter waren ruhig; das Mittelhaupt aber war größer als die andern Häupter; doch ruhte es auch mit den andern.

5. Weiter sah ich, und siehe, der Adler flog mit seinen Flügeln und herrschte auf Erden, und über die, welche auf Erden wohnen.

6. Und ich sah, daß ihm Alles unter dem Himmel unterworfen war, und Niemand widersprach ihm, auch nicht Eine Creatur auf dem Erdboden.

7. Und ich sah, und siehe, der Adler richtete sich auf auf seine Klauen, und redete seine Federn an und sprach:

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8. Ihr sollet nicht alle zugleich wachen; schlafe eine jede an ihrem Ort, und wache eine jede zu ihrer Zeit.

9. Die Häupter aber sollen bis zuletzt behalten werden.

10. Und ich sah, und siehe, die Stimme ging nicht von seinen Häuptern aus, sondern von der Mitte seines Leibes.

11. Und ich zählte seine Gegenfedern, und siehe, es waren ihrer acht.

12. Und ich sah, und siehe, von der rechten Seite stand eine Feder auf und herrschte über die ganze Erde.

13. Und es geschah, als sie geherrscht hatte, kam ihr das Ende, und ihre Stätte ward nicht mehr gesehen. Da stand die folgende auf und herrschte. Dieselbe hielt fich eine lange Zeit.

14. Und es geschah, als sie geherrscht hatte, kam auch ihr das Ende, daß sie nicht mehr gesehen wurde, so wie die frühere. 15. Und siehe, eine Stimme ward ausgesendet zu ihr und sprach:

16. Höre bu, die du so lange Zeit die Erde besessen hast! Dieses verkündige ich dir, bevor du anfängst zu verschwinden: 17. Niemand wird nach dir deine Zeit erreichen, ja nicht die halbe Zeit." 18. Da erhob sich die Dritte, und herrschte wie die vorigen, und auch sie verschwand.

19. Also ging es auch mit den übrigen, einer nach der andern, daß sie die Herrschaft führten, und darauf nirgends mehr gesehen wurden.

20. Da fah ich, und siehe, mit der Zeit richteten sich die folgenden Federn auf von der rechten Seite, daß auch sie die Herr

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