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stenthums oder der chriftlichen Gemeinde in dieser edlen freyen und Gnaden - Zeit nach und nach immer mehr aus dem Gefühl und Gesichtspunkt verloren, und ist also verdunkelt worden, daß fast nichts mehr übrig bleibt, als ein bloser Namen und Form des äusserlichen Christenthums, daß es wohl zu beklagen ist mit dem alten Volk Israel; indem sie von dem Wort und Befehl Gottes abgewichen seyn, und haben in ihrer Fleischeslust nach ihrem eigenen Gutdünken gehandelt, kam ihr Feind und zerstörte ste; und da sie aber sahen, daß die Mauern zu Zion zerbrochen und ihr Heiligthum in Staub und Aschen lag, da beklagten sie es. Ebenso ist es auch zu beklagen, weil die Mauern dieser Gemeinde auch zerrissen und zerbrochen seyn, und die evangelische und apostolische Ordnung der Bestrafung so über die Maßen versäumet und leicht geachtet wird, wodurch fast allerhand Todsünden einschleichen, die doch durch das Wort Gottes aus dem Reich Gottes gestoßen, verbannt und verurtheilet seyn, nämlich, solche, als Freundschaft, Ehre und Liebe der Welt, welches eine Feindschaft Gottes ist, (Math. 15, 11. Jacobi 4, 4.) Augenluft, Fleischeslust, und ein hoffärtiges Leben, welches nicht vom Vater ist, sondern von der Welt, (1 Johannes 2, 16.) mit allem Pomp, Pracht, Zierath und greulichem Hochmuth, nach aller Welt Mode, u. s. w.

Ach wie ist doch alles so gar verdorben und mit der Welt in Abgötterey und Gößendienst verfallen und verfunken, daß der Herr sich wohl mit Recht mag beklagen über das Volk, das sich nach seinem Namen nennet,

wie er sich beklaget hat zu Noahs Zeiten, da er sahe daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse immerdar. Da sprach er: Die Menschen sind Fleisch worden, und wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen, (1 Mose 6, 3.) Und durch den Propheten sprach er: Denn mein Volk thut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle verlassen sie, und machen ihnen hie und da ausgehauene Brunnen, die doch löcherig sind und kein Wasser geben. (Jeremia 2, 13.) Und abermals: So spricht der Herr, Wo ist Jemand, so er fällt, der nicht gerne wieder aufstände ? Wo ist Jemand, so er irre gehet, der nicht gerne wieder zurecht käme? Noch will ja dies Volk, das sich nach des Herren Namen nennet, irre gehen für und für; sie halten so hart an dem falschen Gottesdienste, daß sie sich nicht wollen abwenden lassen. Ich sehe und höre, daß sie nichts Rechtes lehren; keiner ist, dem seine Uebertretung leid wäre, und spricht, was mache ich doch? Sie laufen alle ihren Lauf, nach ihrer Vernunft und Gutdünken.

Ein Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit; eine Turteltaube und Schwalbe merken auf ihre Zeit, wann sie wieder kommen sollen; aber mein Volk will das Recht des Herren nicht wissen. Ach wie möget ihr doch sagen: Wir wissen was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns? Ist es doch eitel Lügen, was die Lehrer sehen, (das ist einführen und bestätigen ohne des Herren Wort.) Darum müssen solche Lehrer zu Schan

den werden; denn was können sie Gutes lehren, weil fie mein Wort verwerfen ?. Und trösten mein Volk in ihrem Unglück, daß sie es gering achten sollen, und sa= gen: Friede, Friede, und ist doch nicht Friede. Darum werden sie mit Schanden. bestehen, dieweil sie solche Greuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschändet seyn, und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen über einen Haufen, und wann ich sie heimsuchen werde, sollen sie fallen, spricht der Herr. Ich will sie also ab lösen, spricht der Herr, daß keine Trauben am Weinstock, und keine Feigen am Feigenbaum bleiben, ja auch die Blätter wegfallen sollen; und was ich ihnen gege= ben habe, das soll ihnen genommen werden. (Jeremía 8, v. 4 bis 14.) Abermals redet der Herr durch den Mund des Propheten, und sagt: Ach daß ich Wasser genug hätte in meinem Haupt, und meine Augen Thränenquellen wären, daß ich Tag und Nacht beweinen möchte die Gefallenen in meinem Volk. Sie schießen (das ist reden) mit ihren Zungen eitel Lügen und keine Wahrheit, und treiben es mit Gewalt im Lande, und gehen von einer Bosheit zur andern, und achten mich nicht, spricht der Herr. Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde, und traue seinem Bruder nicht; denn. ein Bruder unterdrückt den andern, und ein Freund verräth den andern. Ein Freund täuscht oder hinters gehet den andern, und redet kein wahres Wort. Sie fleißigen sich darauf, wie einer den andern betrüge, und ist ihnen leid, daß sie es nicht ärger machen können: Es ist allenthalben eitel Trügerey unter ihnen, und vor

Betrügerey wollen sie mich nicht kennen, spricht der Herr. Darum, so spricht der Herr Zebaoth: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen; denn was soll ich sonst thun, weil sich mein Volk also zieret? Ihre fals sche Zungen sind sehr böse Pfeile; mit ihrem Munde reden sie freundlich gegen den Nächsten, aber im Herzen lauern sie auf denselben. Sollte ich nun solches nicht heimsuchen an ihnen, spricht der Herr, und sollte meine Seele sich nicht rächen an solchem Volk, als dieses ist? Wer nun weise ist, und läßt es ihm zu Herzen gehen, der verkündiget was des Herrn Mund (und Wort) zu ihm sagt, warum daß alles so verderbet und verheeret wird. Und der Herr sprach: Darum, daß fie mein Wort verlassen, das ich ihnen vorgegeben habe, und gehorchen meiner Rede nicht, leben (und wandeln) auch nicht darnach; sondern folgen ihres Herzens Gutdünken, wie sie ihre Väter gelehret haben. Darum spricht der Herr Zebaoth also: Siehe, ich will mein Volk mit Wermuth speisen und mit Gallen tränken; ich will sie zerstreuen, und ich will das Schwerdt (oder Zwietracht) unter fie schicken, bis daß es aus mit ihnen sey. (Jeremia 9, v. 1 bis 16.)

Omeine geliebte und theuerwerthe Leser, nehmet wahr, untersuchet und prüfet einmal, ob dazumal, zu Israels Zeiten, das Abweichen vom Wort des Herrn mehr und ärger war, als es jezt zu unsern Zeiten ist, unter der so= genannten wehrlosen christlichen Gemeinde; oder ob nicht die angeführten Worte des Propheten Gottes (wo er sich so jämmerlich beklagt mit Strafen und Dräuen

über das abgewichene verfallene Israel) auch im hohen Grad unter dem geistlichen Israel, in die Erfüllung ge= laufen sind. Ich sage noch einmal, untersuchet das gnadenreiche Wort des Evangeliums und Apostellehr, und prüfet einmal, ob nicht die Weissagung des Propheten zu unsern Zeiten jezt auch im höchsten Grad in die Erfüllung gelaufen ist unter der sogenannten christlichen Gemeinde, die sich nach des Herren Namen nennet. Ja prüfet, sehet und urtheilet selbst, ob nicht diese edle Ges meinde auch von dem gnadenreichen Wort des Evanges liums, welches Jesus Christus mit seinem Blut versiegelt hat, und von der Apostellehr abgewichen und abge= fallen ist, gleichwie auch jene Ifraeliter.

Und so das Wort fest geworden ist, das durch die Engel und Propheten geredet ist, und eine jegliche Uebertretung und Ungehorsame hat sein Urtheil und Strafe von Gott empfangen; wie viel fester wird das gnadenreiche Wort des Lebens stehen, das durch Jesum ven Sohn Gottes selbst, und durch seine heiligen Apostel uns zum ewigen Richter vorgestellt und verkündiget ist. (Ebräer 2, v. 2. 3.) Wenn Jemand das Gesetz Mose bricht, der mußte sterben ohne Barmherzigkeit, durch zween oder drey Zeugen; wie viel gere Strafe werden die verdienen, die mit besserem Wissen, durch ihre Vernunft und Gutdünken, das Evangelium Christi Jesu brechen und übertreten, wodurch sie den Sohn Gottes kreuzigen, und das Blut des Testaments unrein achten, durch welches sie geheiligt seyn, und widerstreben dem. Geist der Gnaden. Ach, das Wort stehet noch feste, wo

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