ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

wollen haben; wie man ach leider heutiges Tags vielfältig sehen und hören muß.

Darum werden auch solche Vorgeseßte und Führer um der Ungehorsamkeit und Uebertretung willen (weil sie des Herren Wort oder die Lehre Jesu und seiner Apostel leicht achten, um Menschen gefällig zu seyn) mit jenem König Saul vor dem allmächtigen Gott verworfen und verstoßen werden; denn bey Gott ist kein Ansehen der Person. Röm. 2, 11. Weder Prophet noch Apostel, weder Bischof noch Lehrer, weder Vorsteher noch gemeine Glieder, weder Reich noch Arm, sondern wer aufrichtig in der Gehorsame vor ihm wandelt und ist fromm, der ist ihm angenehm. Und der Apostel sagt, wenn ich den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht. Gal. 1, 10. Und das Wort stehet noch feste, wo der Apostel sagt: Wer übertritt, und bleibet nicht in der Lehre Christi, der hat keinen Gott. Wer aber in der Lehre Christe bleibet, der hat beyde den Vater und den Sohn. 2 Johannes, v. 9.

ihr theuerwerthe Leser, prüfet einmal, wie theuer nothwendig es ist in diesen verwirrten und verfallenen Zeiten, recht auf die Lehre Jesu und seiner Apostel Acht zu haben, weil uns viele solche Lehren, Erempel und Geschichten von Israel aufgeschrieben seyn

in dem alten Testament. Wenn wir lesen wollen in Mose, Josua, Richter, Samuel, Könige, Chronika und den Propheten, so sehen wir überall, wie die Vorgeseßten der Gemeinde, sammt dem Volk, oft und manchmal von dem Herrn ihrem Gott abgewichen seyn durch Uebertretung und Ungehorsame seinem Gebot und Befehl, und seyn dadurch in Abgötterey gefallen und fremden Göttern nachgewandelt, welches den Herrn ihren Gott so sehr über Israel erzürnet hat, daß er die Bestrafung oftmals selbst ausgeführet hat, bisweilen durch Pestilenz und Schwerdt. 4 Mose 11, 33. Cap. 14, 11 bis 38. Cap. 16, 20 bis 50. Cap. 21, 4 bis 10. Cap. 25, 1 bis 10. Josua, Cap. 7. Richter, Cap. 20. 2 Samuel 24, 15. 1 Könige, Cap. 24. 2 Chronika 21, 18. Bisweilen durch getreue Diener und Propheten, die er erwecket hat, (1 Samuel 15, 32. 33. 2 Könige, Cap. 9 und 10. Cap. 23.) und noch erwecken thut. Denn der liebe Gott hatte noch allezeit seine getreue Kinder, Diener und Propheten durch alle verfallene Zeiten, von Anfang der Welt gehabt, die viel Verfolgung, Jammer, Noth, Kreuz und Trübsal gelitten haben, weil sie gekämpft und gestritten haben für das Wort, Gebot, Ehre und Namen des allmächtigen Gottes, welches oftmals große Unruhe, Verwirrung und

Zwietracht geboren hat unter der figürlichen Gemeinde Israel. Und weil Israel ein Vorbild und Figur war auf die evangelische und apostolische Gemeinde Jesu Chrifti; so haben wir auch theuer nothwendig, solche Vorbilder, Erempel und Lehre zu bedenken und überle gen, auf daß wir uns in diesen sehr verfallenen und gefährlichen Zeiten desto näher an dem Evangelium und Apostellehr halten, weil die sogenannte Gemeinde, die sich die Gemeinde Gottes rühmet, von dem Wort des Herrn abgewichen und in Abgötterey, Verfall und Verwüstung gerathen ist, wo die Uebertreter des göttlichen Worts aus fleischlicher Liebe und guter Meinung in der Gemeinde geduldet und getragen werden, die doch schon von Gott, durch sein starkes Wort ausgeschlossen und verbannet seyn. Aber sie trösten einander mit einem falschen Trost, und sprechen: Friede, Friede, es hat keine Gefahr, (1 Theff. 5, 3.) bis die Gemeinde in große Unruhe, Unfrieden, Verwirrung, Zwietracht und endlich in Zwiespalt gekommen ist, durch den greulichen Hochmuth, Laß- und Trägheit, daß es ein jammervolles Elend ist 'anzusehen.Ach prüfet es einmal, ob es nicht die Wahrheit ist. Weil aber der Herr allezeit die Seinen hatte, die getreu und aufrichtig in der Liebe und Furcht Gottes vor ihm wandelten, ohne

Ansehen der Personen; so hat der liebe Gott in diesen verfallenen Zeiten auch noch seine Kinder und Diener, die er gezogen hat durch die Liebesruthe seines Worts, die als aufrichtige und getreue Diener und Glieder in dér Furcht Gottes suchen vor ihm zu wandeln; die sich aus Liebe gegen die Ungerechtigkeit setzen, und suchen die Gerechtigkeit wieder auf ihren Siß und Thron zu stellen. Ja, die fest gegründet seyn auf den Felsen und Eckstein Jesum Chriftum, den Anfänger und Vollender ihres Glaubens, (Ebräer 12,) und halten sich durch die Hülfe Gottes fest und unbeweglich an dem Wort der ewigen Wahrheit, gegen alle Sturmwinde und Plaßregen, wie die getreue Kinder Gottes von Anfang der Welt gethan haben, die da suchen in der Liebe und Furcht Gottes zu wandeln, gegen Gott und fein Wort, und gegen alle ihre Mitbrüder und Schwestern; die nichts wollen, nichts suchen, und nichts begehren, als das reine unvergängliche Wort des Evangeliums und Apostellehr, um in der Gemeinde damit hauszuhalten, um ihre und ihrer Mitbrüder und Schwestern unsterblichen Seelen zu erhalten, und um die Uebertreter zur Erkenntniß der Wahrheit, Reue und Buße zu bringen, und sie auf den engen und schmalen Weg des Lebens zu füh

ren, auf daß sie selig möchten werden an dem Tage der Ewigkeit.

Weil aber die Mehrheit der Gemeinde sich mit Macht gewaltig dagegen stellete, daß die Uebertreter des Worts nicht sollen mit dem Bann gestraft werden, so hat es endlich in diesen Jahren, wie im achten Capitel_foll_ver= handelt werden, große Unruhe, Unfrieden und Zwietracht gegeben; denn es waren noch hin und wider etliche alte getreue Bischöfe, die allezeit suchten die lasterhaften Uebertreter nach des Herrn Wort zu strafen, und haben auch bisweilen die allzugroßen Uebertreter nach des Apostels Rath mit dem Bann gestraft. Weil aber die Mehrheit von den vorgeseßten Bischöfen und Lehrern nicht also gesinnet waren die Uebertreter mit dem Bann zu strafen, weil sie meinen der Bann ist zu strenge, so hat es bisweilen großen Aufruhr und Empörung in der Gemeinde gegeben, weil die Mehrheit der Dienerschaft sammt den gemeinen Gliedern nach ihrer Vernunft mit der Mehrheit der Gemeinde nach ihrem Rath wollen haushalten, und das Wort also durch die Mehrheit auf die Seite setzten, auf daß die Uebertreter können getragen werden durch der Gemeinde ihren Rath; und das hat solche große Unruhe und Widersprechen verursacht, wodurch viel

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »