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Darum spricht er: Wache auf, der du schläfft, und stehe auf von den Todten, so wird dich Christus erleuchten. So sehet nun zu, (ihr liebe Mitgenossen des Glaubens an Christo, und lasset euch rathen, alle die ihr wünschet den Willen Gottes zu vollbringen als seine liebe Kinder) wie ihr nun vorsichtiglich wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen. Und schicket euch in die Zeit, denn es ist eine böse Zeit, (Epheser 5, 9 bis 16.) weil die Ungerechtigkeit so sehr viel die Ueberhand nehmet, und die wahre Liebe zu Gott und seinem heiligen Wort in so vielen Menschen erkalten thut. Wer aber beharret (das ist aushaltet im Kämpfen und Streiten) bis an das Ende, der wird selig werden. Matth. 24, v. 12. 13. Ach, geliebter Leser, siehe einmal, wie jämmerlich ist doch die sogenannte Ges meinde, die vormals der edle schöne Weinberg war, verwüstet und verdorben; und wie ganz kläglich seyn die Reben verdorret; der Zaun liegt darnieder, die verderbenden kleinen Füchse haben überhand genommen; die Wolken seyn trocken und geben kein Wasser mehr, und ist kein Beschneider noch Messer mehr vorhanden. Jesaia 5. Ja, viele von den Weingärtner, das ist von ihren Lehrern, die predigen Gottes Wort nach dem Buchstaben zum Theil recht, und der Rathschluß an ihrer Zusam

menkunft ist auch nicht ganz zu verachten, aber in der Haushaltung der Gemeinde sind sie viel zu leicht, laß und träge, dieweil sie die Ungerechtigkeit, sammt dem Hochmuth und Abgötteren nicht mehr strafen, und die muthwilligen Uebertreter nicht mehr von der Gemeinde absondern, nach dem uns der liebe Gott, durch sein heiliges Wort, so ernstlich und theuer lehret und vermahnet. Und die Worte Gottes stehen doch feste und unbeweglich; ja viel fester als Himmel und Erden; denn der Heiland sagt: Himmel und Erden werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Matthäi 24, 35. Marci 13, 31.

Darum, weil das Wort Gottes so fest ste: het, so muß eine Gemeinde, (wenn sie anders vor dem allmächtigen Gott bestehen will) pünktlich, und das ohne Ansehen der Personen, mit dem gnadenreichen Wort des Evangeliums und der Apostellehr haushalten, und durch dieselbige Kraft aus Liebe alle Ungerechtigkeit strafen, alle Abgötterey, sammt dem Greuel und Hochmuth ausrotten und vernichten; ja, fleischliche, muthwillige, eigensinnige, verkehrte Hebertreter, die offenbarlich gegen Gott und sein heiliges Wort gesündiget haben, absondern, ausschließen und hinau thun in den Bann und die Meidung; wie uns der Heiland und seine Apostel so theuer

und vielfältig lehren und vermahnen. Matth. C. 18. Römer 16, 17. 18. 1 Corinther, C. 5. 2 Thessaloni. 3. v. 6 bis 14. 15. 1 Timo. 5, v. 20. Titum 3, 10. 11. 2 Johannes v.

9. 10. 11.

Ach, geliebter Leser, weil das Abweichen von des Herrn Wort so sehr viel und auf mancherley Art ist, und der Verfall so sehr groß ist unter der sogenannten Gemeinde, die sich die Gemeinde Gottes rühmet, so wird der Herr sich auch beklagen über dieses Volk, welches das geistliche Israel seyn soll, wie er sich über sein figürlich Volk Israel beklaget hat durch den Mund des Propheten Jeremia, wann er sagt: Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr: Wo ist Jemand, so er fällt, der nicht gerne wieder aufstände ? Wo ist Jemand, so er irre gehet, und nicht gerne wieder zurecht käme? Noch will ja dies Volk irre gehen für und für; sie halten so hart an der Ungerechtigkeit, daß sie sich nicht wollen abwenden lassen. Ich sehe und höre, daß sie Unrecht thun, und keiner ist, dem seine Lebertretung leid thut, und spräche: Was mache ich doch? Sie laufen alle ihren Lauf, nach ihrer Vernunft und Gutdünken.

Ein Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit; eine Turteltaube und Schwalbe merken auf ihre Zeit, wann sie wieder kommen

sollen; aber mein Volk will das Recht des Herrn nicht wissen. Wie mögen sie doch sagen: Wir wissen was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns? Weil sie des Herrn Wort verwerfen, (indem sie nicht darnach haushalten ?) und trösten mein Volk in ihrem Unglück, (sammt dem greulichen Hochmuth und Abgötterey) daß sie es gering achten sollen, und sagen: Friede, Friede! und ist doch nicht Friede. Darum werden sie mit Schanden bestehen, daß sie solche Greuel trei ben. Wiewohl sie wollen ungeschänder seyn, und wollen sich nicht fürchten. Darum müssen sie fallen, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen fie fallen, spricht der Herr Zebaoth. Ich will sie ablesen, spricht der Herr, daß keine Trauben am Weinstock, und keine Feigen am Feigenbaum bleiben, ja auch die Blätter sollen wegfallen; und was ich ih nen gegeben habe, das soll ihnen genommen

werden.

Denn siehe, ich will Schlangen und Basilisten unter euch senden, die nicht beschworen sind, die sollen euch stechen. Da will ich meine Mühe und Herzeleid ergößen, spricht der Herr. Siehe, die Tochter meines Volkes wird schreyen aus fernem Lande her: Will denn der Herr nicht mehr Gott seyn zu Zion? oder warum hat der Herr uns verlassen? Ja,

warum haben sie mich so erzürnet durch ih Bilder, (ja Hochmuth und Abgötterey) und fremden und unnüßen Gottesdienst? sprit der Herr. Da werden sie sprechen: De Erndte ist vergangen, der Sommer ist dahi, und uns ist keine Hülfe gekommen. Mich jammert herzlich, daß mein Volk so verderbet ist; ich gräme und betrübe mich übel, und habe ein großes Leidwesen über mein Volk. Jeremia 8. Ach, daß ich Wasser genug hätte in meinem Haupte, und meine Augen Thränenquellen wären, daß ich Tag und Nacht beweinen möchte die Gefallenen in meinem Volk! Denn sie reden mit ihren Zungen sehr betrüglich und keine Wahrheit; und treiben es mit Gewalt im Lande, und gehen von einer Boßheit zur andern, und achten mich nicht, spricht der Herr. Ein Jeglicher hüte sich vor seinem Freunde, und traue seinem Bruder nicht; denn ein Bruder unterdrücket den andern, und ein Freund verräth den andern. Ein Freund täuscht den andern, und redet die Wahrheit nicht, und trachten darnach, wie einer den andern betrüge; und vor Betrügerey wollen sie mich nicht kennen, spricht der Herr. Darum spricht der Herr Zebaoth also: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen; denn was soll ich sonst thun, weil sich mein Volk also mit Unrecht zieret? Ihre Zungen sind böse Pfeile;

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