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Einleitung.

Dieweil wir in eine betrübte Zeit kommen seyn, allwo

die sogenannte christliche Gemeinde so sehr in den

Verfall gekommen und also mit der Welt und ihren Werken verwickelt und vermenget ist, daß kaum einer aus Tausenden zu finden ist, der den rechten, wahren, wehrlosen, abgesonderten, evangelischen und apostolischen, schriftmäßigen Grund, Ordnung und Bekenntniß einsehet, erkennet und bekennet, und noch viel weniger darnach leben und wandeln thut, ünter so viel Tausenden, die sich wehrlose, abgesonderte Nachfolger Jesu rühmen; denn der eine will Dieses, der andere Jenes behaupten und auch unterstüßen und Theil daran nehmen, welches doch alles der Welt und ihrem Reich zugehöret, und auch öffentlich gegen Gottes ewiges Wort ist.

Und dadurch ist der wehrlose evangelische Grund und Bekenntniß so weit gefallen und verdunkelt worden, daß viele Menschen nicht wissen, wie eine wehrlose, von der Welt abgesonderte Gemeinde Christi gegen die Welt zu wandeln hat, nach Inhalt Gottes Worts, und dadurch entstehet viel Disputiren und Uneinigkeit, welches Spaltungen und Zertrennungen verursacht, und ein jegliches abgetrenntes Volk rühmet sich die wehrlose und von der Welt abgesonderte Gemeinde Christi, welcher Ruhm doch falsch und vergeblich ist, ohne den wahren Grund aus Gottes Wort, wie schon mit der Hülfe Gottes aus

dem theuern Evangelium genugsam erkläret und bewiesen ist in dem ersten Theil dieses Büchleins, im fünften und sechsten Copitel, nämlich: Was ein wehrlofes und von der Welt erwähltes und abgesondertes Volk ist, (Johannes 15, 18. 19.) und wie dasselbe geartet und ge= sinnet muß seyn. Matth. 5, 39. bis 45. Cap. 10. Lucas 6, 20. bis 41. Johannes 10, 27. Römer 12.

1 Petri Cap. 2. und Cap. 3.

Weil aber die Meinungen und Einsichten verschieden und die Verwirrung sehr groß ist, so haben wir mit Gottes Hülfe und Segen in diesem dritten Theil ein wehrloses und von der Welt abgesondertes Bekenntniß als eine Regel und Ordnung der Gemeinde festgeseßet durch den Rathschluß der Dienerschaft, aus Gottes Wort zufammen gefasset, und dieselbige nun mit Gottes Wort kräftig bewährt, bezeuget und bestätiget. Weil aber die Ungerechtigkeit die Ueberhand nehmet und die Liebe in vielen erkältet ist, (Matthäi 24, 12.) so wird ohne Zweifel diesem wehrlosen und von der Welt abgesonderten Grund und Ordnung von vielen Menschen gewaltig widersprochen werden durch den allgemeinen fleischlichen, verkehrten Sinn, der heutzutage sehr hoch im Schwung ist unter den sogenannten Christen, wo ein jedes die Freyheit haben will zu thun nach seiner Meinung, und suchet die heilige Schrift zu drehen und ziehen nach seiner fleischlichen Vernunft, die doch manchmal so erschrecklich bezaubert ist durch den großen Freyheits-Geist, der so jämmerlich in diesen betrübten und dunkeln Tagen unter denen herrschet, die sich Christen rühmen; der

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ein Geist ist, der niemand unter die Einschränkung und Gerechtigkeit des Evangeliums führen will, (Römer 6, 18. 19. 20.) sondern Jedermann aus fleischlicher Liebe die Freyheit darbietet, allein zu leben nach seinem Gewissen.

Darum, o ihr liebe Brüder und Schwestern, seyd ge= warnet, und prüfet solche Geister, die bald Dieses und bald Jenes in dem allerschönsten Schein hervorbringen, um den Menschen durch die fleischliche Freyheit Raum zu geben, (1 Coriuther 8, 9. Galater 5, 13.) und sehen sich gewaltig gegen die wehrlose und von der Welt abgesonderte Ordnung, mit viel Disputiren und allerley Einwendungen, womit die schwachen Gemüther in Unruhe, Zweifel und Verwirrung gesezt werden. Darum seyd doch zum andern Mal gewarnet vor solchen losen und verführerischen Geistern, die heutzutage sehr viel auf der Bahn seyn, um die Menschen gefangen zu nehmen und von dem schmalen Weg des Lebens, durch die Freyheit auf den breiten Weg der Verdammniß zu führen. Matth. 7, 13. 14. Darum seyd zum dritten Mal gewarnet, o ihr liebe Brüder in Christo, und alle wahrheitliebende Leser. Sehet doch allein auf Gottes reines, heiliges, lebendiges und unbetrügliches Wort, welches unseres Lebens Richtschnur ist, und niemand in den Jrrthum führet. Dasselbige lehret und führet uns zu einem rechten wehrlosen und von der Welt abgesonderten Leben und Wandel, Thun und Handel, sammt dem Bekenntniß und Ordnung der Gemeinde, ja es lehret uns in aller Klarheit, daß wir nicht mehr auf das Jr

dische, sondern auf das Himmlische; nicht mehr auf das Weltliche oder Fleischliche, sondern auf das Geistliche, nämlich: Auf das Heil der unsterblichen Seelen der Menschen sehen; und den Menschen nicht mehr zum Wohlgefallen dienen oder heucheln, sondern, daß wir durch die dringende Liebe zu dem Heil der unsterblichen Seelen keine Mühe sparen, um unsere Neben- und Mitmenschen suchen auf den engen und schmalen Weg des ewigen Lebens zu führen; denn wer den Menschen noch gefällig ist, der ist Christi Knecht nicht. Galater 1, 10. Dafür wolle uns der liebe Gott bewahren bis an unser Ende. Amen.

Eine kurze Vermahnung von der Ursache und Beweggrund diefer Schrift.

Geliebter Leser, weil man nun mit Augen sehen kann, daß die alte evangelische und apostolische Ordnung der sogenannten Mennonisten Gemeinde durch die Laß- und Trägheit so sehr in Verfall und Verwüstung kommen ist, daß fast alles erlaubt, zugelassen und gebilliget wird in Hinsicht des Handels und Umgangs mit der Welt und ihrem Regiment, Macht, Gewalt, Amt und Herrschaft, sammt allem Hochmuth, Mode, Pracht, Schmuck und Zierath; welches ein Greuel in den Augen Gottes ist. Lucas 16, 15.

Darum halten wir es für schicklich und dienlich und auch sehr nothwendig in diesen verwirrten Zeiten, (weil wir glauben, daß es dem allmächtigen Gott angenehm und wohlgefällig ist) um die eingeschlichenen Mißbräuche, Abgötteren und Gößendienste abzuschaffen, ausrotten und vernichten, auf daß die Gemeinde wiederum mit Regel und Ordnung (durch die Hülfe und Segen Gottes) auf den alten wehrlosen, abgesonderten, evangelischen Grund und Fundament gebauet und gepflanzet kann werden, wo Jesus Christus der Eckstein ist. Ja einen solchen_wehrlosen und von der Welt abgesonderten Grund, wo

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