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chen Aemter zu bedienen, oder einiges Theil zu nehmen an der weltlichen Regierung. Wir sollen aber den Fürsten der Obrigkeit unterthan seyn, zu allem guten Werk bereit seyn, (Titum 3, 1. 1 Petri 2, 13, 14.) denn das ist der Wille Gottes, daß wir ihnen geben, was sie von uns fordern, auf daß wir sie nicht ärgern. Matth. 17, 27. Und der Apostel sagt: Derhalben müsset ihr auch Schoß geben, denn sie sind Gottes Diener, die solchen Schuß sollen handhaben. So gebet nun Jedermann, was ihr schuldig seyd; Schoß, dem der Schoß gebühret; Zoll, dem der Zoll gebühret; Furcht, dem die Furcht gebühret; Ehre dem die Ehre. gebühret. Römer 13. 6. 7. Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, auf daß sie eure guten Werke fehen, und euer Vater im Himmel preisen, u. s. w.

Fünfter Abschnitt.

Es wird nicht erlaubt, Jemand zu arresten over suhen, fammt allem Rechten und Prozessen, und keine Gewalt der Obrigkeit zu brauchen oder ausüben gegen unsere Mit- und Nebenmenschen, von keinerley Art. Lieber Leser, wir hoffen, alle verständige und

von Gott gelehrte Menschen, die durch das Evangelium erleuchtet sind, werden mit uns erkennen und bekennen, daß alles Rechten und

Prozessen durch das gnadenreiche Evangelium von Christo Jesu verboten ist. Dennoch hat es etliche Widersprecher, die wollen sagen, weil die Obrigkeit von Gott verordnet ist, und ist Gottes Dienerin; darum darf man sie auch um Schuß anrufen, um die Ehre und Eigenthum oder Güter zu beschüßen, denn der Apostel Paulus hat solches auch gethan. Ap. Geschichte 25, 11.

Antwort: - Lieber Leser, die Obrigkeit anrufen, oder sich auf die Obrigkeit berufen, ist zweyerley; ja, es sind zwey Wörter, und haben auch zwey Sinn. Denn Paulus hat die Obrigkeit niemals angerufen um Hülfe; da er aber um des Glaubens willen an Jesum Christum gefangen war unter dem Landpfleger Festus, als ein Verklagter von den blutdürftigen Juden, da seßte sich Festus auf den Richterstuhl, und hieß Paulum holen. Da kamen die Juden, und brachten auf viele und schwere Klagen wider Paulum, welche sie nicht mochten beweisen, dieweil sich Paulus verantwortete und sprach: Ich habe weder an der Juden Gesetz, noch an dem Tempel, noch an dem Kaiser mich versündiget. Festus aber wollte den Juden eine Gunft erzeigen, und sprach zu Paulo: Willst du hinauf gen Jerusalem, und daselbst über diesem dich von mir richten lassen? Paulus aber sprach: Ich stehe

vor des Kaisers Gericht; den Juden habe ich kein Leid gethan, wie du auch aufs beste weißt. Habe ich aber Jemand Leid gethan, und des Todes werth gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben. Ist aber der keines nicht, deß sie mich verklagen, so kann mich ihnen niemand ergeben. Ich berufe mich auf den Kaiser. Da sprach Festus: Auf den Kaiser hast du dich berufen, und zum Kaiser sollst zu ziehen. Ap. Geschichte 25, 6. bis 12. Sehet, ihr liebe Leser, also hat Paulus gethan, und also dürfen wir auch thun. Wenn wir von unsern Feinden, aus Haß und Neid, also wie Paulus, mit Unrecht angegriffen und gefangen werden, und sie wollen und ohne Ursache richten; so dürfen wir uns auch auf die Macht der Obrigkeit berufen, dieweil sie Gottes Dienerin ist, um die Bösen zu strafen, und die Guten zu beschüßen; ob wir etwa durch ihre Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gnade möchten erlangen; wo aber nicht, so müssen wir uns geduldig dazu ergeben, gleichwie ein Schaaf zur Schlachtbank. Daß wir aber die Obrigkeit wollen anrufen, um Schuß und Hülfe, und durch ihre Macht und Gewalt Jemand wollen angreifen, wenn unsere Ehre oder Güter verlegt werden, das sey ferne; denn es ist öffentlich wider das Evangelium und Apostellehr. Und der Apostel Paulus hat solches auch nie

mals gethan, auch nicht befohlen zu thun; aber er hat es sehr hart verboten, wann er sagt: Haltet euch nicht selbst für klug; vergeltet niemand Böses mit Bösem. Fleißiget euch der Ehrbarkeit gegen Jedermann. Ist es möglich, so viel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem Zorn, (das ist, wenn uns Jemand mit Zorn begegnet, sollen wir es in Liebe annehmen, und nicht auch zornig werden;) denn es stehet geschrieben: Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr. So nun dein Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das thust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Guteu. Römer 12, 17. bis 21. Item, der Apostel sagt: Es ist schon ein Fehler unter euch, daß ihr mit einander rechtet. Warum Lasset ihr euch nicht viel lieber Unrecht thun ? Warum laßt ihr euch nicht viel lieber vervortheilen? Sondern ihr thut unrecht, und vervortheilet, und solches an den Brüdern. 1 Corinther 6, 7. 8. u. f. w. Und der Täufer Johannes lehret uns schon, und sagt: Thut niemand Gewalt, noch Unrecht. Und der Heiland sagt: Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Uebel; sondern so dir

Jemand einen Streich giebt auf deinen rechten Facken, dem biete den andern auch dar; und so Jemand mit dir rechten oder streiten will, und deinen Rock nehmen, dem lasse auch den Mantel. Und wer dich bittet, dem gieb; und wer dir das Deine nimmt, da fordere es nicht wieder. Und was ihr wollet, daß euch die Leute thun sollen, das thut ihr gleich auch ihnen. Daß ist das Geseß und die Propheten. Weiters lehret er uns: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; thut wohl denen, die euch hassen; und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; auf daß ihr Kinder seyd eures Vaters im Himmel. Der lässet seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten, und lässet regnen über Gerechte und Ungerechte. Matth. 5, 39. bis 45. Lucas 6, 26. bis 36. Hier können wir doch klar und deutlich sehen und verstehen durch das Evangelium, daß wir kein Recht haben, einige Gewaltthätigkeit auszuüben an unsern Mit- und Nebenmenschen, es sey Ursache oder nicht, von keinerley Art.

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