ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

haben, welches den Schaafen Jesu zugehöret. Ach das ist aber nicht gesagt, noch zu verstehen, daß die Schaafe Jesu deßwegen das stolze, hoffärtige Wolfs- oder Faschion-Kleid dieser Welt tragen sollen oder mögen, oder dürfen.

nein, o nein; denn die Schaafe Jesu sollen in ihrer demüthigen Schaafsart oder Gestalt bleiben, (Römer 22, 2 und 12. 1 Petri 5, 5.) wenn schon der Verführer, der Teufel, durch seine List und Betrug seine gesandte Diener, die falschen Propheten, im Schein der Demuth mit dem Schaafskleid verwandelt, verstellt und verkleidet, die doch inwendig reißende Wölfe seyn. Das thut er einzig und allein, um die Schaafe Jesu zu betrügen, verführen, zerstreuen, fangen und zerreißen.

Zum ersten, wenn der Verführer seine Diener, die falschen Propheten, nach ihrer reißenden Art und Gestalt in dem Wolfskleid sen, den thäte, man würde sie bald nach ihrer Wolfsart bey dem Kleid oder Fell von außen kennen, dieweil sie das hoffärtige FaschionKleid dieser Welt anhaben." Römer 12, 2. Ach wie viele hat der Satan schon verführet durch seinen Stolz und Hoffart, die jeßt, (weil er seine Diener, die falsche Propheten, in dem demüthigen Schaafskleid sendet) seyn hoffärtiges Faschion-Kleid dieser Welt annehmen, und wollen es noch rechtfertigen und sagen,

das Kleid macht nichts; wie ach leider heutzutag viel kommen in dem reißenden Wolfskleid, (das ist, in dem greulichen Hochmuth, Pracht und Zierath nach der Welt Mode) und wollen noch Schaafe Jesu seyn. Aber die kann man schon bey dem Kleide kennen, daß sie keine Schaafe Jesu seyn; denn ein natürliches Schaaf kann man bey seinem Fell oder Kleid kennen; denn es ist unmöglich, daß ein natürliches Schaaf von sich selbst in einer Wolfshaut kommt. Ebenso ist es mit den Schaafen Jesu, denn es ist auch unmög lich, daß ein reines demüthiges Schaaf Jesu in dem unreinen, hoffärtigen Faschion-Kleid dieser Welt kommt; und wo dasselbige zum Vorschein kommt, da brauchet man feine andere Frucht, denn die Hoffart ist schon Frucht genug. Und weil der Baum von außen nicht gut aussehet, und die Blätter schon anzeigen, wie das Inwendige bestellt ist; wie kann denn die Frucht gut sein?

Zum andern aber, die falschen Propheten, wo Jesus davon sagt: Die sich verstellen als Schaafe, weil sie das Schaafskleid haben, (das ist, das Kleid der Niedrigkeit und Demuth) die kann man nicht beym Kleide kennen, sondern man muß Acht haben auf die Frucht, wie Jesus sagt. Zum Erempel: Wenn man ein natürliches Schaaf in eine Wolfshaut ein

hüllen thäte, und wollte es wieder zu der Heerde lassen, die ganze Heerde würde sich wohl vor ihm fürchten, es scheuen und davon fliehen. Warum so? Darum, weil es in einer fremden Wolfshaut eingehüllet ist, und es würde sich selbst fürchten. Ebenso verhält es sich mit den demüthigen Schaafen Jesu. Wenn man ein rechtes demüthiges Schaaf Jesu nehme und thäte ihm ein Wolfskleid (das ist ein Kleid nach der Welt Faschion und Mode) anziehen, und thäte es in die Fremde nehmen, wo die Schaafe Jesu sein Angesicht noch niemals gesehen hätten, so werden sie es nicht annehmen, und wenn es auch mit dem Mund redete gleichwie die Schaafe Jesu. Sie würden sich doch fürchten, sie möchten betrogen werden, weil es keinem Schaaf gleich siehet mit seinem fremden Faschion-Kleid. Ja es würde sich wohl selbst fürchten mit seinem fremden Faschionkleid, dieweil es einen Greuel daran hat, gleichwie Gott einen Greuel hat, und würde bald suchen das fremde Kleid abzulegen, weil es nur auswendig ist, und wieder das der Demuth ähnliche Schaafskleid, welches den Schaafen Jesu zugehöret, (wie der Heiland sagt) anziehen, um wieder nach seiner Art, in Gestalt der Schaafe zu kommen, auf daß nicht die ganze Heerde in Anstoß, Aergerniß, Furcht und Unruhe gesetzt

würde.

18, 6.

1 Corinther 8, 12, 13. Matthäus

Zum dritten: Wenn ein Glied der Gemeinde durch seine Unerkenntlichkeit zu einem solchen hoffärtigen Wolfs- oder Faschion-Kleid kommen thut, und will es nicht ablegen, so ist es schon ein klarer Beweis, daß es nicht nur auswendig ist, sondern inwendig im Herzen festgegründet; und weil sein Herz nicht rein und demüthig ist, so will es die demüthige Art und Gestalt der Schaafe Jesu nicht annehmen, und will sich in seiner greulichen Wolfsgestalt noch rechtfertigen mit seinem unreinen fremden Faschionkleid; und will sagen: ich bin doch nichts desto besser, wenn ich das Kleid ablege, und bin auch nichts desto schlechter, wenn ich es behalte: (welches auch die Wahrheit ist, weil sein Herz nicht rein ist, und will sich nicht bessern, und sagt noch) ich kann doch demüthig seyn und Gutes thun, und noch mehr solche unerkenntliche Reden, die es vorbringt, durch die selbsterwählte Geistlichkeit der Demuth, die es doch nie feines gesehen hat, und ist ohne Sache aufgeblasen in seinem hoffärtigen fleischlichen Sinn. Coloffer 2, 18. Und weil es in seiner unreinen Wolfsart und Gestalt beharren will, und will die demüthige Art und Gestalt der Schaafe nicht annehmen, wie Jesus uns berufen hat, so ist es ein klares Kenn

zeichen und Beweisgrund genug, daß es kein demüthiges Schaaf Christi ist. Darum gehöret es auch wahrlich nicht in die Heerde seiner Gemeinde, ist unwidersprechlich, und klarer als der Tag.

Zum vierten: Ist aber ein_Glied in der Gemeinde, das sein hoffärtiges Faschion-Kleid ablegt, allein um Menschen gefällig zu seyn, im Schein als ein demüthiges Schaaf, ist aber inwendig im Herzen nicht gebessert und verändert, so kann es ihm wahrlich zu derselben Zeit nichts helfen zur Seligkeit, weil es nur auswendig geschehet, wie unser Widersprecher sagt. Aber in solchem Fall ist solcher Abschnitt und Bestrafung eine Umgrabung des Menschen, und entstehet aus zwey Bedingun gen und Ursachen. Zum ersten: Es ist viel mehr Hoffnung, ein solches unerkenntliches Glied zur Erkenntniß der Wahrheit und zur Buße zu bringen, durch einen solchen demüthigen Unterricht und Bestrafung von der Gemeinde Christi, als wenn man es in der Gemeinde stehen lässet, wodurch andere geärgert und verunreiniget werden, und ihm selbst die Freyheit lässet, in seinem hoch müthigen Schmuck und Zierath nach seiner Fleischeslust und Augenlust, in seinem fleischlichen Sinn dahin zu leben; (Römer 8, 5 bis 18.) und lehret es noch, Dieses und Jenes macht nichts,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »