die doch die erste Gemeinde Christi auf Erden war, ist aber von Zeit zu Zeit in den Verfall gekommen, und in den Hochmuth und Abgötterey versunken, und sie meinen doch noch, sie seyen die rechte Gemeinde Gottes, gleichwie es heutzutage der sogenannten Gemeinde gehet. Aber der alte Menno Simon und noch mehr andere, die haben den größen Frrthum, Verfall, und das tiefe Verderben lernen einsehen und erkennen, und haben sich durch Gottes Gnade überzeugen lassen, und machten sich auf, und fäumeten nicht, und waren gehorsam dem Rath und Befehl Jesu, jeiner Propheten und Apostel, und gingen von ihnen aus und sonderten sich ab, und wollten viel lieber um Jesu und desEvangeliums willen mit Jesu Sport, Schmach, Kreuz, Trübsal und Ver. folgung leiden, als die Ehre ben Menschen haben, und dadurch das Heil ihrer unsterblichen Seelen versäumen. Und dieser Weg stehet noch offen für alle und jede, die von Gott erleuchtet seyn, und haben durch die Gnade Gottes mit Menno Simon das Abweichen, Verfall und Verderben lernen einsehen. Und der heilige Geist spricht noch: Heute, heute, so ihr die Stimme des Herrn höret, verstocket eure Herzen nicht, gleich wie in der Verbitterung geschah. Ebräer 3, 7. 8. Darum wachet, und sehet nicht auf die große Zahl der

Menschen, die können euch doch gar nichts helfen zu eurer Seligkeit; sondern sehet auf Jesus Christus und sein Wort allein, der euch warnet und sagt: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführet. Matth. 24, 4. Ach prüfet einmal, welche Menschen können euch dann verführen? Keine andere, als die, auf welche ihr euere Zuflucht und Vertrauen zu viel und fest seßet, nemlich eure Vorgesetzte, wenn dieselbigen aus guter Meinung, um Menschen gefallig zu seyn, von der Lehre Jesu und der Apostel abweichen, und ihr folget ihnen alsdann nach. Die mögen euch verführen und die Gemeinde zum Verfall bringen, dieweil sie zu leicht und laß in der Haushaltung seyn, und zu viel durch die Finger sehen, wie schon vielfältig erklärt und bewiesen ist.

Darum suchet doch eure Zuflucht nicht länger bey den armen abgewichenen und verirrten Menschen, die euch doch gar nichts helfen können zur Seligkeit am Tage der Ewigkeit, sondern suchet eure Zuflucht allein bey eurem Seelenbräutigam, Jesum Chriftum unserm Heiland, der alle Gewalt hat im Himmel und auf Erden, (Matth. 28, 18.) der euch rufet und spricht: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seyd, ich will will euch erquicken; nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir Sanftmuth

und von Herzen Demuth, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Matth. 11, 28. Abermal: Wer da dürftet, der komme zu mir, und trinke; und wer da will, der komme, und nehme daß Wasser des Lebens umsonst. Johannes 7, 37. Offenbarung 22, 17. Ach, weil wir solche trostreiche Verheißung und Liebenszurufung haben von unferm Jesum, so lasset uns doch nicht länger auf Menschen sehen, und Fleisch für unsern Arm nehmen; denn der Herr sagt durch den Propheten Jeremia: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt, und hält Fleisch für seinen Arm, und mit seinem Herzen vom Herrn weicht; der wird seyn wie eine Heide in der Wüste, und wird nicht sehen den zukünftigen Troft. Jeremia 17, 5. 6. Und aber mals. Denn mein Volk thut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie, und machen ihnen hier und da ausgehauene Brunnen, die doch löchericht sind und kein Wasser geben. Jeremia 2, 13. wie ein köstliches Ding ist es, wenn das Herz fest wird an Gott und dem Wort, welches die rechte Liebe ist; denn Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibet, der ist in Gott, und Gott in ihm. Denn die Liebe ist das Band der vollkommenen Christenheit und bleibets

auch in Ewigkeit. Ebräer 13, 9. 1 Joh. 4, 16. Geliebter Lejer, hier hast du nun unsern ganzen Sinn, Grund und Ordnung, in Hinsicht der 10 Abschnitte, sammt der Meidung, den wir aus dem Wort Gottes gezogen und geschlossen haben, und erkennen solchen Grund und Ordnung auch für evangelisch und apostolisch; und glauben und hoffen, alle erkennt liche, neu und niedergeborne Herzen und Seelen, die evangelisches Licht haben, und durch den Geist Gottes getrieben werden, die werden es bezeugen fur die Wahrheit, und Ja und Amen dazu sagen können. Und nach solchem Grund und Ordnung, der doch mit dem Evangelium und Apostellehr in Uebereinstimmung ist, wollen wir suchen (in diesen leßten verfallenen, betrübten und dunklen Zeiten) zu leben und zu wandeln in unserer Armuth, Schwachheit und Unvollkommenheit, so viel der Herr seinen Eegen, Kraft, Fülfe und Beystand schenkt und mittheilt. Air schätzen oder rühmen uns aber nicht, daß wir es schon vollends vollbracht oder vollkommen ausgeführt und ergriffen haben. O nein, sondern wir suchen täglich abzulegen und in der Verlaugnung zu seyn, ob wir es vollenden, ausführen oder ergreifen möchten, durch Gottes Cegen, Hülfe und Beystand.

Gnade sey mit allen denen, die Christum

Jesum und das ewige Leben von ganzem Herzen suchen und lieb haben. Ach, will man Christum Jesum mit seinem ewigen Geist und Wort allein lassen Richter seyn, so wird man wohl erkennen müssen, daß der feste Grund der ewigen Wahrheit hie bezeuget ist.

das wahrhaftige himmlische Licht Christus Jesus, ewig gebenedeyet, erleuchte alle dunkele, finstere Herzen mit dem klaren und hellen, schönen Schein seines heiligen Geistes und ewigen Wahrheit, in einem ungefärbten reinen Glauben und Liebe, zu schauen die unendliche Klarheit Christi, und sein ewiges, herrliches Reich, zum Preis und Ehre seines großen Namens, und zum Heil und Seligfeit vieler Menschen. Der Herr wolle es geben, der Herr wolle es schenken, und der Namen des großen Gottes sey gelobet von Ewigfeit zu Ewigkeit. Amen.

ENDE.