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per fere personatum egisse; facile induci poterat, ut hunc moris illius auctorem haberet.

Denique inquirendum est, num Atellani, qui secreti plane erant a reliquis histrionibus, eodem modo atque hi larvarum usu abstinuerint: quod licet verisimillimum videatur, si spectas Diomedem et Donatum, qui universe antiquiori tempori abiudicant personarum usum, nihil monentes de Atellanis, tamen nuper in dubium vocatum est praecipue propter unum Festi locum. Festus enim, s. v. Personata. Naevianae cuiusdam fafulae, quae personata inscripta erat, titulum explicaturus dicit: ,, verisimilius est, eam fabulam propter inopiam comoedorum actam novam per atellanos, qui proprie vocantur personati, quia ius est iis non cogi in scena ponere personam, quod ceteris histrionibus pati necesse est." Ac Stievius quidem in Dissertat. de rei scenicae apud Rom. origine p. 21 spp. Festum putat recte inscriptionis illius originem ab Atellanis repetiisse; Atellanos enim, qui istam Naevii fabulam egerint, antiquitus personatos appellatos fuisse, non ob eam quidem causam, quam ne. gligentius scribens addiderit Festus, sed propterea, quod iis solis licuerit personis uti. Personas non inusitatas fuisse Romae tempore antiquissimo; id elucere ex Valer, Maximo II. 5. 4., qui narret, a 439 U. C. tibicines temulentiae circumventae pudore personis in festis suis uti coepisse. Ab his vero eam consuetudinem migrasse ad Etruscos histriones et ab his denique ad iuvenes Romanos, qui pristina illa Italicae iuventutis iocularia et Atellanas sibi vindicantes noluerint quicquam cum reliquis histrionibus commune habere et hinc personarum quoque usum servaverint sibi solis. At plura sunt, quae contra hanc opinionem proferam. Primum totus ille Festi locus ita comparatus est, ut non recte aliquis ex eo concludat, personatos antiquitus appellatos fuisse Atellanos. Nam qui tam inconsiderate scribere potuit, ut Atellanos statuerit ad fabulam aliquam Naevii accessisse agendam, quod summo iis illo tempore fuisset dedecori, is etiani maiorem hunc errorem commisisse putandus est, ut personatorum illam appellationem ad Naevii tempora retulerit, quae, ut ipse statim adiicit, non prius orta erat, quam et reliqui histriones personas gestabant 7). Infirmum est igitur Festi testimonium; nec magis quae Stievius praeterea attulit ad sententiam suam comprobandam veritatis speciem habent. Ut ponamus enim, iuvenes Romanos antiqua illa iocularia persona. Los egisse; nonne iidem histriones (Liv. VII. 2.), qui cum iuventute Romana antea saturas peregerant, postea ad Livii fabulas agendas sese applicarunt? nonne igitur, si antea in scenam

7) Personata autem inscripta videtur Naevii illa fabula propterea quod ipsius fabulae compositio personae usum postulabat.

liess sich dieses in der Rede der Athene benutzen, um den Bun. desgenossen die grosse Gefahr zu schildern, die ihnen vom Rhesus drohe. Statt dessen wird weiter nichts gesagt, als dass die Stärke des Rhesus gefürchtet werden müsse (Vs. 600 ilg.)

ὃς (Rhesus) εἰ διοίσει νύκτα τήνδ' ἐς αὔριον,
οὔτ ̓ ἄν σφ ̓ ̓Αχιλλέως οὐτ ̓ ἂν Αίαντος δόρυ
μὴ πάντα πέρσαι, ναύσταθμ ̓ Αργείων σχέθοι,
τείχη κατασκάψαντα καὶ πυλῶν ἔσω

λόγχῃ πλατεῖαν ἐςδρομὴν ποιούμενον,
τοῦτον κατακτάς πάντ ̓ ἔχεις.

Ebenso wird nirgends erwähnt, dass die Pferde für Troja verhängnissvoll sind, sondern V. 616 heisst es:

πέλας δὲ πῶλοι Θρηκίων ἐξ ἁρμάτων
λευκαὶ δέδενται, διαπρεπεῖς ἐν εὐφρόνῃ
στίλβουσι δ' ὥςτε ποταμίου κύκνου πτερόν.
ταύτας κτανόντε δεσπότην, κομίζετε

κάλλιστον οἴκοις σκῦλον. οὐ γὰρ ἔσθ' ὅπου
τοιόνδ ̓ ὄχημα χθων κέκευθε πωλικόν.

und V. 304 werden sie zuóvos gavyéotioαt genannt. Ja V. 771 in der Rede des Wagenlenkers erfahren wir sogar, dass sie noch reichliches Futter vor dem Unglücke bekommen haben.

Dass Euripides diese Sage nicht benutzte, rührt, wie es scheint, von seiner Unkenntniss derselben her. Pindar wenigstens kannte sie nicht, da Rhesus bei ihm einen Tag gegen die Griechen kämpfte, obgleich Heyne zu Virg. Aen. I, 469 ihn als Urheber dieser Sage fälschlich nennt. Anders ist es, wenn ein Alexandriner dieses Gedicht verfasst hätte. Dieser würde ohne Zweifel durch eine solche Zierrath sein Gemälde zu verschönern gesucht haben.

So weit werde ich vielleicht den Beifall der unparteiischen Leser erhalten haben; jetzt aber kommen wir zum fünften Theile (S. 289), zur Diction des Rhesus, wo es mir nichts helfen würde, wenn ich behauptete, dass jener Ausspruch Valckenärs (diatr. in Eur. fragmin, S. 96): Istiusmodi léges, vulgo inusitatae, plures in uno Rheso dramate reperiuntur, quam in undeviginti tragoediis Euripidae perditarumque reliquiis omnibus - völlig ungegründet sei. Aber die Unwahrheit offenbart sich schon an der Uebertreibung, und mag nun auch schon Beck, Morstadt, Hermann dieses bestätigen und uns lange Verzeichnisse vorlegen oder nicht, so behaupte ich, dass in andern Stücken auch viele anas slonuéva und seltne Worte vorkommen, vielleicht in einem andern Stücke ebensoviele als im Rhesus. Dieses hier auszuführen, würde zu weitläufig sein, aber der Versuch ist schon gemacht. Der grosse Wolf zu Ciceros Rede pro Marcello Vorrede S. XXXIX sagt: Jam si quis forte erit in iis, quos ego de hac quaestione iudicare posse putabam, cui perlectus commentarius videatur ipsum Ciceronem calumniari: pro opera mea hoc

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unum et leve praemium postulo, ut is nobis quam primum orationes pro Ligario et Deiotaro vel aliam quamcunque eadem ratione calumnietur. Hiernach würde es thöricht sein, wenn ich meine blosse Ansicht Hermanns Abhandlung entgegenstellte, da, wenn ich ihm auch einige Irrthümer nachweisen könnte, das Ganze immer stehn bleiben würde. Deswegen habe ich die abweichende Diction eines andern Stückes des Euripides zusammengestellt, und es möge sich der Leser bis zu meiner grössern Abhandlung gedulden, wo ich gezeigt habe, dass in bewusster Tragödie ebensoviel Seltenheiten und Abnormitäten vorkommen als im Rhesus. Da ich lächerlich werden würde, wenn ich dies Versprechen nicht ausführen könnte, so kann ich präsumiren, es schon jetzt gethan zu haben, und kann ohne Misstrauen in die Beistimmung des Lesers behaupten, Hermanns Abhandlung gänzlich widerlegt zu haben.

Doch ehe ich Hermann verlasse, noch einige Worte über die Diction des Rhesus. Um nicht zu erwähnen, was Gruppe S. 317 schon ans Licht gestellt hat, dass durch einen dialectischen Kunstgriff Hermanns, die Augen des Lesers geblendet werden, indem eigentlich alle Wörter des Rhesus zu einer der drei Klassen gehören müssen, so füge ich hier bloss einige Irrthümer desselben hinzu. In der ersten Klasse zählt Hermann die aлaş Aɛyóueva auf; aber nicht zufrieden, dass drei Wörter, die man sonst nicht kennt, im Rhesus vorkommen, bringt er noch zwei andere Wörter durch Correction in diese Tabelle. Dieses heisst doch aber wohl aller Kritik spotten, zumal da sich zeigen lässt, wie in meinem Commentare zu V. 247 und 550 geschehn wird, dass die Emendationen vollkommen unnütz, ja sogar unerträglich sind. Die zweite Klasse enthält die Wörter, die sonst bei den Tragikern nicht vorkommen, die dritte diejenigen Wörter, die bei den Tragikern gefunden werden, und die den Alexandrinern als Nachahmer der alten Tragiker darstellen sollen.

Es würde ausser unserem Plane liegen, hier uns auf Einzelheiten einzulassen, da jeder Zweifel künftig seine Erledigung finden wird. Daher spreche ich hier nur von dem Anhange, der einige Verstösse des Dichters gegen den Attischen Sprachgebrauch enthalten soll. Ist es nicht merkwürdig, dass Hermann, um den Dichter einen Schnitzer mehr machen zu lassen. V. 552 πоμvα in den Text setzt? Aber auch die andern Fehler gegen den Atticismus lassen sich durch Beispiele belegen. So wird V. 660 vdov im Trimeter angegriffen, obgleich diese Form ebenso bei Euripides Troj. 374 und Electr. 498 vorkommt und von Meineke, Elmslei und Matthiä vertheidigt ist. Was nun thun? Die beiden andern Stellen werden durch die unglücklichsten Conjecturen (p: 297) verderbt, um sagen zu können: Seht, der Verfasser des Rhesus ist der einzige, der im Trimeter diese Form gebrauchte! Diese Art des Verfahrens von Hermann hat

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personati prodierant, consentaneum est, eos personatos etiam Graecas fabulas acturos fuisse, donec prohiberentur a iuventute, quominus personas gestarent? Sed nihil de huiusmodi interdicto narrant antiqui, neque Livius, ubi refert, quae sibi solis in scena vindicaverint iuvenes Romani, personarum ullam facit mentionem. Quo accedit singulare illud Romanorum studium, ex quo personatum ne Roscium quidem magnopere laudarent: quod non minus spectat ad Atellanos, quam ad histriones. Certum igitur videtur, non prius, quam histriones personis uti coepissent, ab Atellanis hunc morem assumtum esse. Sicut Atellani vero postea etiam Pantomimi personati agebant); mimi semper personarum usum spernebant.

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Einige Bemerkungen über Theokrits Fischer, Idyll. 21.

Liesse sich auch sonst kein Erklärungsgrund der in Theokrits Gedichten herrschenden Verschiedenartigkeit nachweisen, so scheint mir, dass der Einfluss, in welchen derselbe bei seinem Uebergange nach Alexandrien trat, die Bekanntschaft mit der dortigen Dichterschule und mit dem literarischen Reichthume, der sich ihm daselbst aufthat, nachdrücklich genug auf ihn habe wirken müssen, um ihn immer mehr von dem ursprünglichen Charakter des sicilischen Hirtengesanges zu entfernen und ihm zur Nacheiferang der gebildetsten Geister Griechenlands eine Richtung zu geben. Ein Dichter, der sich in ein neues Publikum versetzt sieht, wird auch andere Mittel anwenden müssen, um zu gefallen. Da die Volksthümlichkeit seinem Kunstwerke nicht mehr zur vorzüglichen Empfehlung gereicht, wird er neue Bahnen versuchen: das Gelingen wird ihm neue Kräfte verleihen, und sein Streben wird, Anfangs durch die Fremdheit des Gegenstandes gefesselt und bedingt, eben durch den Widerstand besonnen und geläutert, eine Höhe erfliegen, von welcher aus der Genius auf seine ersten Schöpfungen, wie auf die Welt seiner Kindheit, hinabschaut.

Diese Betrachtung, welche bei weiterer Verfolgung die Kluft zwischen einem unbedeutenden Idyll (etwa dem achten, was, wie mir scheint, unbedenklich dem Theokrit beizumessen ist) und den epischen Meisterwerken, den Dioskuren und dem Herakles, auszufüllen haben würde, dürfte auch in ihrer Allgemeinheit die

8) Cf. Grysar, über d. Pantomim, der Römer, Rhein. Mus. 1833. II. 1. p. 38-41.

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Anwendung auf Theokrit zulassen, der, wie sich sein Charakter besonders in der Epistel an den Hieron ausspricht, mehr, denn ein anderer Dichter, von seiner Situation abgehangen zu haben scheint.

Mit dieser Bemerkung glaube ich vorläufig mich den Zweifeln, welche auch gegen die Aechtheit des vorliegenden Idylls erhoben sind, entziehen zu dürfen, das seinem dramatisehen: Charakter, so wie dem Geiste seiner Abfassung nach die nächste Verwandtschaft mit den Adoniazusen zu haben scheint: weshalb ich den Schauplatz, welcher aus dem Gedichte nicht unmittel bar erhellt, eher in Aegypten, an dem öden Meeresstrande in der Umgegend von Alexandrien, als an der Ueberfluss bietenden, auch an Thunfischen besonders, ergiebigen Küste von Sicilien suchen möchte. Im Gedichte selbst wird zwar der eine Fischer mit einem griechisch lautenden Namen angeredet: allein, wenn es hier auch nicht auffällt, warum nur der eine Fischer' mit einem, weder auf seinen Charakter, noch sein Gewerbe hindeutenden Namen versehen wird, so darf in der Umgegend von Alexandrien, zu jener Zeit Griechische Sprache und Sitte nicht befremden. Ueberdem kann hier nur gefragt werden, woher der Dichter das Original zu seinem Gemälde genommen haben mag.

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Das v. 36 erwähnte Prytaneum widerspricht dieser Ansicht nicht, da es in allen Städten griechischer Abkunft Prytaneen gab ausser den von Casaubon. ad Athen. genannten bringt Spanheim (Diatriba de Vesta et Prytanibus Graecorum) die Beweisstellen über das Dasein derselben zu Smyrna, Lebedus, Cuma, Peparethus, Delphi, Megara, Crotona etc. bei. Das Pryta neum zu Alexandria aber erwähnt Callim. in Cerer. v. 129.

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Bei der Beschreibung der ärmlichen Fischerhütte werden in der Aufzählung des kärglichen Hausrathes v. 10 ta punióεvtá LE Anda genanut (Stephan.,,algosa retia" Voss,,mit Tang geröthete Kittel. Die vorgeschlagene Aenderung in Aiva, selbst wenn sie sich auf eine Handschrift gründete, würde die Schwierigkeit nicht heben: denn was sind auxióevra Aiva? Heberdem werden Nachfolgenden Fischergeräthschaften genug genannt: „Angelschüre aus Pferdehaaren, Reusen und periphrastisch die reigo. Auch liegt wohl die einzige Dunkelheit in dem Beiworte quxovta; denn abgesehen davon, dass dieses durch ,,algosa" übersetzt, wohl nur ,,voll Meergras" bedeutet Plin. lib. 32. c. 9. Vivunt in algosis myaces), lässt sich schwerlich glauben, dass das Meergras, sei es als Gewächs, oder als Färbestoff Antheil an der Verfertigung eines Zeuges oder Netzes bei diesen armen Fischern haben kann. Auch ist die Farbe des Tangs sehr unhaltbar, weshalb Plinius (lib. 32, 6) ausdrücklich einer Sorte von Creta erwähnt, die sich nicht auswäscht: um so weniger würde sich dieselbe für die Netze, wenn diese ja roth sein

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