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oux nehmen sollten, und dieses Schwanken führte zu der doppelten Erklärung, welche wir von dieser Stelle in den Scholien finden. Diejenigen, welche es mit Recht für ox' nahmen, erklären es durch ἴσως ἂν ἐκείνων γένοιο φίλος etc., wonach Wyttenbach ta' av emendirte; die aber, welche den Gedankenzusammenhang verkannten, unter ihnen Didymus, auf welchen sich der Scholiast beruft, nahmen es für oux, und aus deren Erklärung ist, wie schon oben bemerkt, Hermanns Emendation geflossen. So stimmen also sowohl der Gedankenzusammenhang als auch die historische Kritik dafür, dass durch x' av niv. die Stelle für immer geheilt und dass das ovx, obgleich es alle Handschriften haben, herauszustossen ist.

Zwar steht meine Behauptung, dass diese Stelle bei der Umschreibung aus den Alt-Attischen Alphabet in das Ionische durch Didymus Missverständniss verdorben sei, in geradem Widerspruche mit dem, was Boeckh 1. 1. p. 302 Not. 1. béhauptet, dass nämlich Euripides und seines Gleichen gewiss schon im Ionischen Alphabet schrieben. Doch glaube ich, dass Boeckh da zu hart urtheilt, wenn er aus dem Umstande, dass Eurip. im Theseus frg. 5 das H schon beschreibt, jenen Schluss zieht, zumal ausser dieser Stelle noch eine andre in den Phoenissen, einem seiner letzten Stücke, darauf führt, dass er o statt @ schrieb, so dass es sehr zweifelhaft bleibt, ob Euripides, wenn er auch zuweilen im Ionischen Alphabet schrieb, immer sich desselben bedient hat, und ich bin fest überzeugt, dass eine genauere Kritik noch manche Stellen auf diese Weise heilen kann.

Vorstehende Sätze waren schon zum grössten Theile niedergeschrieben, als ich Firnhaber's Recension der Ausgabe von Pflugk zu Gesichte bekam. (Neue Jahrbücher Bd. 13 Hft. 2 p. 183 sq.), worin derselbe auch von unserer Stelle gehandelt hat, ohne mich jedoch von seiner Ansicht überzeugt, und in meiner in den Obigen ausgeführten Ansicht irregemacht zu hahen. Ich will hier nicht mit ihm rechten, welche Lesarten die Auctorität der meisten Codd. für sich haben, da dieses Elmsley und Matthiae lehren können, ich will ihm auch nicht beweisen, dass das von ihm verüchtliche με θεῖ ̓ ἄν με θεῖο ἄν ganz richtig av aus der handschriftlichen Lesart uɛɛis av, welche das C und O in der Grossschrift verwechselten, entstanden ist; sondern gehe sogleich zur Beurtheilung seiner eignen Emendation über *). Diese hat schon das gegen sich, dass sie nur durch eine Conjectur, die von der Spur der Handschriften sich mehr als die Vulgata entfernt, zu heilen wähnt. Am Meisten aber zeigt seine hinzu*) Er lies't nämlich so:

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τούτοις δ ̓ ὁρκίοισι μὲν ζυγείς

ἄγουσιν οὐ μεθῆκ ἂν ἐκ γαίας ἐμέ
λόγοις δὲ συμβὰς καὶ θεῶν ἐνώμοτος
φίλος γένοι ̓ ἂν κἀπικηρυκεύματα
οὐκ ἂν πίθοιο.

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gefügte Uebersetzung, wie wenig sie hier passt. Er übersetzt nämlich:,,Ich traue (antw. Medea) aber Pelias Haus und Kreon sind mir feindselig gesinnt ein durch Schwur Gebundener würde mich nicht aus dem Lande getrieben haben aber wenn du mir beides, Wort und Schwur gewährst, so wirst du ihnen nicht folgen." Abgesehen davon, dass man daraus nicht sieht, was Firnhaber mit den Worten toÚTois d' und άyovotv anfangen und worauf er dieselben beziehen will, da er sie nicht übersetzt, hat auch diese Uebersetzung das gegen sich, dass der folgende Begründungssatz: τἀμὰ μὲν γὰρ ἀσθενῆ hier dann eben so wenig passt, wie bei Hermann's Emendation, Beweises genug für

ibre Unzulässlichkeit.

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Die Leidenschaftlichkeit der Medea aber, wonach er seine Conjectur zu würdigen bittet, wird er nur allein hier finden. Ich, und gewiss jeder aufmerksame Leser, finde in dem ganzen Gespräche der Medea mit dem Aegeus die grösste Besonnenheit, namentlich an dieser Stelle, wo Medea, um ihre Worte allà лioris el yévoiró por etc. zu entschuldigen, mit wahrer Sophisterei, als würde die ganze Sache vor einem athenischen Gerichtshofe damaliger Zeit verhandelt, den Gegensatz zwischen Eid und Versprechen hervorhebt und die verschiedenen Erfolge abwägend diese dem Aegeus ans Herz legt, und wo es auch Aegeus in seiner Antwort ausspricht, dass Medea sehr besonnen und vorsichtig handele.

Man möge mir diese ausführliche Vertheidigung der Vulgata verzeihen, und dieses um so mehr, da gewiss, um sie vollkommen zu schützen, nichts Unnöthiges und Ueberflüssiges hereingezogen ist.

V.

Dé significatione et derivatione vocabuli tribus. [Disputatio Petri. van der Velden, excerpta ex eius Disquisitione de Romanorum comitiis Part. I p. 31-33.]

Varro et Festus tribum tertiam populi partem fuisse docent; quod nemo in dubium vocasse videtur. Ipsi quoque credimus,' vocabulum tribus, quo tempore eo usus est Romulus, et postea, ubi de Romuleo instituto sermo est, tertiam significasse partem. Verum enimvero ea significatio magis ad usum referenda videtur, quam ad ipsam vocis naturam. Hanc autem si quaerere volumus, mittendae sunt eae significationes, quas plus minusve a primo sensu alienas, temporis et rerum cursu accepit vocabulum, et refugiendum est ad etymologiam, qua duce, vel ex vocis origine, vel ex aliorum vocabulorum, quae ex ea orta sunt, significatione, germanam vim vel reperire vel coniicere possimus. Huius vocabuli igitur quum quaerebam originem, non eundem auctorum invenio consensum. Varro et Columella enim vocabulum appellatum censent a dativo vel ablaArchiv f. Phil. u. Pädag. Bd. IV. Hst. 1.

5

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L

tivo tribus. Graevius hoc inepte dictum arbitratur, et auctore Salmasio tribum a voce Graeca TOITTùs, quae Aeolice dicebatur Toinлus, derivatam existimat (praefat. ad Thes. antiq. I p. 7); alii recentiores aut tribum a tribuere dictam putant, aut nihil nisi partem sonare coniiciunt, nullo vero argumento adiecto. Prima harum derivationum, quippe cuius exempla desunt, a Latino sermone videtur aliena. Neque tamen altera multum habere videtur auctoritatis; nam vocabula in us apud Latinos, quae quartae vulgo dicuntur esse declinationis, non Graecam redolent originem*); una vox lacus quodammodo cum vocabulo Aaxxos convenire videtur. Quod ad domum, fagum et ficum attinet, quae Graecae videntur originis, has etiam secundae esse declinationis, nemo est qui ignoret. Hoc vero non obtinet in voce tribus; quocirca aliam quaerendam putamus originem, eamque fortasse ex verbo tribuere reperiri posse. Non nescii sumus hoc verbum usurpari solere pro dare in universum; verum prima eius significatio fuisse videtur dividere, partes facere: quod confirmare videntur duó verba, ex eo derivata, contribuere **) et distribuere, quae eodem sensu apud Latinos usurpantur. Jam vero cognationem aliquam intercedere inter vocal bula tribum et tribuere nobis constare videtur. Vocabulorum enim agmen in us, quartae quae sunt declinationis, perlustrantes, in nonnulla incidimus, quae cum verbis in are, ère, ère et ire habent cognationem. Invenimus aestus, aestuare, algus, algere, potus, potare, et vero acus, acuere, metus, metuere; quorum bina vocabula ita inter se conveniunt, ut ea vel ex se invicem, vel ex una quasi stirpe duxisse originem nemo quisquam facile negaturus sit. Atque nos quidem eandem esse cognationem vocabulorum tribus et tribuere non dubitamus. Qualis vero ea sit etiamnunc pronuntiandum restat. Vocabula in us, ex verbis derivata, sumta sunt a supino vel usitato vel obsoleto; hoc vero neque obtinet in vocabulo tribus, neque in ullo eorum, quae laudavimus. Neque aliam, quae huic vocabulorum generi apta sit, a verbis derivandi rationem vidimus. Nobis contra verba laudata ex substantivis, quae iuxta posuimus, derivata esse videntur; ideoque vocabulum tribus verbi tribuere quasi stirpem existimamus; unde quoque contribuere et distribuere duxerint originem. Quodsi ita se res habet, vocabulum tribus nihil nisi partem sonare, et ex lingua Oscorum aliave dialecto, ex qua partim natus est Romanorum sermo, non vero ex Graeca sumtum videtur.

*) Pro auctoritate, qua haec sententia muniatur, conferatur Fabri Thesaurus ad vv. acus, aestus, algus, arcus, astus, census, coetus, colus, currus, fastus, fretus, gradus, gustus, idus, impetus, incestus, lessus, luxus, magistratus, manus, metus, passus, pinus, portus, porticus, potus, quercus, ritus, ructus, senatus, sexus, specus, tumultus, vultus. **) Vell. Pat. II, 24, ut in octo tribus contribuerentur novi cives.

Von der Form und der Bedeutung der beiden Partikeln av und xiv.

αν

§. 1.

αν

Das Wörtchen av ist die einfachere, die kürzere Form von avá, gleich wie dieses ava ein anderer Casus von dugi; so dass also das letzte (au-gi-äv-qi) etwa als Genitiv oder Dativ und άvá dagegen als Accusativ angesehen werden darf1). Ob der Form nach sich ἄν zu ἀνά, wie δέ zu δή, ἄρ zu ἄρα verhalte, d. h., um nach der gewöhnlichen Weise zu reden, ob av aus der Verkürzung des ává entstanden sei, das möchte sich schwer beweisen lassen; eher noch dürfte man vielleicht bei Berücksichtigung des Verhältnisses von du-gi und άvá zur Annahme des Gegentheils geneigt sein: denn etwas absolut Unwahrscheinliches hätte es entschieden doch nicht, wenn man avά für eine Verlängerung von av erklärte. Oder könnte wirklich nicht eben sowohl av die Stammform (etwa ein Nominativ) von ává sein, gleichwie sie von va ist? -Drittens darf noch, nnd das wohl mit Recht, hier Manchem der Gedanke kommen, av verhalte sich zu dva gleich iv (Dat.) zu (iva, Acc.,) va so dass also von dem Accusativ ava das av der Dativ und das du-pi etwa der Genitiv oder auch eine zweite Form des Dativs wäre. Wird das Letztere angenommen, so sieht man sich unwillkührlich nach einem Nominativ um und ist zu der Annahme geneigt, dass dieser Nominativ (oder a) müsse gewesen sein, gleichwie er von iv das nur einmal (bei Sophokles) 2) vorkommende oder ist. Freilich wohl können wir diesen Nom, a (a) nicht historisch aufweisen; aber es darf das eben so sehr für etwas rein Zufälliges gehalten werden, als dass sich von nur eine einmalige Spur findet und auch diese bloss bei den Grammatikern. Zur Unterstützung der letzten Ansicht von av und ává darf man sich noch erinnern, dass auch die Form av als Präposition gebraucht ist und dass sie vor einem

1) Diese Casusverschiedenheit des augi und ává ist Hermann (vgl. seine Schrift De part, av, p. 4.) entgangent er setzt nämlich άupt gleich avagi. Beiläufig bemerkt, gewinnt man aus der nachgewiesenen WurzelEinheit des avά und augi einen gewissen Erklärungsgrund für die historische Erscheinung, dass die Präposition avά in ihrer Verbindung mit dem Genitiv und Dativ schon früh der Sprache gänzlich abgestorben ist. Bei einer anderen Gelegenheit werden wir ausführlicher über diesen Gegenstand handeln und zugleich dem άuçi im Gegensatze mit seiner Ableitung von anto, welche wir in unserer Casus- und Präpositionen - Lehre versucht haben — seine gebührende Würdigung angedeihen lassen.

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2) Vgl. Apoll. de Pronom. p. 329; Draco p. 106 und zu beiden Stellen Buttmann's Ausf. Gr. Sprachl. 1. Bd. §. 72.

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Lippenbuchstaben, gleich wie vor -q in die Form zu übergeht: Π. 10, 298 αμ φόνον, ἂν νέκυας, διά τ' ἔντεα καὶ μέλαν αἷμαι). §. 2.

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Fragt man nun nach der Bedeutung von av, so darf hier zunächst buchstäblich dasjenige wiederholt werden, was schon in unserer Casus- und Präpositionen-Lehre gesagt ist: ává (,, also auch v") bezeichnet, als stammverwandt mit avaş (Voc. ava), das Verhältniss eines Ueber- und Unterseins; und ist, als (sammt ava) dem Stamme von avo, avvw angehörend, unzertrennlich von der Vorstellung einer Ausdehnung," ,,dass beim Griechen das ává nicht die Vorstellung einer Bewegung bedingt, zeigt seine Verbindung mit dem Dativ."2) Also av (und ává),,,mit welchem unsere deutsche Präposition an ursprünglich ein Wort ist," bedingt die Vorstellung einer ausgedehnten Grundlage, einer Basis, und deutet in aller Unbestimmtheit auf einen Punkt dieser Grundlage, dieser Basis, hin. Bei einer solchen unbestimmten Deutung bleibt natürlich und nothwendig die Lage jenes Punktes allemal ganz in der Schwebe, so dass man sich ihn willkührlich auf dem zugehörigen Grunde denken kann, wo man will. Oder, um zuvorderst nur der Präposition άvá zu gedenken, ist etwa in einer Verbindung wie dvd tv лóliv (per urbem, in der Stadt umher) mit ává ein bestimmter einzelner Punkt, der durch лóAv angegebenen Basis bezeichnet? Von den Präpositionen ává und augi ist übrigens die Partikel av dem Gebrauche nach darin unterschieden, dass bei jenen der Begriff, welcher als Basis gedacht werden soll, allemal durch ein bestimmtes Begriffswort (in einem obliquen Casus) genau und deutlich angegeben ist, während gerade umgekehrt bei dieser die jedesmal zugehörige Basis verschwiegen und nur aus dem Zusammenhange erkannt wird. Bei diesem grossen Spielraume nun, welchen ununbestimmter Deuter av der Phantasie offen lässt, ist zur nächsten Ergänzung des Gesagten zu bemerken, dass die bei äv

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1) Rost's Ableitungs-Versuch des av s. §. 3. Anm. 1.

2) Die Annahme Hermanns a. a. O. p.5., dass άvá den Begriff der Bewegung in sich schliesse, findet in der angegebenen Erscheinung ihre historische Widerlegung. Die Worte des Genannten sind folgende;,,motus enim significationem ei adhaerere quum ex eo intelligitur, quod non est apta visa quae cum verho siva componeretur, tum docet usus eius adverbialis, ut áll ávà ¿§ dávcov. Das non est apta visa ist offenbar mehr behauptet, als uns zu behaupten zusteht; wir können nur bloss sagen:,,in den uns erhaltenen Schriftwerken findet sich diese Verbindung nicht;"ihre absolute Unmöglichkeit aber lässt sich eben so wenig beweisen, als ihr etwaiges Nichtgewesensein in der Volks- oder auch der Schrift-Sprache mit Grund behaupten. Der angeführte adverbialische Gebrauch des άvá in all àvà

do. wird keinem des Griechischen Kundigen beweisen, was er beweisen soll: denn der Begriff der Bewegung geht nur allein aus dem Sinne der ganzen Verbindung hervor, keinesweges aber darf er in dem Gehalte von avά gesucht und ebenso wenig diesem beigelegt werden.

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