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a) Prozessions:Hymnen.

Im Kultus des Volkes Israel hat zu allen Zeiten die feierliche Prozession am Heiligtum eine große Rolle gespielt. Die drei Hauptfeste, Passah, Wochen und Laubhüttenfest hatten davon ihren Namen chag, denn das Wort bedeutet eigentlich Festzug. Bei einem solchen Festzuge wurden ursprünglich, wie wir aus der mit der israelitischen verwandten b abylonischen und ägy ptischen Religion wissen, die Götterbilder herumgetragen. In Israels bildlosem Kult war das natürlich ausgeschlossen, da zogen die zur Festfeier Versammelten, wahrscheinlich unter Vorantritt von Priestern, mit Gesang und Musik ins Heiligtum, umkreisten den Altar und führten Reigentänze auf. Doch hat man in älterer Zeit wohl noch öfters die heilige Lade in Prozession herumgeführt, vgl. unten zu Pl. 24. Als große Festprozessionen haben wir uns auch die feierliche Einholung der Lade in das alte Heiligtum auf dem 3ion, bei der David selbst mitwirkte, und ihre Überführung in den Tempel durch Salomo zu denken, 2. Sam. 6, 12 ff. und 1. Kön. 8, 1 ff. Eine Prozession von Frauen setzt die alte Erzählung 2. Mose 15, 20 f. voraus.

Nur einmal erhalten wir im A. T. eine nähere Beschreibung dieses kultischen Brauches, Nehem. 12, 27 ff. Bei der feierlichen Einweihung der Mauern Jerusalems 30gen zwei Dankprozessionen in verschiedenen Richtungen an dieser entlang und trafen sich beim Tempel. Teilnehmer waren die jüdischen Notablen und höhere und niedere Kleriker, spez. die Tempelsänger, die den Chorgesang leiteten.

Auch in den Psalmen ist öfters von solchen Prozessionen im und beim Tempel die Rede. Eine kurze Schilderung davon lesen wir Ps. 68, 25 f. (s. u.) Für die Frommen war die Möglichkeit, daran teilnehmen zu können, eine ganz besondere Herzensfreude, ja das Mitmachen dieser kultischen Sitte wurde geradezu als verdienstvoll vor Gott angesehen (vgl. 26, 6). Von den bei dieser Gelegenheit ge. sungenen Liedern haben wir noch einige im Psalter. Es sind das die Dichtungen Nr. 24, 48, 87, 95 und 100. Wir beginnen mit dem zuletzt genannten Psalm und ver binden aus praktischen Gründen mit der Besprechung von Ps. 24 die von Pf. 15.

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3 Nach der Lesart welo anaḥnu statt des nichtssagenden welo' anaḥnu ,,und nicht wir" sc. haben uns ,,gemacht", d. h. zu dem Volke Gottes werden lassen, das wir geworden sind.

Der Psalm wird durch die Aufforderung V. 4 deutlich als Prozessionslied bezeichnet. Wir müssen ihn uns bei der Ankunft der zum Tempel heraufsteigenden Festgemeinde vor den Toren und beim Eintritt in den großen Vorhof gesungen denken. Vielleicht wurden die beiden Strophen im Wechselgesang vorgetragen, so daß die erste vom Volke, die zweite von dem Tempelchor gesungen wurde. Unter Verkennung dieses ursprünglichen kultischen Zweckes ist das Lied später als Liturgie beim Dankopfer (vgl. 3. Mose 7, 11 ff.) verwendet worden. Das beweist die Überschrift „Lied zum Dankopfer“, die dem Psalm beigefügt worden ist. Nach dem 3eugnis des orientalischen Theologen Basilius († 379) haben ihn

die christlichen Gemeinden im 4. Jahrhundert v. Chr. als Morgengebet gesungen mit echt evangelischer Vergeistigung des altjüdischen Dankopfer-Ritus.

Seinem Inhalt nach ist der Psalm ein kleiner Hymnus auf den Gott Israels. Er bringt nur zwei religiöse Gedanken kurz und kernig zum Ausdruck, aber das sind Hauptartikel des Glaubens Israels: Jahwe allein ist Gott, neben ihm giebt es keine gleichartigen göttlichen Wesen, denen man Verehrung darbringen könnte · daher die Aufforderung an alle Welt, diesem Gott zu dienen. Und Jahwe ist Israels Schöpfer: dies Volk hat er sich in seiner Gnade aus aller Welt zum Eigentum erkoren, um es zur Stätte seiner Offenbarung zu machen. Dies Volk schützt und hütet er darum auch wie ein Hirt seine Herde, ein in den Psalmen oft gebrauchtes sinniges Bild, um das innige Verhältnis Gottes zu Israel zum Ausdruď zu bringen. Daher das beständige Empfinden des Dankes, den Israel diesem seinem gütigen und gnadenvollen Herrn und Helfer allezeit schuldet. So vereinigt sich in diesem Hymnus Israels Erwählungs- und Bundesgedanke mit seiner die Welt umspannenden Heilshoffnung zu einem schönen Be= kenntnis zu dem allein wahren Gott, wie er diesem Volke von Moses 3eiten an bekannt gewesen ist. Von diesem Glauben soll, so will unser Psalm sagen, israelitischer Kultus getragen sein.

Für den hebräischen Hymnenstil ist das Lied troß seiner Kürze charak teristisch. Es sett kräftig mit der Aufforderung zum Lobpreise Gottes ein und schließt daran in einem kurzen Sage das Thema der Dichtung an: Jahwe allein Gott, Israel sein Volk. Die zweite Strophe bringt die Ausführung dieses Themas mit den Begriffen Güte, Gnade, Treue und Ewigkeit ganz knapp und gleichsam nur andeutend. Man könnte das den verkürzten Hymnenstil nennen im Unterschied von dem ausgeführten, der uns noch in manchen Psalmen begegnen wird.

'Kommt, laßt uns jubeln dem Herrn, Mit Dank vor sein Angesicht treten, Denn ein großer Gott ist der Herr,

ein mächtiger Herrscher

95.

jauchzen dem Fels unsres Heils, mit Lobgefängen ihm jauchzen!

über alles, was Gott heißt:

Sein sind die Tiefen der Erde, sein auch die Gipfel der Berge; "Sein ist das Meer, er hat's ja gemacht,

das Festland, das Werk seiner Hände!

"Zieht ein, laßt nieder uns fallen,

laßt uns knieen vor dem Herrn, unserm Schöpfer:

'Er ist unser Gott und wir sein Dolt,'

seine Herde, die Schafe, die er weidet!

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8,,Derstockt nicht euer Herz wie zu Meriba,

wie am Tage von Massa in der Wüste,

Allwo mich eure Väter versuchten, mich prüften- und sah'n doch mein Tun! 10 Da verabscheute' ich dies' Geschlecht und sprach also:

Es ist ein Dolk irrenden Geistes, - -ja wahrlich, sie verkannten meine Wege, Und so hab' ich im 3orne geschworen:

sie sollen zu meiner Ruhstatt nicht kommen!"

? Aus metrischen Gründen ist 'ammo zu lesen und das folgende als Dreierreihe des Siebeners zu fassen. 10,,40 Jahre" am Anfang von v. 10 ist wohl nur erklärende Randbemerkung. Lies daher wa'aqut und dann baddor hahu.

Auch dieser Psalm gibt sich selbst als Prozessionslied zu erkennen, vgl. V. 6. In seinem ersten Teile, V. 1–7, berührt er sich eng mit Ps. 100: auf die volltönige Aufforderung: „Kommt, laßt uns jubeln dem Herrn" folgt themaartig der Hinweis auf die einzigartige Größe und Macht des Gottes Israels und dann die Wiederholung dieser Gedankenreihe in dem Rufe „3ieht ein“ und dem Bekenntnis zu diesem Gott, der sich Israel zum Eigentum erwählt hat. Wäre also V. 1-7 für sich überliefert, so würden wir mit Recht dieses Stück für eine kleine, in sich geschlossene Einzugsliturgie halten, die von dem in den Psalmen so häufig wieder. kehrenden Gedanken an den Schöpfergott Jahwe, dem alles im Himmel und auf Erden untertan ist, getragen ist, und wir würden diesen Hymnus auf den Gott Israels nach Inhalt und Stil mit Pf. 100 in Parallele stellen.

Tatsächlich haben sich einige Erklärer der Psalmen durch den selbständigen Charakter von V. 1–7 dazu verleiten lassen, die folgenden Verse davon abzutrennen und in ihnen den Rest eines andersartigen Liedes zu sehen. Die Vergleichung unseres Liedes mit Nr. 81 hätte sie davon abhalten sollen. Wir haben vielmehr hier wie dort eine eigenartige Stilmischung zu konstatieren: der Hymnus bricht plöglich ab, und mitten in den Jubelgesang hinein tönt eine einzelne Stimme mit ernsten Mahnworten. Der Hymnus geht also in eine Predigt über. Dieser auffallende Wechsel in der literarischen Gattung hängt offenbar mit dem liturgi. schen Charakter dieser Lieder und ihrer Abzweckung für besondere Feste zusammen. Wie wir sehen werden, ist Ps. 81 wahrscheinlich eine Passah-Liturgie. So muß auch der vorliegende Psalm in Beziehung zu einem hohen Festtage gestanden haben, vielleicht auch dem Passahfest.

Wie erklärt sich nun aber dieser schroffe Wechsel von fröhlichem Jubel und Strafpredigt in ein und derselben liturgischen Komposition? Die Antwort darauf gibt uns die Beobachtung, daß in beiden Psalmen, Nr. 95 und 81, Gott selbst redend eingeführt wird. Die Vorstellung ist also, daß den unter Lobgesang zum Tempel Ziehenden beim Eintritt in das Heiligtum Gottes Stimme entgegenschallt und sie unter Androhung des göttlichen 3orns zu Gehorsam und Treue ermahnt. So haben aber seit alter Zeit die Propheten den Willen des heiligen Gottes verkündet. An den großen Heiligtümern in Jerusalem, in Bethel und sonst schleuderten sie in den Freudentaumel der feiernden Menge ihre furchtbaren Drohungen vom kommenden 3orngericht Gottes über die entartete nation hinein, oder sie hielten dem in Werkdienst und kultischem Aberglauben befangenen Volke in ernster Bußpredigt Gottes wahre Forderungen an Israel vor, vgl. Amos 7, 10 ff., Jesaia 1, 10 ff. u. a. m. Wir haben also in der literarischen Eigenart der genannten liturgischen Dichtungen beabsichtigte Nachbildungen des religiös-kultischen Lebens in Israel zu sehen. Männer, die im Geist der großen Propheten an der religiössittlichen Erziehung des Volkes arbeiteten, haben diese und ähnliche Liturgien ver. faßt, um den Opferkult zu einem Gottesdienst in Geist und Wahrheit zu gestalten und so das religiöse Leben der Massen vor der Gefahr der Veräußerlichung und Derflachung zu bewahren.

Der Inhalt der göttlichen Mahnrede ist in unserem Psalm eine eindringliche Warnung vor 3weifeln an Gottes fürsorgender Liebe zu Israel und der daraus fließenden Auflehnung gegen seine Gebote. Diese War. nung, die wohl ursprünglich in zeitgeschichtlich bedingten Mißständen im religiös. sittlichen Leben Israels begründet ist, hat der Dichter in die Form einer geschichtlichen Erinnerung gekleidet. Er spielt auf den fortgesetzten Ungehorsam des aus Ägypten befreiten Volkes und im Besonderen an das Murren desselben gegen Gott nach der großen Rettungstat am Schilfmeer an, 2. Mose 17, 1 ff. So führt er seinen Zeitgenossen im Spiegel der Geschichte ihren Ungehorsam gegen den Gott der Gnade und Treue vor Augen und stellt ihnen das Schicksal jener ersten rebellischen Generation in Aussicht, falls sie nicht endlich sich von Herzen Gott zuwenden. Auch ihnen wird sonst der göttliche Schwur gelten: „Sie sollen nicht zu meiner Ruhestätte eingehen“, vgl. 4. Mose 14, 28. So schließt der Psalm, der mit dem vollen Ausdruck der Freude darüber begann, daß Israel den allmächtigen Herrn

der Welt zum sicheren „Fels seines Heils" hat, höchst wirkungsvoll mit dem Ausblick auf den möglichen Verlust aller daran sich knüpfenden Hoffnungen auf Israels zukünftige Herrlichkeit.

Wir wissen nicht genau, aus welcher 3eit diese liturgische Dichtung stammt, jedenfalls aber ist sie ein lautes 3eugnis für den großen Einfluß, den die in Israel lebendige prophetische Frömmigkeit auf die Entwicklung der Religion gehabt hat. Was für nachhaltige Wirkungen mußten von einem Gottesdienst ausgehen, der mit solcher Unerbittlichkeit und Strenge die sittliche Heiligkeit Gottes predigte und ihre Anerkennung im Gehorsam und im lebendigen Glauben an Gottes Heilswillen zur unerläßlichen Bedingung für das Bestehen seines Gnadenbundes mit Israel machte!

Nach dem Zeugnis Augustins haben die christlichen Gemeinden seiner Zeit diesen Psalm als Eingangslied beim sonntäglichen Morgengottesdienst gesungen.

24.

1Des Herrn ist die Welt und was sie erfüllt,

der Erdkreis und seine Bewohner,

2Denn er hat sie auf Fluten gegründet

und auf Strömen stellt er

sie ewig fest!

Wer darf steigen auf den Berg des Herrn, wer stehn an seiner heiligen Stätte?

"Wer reiner Hände und lauteren Herzens,

'Wes Sinnen' aufs Böse nicht steht,

und wer nicht falsch schwört.

Der wird Segen vom Herrn empfangen und Heil von Gott, seinem Helfer.

So ist das Geschlecht,

das nach ihm fragt,

das dich sucht, Gott Jakobs'!

Erhebet, ihr Tore, cure Häupter,

ja, redet euch hoch, uralte Pforten,

Daß der König der Ehren einziehe!“
8,,,,Wer ist denn der König der Ehren?""

9

10

„Der Herr so stark und ein Held,

Erhebet, ihr Tore, eure Häupter,

ja, redet euch hoch,

der Herr ein Held in dem Streite!"

uralte Pforten,

Daß der König der Ehren einziehe!"

„Wer ist denn der König der Ehren?““

„Der Herr Zebaoth ist's, der ist König der Ehren!"

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4 naphšo. • mebhaqeše phanaekha elohe ja'aqobh, wörtlich die dein Angesicht suchen Gott Jakobs". Dieser und ähnliche Ausdrücke (vgl. 100, 2 und 95, 2) stammen aus der Kultsprache und bedeuten ursprünglich: vor das Bild der Gottheit betend oder Auskunft heischend hintreten. In Israel, wo es freilich in der echten Jahwereligion nie Gottesbilder gegeben hat, hat man zwar auch Jahwe aufgesucht und ihn durch Priester- oder Sehermnud (1. Sam. 9, 9) gefragt, aber der Ausdruck ist hier mehr und mehr vergeistigt worden und bezeichnete das Fragen und Forschen nach dem geoffenbarten sittlichen Willen Gottes, oder das Verlangen nach geistigem Schauen Gottes im Erleben seiner Gnadengegenwart im Tempel, vgl. 42, 3. 63, 2 u. ö. 9 wehinnase'u wie in v. 7.

3m Unterschied von den beiden bisher besprochenen Hymnen beginnt dieser Psalm nicht mit der Aufforderung zum Lobpreis Gottes, sondern mit diesem selbst.

Gott wird als der allmächtige Herr der ganzen Welt gepriesen, und diese seine Allherrschaft damit begründet, daß er der Schöpfer und Erhalter der Welt ist. Das besagen nämlich die Worte: er hat sie auf Meeresfluten gegründet und auf Strömen stellt er sie ewig fest. Nach altorientalischer Anschauung befindet sich unter der Erde ein großes Meer, eine Art unterirdischer Ozean. Das ist die große Flut", von der 1. Mose 7, 11 und 49, 25 die Rede ist. Auf diesem Ozean nun, und das ist das für den antiken Menschen schier Unbegreifliche, ruht die Erde wie auf dem festesten Fundament, ohne zu wanken und zu schwanken. Was für ein gewaltiger Gott muß das sein, der solche Wunder verrichten kann! Und dieser Gott ist Israels Herr und Hirte! Eine ganze Fülle religiöser Empfindungen wurde also ausgelöst, wenn die Frommen im Hymnus Gott als den Schöpfer der Welt priesen, und es ist nicht zufällig, daß gerade dieses Schöpfungsmotiv in der alttestamentlichen Lyrik so oft wiederkehrt.

Der Eingang unseres Liedes ist also ein kleiner Götterhymnus oder eigentlich nur das Grundmotiv eines solchen. Es dient dazu, dem folgenden seine besondere Farbe zu geben, gleichsam die Macht- und Ewigkeitsfolie zu schaffen, auf der sich die schöne Liturgie v. 3–6 um so kräftiger abhebt.

Diese Liturgie haben wir uns am Tempeltor gesungen zu denken, und zwar ursprünglich im Wechselchor. Die zur kultischen Feier erschienene Gemeinde tritt vor das Heiligtum mit der Frage: wer ist würdig, diesem majestätischen Herrn der Welt zu nahen? Und vom Tempel her tönt die Antwort aus dem munde der Priester: wer seinem heiligen Willen gemäß lebt. Solchen, so wird wie eine Gnadenversicherung hinzugefügt, ist der Segen des Herrn gewiß. Sie stehen vor Gottes richtendem Auge als „gerecht“ da, sie sind das wahre Israel, das nach dem lebendigen Gott verlangt und mit dem Erzvater spricht: ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Auch dieser Psalm ist aus dem Geiste der Prophetie geboren; er ist prophetisch in der Tiefe seiner Gotteserkenntnis und in der Erfassung der Religion als ethischen Verhaltens des Menschen zu Gott. Die Forderungen, die als Bedingung für die Teilnahme am Gottesdienst aufgestellt werden, entsprechen dem Grundgedanken der prophetischen Predigt, daß der Gott Israels von seinem Dolle nicht mit üppigem Kultus und äußerem Gepränge verehrt sein will, sondern daß er das Opfer des sittlichen Gehorsams gegen seinen offenbarten Willen verlangt, reine Hände und ein lauteres Herz, wie unser Psalm sagt, das heißt Reinheit der Seele in Gedanke, Wort und Tat. Das ist die unerläßliche Voraussetzung für die Teilnahme am Kultus. Nur wer diese innere Beschaffenheit mit heranbringt, gibt Gott die ihm gebührende Ehre. Opfer und Spenden ohne diese sind nichtig vor dem Heiligen, der das Herz ansieht. Das ist eine Frömmigkeit, die uns an die Pforten des neuen Testaments führt, und sie ist durchaus nicht selten im Psalter.

Auch der dritte Teil unseres Psalms ist eine Prozessions-Liturgie, aber ganz anderer Art. Man hat sie mit Recht auf die feierliche Einbringung der heiligen Lade bezogen. Darauf deuten die Gottesnamen, die hier mit absichtlicher Häufung gebraucht sind. Zunächst der Name 3 a h we 3 ebaoth, der, wie wir aus den Samuelis-Büchern wissen, dem auf der heiligen Lade thronend gedachten Gott Israels eignete: es war Jahwe als der über alle kosmischen Mächte und Kräfte herrschende höchste Himmelsgott. Dieser Gott Jahwe heißt darum auch der König der Ehren oder wörtlich: der majestätische, herrliche König. Da sich nun der von dem ältesten Israel auf der Lade verehrte Himmelsgott Jahwe in den siegreichen Kämpfen seines Volkes als unwiderstehlicher Krieger erwiesen hatte, so wurde Jahwe gern als gewaltiger Held und Kämpfer gefeiert. Daher hier die Bezeichnungen: Jahwe ein Streiter, ein Held im Kriege.

Handelt es sich aber in unserer Liturgie um den auf der Lade thronenden Gott Jahwe Zebaoth, dann verstehen wir auch die Aufforderung an die Tore, die „uralten“ Pforten, wie sie genannt werden, sich hoch und höher zu ređen, damit der gewaltige Gott durch sie hindurchziehen könne. Tore von Menschenhänden ge

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