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vom fernen Horizont,

"Der Wolken heraufführt
Blitze wirkt er beim Regen,
Der Ägyptens Erstgeburt schlug
Zeichen sandte und Wunder

läßt den Sturm aus seinen Speichern heraus; Dom Menschen bis hin zum Dieh,

gegen König und Volt';

und tötete mächtige Könige,
und Og, den Herrscher von Basan,

unter dich, Ägypten, 10Der große Nationen schlug 11Sihon, der Amoriter König, Und so Kanaans Reiche zumal, 12Und ihr Land hingab zum Besik,

18Herr, dein Name währt ewig,

zum Besitz seinem Dolk Israel. dich rühmt, Herr, das fernste Geschlecht!

14Denn der Herr schafft Recht seinem Volte und erbarmt sich all seiner Diener.

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21Gepriesen sei der Herr aus Zion, der in Jerusalem thront!

Am Schlusse heißt es wörtlich:,,wider Pharao und alle seine Knechte“, doch ist wohl ,,alle" aus metrischen Gründen zu streichen. 5. Mose 7, 6. 7 Jerem. 10, 13 (51, 16). 10 5. Mose 7, 1; 11, 23. 11 5. Mose 3, 21; 4 38 u. 3. 13 2. Mose 3, 15. 14 5. Mose 32, 36. 15 Ps. 115, 4 ff.

Auch diesen liturgischen Hymnus werden wir uns im Wechselgesang zwischen Tempelsängern und der feiernden Gemeinde gesungen zu denken haben, etwa so, daß der volle Aufgesang mit der Aufforderung zum Lobpreis Gottes und die Schlußzeile des Abgesanges gemeinschaftlich, das übrige von den zünftigen Sängern vorgetragen wurde. In v. 6 f. und v. 13f. intonierte wahrscheinlich eine einzelne Stimme aus dem Chor, der dann mit den hymnischen Motiven v. 7 ff. und 15 ff. fortfuhr. Den Abgesang könnte man sich wie 115, 9 ff. responsorisch vom Levitenchor und der Gemeinde gesungen denken:

Chor: Ihr vom Hause Israel, preiset den Herrn!
Gemeinde: Ihr vom Hause Aron, preiset den Herrn!
Gemeinde: 3hr vom Hause Levi, preiset den Herrn!

Chor: Ihr Frommen alle, preiset den Herrn!

Chor und Gemeinde: Gepriesen sei der Herr aus 3ion,

der in Jerusalem thront!

Solch ein brausender Jubelruf am Schlusse des Hymnus macht uns die Aussage Klagelieder 2, 7: „die Feinde lärmten im Hause des Herrn wie am festlichen Tage" verständlich.

Der Inhalt dieses „Psalms im Musiv-Stil" (vgl. o. S. 39) ist nach der herrschenden Stilregel im Aufgefang bereits angedeutet: Jahwe, der gnädige Gott, der sich Israel zum Eigentumsvolk erwählt hat. Diesen Glaubensgedanken entfaltet der schön gegliederte Hauptteil v. 5-18 nach den grundlegenden göttlichen

Eigenschaften der Allmacht, Ewigkeit und Barmherzigkeit. Die Allmacht in Natur und Geschichte nimmt daher den breitesten Raum ein, mit Recht, denn sie ist die religiöse Doraussetzung des Erwählungsgedankens. Die dabei zur Verwendung kommenden Hymnenmotive sind die bekannten: Gottes wunderbare Macht und Weisheit in den Naturphänomenen (Gewitter) und seine gnädige Leitung der Weltgeschichte bei der Gründung seines erwählten Volkes (Auszug und Erobe. rung Kanaans). Verstärkend tritt im Abschluß des Hauptteils das Spottmotiv hinzu, die Brandmarkung der Torheit heidnischer Bilderverehrung. Auf diesem dunklen Hintergrunde erhebt sich Israels geistiger Gottesglaube um so strah= lender. Aus der fast wörtlichen Wiederholung von 115, 4 ff. in unserm Psalm darf man übrigens nicht gleich folgern, daß auf der einen oder anderen Seite Entlehnung vorliege und daraus gar auf Abhängigkeit des einen Dichters vom andern schließen. Solche Motive waren gleichsam Gemeingut der religiösen Dichtung, sie liefen frei um und wurden nach Belieben verwertet. Es wäre darum auch voreilig, die Stichen 15-18 unserer Liturgie als späteren Zusaß nach Ps. 115 zu streichen. Betreffs ihrer Entstehungszeit wird im allgemeinen zu gelten haben, was bei Pf. 115 gesagt worden ist.

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16Der sein Dolk in der Steppe geführt, denn seine Gnade währt ewig, 17Der große Könige schlug, denn seine Gnade währt ewig,

denn seine Gnade währt ewig, denn seine Gnade währt ewig,

18und herrliche Fürsten getötet,
19Sihon, der Amoriter König,
20Und Og, den Herrscher von Basan,

denn seine Gnade währt ewig,

21Und ihr Land hingab zum Besitz, 223um Besitz seinem Knecht Israel,

denn seine Gnade währt ewig,
denn seine Gnade währt ewig!

23Der in unsrer Niedrigkeit unser gedachte, 24Und uns erlöste von unsern Bedrängern, 25 Der Nahrung allem Fleische spendet, 26Dankt ihm, dem Gott des Himmels,

denn seine Gnade währt ewig, denn seine Gnade währt ewig, denn seine Gnade währt ewig, denn seine Gnade währt ewig!

1 Ps. 106, 1, 107, 1 118, 1. 2 und 3 5. Mose 10, 17. 4 Ps. 72, 18. Jer. 10, 12, Sprüche 3, 19. Jes. 42, 5 44, 24, Ps. 24, 2. 7-9 1. Mose 1, 16. 10 Ps. 135, 8. 12 5. Mose 4, 34 u. ö. 15 2. Mose 14, 27. 16 5. Mose 8, 15, Jer. 2, 6. 17-22 Ps. 135, 10-22. ,,Knecht" Jakob (Israel) häufig in Jes. 40 ff.

Dem Eingang und Schluß nach ist diese Dichtung ein Dankgebet, ihr dreigliedriger, in symmetrischen Strophen verlaufender Hauptteil aber erweist sie als Hymnus. Wir haben hier also ein Beispiel für die Gattung des liturgischen Dankgebets im Hymnenstil und lernen daraus deren nahe Verwandschaft mit dem Hymnus kennen. Beide sind eigentlich nur Variationen desselben literarischen Genres. Man mache einmal die Probe darauf und ersetze den Aufgefang und Schluß unseres Psalms durch den hymnischen Eingang und Schluß von Psalm 135. Der einzige Unterschied beider Dichtungen bestände dann in ihrer Gliederung und in der quantitativ verschiedenen Ausführung der beherrschenden hymnischen Motive. Dieser Umstand rechtfertigt es wohl genügend, daß wir Psalm 136 in der Gruppe der Hymnen behandeln.

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Der liturgischen Form nach können wir ihn als Litanei bezeichnen. Dazu berechtigt die durchgehende Antiphonie denn seine Gnade währt ewig" als je zweite Hälfte der einzelnen Stichen, die an dem antiphonischen Kyrie eleison, ‚Herr erbarme dich unser“ christlicher Litaneien ihr Gegenstück hat. Aus 2. Chron. 7, 3 darf man den Schluß ziehen, daß diese Worte von der ganzen Gemeinde gesprochen resp. gesungen wurden, während der Tempelchor oder die Vorsänger die eigentlichen Gebets- und Hymnenstücke der Liturgie vortrugen. Auch der o. S. 3 erwähnte Hymnus der drei Jünglinge im Feuerofen ist eine solche Litanei. Löst man diese Elemente aus der Verbindung mit der Antiphonie „denn seine Gnade währt ewig", so lassen sich die verbleibenden Halbstichen ohne Mühe zu einem völlig selbständigen Hymnus auf den allmächtigen und gnädigen Gott Israels vereinigen. Etwa so: Aufgesang nach Analogie von Psalm 135, 1 – 4; dann der dreigliedrige regelmäßig gebaute Hauptteil, logisch und grammatisch glatt daran anschließend, mit folgendem Wortlaut:

Er, der allein

große Wunder verrichtet,

Der die Himmel mit Weisheit erschuf die Erde auf Wasser gebreitet,

Der große Lichter erschuf,

Die Sonne zur Herrschaft am Tage,

den Mond und die Sterne zur Herrschaft bei Nacht!

Der Ägypten schwer an seiner Erstgeburt strafte,

Der heraus Israel führte

mit starker Hand und geredtem Arm,

Der das Schilfmeer mitten zerteilte,

Der Israel durchziehen ließ

und ins Schilfmeer schüttete den Pharao und sein Heer!

Der sein Dolf in der Steppe geführt,

Der große Könige schlug und herrliche Fürsten getötet,

Sihon, der Amoriter König und Og, den Herrscher von Basan,

Der ihr Land hingab zum Besitz, zum Besitz seinem Knecht Israel!

Daran anschließend ein kurzer Abgesang, bestehend aus v. 23-25 unseres Psalms, und etwa abgeschlossen durch den Jubelruf „Lobsinget dem Gotte des Himmels".

Dieses Beispiel legt die Vermutung nahe, eine Liturgie wie Ps. 136 sei gar keine selbständige Dichtung, sondern durch antiphonische Ausgestaltung eines alten Hymnus für kultische Zwecke zurechtgemacht worden. Auf diese Weise wird man das Tempelritual mehrfach bereichert haben oder wenigstens zu bereichern versucht haben, denn wir können nicht wissen, ob unsere Liturgie je wirklich im Gottesdienst von Anfang bis zu Ende benutzt worden ist oder ob es bei der Absicht ihres musikkundigen levitischen Redaktors, mit ihr das Ritual zu bereichern, geblieben ist.

Ohne Zweifel stammt die Liturgie aus ziemlich später 3eit. Das geht auch daraus hervor, daß in ihr die Halbstichen durchweg zu selbständigen poetischen Formen gemacht sind, ein Zeichen der beginnenden Auflösung der alten festen Gesetze der Strophenbildung, das wir auch in den späten Dichtungen Ps. 111, 112 und 146 beobachten.

Inhaltlich ist der Psalm durch das zu Pf. 135 Gesagte hinreichend erklärt.

Eine Liturgie im Musiv-Stil ist ferner Ps. 147, wenn auch hier die Kom position aus Stellen der heiligen Schriften nicht so deutlich in die Augen springt.

"Lobsinget dem Herrn,

147.

denn schön ist's, ihn zu preisen,
unserm Gotte ziemt Lobgesang!'

Der Herr baut Jerusalem auf,

er sammelt Israels Flücht'ge,

3Der Heiland gebrochener Herzen, der Arzt ihrer schmerzenden Wunden! Der den Sternen die Zahl bestimmt, sie alle mit Namen herrufend,

Ja groß ist unser Herr

und allgewaltig,

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1 Der Eingang des Hymnus ist nach der griech. Übersetzung hergestellt. 17 Möglich wäre auch die Lesart majim ja'amedu,,gerinnen die Wasser". 20 Einige

Üebers. Jasen am Schluß jodi'em,,er hat sie gelehrt", was sachlich auf dasselbe hinauskommt. Jes. 11, 12; 56, 8. Jes. 61, 1. 4-5 Jes. 40, 26 ff. s Ps. 104, 13f. • Hiob 38, 41. 14 Jes. 60, 17; Ps. 81, 17. 19f. 5. Mose 4, 8.

Der Hymnus erschöpft sein Thema in drei Säßen, die deutlich durch die bekannten hymnischen Introduktionen markiert sind und sich meist in dem dieser Gattung eigenen Partizipialstil bewegen. Er ist ein Lobpreis auf den Schöpfergott, der sich in Gnaden seinem erwählten Volke offenbart hat, der in Gnaden sein Geschick zum Guten gewendet hat und noch weiter wenden wird. Auch hier also bestimmt der Dreiklang Allmacht, Erwählung, Barmherzigkeit den Ton des Ganzen. Es sind die drei Glaubenssterne, die Israel auf dem dunklen Wege durch seine Geschichte leuchten und seine Seele über das drückende Gefühl der gegenwärtigen physischen Ohnmacht hinausheben in die Herrlichkeit der Heilszeit. Daher die starke Betonung der Abhängigkeit alles Geschaffenen von Gott, die zur religiösen Derurteilung menschlicher Machtmittel wird, ein in der religiösen Lyrik des A. T. oft wiederkehrendes Motiv. Daher auch die Freude über Jerusalems zunehmendes Glüd im Wachstum seiner Bewohnerzahl und die Hoffnung auf völlige Wiedergewinnung der in der Fremde weilenden „Verstoßenen“.

Der Dichter hat die beiden Motive der Allmacht und Gnade in den drei Strophen aufs Glücklichste miteinander zu verbinden verstanden. „Israels Geschichte ist wie das Weltall ein Werk unendlich tiefen und reichen göttlichen Verstandes. Sie ist ein Spiegel gnädiger Liebe und gerechten 3orns." (F. Delitsch).

Während die eschatologische Hoffnung in Psalm 147 gleichsam nur als Unterton mitklingt, scheint sie in der folgenden liturgischen Dichtung Psalm 148 im Mittelpunkt der Gedanken zu stehen. Denn wenn wir sie recht verstehen, klingt sie aus in dem Ausdruck der Hoffnung auf das Kommen der Heilszeit für Israel und die Welt und muß von da aus erklärt werden.

148.

Lobsinget dem Herrn aus dem Himmel, lobsingt ihm in himmlischen Höhen, Lobsinget ihm, all seine Engel, Lobsinget ihm, Sonne und mond, 'Lobsing' ihm, du höchster Himmel, "Sie sollen loben den Namen des Herrn, "Für alle Zeiten stellt' er sie hin

lobsinget ihm, all seine Schaaren, lobsingt ihm, ihr leuchtenden Sterne, und du himmlische Flut dort oben! denn er wars, dessen Wort sie erschuf,

ein Gesetz gab er, das sie ewiglich bindet!'

Lobsinget dem Herrn von der Erde, ihr Wale und was sonst in der Tiefe, "Feuer und Hagel, Sonne und Nebel,

Windsbraut, die des Herrn "Ihr Berge und all ihr Hügel, 103hr wilden und zahmen Tiere, 113rdische Herrscher samt Völkern, 12Jünglinge samt Jungfrauen,

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Gebot ausrichtet,

Fruchtbäume und all ihr 3edern,

was da kriecht und was fliegt mit Flügeln, Fürsten und Richter auf Erden,

Greise und Kinder zumal!

Seine Glorie über Himmel und Erde!

denn sein Name allein ist erhaben,

14 Er wird ein Horn seinem Dolte erhöhen',

Ein Ruhm für all seine Frommen,

für die Israelsöhne, das Dolt seiner Freunde'!

Es wird ja'abheru zu lesen sein. 14 Einige Übers. lasen wejarem, was wohl auch ursprünglich gemeint ist. 14 Wahrscheinlich ist des Reimes wegen

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