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Gottesdienst. Das Volk betet in diesen Liedern für seinen Herrscher. Die Aufnahme der „Königspsalmen“ in unsere Psalmensammlung sezt natürlich voraus, daß sie später messianisch gedeutet worden sind.

Auch das Dankgebet Ps. 21 beginnt ohne besondere Introduktion mit der Tatsache, für die Gott gedankt wird:

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5mimmekha ,von dir ist wohl nur erklärender Zusatz, denn das Wort ist metrisch überschüssig. Vielleicht ist für das zweite timṣa' zu lesen tirḥas, aber es ist auch möglich, daß der Dichter mit Absicht das Verb wiederholt hat. Er wendet auch dreimal kurz hintereinander die Form tašith mit Suffix an. 10 Die folgenden Worte der Herr wird sie in seinem Zorn verschlingen, und Feuer wird sie fressen" bilden zwar auch einen Fünfer, sind aber wohl nicht ursprünglich, sondern Randzitat.

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Die Dichtung zerfällt in drei Teile, die sich deutlich von einander abheben: in v. 2-7 dankt die feiernde Volksgemeinde Gott im Gebetston für den Segen, den er auf den König gelegt hat, in v. 8–13 dagegen wird der König selber angeredet und im prophetischen Tone sein Siegesglüd als Wirkung der göttlichen Gnade gefeiert, die die Frucht seines gläubigen Vertrauens auf Gott ist. Am Schlusse ertönt ein kurzes Gebet um den sichtbaren Erweis der göttlichen Macht und Hülfe. Vielleicht ist dieser liturgische Ausklang ein Zusatz, durch den die alte Kultdichtung bei ihrer Aufnahme in die Psalmensammlung, ihrem messianischen Verständnis entsprechend, ausgestaltet wurde. Es wäre in der Tat möglich, daß Ps. 21 mit dem Siegesruf v. 13 abschloß. Im andern Fall wäre v. 14 die fromme

Bitte um Gewährung des in dem prophetischen Ausblick v. 9–13 als verwirklicht Geschauten.

Welchem Könige Israels mag dieses Dankgebet gegolten haben? So nahe uns diese Frage liegt, so wenig sind wir imstande, sie zu beantworten, denn wir haben dafür schlechterdings gar keinen Anhaltspunkt. Wir können aus dem Pfalm selbst auch nichts Sicheres über die besondere Gelegenheit aussagen, für die er doch wohl gedichtet worden ist. Ist v. 14 ein Stück der alten Dichtung, so könnten wir den Schluß ziehen, daß König und Volk im Begriff sind, einen Krieg zu führen, dessen Ausgang, wie schon gesagt, die 2. Strophe im prophetischen Tone verkündet. Aber es ist doch wahrscheinlicher, weil dem Gesamtcharakter des Gedichts mehr entsprechend, daß die Aussagen v. 9–13 dichterisch lebhafte Ausmalung des dauernden Kriegsglückes sind, dessen dieser fromme Herrscher gewiß sein darf, ein Beispiel von israelitischem Hofstil, zu dem wir Parallelen bei den Nachbarvölkern im Osten und Süden haben. Und überdies ist die Zugehörigkeit von v. 14 zu dem alten Psalm nicht sicher zu erweisen.

Undeutlich bleibt für uns auch die einzige konkrete Aussage v. 5. Dürften wir sie wörtlich nehmen, so blickte der König auf ein längeres Leben zurück. Aber die Worte „Leben erbat er, du hast's ihm geschenkt“, können auch als Ausführung von v. 3 verstanden und demgemäß auf eine kürzlich an den Herrscher ergangene Verheißung gedeutet werden. Oder wenn v. 3 nicht mit v. 5 zu verbinden ist, worauf bezieht sich dann der Herzenswunsch des Königs? Die Beantwortung dieser Frage darf vielleicht von Pf. 20 aus versucht werden (s. u. unter B). Junächst bleiben also für uns eine Menge Fragezeichen stehen. Was wir jetzt sagen können, ist dies: Ps. 21 feiert bei einem bestimmten geschichtlich gegebenen Anlaß die gesegnete Regierung eines israelitischen Königs, dessen derzeitige Machtstellung für das fromme Empfinden des Volkes der sichtbare Lohn für sein starkes Gottvertrauen ist und zu dessen dauerndem Glück sich der Glaube an den besonderen göttlichen Schutz, den der Herrscher genießt, freudig bekennt.

Natürlich handelt es sich um einen König des alten Israel. Die von manchen gelehrten Erklärern empfohlene Beziehung dieses und anderer „Königspsalmen“ auf die hasmonäischen Herrscher des 1. Jahrhunderts v. Chr. wird durch die eine Erwägung als unmöglich erwiesen, daß Psalmen aus dem Kreise der Anhänger jener den Frommen verhaßten Könige nie und nimmer in die offizielle Sammlung religiöser Lieder des Judentums aufgenommen worden wären. Ohne die aus falschen religionsgeschichtlichen Voraussetzungen gewonnene Meinung, die Psalmendichtung sei exilischen und nacherilischen Ursprungs, wäre man auch schwerlich je auf jene Auskunft verfallen.

Der eigenartige Stil dieses Dankgebets bedarf besonderer Betrachtung. Wir können nachweisen, daß der Psalm in dieser Hinsicht nicht originell ist, sondern nach einem für diese Gattung feststehenden Schema aufgebaut ist, vgl. die Einleitung und u. zu Pf. 20. Inzwischen erinnern wir an das, was wir zu den Hymnen Pf. 98 und 81 (o. S. 10 ff. und 25 ff.) über den eigenartigen Stimm- und Stilwechsel gesagt haben. Diese Darstellungsweise war also in verschiedenen literarischen Gattungen heimisch. –

Wir schließen die Besprechung dieser ersten Untergruppe mit Pf. 66, denn dieses Dankgebet steht gleichsam auf der Grenze zwischen ihr und der folgenden: es ist als Ganzes in seiner überlieferten Gestalt ein Stück monodischer Lyrik, vereinigt aber in sich die Stilformen dieser und der Chorlyrik. Der Text lautet folgendermaßen:

Jauchzet Gott zu, alle Welt,

66.

2Spielt seinem herrlichen Namen,

'laßt laut sein Lob erschallen',

Sprechet zu Gott: wie hehr ist dein Tun in der Fülle deiner Kraft,

Dir huldigen ungern deine Feinde!

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5Kommt und schaut Gottes machtvolles Tun,

der furchtbar waltet über den Menschenkindern:

>

Der das meer zum Festland 'wandelt,

daß Ströme zu Fuß sie durchzogen

Da freuten wir uns seiner —,

Der ewiglich herrscht in seiner Kraft,

des Augen durch die Völkerwelt schweifen.

Rebellen mögen nicht groß tun!

Preiset, Nationen, unsern Gott,

"Er gab uns dem Leben zurück

laßt laut sein Lob erschallen,

und ließ unsern Fuß nicht wanken.

10Ja, du prüftest uns, Gott, uns schmelzend gleich Silberschmelzung, 11Legtest uns in Fesseln und brachtest Weh' unsern Hüften, 12Ließest Menschen über uns hinfahren,

wir mußten durch Feuer und Wasser, Aber du hast uns ins Freie' geführt!

18Ich komme in dein Haus mit Opfern, 14 Womit meine Lippen ich auftat und 15Markreiche Opfer bring ich dir dar Ja, ich opfre Rinder samt Böcken!

bezahle dir meine Gelübde, was in meiner Not ich gesprochen, samt Duft von Widdern,

16So kommt denn und hört, ich will euch künden,

ihr Frommen alle,

173u ihm schrie ich empor,

was Gott mir getan:

zu Lob und Preis' schon gerüstet,

18wär' auf Böses mein Sinn gestanden, wie könnte der Herr erhören!
19Doch nein, Gott hat erhört, hat mein flehentlich Bitten beachtet,
20 Gepriesen sei Gott,
sein Lobpreis und seine Gnade!

der mir nicht nahm

2 Der überlieferte Text ist kaum richtig, aber der Sinn aus dem ersten Halbstichos zu erraten. • Lies hophekh. 11 Die Bedeutung von mu'aqa ist unsicher, der Ausdruck „Hüften" erfordert aber einen Begriff wie Weh, Schmerz. 12 Lies larewaḥa. 17 Wörtlich: während schon Lobpreis (1. romamoth) unter meiner Zunge war. Dieser Ausdruck erklärt uns den häufigen Übergang von flehentlicher Bitte zu Dank und Lob für erfahrene Hilfe. 20 Statt tephillathi ist wohl in Rücksicht auf v. 17 tehillatho zu lesen, was sich mit hasdo zu einem Begriff „Dank für seine Gnade" verbindet. Zu v. 10-12 vgl. Jes. 48, 10; 42, 22; 51, 23; 43, 2.

Der Ton, auf den die größere Hälfte dieser Dichtung (v. 1–15) gestimmt ist, ist ohne Zweifel der des kultischen, von der feiernden Gemeinde vorgetragenen Dankgebets. Nur die ideelle Gesamtheit des Volkes kann von sich aussagen, daß Gott sie im Feuer nationalen Unglücks geläutert habe, daß er Menschen habe über sie hinfahren lassen (vgl. das ganz ähnliche Bild in Ps. 129 u. unter III), daß er sie aber doch in seiner Gnade am Leben gelassen habe (v. 8–12). Auch die Aussagen der 4. Strophe sind nur im Munde der betenden Volksgemeinde begreif= lich. Wie könnte ein einzelner Frommer von sich sagen, daß er in größerer Jahl Rinder und Böde als Gelübdeopfer darbringe! Zu dem Ton des Chorliedes paßt

auch am ehesten die Erinnerung (v. 6b) an die großen Daten der alten Heilsgeschichte Israels und der breite Hintergrund, der dem Dankgebet durch die Aufforderung an die Heidenwelt, in das Lob Israels einzustimmen, gegeben wird.

Ganz anders in der letzten Strophe. Hier hören wir einen einzelnen Frommen dem ihn umstehenden Kreise Gottesfürchtiger von der beseligenden Erfahrung göttlicher Gebetserhörung berichten. Diese Darstellungsform ist charakteristisch für die Gattung der monodischen Dankgebete, wie wir im Folgenden sehen werden. Die Situation ist also völlig verschieden von der in der ersten Hälfte vorausgesetzten. Wie ist dieses nebeneinander zweier grundverschiedener Situationen in ein und demselben Gedicht zu erklären? Sicher nicht durch die Annahme, es seien. hier, wie des öfteren in der überlieferten Psalmensammlung, zwei selbständige Gedichte 66, 1-12 und 66, 13-20 versehentlich zu einem vereinigt worden, denn diese Hälften sind nie und nimmer selbständige literarische Gebilde gewesen. Wir müßten dann annehmen, daß dem einen der Schluß und dem andern der Anfang weggeschnitten wurde, und daß ein merkwürdiger Zufall diese beiden Fragmente zusammengebracht habe. Da ist es doch wohl richtiger, an beabsichtigte Kompositien eines liturgischen Ganzen aus vorhandenen Elementen zu denken, eine literarische Erscheinung, die uns schon bei den Hymnen begegnete, vgl. o. S. 39. U. E. ist Ps. 66 eine liturgische Komposition monodischen Gesamtcharakters. Ein älteres Dankgebet aus der Gattung der Chorlyrik ist in ein Einzelgebet umgesetzt worden, indem es mit einem neuen Abgesang monodischen Stils versehen und durch diesen auf einen ganz anderen Ton gestimmt wurde. Wir haben dann in Ps. 66 wieder ein interessantes Beispiel für die Mischung literarischer Gattungen und ihrer Stile, die besonders in liturgischen Stücken der späteren hebräischen Poesie ziemlich häufig begegnet.

Werfen wir nun einen kurzen Blick auf den älteren Bestandteil dieses Psalms. Wir vermuten aus v. 13–15, daß das alte Dankgebet bei Gelegenheit einer großen Opferfeier im Tempel erklungen ist. Israel hatte in irgend einer Not, die ihm drohte, ein Gelübde getan und löste es nach glücklicher Beseitigung der Gefahr ein in einem öffentlichen Dankgottesdienst. Vielleicht sang die in Prozession mit den Opfertieren zum Tempel wallende Menge resp. die voranschreitende levitische Sängerschaft dieses Danklied in Wechselchören. So würde sich der Personenwechsel in v. 13ff. und die Anrede v. 5 erklären lassen. Mit der 4. Strophe setzte vielleicht bei der Ankunft auf dem Tempelplatz eine einzelne Stimme ein.

Auch hier fehlt es uns völlig an Anhaltspunkten, um die besondere Veranlassung der Dankliturgie zu erkennen. Da der Tempeldienst besteht, kann sie nur vorerilisch oder nacherilisch sein. Vielleicht berechtigen die oben notierten Anklänge an die Sprache des großen Unbekannten in Jes. 40 ff. zu der Annahme, daß wir uns in der Zeit nach 515 (Einweihung des 2. Tempels) befinden, und daß die geschichtliche Bewegung, aus der der Psalm hervorgegangen ist, zu den mancherlei Nöten gehörte, die das Judentum im 5. Jahrhundert zu bestehen hatte. Wir dürften dann Pf. 66 mit den Dankliturgien Pf. 118 und 113 zusammenstellen.

Stilistisch ist das alte Dankgebet von besonderem Interesse durch das starke Hervortreten hymnischer Motive. Der rein hymnische Aufgesang v. 1-4 könnte auch einen Lobgesang auf die Weltherrschaft des Gottes Israels einleiten. Die Mischung der Stilarten ist hier umgekehrt wie in Ps. 136, vgl. o. S. 45f.

2. Monodische Dankgebete (Individuallyrik).

Im Buche Hiob heißt es einmal (33, 23 ff.) von einem Frommen, der das über ihn verhängte Leid als Strafe für seine Sünden erkannt und Gottes Gnade angerufen hat, daß Gott ihm seine „Gerechtigkeit“ wiedergibt und er nun „vor den Leuten" folgendes Lied anstimmt:

„Ich hatte gesündigt und mißgetan, aber Gott vergalt's mir nicht,
Er erlöste mein Leben von der Fahrt in den Hades,

und meine Seele darf des Lichtes sich freuen!"

Die Schriften des A. T. in Auswahl III, a: Stärf.

7

Der Dichter spielt mit diesen Worten auf eine in Israel verbreitete kultische Sitte an, die durch eine ganze Reihe von Psalmen näher beleuchtet wird. Wer aus irgend einem Anlaß sich Gott in besonderer Weise zu Dank verpflichtet fühlte, stattete diesen in einem feierlichen kultischen Akte ab. In älterer Zeit und auch später noch vielfach stand eine Opferhandlung im Mittelpunkte dieses Aktes. Es sind das die 3. Mose Kap. 7, 11 ff. und 22, 17ff. (vgl. auch Kap. 3) erwähnten todha-Opfer, die als Opfermahlzeiten, zu denen man Verwandtschaft und Freundschaft einlud, an und für sich einen fröhlichen Charakter hatten. Mit der zunehmenden Vergeistigung der Religion ist wohl aber die Kommunion zurückgetreten hinter dem geistigen Opfer, das der Fromme Gott darbrachte in einem Dankgebet. Das ist das alttestamentliche Vorbild der neutestamentlichen geistlichen Opfer" (1. Petr. 2, 5). In diesem Dankgebet gab der Fromme vor dem kleineren oder größeren Kreise der Teilnehmer an dem kultischen Akt der erhebenden religiösen Erfahrung, die er hatte machen dürfen, klangvollen Ausdruck. Da diese „Opfer der Lippen“ im Tempel dargebracht wurden, wo sich leicht ein größeres Publikum um die zum Dankopfer Versammelten scharen konnte, so trugen sie von selbst den Charakter eines öffentlichen Bekenntnisses der Frommen zu dem Gott ihres heils.

"

In den Psalmen wird des öfteren auf diese schöne Sitte hingewiesen. Die Bittgebete, von denen im nächsten Abschnitt zu handeln ist, gehen manchmal in ein Dankgebet für Erhörung und Befreiung aus der Not über (vgl. 3. B. 22, 23 ff.). Bisweilen schließen sie mit der Versicherung, der Fromme werde im Falle der Erhörung Gott ein Opfer darbringen (vgl. z. B. 54, 8), bzw. Gottes Lob verkünden (vgl. 3. B. 109, 30f.). Und oft wird von dem großen Kreise Gottesfürchtiger gesprochen, in dem solch ein Lob- und Danklied erklingen soll, vgl. 3. B. 22, 26; 34, 4; 40, 11; 109, 30. Es sind uns aber auch Beispiele solcher monodischer Dankgebete im Psalter erhalten. Danach können wir uns aus dem A. T. von dieser literarischen Gattung nach Form und Inhalt ein völlig deutliches Bild machen.

Hierher gehören die Dichtungen Ps. 18; Ps. 27, 1-6, 30 und 116. Dazu nehmen wir hinzu das Dankgebet, das wir jetzt im 2. Kapitel des Buches Jona (2, 3-10) lesen. Da es für die in den Dankgebeten gebräuchlichen Stilformen besonders charakteristisch ist, beginnen wir mit diesem Psalm außerhalb des Psalters.

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die Flut umfing mich,

"Die Wasser drangen mir ans Leben,
Seeschilf bekränzte mein Haupt,
Zu den Wurzeln der Berge versank ich,
der Unterwelt Riegel mir ewig verschlossen!
Da zogst du mein Leben aus dem Orkus, Herr mein Gott!

8Als meine Seele in mir verzagte, Und es drang mein Flehen zu dir,

da gedacht' ich des Herrn,
in deinen heiligen Tempel.

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