ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

1. Parallelen 3ur religiöfen Eqrit. Eins der wichtigften Beugniffe für die literarische Verwandtschaft der Psalmenpoesie mit der religiösen Dichtung des alten Orients ist ohne Frage der berühmte Sonnenhymnus des Pharao Echnaton (Amenhotep IV., um 1370 v. Chr.). Diese Dichtung, die der im Ägyptischen gepflegten Gattung der Naturpsalmen angehört, steht Ps. 104 bis auf wörtliche Übereinstimmung nahe, so daß der Schluß nicht abzuweisen ist, der israelitische Dichter habe sich an ein geläufiges ägyptisches Vorbild angelehnt. Der Text dieses an den Sonnengott als den Allherrn gerichteten Hymnus lautet:

Du erscheinst schön im Horizonte des Himmels,

Du lebende Sonnenscheibe, die zuerst lebte (?);

Du gehst auf im östlichen Horizont,

Du erfüllst jedes Land mit deiner Schönheit.
Du bist schön, du bist groß,

Du funkelst, hoch über jedem Lande

Deine Strahlen umarmen die Lande,

So weit wie (?) alles, was du gemacht hast.

[blocks in formation]

Gehst du unter im westlichen Horizont,

So ist die Erde finster wie der Tod.

Sie ruhen in ihren Gemächern

Verhüllten Hauptes, und kein Auge sieht das andre.

Würden alle ihre Sachen geraubt, die unter ihrem Kopfe liegen –
Sie würden es nicht merken.

Jeder Löwe kommt aus seiner Höhle,

Alles Gewürm beißt,

[blocks in formation]

Du beruhigst ihn, so daß er nicht weint,

Du Amme im Leibe!

Du gibst Atem, um all dein Werk zu beleben.

Wenn er aus dem Mutterleibe kommt, am Tage seiner Geburt,
So öffnest du seinen Mund zum Sprechen,

Und machst, wessen er bedarf.

Das Junge im Ei spricht (schon) in der Schale,

Du gibst ihm Luft dort drinnen, um (es) am Leben zu erhalten.

Du machst es stark, aus dem Ei zu brechen (?),

Es kommt aus dem Ei, sprechend und kräftig (?)

Und läuft auf seinen Füßen fort, wenn es aus ihm herauskommt

Wie zahlreich ist, was du gemacht hast!

Du hast die Erde nach deinem Herzen geschaffen, du allein,
Die Menschen, Herden und alle Tiere;

Alles, was auf der Erde geht auf (seinen) Füßen,

Und alles, was da schwebt, mit seinen Flügeln fliegend.

Die Länder Syrien und Nubien und das Land Ägypten

Du setest jedermann an seinen Ort,

Du machest, wessen sie bedürfen,

-

Jeder hat seine Nahrung, und seine Lebenszeit ist (ihm) zugemessen.

Ihre Zungen sind geschieden durch die Sprache

Und ebenso ihre Gestalten,

(Auch) ihre Haut(farbe) ist verschieden –

Ja, du unterschiedest die Völker!

Du machtest den Nil in der Unterwelt

Du führtest ihn nach deinem Belieben,

Um die Menschen am Leben zu erhalten,

Wie du sie dir gemacht hast, du, ihrer aller Herr!

Alle fernen Länder du machest, daß sie leben.

Du setest den Nil (= Regen) an den Himmel, daß er zu ihnen hinabsteige
Und Wellen schlage auf den Bergen wie das Meer

Und ihre Ader in den Städten befeuchte.

Wie herrlich sind deine Pläne, du Herr der Ewigkeit!

Den Nil am Himmel, den übergabst du den Fremdländern,

Dem Wild jedes Fremdlandes, das auf seinen Füßen geht

Der (wirkliche) Nil aber kommt aus der Unterwelt hervor für Ägypten.

Wenn du aufgehst, leben sie und wachsen für dich.

Du machest die Jahreszeiten, um alle deine Werke entstehen zu lassen.

Du hast den fernen Himmel gemacht, um an ihm aufzugehen,

Um alles zu sehen, was du gemacht hast,

Indem du allein warst, indem du aufgingst

In deiner Gestalt als lebende Sonne,

Indem du strahltest, glänztest, dich entferntest und wiederkehrtest.

u. j. w.

Sehr groß ist die Zahl der babylonischen Götter hymnen, von denen wir Beispiele von den ältesten sumerischen Zeiten bis in die jüngste Periode der babylonischen Kultur haben. Sie sind in der Mehrzahl im Zusammenhange von Beschwörungsritualien erhalten, standen also im Dienst des in der babylonischen

Dolksreligion so stark entwickelten Zauberglaubens. Als Beispiel eines großen Fest= hymnus stehe hier zunächst ein uralter Hymnus auf den Mondgott Sin:

Dater, Nannar, Herr, Gott Anschar, Herrscher unter den Göttern,

Dater, Nannar, Herr, großer Gott Anu, Herrscher unter den Göttern, Dater, Nannar, Herr, Gott Sin, Herrscher unter den Göttern,

Dater, Nannar, Herr von Ur, Herrscher unter den Göttern,

Dater, Nannar, Herr von E-gisch-schir.gal, Herrscher unter den Göttern,

Dater, Nannar, Herr der Kopfbinde, glänzender, Herrscher unter den Göttern, Dater, Nannar, an Königsherrschaft sehr vollkommen, Herrscher unter den Göttern, Dater, Nannar, der in hehrem Gewande einherschreitet,

den Göttern!

Herrscher unter

Kräftiger junger Stier mit starken Hörnern, vollkommenen Gliedmaßen,

lasurfarbenem Bart, voller üppigkeit und Fülle;

Frucht, die von selbst erzeugt wird, von hohem Wuchs, herrlich anzuschauen, an deren Fülle man sich nicht (genug) sättigen kann.

Mutterleib, der alles gebiert,

der bei den lebenden Wesen einen glänzenden Wohnsitz aufschlägt; barmherziger, gnädiger Dater,

in dessen Hand das Leben des ganzen Landes gehalten wird. Herr, deine Gottheit ist wie der ferne Himmel, wie das weite Meer voller Ehrfurcht,

der erschaffen das Land, Tempel gegründet,

Dater, Erzeuger der Götter und Menschen,

sie mit Namen benannt hat.

der Wohnsitze aufschlagen ließ, Opfer einsetzte,

der zum Königtum beruft, das Szepter verleiht,

der das Schicksal auf ferne Tage hinaus bestimmt!

Gewaltiger Anführer, dessen tiefes Inneres fein Gott durchschaut;

hurtiger, dessen Knie nicht ermattet,

der eröffnet den Weg der Götter, seiner Brüder,

Der vom Grund des Himmels bis zur Höhe des Himmels glänzend dahinwandelt, der da öffnet die Tür des Himmels, Licht schafft allen Menschen; Dater, Erzeuger von allem, der auf die Lebewesen blickt

[blocks in formation]

Herr, der die Entscheidung für Himmel und Erde fällt,

dessen Befehl Niemand abändert;

der da hält Feuer und Wasser, der leitet die Lebewesen,
welcher Gott käme dir gleich?

Im Himmel, wer ist erhaben? Du, du allein bist erhaben!
Auf Erden, wer ist erhaben? Du, du allein bist erhaben!

Dein, dein Wort, wenn es im Himmel erschallt,

werfen die Igigi sich auf das Antlig nieder;

dein, dein Wort, wenn es auf die Erde sich niederläßt,

so entsteht das Grün.

Dein, dein Wort macht Stall und Hürde fett, breitet aus die Lebewesen; dein, dein Wort läßt Wahrheit und Gerechtigkeit entstehen,

so daß die Menschen die Wahrheit sprechen.

Dein, dein Wort gleicht den fernen Himmeln, der verborgenen Unterwelt,

die Niemand durchschaut;

dein, dein Wort, wer verstände es, wer käme ihm gleich?

Herr, im Himmel an Herrschertum, auf Erden an Herrschaft

hast du unter den Göttern, deinen Brüdern, keinen Rivalen;

König der Könige, erhabener, gegen dessen Befehl Niemand ankommt,
dem an Göttlichkeit kein Gott gleicht.

Wo dein Auge gnädig hinblickt, da wird das Gebet erhört (?),

wo du deinen Arm gnädig ausstreckst, da ergreift er den Gefallenen. O Herr, . . . führst du im Himmel und auf Erden hinaus. Deinen Tempel blide gnädig an, deine Stadt blicke gnädig an; Ur blicke gnädig an, E-gisch-schir-gal blicke gnädig an! Deine geliebte Gemahlin, die Göttin Aja, die gnädige,

„Herr, beruhige dich!" rufe sie dir zu;

der Held Schamasch, dein geliebter Sohn,
„Herr, beruhige dich!" rufe er dir zu!

Die Jgigi

die Anunnaki,

„Herr, beruhige dich!“ mögen sie dir zurufen;
„Herr, beruhige dich!" mögen sie dir zurufen!
"Herr, beruhige dich!" mögen sie dir zurufen!

Die Götter Himmels und der Erde

In einem alten Hymnus an den Sonnengott Schamasch wird zuerst das Walten dieser Gottheit in der Natur verherrlicht, sodann aber die in ihr repräsentierte Idee der Gerechtigkeit hervorgehoben:

Wer Schlechtigkeit plant, dessen Horn vernichtest du,

wer auf Unterdrückung (?) sinnt,

dessen Stätte wird verkehrt.

Den schlechten Richter lässest du Fesselung sehen,

wer Bestechung annimmt, nicht recht leitet, dem legst du Strafe auf. Wer nicht Bestechung annimmt, wer Fürsprache einlegt für den Schwachen:

[blocks in formation]

„Die da niederknieen,

die da huldigen,

Sie aber fürchten dich,

denen schaffst lösend du ihre Reinheit,

deren Huldigung nimmst du an.

verehren deinen Namen,

vor deiner Größe beugt man sich für immer."

Der Eingang eines Hymnus an den Kriegs- und Unterweltgott Nergal, in dem ein mythischer Kriegszug dieses Gottes beschrieben wird, lautet: ,,Nergals Heldenschaft will ich preisen, lobpreisen,

Als mit Geschrei nach dem Hause des feindlichen Landes der Herr losstürmte,

u. s. w."

Dann heißt es:

„Großer Held,

Fürst der Götter!

Gewaltiger, wie der Himmel majestätisch!

Großer Held, wie die Erde festgegründet,

wie der Himmel und die Erde bist du majestätisch!“

Als Probe aus der Gebetsliteratur stehe hier zunächst ein hymnisches Dankgebet, das wahrscheinlich dem altbabylonischen Könige Nebukadnezar in den Mund gelegt und an Marduk gerichtet ist:

"

„Ich will verherrlichen seine Gottheit,
will preisen seine Kraft,

Marduk's, des Barmherzigen,
Der . . . . . sein Ohr neigte,
dessen Herz sich beruhigte,

verkünden seine Macht,

seiner Stärke huldigen! dessen Zuwendung nahe, Gnade erzeigte,

der Erbarmen faßte,

Der annahm mein Flehen, seinen Nađen zuwandte,

dessen Gemüt sich besänftigte, der Zuneigung faßte!

Der Elamit, der nicht fürchtete seine große Gottheit,

wider seine erhabene Gottheit Dermessenheit redete
Es ging aus deine Waffe gegen den frechen Elamiten,

du warfst nieder seine Truppen, zerbrachst seine Heeresmacht
u. s. w."

Folgendes Bittgebet an die Göttin Ischtar, dessen klaren Aufbau und hymnischen Aufgesang man beachte, mag als vollständiges Beispiel für diese Gattung dienen :

Gut ist's, dich anzuflehen,
dein Blid bringt Erhörung,

Erbarme dich meiner, Ischtar,

treulich blicke auf mich,

denn geneigt ist dein Gehör,
dein Ausspruch Licht!
verkünde mein Wohlsein,

nimm an mein Flehen!

Folge ich deinen Füßen, so sei mein Gang fest,

ergreife ich deine Seile, so möge ich Frohsinn besitzen!

Trage ich dein Joch, so schaffe mir Erleichterung,

harre ich auf dein Haupt, so sei richtig die Zuneigung!

Achte ich auf deinen Glanz, so geschehe Erhörung und Willfahren,
Trachte ich nach deiner Lichtflut, so mögen erglänzen meine Züge
Suche ich deine Herrschaft, so sei Leben und Heil!

möge ich bekommen den guten Schußgeist, der vor dir steht,

den, der hinter dir schreitet, den Schutzgeist, möge ich bekommen! Das Gedeihen, das zu deiner Rechten möge ich ergreifen,

das Gute möge ich erlangen, das zu deiner Linken!

Sprich zu mir, auf das mein Reden gehört werde,

das Wort, womit ich anrufe

In Gesundheit und Fröhlichkeit

mache lang meine Tage,

möge ich gesund und heil sein

werde erhört, sowie ich anrufe! leite mich täglich,

schenke mir Leben!

und so deine Gottheit verehren,

wie ich's wünsche, möge ichs erlangen!

Der Himmel freue sich deiner, die Wassertiefe jauchze dir zu,

die Götter des Alls mögen dir huldigen!

Die großen Götter mögen dein Herz erfreuen!

Aus andern Bittgebeten mag es genügen, charakteristische Motive mitzuteilen.

In einem Gebet an Ischtar heißt es im Eingang:

„Ich flehe zu dir, Herrin der Herrinnen, Göttin der Göttinnen,

Ischtar, Königin aller Wohnstätten, Leiterin der Menschen!

3rnini, du bist gepriesen, größte unter den Igigi,

bist gewaltig, bist Herrscherin, dein Name ist erhaben!

Nun folgt zunächst ein längeres hymnisches Stück, in dem Ischtar als allmächtige Gottheit gepriesen wird. Dann fährt der Beter fort:

„Wie lange du, Herrin des Himmels und der Erde,
Wie lange du, Herrin von Eanna, dem heiligen,
Wie lange du, Herrin, deren Füße nicht ermatten,
Wie lange du, Herrin der Schlacht,

Hirtin der blöden Menschen! dem herrlichen Vorratshaus! deren Kniee hurtig sind! aller Kämpfe!“

Dieses Hauptmotiv wird nach einer weiteren hymnischen Anrufung folgender= maßen fortgesetzt:

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »