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dein schmerzerfüllter Knecht:

„Ich, ich schreie zu dir, hinfällig, seufzend,
Schau' auf mich, Herrin, nimm an mein Seufzen,

treulich blice auf mich, höre auf mein Flehen!

„Wie lange noch ich!" sprich aus, dein Gemüt erweiche sich!

Wie lange noch mein kläglicher Leib, voll von Störungen und Wirrnissen, Wie lange noch mein schmerzliches Herz, voll von Tränen und Seufzern,

wie lange noch meine kläglichen Eingeweide, die gestört und verwirrt sind, Wie lange noch mein bedrängtes Haus, das die Klagelieder in Trauer bringen, wie lange noch mein Gemüt, gesättigt von Tränen und Seufzern!

Jrnini

wütender Löwe, dein Herz beruhige sich, zorniger Wildochs, dein Gemüt erweiche sich!

Deine gütigen Augen feien auf mich gerichtet,

mit deinem hellen Antlig blicke treulich auf mich, ja mich!

Vertreib' die Hererei, das Böse in meinem Leibe,

dein helles Licht möge ich schauen!

Bis wann noch, meine Herrin, sollen meine Widersacher nach mir trachten, mit Aufhebung und Unwahrheiten Böses planen?

Soll mein Verfolger, mein Feind

mir aufpassen?

Bis wann, meine Herrin, soll der Krüppel über mich kommen?"

Dann heißt es nach weiteren Klagen über das Elend des Beters: Ich girre wie eine Taube,

bin niedergeschlagen

Nacht und Tag,
und weine qualvoll,

Von Weh und Ach ist schmerzvoll mein Gemüt.

Was habe ich getan, mein Gott und meine Göttin, ich?

Als ob ich meinen Gott und meine Göttin nicht gefürchtet,

Und etwas weiter unten lesen wir:

„Es merken auf dich, meine Herrin, ich flehe zu dir, ja zu dir, Löse meine Schuld, meine Missetat,

ergeht es mir.“

es sind auf dich gerichtet meine Ohren, löse meinen Bann!

meinen Frevel und meine Sünde,

vergib meinen Frevel, nimm an mein Seufzen!"

Der Abgesang fügt, wie so oft in diesen Bittgebeten, das Gelöbnis des Dankes in Gestalt eines kurzen Hymnus an:

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Die mich erblicken auf der Straße mögen preisen deinen Namen,

auch ich will bei den Schwarzköpfigen

deine Gottheit und deine Macht verherrlichen!

Ja, Ishtar ist erhaben, ja, Ischtar ist Königin!

Meine Herrin ist erhaben, meine Herrin ist Königin!

Irnini, die mächtige Tochter Sin's, hat nicht ihresgleichen!“

Als Parallele zu dem eigenartigen Stil der Wechselrede, den wir bei einigen Königspsalmen im A.T. finden, sei auf ein Gebet des assyrichen Königs Assurbanipal an den Gott Nabu verwiesen, in dem dreimal Anrufung und göttliche Antwort an den Beter abwechseln:

„Ich verkünde deine Erhabenheit, o Nabu, in der Menge der großen Götter! Bei der Menge (?) meiner Feinde werde mein Leben nicht erhascht!

Im Tempel (?) der Königin-von-Ninive flehe ich zu dir,

dem Helden unter den Göttern, seinen Brüdern:

Du bist die Hilfe (?) Assurbanipals für immer und ewig!

Dein Knecht (?) bin ich, ich lege mich Nabu zu Füßen:

Derlaß mich nicht (?), o Nabu, bei der Menge meiner Feinde!"

Darauf ertönt ein göttliches Orakel, das wir durch Priestermund gesprochen denken müssen:

„Ich schüße dich, Assurbanipal, ich, Nabu, bis ans Ende der Tage,

deine Füße sollen nicht erlahmen, deine Hände nicht erschlaffen, Diese deine Lippen da sollen nicht ermatten, mich anzuflehen,

deine Junge soll nicht gebunden sein innerhalb deiner Lippen, Weil ja ich gütige Rede an dich richte,

dein Haupt erhebe,

deine Gestalt einherziehen lasse in E-masch-masch“.

Nach der 2. Anrufung durch den König wird dann ausdrücklich gesagt:
von Seiten Nabu's, seines Herrn:
Langes Leben will ich dir geben,
deine Seele beordern,

„Es antwortete ein 3aqiqu(-Priester)
Fürchte dich nicht, Assurbanipal!
guten Odem will ich für

Mein Mund, der Gutes kündet,

Und weiter:

segnet dich in der Menge der großen Götter."

„Es öffnete Assurbanipal seine Hände,

flehte zu Nabu, seinem Herrn: Wer zu den Füßen der Königin-von-Ninive Platz genommen, ist nicht verachtet (?) in der Menge der großen Götter,

Wer an den Saum der Ukittu gebunden ist,

ist nicht verachtet (?) in der Menge seiner Feinde.

Bei der Menge meiner Feinde verlaß mich nicht, o Nabu,

bei der Menge meiner Widersacher verlaß nicht meine Seele!"

Klein warst du, Assurbanipal, als ich dich überließ der Königin-von-Ninive, schwach warst du, Assurbanipal,

als du saßest im Schoße der Königin-von-Ninive.

Von den vier 3ißen, die in deinen Mund gelegt waren,

an zweien sogest du, in zwei dein Gesicht du bargst.

Deine Feinde, o Assurbanipal,

sollen wie Korn (?) vor dem Wasser sein, wie Graupeln (?) im Frühjahr sollen sie schmelzen (?) vor deinen Füßen. Du aber stehst da, o Assurbanipal,

den großen Göttern gegenüber

Nabu erhebend!"

Als Beispiel für die im Babylonischen seit alters vorhandene Gattung der Bußgebete diene folgende leider fragmentarische Liturgie, in der abwechselnd der büßende Fromme und ein Beschwörungspriester zu einer Göttin flehen:

Büßer: Die du liebst (?) das fußfällige Gebet der beseelten Geschöpfe, ich, dein Knecht, stöhnend schreie ich zu dir!

Wem eine Sünde anhaftet, dessen Flehen nimmst du an;

blichst du einen Menschen gnädig an,

Mächtige über alles, Herrin der Menschen,

Barmherzige, gütig sich 3uwendende,

so lebt dieser Mensch,

die annimmt das Flehen!

Priester: Sein Gott und seine Göttin, ob des Zürnens (?) rufen mit ihm dich an:
Deinen Nacken wende ihm zu, ergreife seine Hand!
Außer dir eine Gottheit, die zurechtbringt, ist ja nicht da.

Büßer:

Treulich blide mich (gnädig) an,
,,wie lang' noch ich!“ sprich

nimm an mein Flehen,

und dein Gemüt besänftige sich! Bis wann, meine Herrin, wird dein Antlitz abgewendet sein? Wie eine Taube girre ich, mit Seufzen bin ich gesättigt.

Priester: In Weh und Ach

stöhnt sein Inneres,

in Weinen bricht er aus, Klagerufe stößt er hervor!

Aus einem längeren Gebete, das in der Unterschrift bezeichnet wird als Klagepsalm von 65 3eilen, für jeglichen Gott (geeignet), heben wir folgende Motive heraus, deren formale Übereinstimmung mit alttestamentlichen sofort in die Augen fällt:

„O Herr, meiner Sünden sind viel,

groß sind meine Vergehen!

Mein Gott, meiner Sünden sind viel, groß sind meine Dergehen,

meine Göttin, meiner Sünden sind viel, groß sind meine Vergehen!

Die Sünde, die ich getan, kenne ich nicht,

das Vergehen, das ich begangen, kenne ich nicht,

Den Greuel, von dem ich gegessen,

kenne ich nicht,

das Unflätige, auf das ich getreten, Der Herr hat im 3orn seines Herzens Der Gott hat im Grimm seines Herzens

die Göttin hat auf mich gezürnt,

kenne ich nicht, mich böse angeblickt!

mich feindlich getroffen,

einem Kranken mich gleichgemacht.

Suchte ich nach Hilfe, so faßte mich niemand bei der Hand, weinte ich, so kam man nicht an meine Seite!

Stoße ich Schreie aus, so hört niemand auf mich,

ich bin voll Schmerz, überwältigt, kann nicht aufblicken!"

Am Schlusse dieses Gebets heißt es:

„Mein Gott, sind meiner Sünden (auch) sieben mal sieben, so löse meine Sünden, meine Göttin usw.

Löse meine Sünden, so will ich dir huldigen!

Dein Herz, wie das Herz der Mutter, die mich gebar, komme zur Ruhe, wie die Mutter, die mich gebar, der Vater, der mich erzeugte,

komme es zur Ruhe!"

2. Die Gattung der profanen Lyrik ist bis jetzt auf außerisraelitischem Gebiet nur durch Reste altägyptischer Volkspoesie, im besondern Proben von Liebesliedern vertreten, aber das Wenige genügt, um die enge Verwandtschaft dieser Dichtungsart mit der in Israel seit alters gepflegten erotischen Lyrik zu erweisen. Das Volk des Alten Testaments hat also wohl nicht bloß auf dem Gebiete des Romans und der Weisheitsliteratur (vgl. die Joseph-Geschichte im 1. Buch Mose und die didaktische Dichtung des A. T.'s) von den Nachbarn im Süden gelernt, sondern auch in der Lyrik. Wir geben im Folgenden einige Proben der Erotik, die einst im Volksmunde an den Ufern des Nil im 2. Jahrtausend v. Chr. und später erklang.

Deine Liebe hat durchdrungen mein Inneres

wie Honig (?) eingetaucht in Wasser,

wie ein (Räucher)mittel, das durchdrang Spezerei

wie wenn man mischt Saft in . . .

Doch auch du rennst, zu besuchen deine Schwester,

wie die Rosse auf dem Kampfgefild,

wie der Kämpfer dahinrollt auf (?) seinen Radspeichen (?),

(Weil) der Himmel ihre Liebe macht

wie das Kommen der Flamme (?) in Stroh (?)

(und) sein (?) Begehren (?) wie das Niederstoßen (?) des Habichts.

Verwirrt ist der Zustand (?) meines (?) Tümpels (?).
Der Mund meiner Schwester ist eine Blumenknospe,
Ihre Brust von Parfüm,

Ihr Arm ist ein . . . . 3weig (?)

der bietet (?) einen täuschenden (?) Sig (?).
Jhre Stirne ist der Sprenkel von mernu-Holz.

Ich bin eine Wildgans, eine jagdbare (?).
Meine Blicke (?) (sind) in dem Haar,

an einem Köder unter dem Sprenkel,
um mich zu fangen (?)

Das folgende Lied ist wahrscheinlich zersungen, ursprünglich gehört es wohl der Gattung der Tag- und Wächterlieder an:

Die Stimme der Taube ruft,

Sie sagt: „die Erde ist hell".

Was hab' ich draußen zu tun?

Nicht doch, du Vöglein, du schiltst mich!

Ich habe (ja) meinen Bruder in seinem Bett gefunden!

Mein Herz ist glücklich über alle Maßen.

Wir beide sprechen:

„Nicht werde ich mich trennen.“

Meine Hand ist an seiner Hand,

Ich wandle dort zusammen

An jedem schönen Ort.

Er macht mich zum ersten der Mädchen,

Nicht kränkt er mir mein Herz.

Mein Herz dachte (nur) an deine Liebe,

(und so) fielen mir herab die halben Scheitelflechten,

da ich kam, rennend, dich zu suchen.

Der Naden(teil) meiner Loden sank herunter,

(und doch) hatte ich vollendet (?) mein Gewand,
und mein Flechtenwerk war fertig

jeden Augenblic.

gibt es Schöneres als diese Stunde? Ich bin (ja) mit dir

(und) du machst mein Herz gehoben.

Ist nicht Umfangen und Betasten,

jedesmal, wenn du besuchst mein Haus,

was uns gewährt (?) das Vergnügen?

Wenn du suchst, zu betasten meine Hüfte,

(und) an meiner Brust

nicht schüttelt sie dich ab.

Gehst du (je) fort, weil du gedächtest des Essens?

Bist du (folch) ein Bauchsflave?

Bist du ein Sklave des Durstes?

Entfernst du dich wegen der Kleidung?

Ich bin eine Besitzerin von Leinwand (schätzen).

Gehst du fort hungernd oder dürstend?

(Eher) empfingst du meine Brust.

Für dich flösse (dann) ihr Inhalt über.

Herrlich ist der Tag unseres Umfangens!

Ich schätze als Bruchteil (dagegen) Hunderttausende samt Millionen.

In einem Lobliede auf eine schöne Königin aus späterer 3eit (8. Jhdt. v. Chr.) lesen wir:

Die Süße, süß an Liebe,

Die Süße, süß an Liebe vor dem Könige,

Die Süße, süß an Liebe vor allen Männern,

Die Geliebte vor den Frauen,

Die Königstochter, die süß ist an Liebe.

Die schönste unter den Frauen,

Ein Mädchen, dessen Gleichen man nicht sah:

Schwärzer als das Dunkel der Nacht ist ihr Haar,

Schwärzer als die Beeren des Schwarzstrauchs (?).

Härter sind ihre Zähne (?) als die Feuersteinsplitter an der Sichel.
Blumenkränze sind ihre beiden Brüste, festliegend an ihrem Arm.

3um Schluß geben wir einige Proben modern-arabischer Liebespoesie. Zunächst ein Lied aus dem nördlichen Westjordanlande, das zur Gattung der volkstümlichen Poesie gehört, wie sie auf den Dörfern im geselligen Kreise am Abend nach der Arbeit gepflegt wird (vgl. Dalman S. 109ff.). Nach einer mehr formelhaften Einleitung beginnt der Lobpreis der Schönen, die in diesen Liedern gern als männliche Person vorgestellt wird, „weil der Orientale es für anständig hält, über den Gegenstand seiner Liebe einen zarten Schleier zu breiten“ (Dalman S. XIII):

Das Gesicht ist hell wie ein Vollmond, wenn er anfängt,

und ich seße dir auf den Scheitel meinen Neumond,

ein Werk von Abu Hanna, von Gold und zwar baarem.

Das Haar auf den beiden Schultern ist wie die Seile,

es gleicht den Federn des Unwetters in der Nacht der Finsternis,

seine Augenbrauen die Linie der Feder in Künsten,

die Tätowierung des Siebengestirns ist darüber mit Absicht angebracht,

und das Auge schwarz, nicht bedeckte es Schielen,

und ein Nasenring in dem Nasenflügel – darin ein Smaragd,

und Zähne wie Perlen, ihre Aufreihung ist mir süß,

und du sagst von ihnen: Hagelkörner.

O ihr Hals der Hals der Antilope, die aufgeschreckt wurde,

wenn sie den Jäger des Morgens sah, welcher jagt, die Schultern sind feist, die Hände ein Werk des Schöpfers, und die blaue Tätowierung ist auf ihnen zerstreut.

Auf die Brust schreibt er He und Mim und Dal,

ihre Gazellen weiden und auch die jungen Kamele.

Der Nabel ist eine Büchse mit 3ibet in Künsten,

der Moschus und der Kampfer strömt von ihm aus,

und der Leib wie Falten von Seide in Strähnen,

weicher als Seidenstoff oder gefardete Baumwolle, die Schenkel, die Stüßen des Mutterleibes, sind mir Gefangenschaft, die Liebe zur Heiterkeit oberhalb seiner Fersen erschreckt,

und Füße vorn, ein Werk des Schöpfers,

wer wohl sieht (wie) sie auf der Wüste einen

vom Osten bis zum Westen zum Norden,

bis zum Süden, welcher sammelt bei Muhammed.

Dies ist die Beschreibung des Schönen, nicht ist darin ein Fehl o ihr, die ihr die Stimme hört, beneidet Muhammed!

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