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und sein Einfluß und seine Wirksamkeit völlig beseitigt. Er muß unter ihre Füße. Das ist aber im leßten Grunde nicht ihr Werk oder gar ihr Verdienst, sondern Gottes, des Heilands, der den Satan unter ihre Füße zertritt. Dies geschieht vornehmlich in drei großen Gerichtsvorgängen, welche uns die Offenbarung Johannis vor Augen stelle. Den ersten beschreibt Offb. 12, 7-12: Und es erhob sich ein Streit im Himmel. Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen und der Drache stritt und seine Engel und siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführet, und ward geworfen auf die Erde und seine Engel wurden auch dahin geworfen und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus geworden, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie verklaget Tag und Nacht vor Gott, und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod. Darum freuet euch, ihr Himmel und die darinnen wohnen; wehe denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer, denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat!“ Die Gläubigen haben es durch ihren Kampf dahin gebracht, daß die Stimme ihres Verklägers vor Gott schweigen muß. Aber es eröffnet sich ihnen sofort ein neues Kampfesfeld, Satan beginnt die lezte Verfolgung der Kirche, und diese dauert bis zum zweiten Gerichtsvorgang, den uns Offb. 20, 1-3 schildert: "Ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette

in seiner Hand und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und der Satan, und band ihn auf tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte oben darauf, daß er nicht mehr verführen sollte die Heiden, bis daß vollendet würden tausend Jahre und darnach muß er los werden eine kleine Zeit." Das endgültige Schlußgericht über ihn erfolgt sodann am Tage der lezten Entscheidung, am jüngsten Tage, und dies bezeugt die Offenbarung im 10. Verse desselben Kapitels: „Und der Teufel ward geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel, da das Thier und der falsche Prophet war, und werden gequält werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ So vollzieht sich stufenweise das Zertretenwerden Satans unter unsere Füße. Damit es dahin kommen kann, muß die gläubige Gemeinde ihre Schuldigkeit thun und sich in dem ihr verordneten Kampfe bewahren und bewähren, denn „so Jemand auch kämpfe, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht“ (2 Tim. 2, 5). Dieser Kampf wird aber recht geführt nicht allein dadurch, daß die Gläubigen den Reizungen der Sinnlichkeit, den Versuchungen, welche die der Außenwelt zugekehrte Seite der Menschennatur bestürmen, „Fleischeslust, Augenlust und Hoffahrt des Lebens" (1 Joh. 2, 16) widerstehen, sich rein und unbefleckt erhalten von den in der Welt im Schwange gehenden Sünden, mit einem Worte sich eines gerechten und heiligen Sinnes und Wandels befleißigen, sich also bewahren, sondern zum guten Theil auch dadurch daß sie in geistlichen Anfechtungen mit der Macht der Finsterniß ringen und sie im Glauben bezwingen oder noch unmittelbarer mit derselben gleichsam handgemein werden und in Analogie mit Christo deren Werke, d. i. ihre dämonischen Einflüsse und Wirkungen, die sich namentlich auf den dunkeln

Schnabel, Kirche u. Paraklet.

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Gebieten der Zauberei (Apg. 19, 19), und Besessenheit (Matth. 17, 21) offenbaren, durch das Wort Gottes und das Gebet des Glaubens zerstören, sich also bewähren. Das ist der Kampf, den die Gemeinde des Herrn zum Siege führen soll. Wie bald dies geschieht, das hängt von ihr ab. Sie ist zur Mitarbeiterin berufen an dem Werke der Erlösung, soweit dies noch nicht vollbracht ist, wir meinen, soweit es nicht durch den Heiland in den Tagen seines Fleisches vollbracht ist. Je mehr sie der Finsterniß durch ihre Kampfesarbeit Abbruch thut, je mehr der Bollwerke des Teufels sie vernichtet, je mehr sie nicht nur seine fleischlichen Versuchungen zurückschlägt, sondern auch seine geistlichen Anfechtungen überwindet, seine dämonischen Werke und Wirkungen zerstört: desto mehr bricht sie den Bann, den der Fürst der Finsterniß auf die Seelen der Menschen gelegt hat, desto mehr schwächt sie seine Macht und seinen Einfluß, desto mehr befördert sie das Kommen oder die Entwicklung des Reiches Gottes, wie der Heiland bestätigt: „Wenn ich durch den Geist Gottes die Teufel austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen" (Matth. 12, 28), desto mehr beschleunigt sie den Eintritt der Vollendung des Himmelreichs, der mit der Wiederkunft Jesu Christi erfolgt, nach den Worten des Apostels: „Wie sollt ihr denn geschickt sein mit heiligem. Wandel und gottseligem Wesen, daß ihr beschleuniget die Zukunft des Tages des Herrn" (2 Petr. 3, 12). Gott will diese Aufgabe bald gelöst haben, damit er „in Kurzem“ den Satan zertreten könne unter die Füße seiner Gemeinde. Kennt denn aber die Gemeinde Jesu Christi überhaupt auch nur dieses Feld ihrer Wirksamkeit? Weiß sie denn überhaupt um diese ihr gewordene Aufgabe des Kampfes mit den finsteren Mächten und der Ueberwindung derselben durch die

geistlichen Waffen des Glaubens, Gebets und Fastens? Und wenn sie darum wüßte und Kenntniß davon hätte, besißt sie denn die geistlichen Kräfte, die zur Lösung dieser schwersten ihrer Aufgaben erforderlich sind?

Kurz, auf welche der großen Aufgaben, die der Kirche gestellt sind, wir auch blicken mögen, wir gewahren zu unserem tiefsten Schmerze, daß sie in ihrer jeßigen geistlichen Verfassung keiner derselben gewachsen erscheint, daß es ihr zu allen an der nöthigen geistlichen Ausrüstung fehlt. Und das sagen wir keineswegs bloß von der Kirche der Gegenwart. Das gilt nicht minder auch, wie wir schon oben zeigten, von der Kirche der Vergangenheit bis in die ältesten Zeiten hinauf. Durch Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch währt bereits die „kümmerliche Zeit“ (Dan. 9, 25), es ist die Zeit der kirchlichen Niederlage und Gesunkenheit, der geistlichen Armuth und des Verfalls, zum guten Theil sogar die Zeit schwerster Verirrung und traurigster Verfinsterung, wo Alles auf dem Spiele stand, wo ohne die göttliche Gnadenintervention die Kirche eine Beute der Höllenpforten geworden wäre. Nur zuweilen und in einzelnen Theilen der Kirche bricht aus der langen, dunkeln und kalten Winternacht ein erquickender, lieblicher Geistesfrühling hervor, der eine längere oder kürzere Dauer hat; aber auch in diesen vorübergehenden Gnadenzeiten gelangt die Kirche nicht zu demjenigen Zustand der Blüthe und zu derjenigen Entfaltung der Lebenskraft, die ihr ursprünglich eigen waren.

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Die apostolische Kirche im Vergleich mit der späteren.

Aber ist denn dem auch wirklich so? Hat denn die Kirche in der Zeit ihres Ursprungs, ihrer Gründung, ihrer ersten Entwicklung in der That ein höheres, kräftigeres Geistesleben gekannt und eine regere, energischere Wirksamkeit zur Förderung des Gottesreiches entfaltet? Wenn wir die Zeugnisse des Neuen Testamentes, insbesondere der apostolischen Briefe zu uns reden lassen, so können wir daran nicht zweifeln. Damals war für die Kirche nicht „kümmerliche Zeit“, sondern Reichthum an allen geistlichen Gütern und Gaben und Kräften, da glich die Kirche nicht einer Wüste, sondern einem herrlichen Garten Gottes, in dem Alles fröhlich und lebenskräftig grünt, blüht und Früchte trägt, da stand die Kirche nicht da als verlassene, alternde Wittwe (Luk. 18, 3), sondern als die jugendliche Braut des Gottessohnes (Joh. 3, 29). Um uns einen klaren Begriff und eine deutliche Vorstellung von dem Zustand der Kirche im apostolischen Zeitalter zu bilden, werfen wir einen Blick in die apostolischen Briefe! Wählen wir zu dem Ende zuerst die

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