ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

altkirchliche Epistel für den 18. Sonntag nach Trinitatis (1 Cor. 1, 4—8). Da schreibt Paulus an seine Christengemeinde in Corinth: „Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, daß ihr seid durch ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntniß, wie denn die Predigt von Christo in euch kräftig geworden ist, also daß ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi, welcher auch wird euch fest behalten bis an's Ende, daß ihr unsträflich seid auf den Tag unseres Herrn Jesu Christi.“ Den= selben korinthischen Christen giebt der Apostel bei Gelegenheit der Empfehlung einer Beisteuer für die armen Christen zu Jerusalem das schöne Zeugniß: „Aber gleichwie ihr in allen Stücken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntniß und in allem Eifer und in euerer Liebe zu uns, also schaffet, daß ihr auch in dieser Wohlthat reich seid" (2 Cor. 8, 7). In gleich anerkennender Weise spricht er sich der Gemeinde zu Ephesus gegenüber aus: „Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesum und von euerer Liebe zu allen Heiligen, höre ich nicht auf, zu danken für euch und gedenke euer in meinem Gebet" (Eph. 1, 15. 16). Von der römischen Christengemeinde rühmt er geradezu: „Auf's erste danke ich meinem Gott durch Jesum Christum euer Aller halben, daß man von euerem Glauben in aller Welt saget“ (Röm. 1, 8). Für die Gläubigen in der Stadt Philippi dankt er dem Herrn in den Worten: „Ich danke meinem Gott so oft ich euer ge denke über euerer Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis hierher“ (Phil. 1, 3—5). An die „Heiligen in Colossä" richtet derselbe Apostel die Zuschrift: „Wir

danken Gott und dem Vater unseres Herrn Jesu Christi und beten allezeit für euch, dieweil wir gehöret haben von euerem Glauben an Jesum Christum und von der Liebe zu allen Heiligen um der Hoffnung willen, die euch beigelegt ist im Himmel, von welcher ihr zuvor gehört habt durch das Wort der Wahrheit im Evangelium, das zu euch gekommen ist, wie auch in alle Welt und ist fruchtbar, wie auch in euch von dem Tage an, da ihr es gehört und erkannt habt die Gnade Gottes in der Wahrheit“ (Col. 1, 3-6) und nochmals: Ob ich wohl nach dem Fleische nicht da bin, so bin ich doch im Geiste bei euch, freue mich und sehe euere Ordnung und eueren festen Glauben an Christum; wie ihr nun angenommen habt den Herrn Jesum Christum, so wandelt in ihm" (Col. 2, 5. 6). Nicht minder lobend spricht er sich über den geistlichen Zustand der Gemeinde zu Thessalonich aus: „Wir danken Gott allezeit für euch Alle . . . und gedenken an euer Werk im Glauben und an euere Arbeit in der Liebe und an euere Geduld in der Hoffnung unseres Herrn Jesu Christi vor Gott, unserem Vater, denn, lieben Brüder, von Gott geliebt, wir wissen, wie ihr auserwählt seid . . . und ihr seid unsere Nachfolger geworden und des Herrn und habt das Wort aufgenommen unter vielen Trübsalen mit Freuden im Heiligen Geist, also daß ihr geworden seid ein Vorbild allen Gläubigen in Macedonien und Achaja, denn von euch ist auserschollen das Wort des Herrn nicht allein in Macedonien. und Achaja, sondern an allen Orten ist euer Glaube ausgebrochen" (1 Theff. 1, 2-8). Wiederum schreibt er an diefelben : „Darum konnte ich es auch nicht länger ertragen und habe ausgesandt, daß ich erführe, wie es um eueren Glauben stehe, fürchtend, es möchte euch vielleicht versucht haben der Versucher und unsere Arbeit vergeblich sein; nun

aber so Timotheus zu uns von euch gekommen ist und uns verkündigt hat eueren Glauben und Liebe, da sind wir, lieben Brüder, getröstet worden eurethalben in aller unserer Trübsal und Noth durch eueren Glauben, denn nun leben wir wieder auf, dieweil ihr feststehet in dem Herrn, denn was für einen Dank können wir Gott vergelten um euch für all' diese Freude, mit der wir uns freuen euretwegen vor unserem Gott (1 Thess. 3, 5-9)?" und nochmals: „Wir sollen Gott danken allezeit um euch, lieben Brüder, wie es billig ist, denn euer Glaube wächset sehr und die Liebe eines Jeglichen unter euch Allen nimmt zu gegeneinander, also daß wir uns euer rühmen unter den Gemeinden Gottes wegen euerer Standhaftigkeit und euerem Glauben in allen eueren Verfolgungen und Trübsalen, die ihr duldet" (2 Thess. 1, 3. 4).

Damit nun aber Niemand meine, der Apostel Paulus sei es allein, der den Gemeinden solche Lobeserhebungen macht, achten wir auch auf das Zeugniß anderer Apostel, das sie den Christen ihrer Zeit ausstellen. Petrus schreibt den „erwählten Fremdlingen in der Zerstreuung": „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Todten. zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel für euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahret werdet zur Seligkeit, welche zubereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit wenn geoffenbaret wird Jesus Christus, welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habt und nun an ihn glaubet, wiewohl ihr ihn nicht sehet" (1 Petr. 1, 3—8). Ganz besonders ehrenvoll aber ist das Zeugniß, welches der

[ocr errors]

heilige Johannes den christlichen Zeitgenossen giebt, an welche sein erster Brief gerichtet ist: „Ich schreibe euch Vätern, denn ihr kennet den, der von Anfang ist; ich schreibe euch Jünglingen, denn ihr habt den Bösewicht überwunden; ich schreibe euch Kindern, denn ihr habt den Vater erkannt“ (1 Joh. 2, 13), und zum andern: „Ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und wisset Alles; ich habe euch nicht geschrieben, als wüßtet ihr die Wahrheit nicht, sondern ihr wisset sie" (1 Joh. 2, 20. 21) und zum dritten: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibet in euch und bedürfet nicht, daß euch Jemand lehre, sondern wie euch die Salbung belehret über Alles, so ist es wahr und ist keine Lüge und wie sie euch gelehret hat, so bleibet in ihm“ (1 Joh. 2, 27).

[ocr errors]

Laffen wir es genug sein! Aus dem Angeführten erhellt zur Genüge, daß sich die christlichen Gemeinden zur Zeit der Apostel in einem geistlichen Zustand befanden, an welchen derjenige der Christengemeinden in der Gegenwart lange nicht hinanreicht, daß sie auf einer so hohen Stufe religiös-sittlicher Entwicklung standen, daß von da an nur noch von einem Herabsinken von derselben geredet werden kann. Zwar bestreiten wir durchaus nicht, daß auch in den apostolischen Gemeinden nicht Alles vollkommen war. Nein, auch das geht mit aller Bestimmtheit aus den Briefen der Apostel hervor, daß sie an ihren christlichen Zeitgenossen noch gar Manches zu rügen finden und mit scharfem Tadel gehen sie den Gemeinden zu Leibe um der Mißbräuche und Ungehörigkeiten willen, die sie etwa einreißen lassen. Mit welch' ernsten Worten straft der Apostel Paulus die Gemeinde zu Corinth über die Unordnung, der sie sich bei der Abhaltung des heiligen Abendmahls hingegeben, das sie von einer gottesdienstlichen Feier, einer Cultushandlung zu einem Gesell

schaftsmahle erniedrigt, ja in eine Schmauserei verkehrt hatte; ferner über ihre Achtlosigkeit dem heidnischen Opferdienst gegenüber, in dessen seelengefährliche Gemeinschaft sie sich durch den Genuß des Opferfleisches ziehen ließ; weiter über die Zertrennung, die sie in ihrer Mitte hatte aufkommen lassen, indem sich die Einen nach Paulus, die Anderen nach Petrus und wieder Andere nach Apollo nannten; sodann über die sittliche Gleichgültigkeit, die sie gegenüber einem allerdings vereinzelten schweren Unzuchtsfall offenbarte; über die Irrlehren, die in Betreff der Todtenauferstehung in sie eingekehrt waren. Mit tiefer Entrüstung geht derselbe Apostel die Christengemeinden in Galatien um deßwillen an, weil sie sich „so bald hatten abwenden lassen von dem, der sie berufen hatte in die Gnade Christi, auf ein anderes Evangelium", weil sie sich von juden-christlichen, pharisäisch gesinnten Lehrern hatten „unter das knechtische Joch des Ceremonialgeseßes fangen" und verführen lassen, den rechtfertigenden Glauben zu verleugnen. In größter Gefahr des völligen Abfalls vom Christenthum und Rückfalls in's Judenthum sehen wir diejenigen Christen, welche ehemals Juden gewesen waren, an welche der Brief an die Hebräer gerichtet ist und die dessen Verfasser, der große Unbekannte des Neuen Testaments, dadurch vor diesem Ab- und Rückfall zu bewahren sucht, daß er ihnen gründlich und lichtvoll auseinanderseßt, wie in Christo, dem Hohepriester der Menschheit, das Vorbild des Priesterund Opferdienstes im Alten Bund vollkommene Erfüllung gefunden hat. Mit heiligem Ernste kämpfen die Apostel Petrus und Johannes gegen das Auftauchen und Einreißen grundstürzender Irrlehren, des Mißbrauchs der christlichen Freiheit zum Deckel der Fleischeslust, des Zweifels an der Zukunft Jesu Christi, an der Vollendung seines Reiches, an

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »