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Weiler.

Sela. Denn es ist kein Glied an dem Kerl, woran der Kerl nicht schlecht wär'.

Ich fürcht' ihn nicht.

Andres.

Försterin.

Du, Wilhelm, in's Gärtchen. Kaiserkronen, Löwenmaul, Rittersporn nur was Großes, damit es ein Ansehn hat im Glas. Stein's werden bald kommen mit Herrn Möller, dem Buchhalter

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Sieh doch, Andres, ob der Better Wilkens noch nicht fommt?

Andres, Wilhelm (ab).

Weiler.

Der Wilkens kommt auch?

Försterin (betonend).

Der Herr Wilkens? Wird nicht ausbleiben, wenn seiner Muhme Tochter Verlobung hat!

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Weiler.

Hm, freilich. Hat Geld, der Herr Wilkens. Der größte Bauer in der Gegend. Ich war auch einmal ein Herr Weiler. Eh mi: die Gläubiger meinen Kaffeeladen zugeschlossen. Da haben sie den Herrn" in die Thür geklemmt. Da steckt er noch. Nun ist's der Weiler" schlechtweg. Der Weiler könnte" weil der Weiler doch einmal da ist" etcetera. Manchmal, wenn mir's Vergnügen macht, ärgr' ich mich drüber. gnügen, sich zu ärgern aber es ist eins.

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Ein eigen VerHui, da kommt die

Jungfer Braut.

Marie.

(tritt auf; während des Folgenden wird von den Frauen die Tafel gedect).

Weiler.

Hui! Wie ein Eichhörnchen.

Försterin.

Der Weiler will Dir eine Schmeichelei sagen, Marie. Er hat seine aparte Art.

Weiler.

Ja. Schad't nichts. Grob oder fein. Wenn das Weibsen nur merkt, daß es geschmeichelt sein soll, da ist es schon zufrieden. Wie wenn die Jungen so'n glattes Käßelchen streichen. Sanft oder rauh, wohl oder weh', es kann sich's nicht erwehren zu spinnen.

Marie.

Und der Vergleich war wohl auch eine Streichelei?

Weiler.

Wenn Sie spinnen müssen, wird's schon gestreichelt ge= wesen sein.

Marie (durch's Fenster sehend).

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Da will ich nur zu meinen Holzmachern. Sonst fludert der Alte! (ab).

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Försterin (nachrufend).

Wenn er nicht hereinkommen kann, will ich ihm sein Theil aufheben. Ein ungemüthlicher Mensch! Und höflich wird er munmehr auch nicht. Das kommt noch aus seiner guten Zeit her. Und deshalb sieht's ihm auch Dein Vater nach. Weil sie alte Kameraden waren. Der Buchjäger gehörte auch dazu. Wie der sein Vermögen vertrunken hatte, kam er an den Stein. (Die Tafel übersehend.) Hier oben der Bräutigamsvater. Daneben Deiner. Dann der gute, launige Herr Pastor. Wenn der nicht wär', wär' der Robert längst fort.

Marie.

Mutter, dasmal war der Robert so wild, so ungestüm

Försterin.

Ja; dasmal konnte der Pastor und wir ihn kaum halten.

(zählt die schon Genannten noch einmal). Dann hier Herr Möller. Und Herr Vetter Wilkens. Dann hier Untenan endlich Andres und Wil

dort Dein Herr Pathe, der ich, dort Robert und Du.

helm. Wie die Zeit vergeht! Wenn ich an meinen Verlobungstag denke! Da war ich nicht so glücklich als heut.

Marie.

Mutter, ob's jedem Mädchen so ist, das eine Braut werden. foll, wie mir?

Försterin.

Hat nicht Jede so große Ursache froh zu sein wie Du.

Marie.

Aber ist denn das auch Fröhlichkeit, was ich fühle? Mirist so schwer, Mutter, so

Försterin.

Freilich; wie dem Blümchen, an dem ein Thautropfen hängt. Es hängt den Kopf, und doch ist der Thau ihm keine Last. Marie.

Als wär's unrecht von mir, daß ich den Vater verlassen will wenn's gleich um Robert ist.

Försterin.

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Das Wort Gottes sagt: Das Weib soll Vater und Mutter verlassen und am Manne hangen. Bei mir war's noch anders, als bei Dir. Dein Vater war schon ein schmucker Mann — nicht mehr so jung, aber hoch und straff wie eine Tanne; sein Bart war damals noch kohlschwarz. Es sah gar Manche nach ihm um, die ihn gern gehabt hätte; das wußt' ich. Aber er war mir zu ernst und streng; Alles nahm er so genau, und aufs Vergnügen hielt er gar nichts. Es war nicht leicht, sich in ihn zu schicken. Brodsorgen hab' ich nicht gehabt. Und daß er mich etwa barsch behandelt hätte das müßt' ich auch lügen, wenn schon er barsch thut.

Marie.

Und mehr hatt'st Du nicht gehofft? Mehr nicht?

Försterin.

Wenn der liebe Gott Alles erfüllen sollte, was solch ein

Mädchenherz hofft, das selber nicht weiß, was es will! Aber da kommt Robert. Wir wollen recht fröhlich sein, damit er nicht in seine Gedanken fällt.

Zweiter Auftritt.

Robert. Vorige.

Robert.

Guten Morgen, liebe Mutter. Guten Morgen, Marie.
Försterin.

Guten Morgen, Herr Bräutigam in Hoffnung.

Robert.

Wie ich mich freue, Sie so heiter zu seh'n. Aber Du, Marie? Du bist traurig, Marie? Und ich bin so froh. So überfroh! Den ganzen Morgen schon bin ich im Wald. Wo die Büsche am hellsten funkelten vom Thau, da drängt' ich mich durch, daß die feuchten Zweige mir in's glühende Gesicht schlagen mußten; da warf ich mich in's Gras. Aber es litt mich nirgends. Mir war, als könnte mir nichts helfen, als wenn ich laut weinte. Und Du, sonst so frisch und munter wie ein Reh - Du bist traurig? heute traurig?

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Försterin.

Sie freut sich gewiß, lieber Robert, aber Sie kennen sie ja von Kleinauf wo andre laut werden, da wird sie still.

Marie.

Nein, Robert; traurig bin ich gewiß nicht; mir ist nur so feierlich. Den ganzen Morgen schon. Wo ich geh' und steh', als wär' ich in der Kirche. Und

--

Und

Robert.

Marie.

Und daß nun bald das Leben wie hinter mir abreißen soll, wie unter mir versinken und ein neues angeh'n soll, ein so ganz sei nicht böse, guter Robert! das ist mir so eigen,

neues

--

so ängstlich

Robert.

Ein neues Leben? Ein so ganz neues Leben? Es ist ja noch immer das alte Leben, Marie, nur schöner. Es ist ja noch immer der alte liebe Baum, unter dem wir sißen, nur daß er blüht.

Marie.

Dann, daß ich den Vater verlassen soll! und die Mutter! Das Alte seh' ich vergeh'n, das Neue seh' ich nicht kommen; das Alte muß ich lassen, und das Neue kann ich nicht erreichen Robert.

Mußt Du denn den Vater lassen? Bleiben wir nicht Alle beisammen? Hat nicht deshalb mein Vater das Gut Düsterwalde gekauft?

Försterin.

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Das ist die Angst, die man im Frühjahr hat, man weiß nicht woher? und nicht warum? Und im Frühjahr weiß man doch, daß es nur immer noch schöner werden muß, und fürchtet fich doch. Man fürchtet sich eben vor dem Glück. Nun sollen sich meine liebsten Wünsche erfüllen und geht mir's denn anders? Kann ich mir nicht ordentlich wünschen, es wär' ein Braten verbrannt, oder es zerbräch' etwa von den feinen Tellern einer? Glück ist wie Sonne. Ein wenig Schatten muß sein, wenn's dem Menschen wohl werden soll. Ich will nur nachseh'n, ob's in der Küche nicht ein wenig dergleichen Schatten gesezt hat. (Ab links).

Marie

(nachdem fie und Robert einige Augenblicke schweigend gegenüber gestanden). Fehlt Dir was, Robert?

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