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Ištar als höchste Gottheit.

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mein Vater Sin hat mich eingesetzt, um Vorzeichen in Fülle zu geben, trete ich auf,

am glänzenden Himmel, um Vorzeichen in Fülle zu geben, trete ich auf, kraftvoll trete ich auf,

Unter Jauchzen ob meiner Glorie, unter Jauchzen ob meiner

Glorie,

unter Jauchzen gehe ich, Ištar, erhobenen Hauptes einher. Ištar, die Göttin des Abends bin ich,

Ištar, die Göttin des Morgens bin ich

Ištar, welche öffnet das Schloß des glänzenden Himmels, (das ist) meine Glorie!

die den Himmel niedertritt und die Erde erschüttert

(das ist) meine Glorie!

den Himmel niedertretend, die Erde erschütternd (das ist) meine Glorie!

Der Priester.

Wenn sie am Damm des Himmels aufleuchtet, wird ihr Name gepriesen unter den Leuten - (das ist),,meine Glorie!" Als Königin des Himmels oben und unten soll sie verkündigen: ,,meine Glorie".

Ištar.

Die Berge einzig überwältige ich

,,(das ist) meine Glorie!"

ich bin der Berge gewaltige Burg, ich bin ihr gewaltiger Verschluß: (das ist) meine Glorie!"

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In einem andern Hymnus an Ištar1 heißt es:

Ich flehe zu dir, Herrin der

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1) Übersetzungen des ganzen Hymnus King, The Seven Tablets of Creation 1902, II, 75 ff.; Zimmern, Keilinschriften und Bibel S. 35 ff.

Jeremias, Strömungen.

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Ištar als höchste Gottheit.

Wo (gilt) nicht dein Name, wo sind deine Bilder nicht gebildet,

wo bist du nicht groß,

Anu, Bel und Ea haben dich

erhoben,

wo nicht dein Gebot?

wo deine Tempel nicht gegründet?

wo du nicht erhaben?

unter den Göttern deine Herrschaft groß gemacht;

haben dich erhöht, in der der Igigi deine Stelle hervor

Gesamtheit

Beim Gedanken an deinen

Namen

die Götter zittern,

ragend.

zittern Himmel und Erde,

es beben die Anunnaki,

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IV. Die Theologie der sog. babylonischen Bußpsalmen. Eine besondere Gattung der religiösen Literatur der Babylonier bilden eine Anzahl poetischer Gebete, in denen leidende Menschen vor dem Angesichte der Gottheit ihre Sünden bekennen und um Rettung aus dem Verderben bitten1. Sie stammen wohl

1) Die erste kritische Bearbeitung der wichtigen Texte gab H. Zimmern im 6. Bande der Assyriologischen Bibliothek. Zum Folgenden vergleiche die wertvolle Monographie von W. Caspari (Stadtvikar in Augsburg), Die Religion der assyrisch-babylonischen Bußpsalmen, Gütersloh, Bertelsmann 1903.

Die Theologie der babylonischen „Bußpsalmen“.

35 sämtlich aus sehr alter Zeit. Bei einigen ist die Herkunft aus den ältesten uns bekannten Epochen nachweisbar. Aber auch diejenigen unter ihnen, welche assyrischen Königen in den Mund gelegt wurden, stammen gewiß von alten Vorlagen. Sie wurden aufgefrischt, wie bei uns Gebete aus alter Zeit. Jedenfalls gehörten sie ihrem Ursprunge nach sämtlich in einen gemeinsamen Strom religiösen Lebens, von dem sie eben nur als geringe Spuren übriggeblieben sind1. Man nannte diese Dichtungen nach biblischer Analogie Bußpsalmen. Die Benennung Bußpsalmen ist nur statthaft, wenn man unter Buße die Auferlegung einer Sühne versteht2. Sie klagen über Folgen der Sünde und bitten um Fortschaffung der Folgen. Buße im Sinne von Sündenerkenntnis, Reue, Gelübde der Besserung kennen sie nicht.

„Ich dein Knecht, seufzend rufe ich dich;

wer Sünde hat, du nimmst an sein inbrünstig Flehen,
wenn du einen Menschen anblickst, so lebt selbiger Mensch,
Allmächtige Herrin der Menschheit,

Barmherzige, der sich zuwenden gut ist, die annimmt das

Gebet!

Sein Gott und seine Göttin zürnen ihm, dich ruft er an;
deinen Nacken wende zu, ergreife seine Hand!
Außer dir gibt es ja keine rechtleitende Gottheit!" 3

Ein an Marduk gerichtetes Bußgebet lautet:
„Gewaltiger Marduk, dessen Zürnen Sturmflut,
dessen Erbarmen mir ein barmherziger Vater ist;
Rufen und nicht Erhören hat mich niedergeschmettert,

1) Sie heißen babylonisch takkaltu,,,düsterer Gesang", oder šigu, Klagelied (von heulen), oder a-ši-ša-ku-ga, „Klagelied zur Herzens

beruhigung".

2) Hierauf hat zuerst Fritz Jeremias in Chantepie de la Saussaye, Religionsgeschichte? I, 198 ff. hingewiesen.

3) IV R 29; Zimmern, babylonische Bußpsalmen Nr. 1; Hehn, Sünde und Erlösung S. 12.

4) King, Babylonian Magic Nr. 11; Hehn, Sünde und Erlösung S. 29 f.

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Babylonische,,Bußpsalmen".

Schreien und Nichtantworten hat mich niedergedrückt. Meine Kraft hat er aus meinem Innern ausgehen lassen, wie einen Greis hat er mich niedergebeugt.

Großer Herr Marduk, barmherziger Gott,

die Menschheit, soweit sie existiert,

wer handelt nicht trügerisch, wer schmäht nicht?

Den Weg Gottes, wer kennt ihn?

Ja, ich will ihn preisen, Frevel (?) begehe ich nicht,

auf die Heiligtümer des Lebens will ich bedacht sein;

die Bedrängnisse (?) zu überwinden (?) befiehlst du unter den Göttern

Gott zum Menschen zu bringen.

Vor dir (?) habe ich Frevel begangen,

den Weg Gottes will ich wandeln!

gebührend bekannt, nicht bekannt, vergiß!

Deine .... möge nicht .... die Sünde löse, das Vergehen vergib!

Meine Verwirrungen mache klar!

Von meiner Unruhe läutere mich!

Die Sünde meines Vaters, des Vaters meines Vaters, meiner
Mutter, der Mutter meiner Mutter,

meiner Familie, meines Geschlechtes, meiner Verwandschaft
möge sich mir nicht nahen und das böse Geschick möge
weichen!

Es spricht zu mir der Gott, und wie eine KAN-KAL-Pflanze
reinigt er mich.

In die reinen Hände des Gottes des Heils befiehl mich!
Mit Huldigung, Gebet und Inbrunst möge ich immerdar bei

dir stehen!

Das zahlreiche Volk des Landes, das im Heiligtum wohnt, möge dich preisen! Die Sünde löse, die Sünde vergib, Starker Marduk, die Sünde löse, die Sünde vergib!"

Auf der Rückseite der Tafel werden auch andere Götter angerufen:

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Guter Name Nabû, die Sünde löse!

Große Herrin Tašmêt, die Sünde löse!
Starker Nergal, die Sünde löse!

Ihr Götter, die ihr im Himmel wohnt, die Sünde löset!
Die große Sünde, die ich seit meiner Jugend begangen,
vernichte, siebenmal löse!

Dein Herz, wie das des Vaters, meines Erzeugers,

Und wie der Mutter, meiner Gebärerin, an seinen Ort kehre es zurück!

Starker Marduk, dir will ich gehorsam dienen!"

Der schönste der babylonischen Bußpsalmen ist wohl der folgende:

„O Herr, meiner Sünden sind viel, groß sind meine Vergehen. Mein Gott, meiner Sünden sind viel, groß sind meine Vergehen; meine Göttin, meiner Sünden sind viel, groß sind meine

Vergehen.

Gott, den ich kenne, nicht kenne, meiner Sünden sind viel, groß sind meine Vergehen.

Göttin, die ich kenne, nicht kenne, meiner Sünden sind viel,
groß sind meine Vergehen.

Die Sünde, die ich begangen, kenne ich nicht;
das Vergehen, das ich verübt, kenne ich nicht.
Das Tabu, von dem ich gegessen, kenne ich nicht;
Das Unflätige, auf das ich getreten, kenne ich nicht.

Der Herr hat im Zorn seines Herzens mich angeblickt.
Der Gott hat im Grimm seines Herzens mich feindlich ge-

troffen;

die Göttin hat wider mich gezürnt, mich einem Kranken gleich gemacht.

Der Gott, den ich kenne, nicht kenne, hat mich bedrängt; die Göttin, die ich kenne, nicht kenne, hat mir Schmerz

angetan.

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