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goldenen Kalbes wird nach rabbinischen Traditionen erzählt: Aaron wide stand dem Verlangen des Volkes, obgleich er darum fast getödtet worde wäre, und ein gewisser Samari, der auch das Volk zu diesem Gößer dienst verleitet hatte, verfertigte das Bild, wurde aber dann von Mose dadurch bestraft, daß er, ähnlich wie der ewige Jude" in der spätere Sage, zu endloser Wanderung über die Erde verurtheilt wurde.

Die Zeit der Richter wird im Koran gar nicht erwähnt, und Mo hammed scheint keine Vorstellung von dem langen Zeitraum zwischen Mo ses und König Saul gehabt zu haben. Sehr viel weiß er dagegen vo Salomo zu erzählen, und zwar wieder mit Ausschmückungen und Fabel meist rabbinischen Ursprungs: Er verstand die Sprache der Vögel, beherrscht Geister, gute und böse, die in seinem Heere fochten, ihm beim Bau des Tempels halfen und allerlei sonstige Dienste leisteten, deren einer aud an seiner Stelle die Herrschaft führte während der Zeit, da er hochmüthig geworden und bis er Buße that. Unter den wenigen Personen, di nach Salomo erwähnt werden, ist der Prophet Elias; ihm wird in Ueber einstimmung mit rabbinischen Behauptungen beigelegt, daß er den From men in menschlicher Gestalt erscheine, ihnen helfe und auch Offenbarungen an die Menschen vermittle.

Neben diesen Entlehnungen geschichtlichen Stoffes ist endlich auch an manche moral-, ceremonial- und socialgesetzliche Vorschriften zu erinnern, die aus biblischer oder doch jüdischer Quelle stammen, falls man diese oder doch etliche von ihnen, nicht etwa auf uralten Brauch und auf die allen semitischen Völkern gemeinsamen, aus der Patriarchenzeit übriggebliebenen Traditionen zurückführen will.

Was das Neue Testament angeht, so sieht man auch hier sofort, daß Mohammed nur äußerst oberflächlich von seinem Inhalt unterrichtet ist, und daß er noch dazu das Meiste, was er daraus verwendet, namentlich sofern es sich um Geschichtliches handelt, nicht aus dem Neuen Testamente selber, sondern aus den apokryphischen Evangelien und legendarischen Berichten späterer Zeit entnimmt. Zugleich aber mischt sich hier allent halben die Bekämpfung und Verneinung sowohl der Heilsthatsachen als aller spezifisch christlichen Dogmen ein.

Die jungfräuliche Geburt Christi und seine Zeugung durch den heili gen Geist oder wenigstens durch unmittelbare Wirkung göttlicher Allmacht wird merkwürdiger Weise festgehalten. In der 3. Sure, wo der Jungs

frau Maria) die Geburt Jesu verkündet wird, heißt es: „die Engel sprachen: O Maria, Gott hat dich erhoben, geheiligt und bevorzugt über alle Frauen der Welt . . . dies ist eine geheime Begebenheit, dir offenbaren wir sie . . . Gott verkündet dir das von ihm kommende Wort, sein Name wird sein Messias Jesus, Sohn Marias . . . Maria erwi derte: Wie soll ich einen Sohn gebären, da mich ja kein Mann berührt? Der Engel antwortete: Gott schaffet was und wie er will; so er eine Sache beschlossen hat und spricht, es werde, so ist es. Er wird ihn auch unterweisen in der Schrift und Erkenntniß, in der Thorah und dem Evangelium (welches lettere also Mohammed als schon vorhanden voraussetzt!) und ihn senden zu den Kindern Israel." Jesus selbst aber wird trotzdem stets und mit Nachdruck nur der Sohn Marias" genannt, und wenn ihm daneben wohl auch Ehrenprädikate beigelegt werden, wie das Wort Gottes" (so in der eben citirten Stelle), „das Wort der Wahrheit“, „gestärkt durch den Geist der Heiligkeit“, „der Geist von Gott" und Aehnliches, so ist dabei zu berücksichtigen, daß Mohammed mit diesen, dem Neuen Testamente oder dem christlichen Sprachgebrauch entlehnten Ausdrücken nicht zugleich auch ihren biblischen Sinn adoptirt. Im Gegentheil werden Diejenigen, welche für Jesum die Göttlichkeit im christlichen Sinne in Anspruch nehmen, als in dem verderblichsten und thörichtesten Irrglauben befangen angesehen: „Wahrlich, das sind Ungläubige, welche sagen, Gott ist Christus, der Sohn Marias. Sage ihnen, wer könnte es Gott wehren, wenn er den Christus, den Sohn Marias, sammt seiner Mutter, sammt allen Erdenbewohnern vertilgen wollte ?" (Sure 5). Und in derselben Sure, einige Seiten weiter, heißt es: Christus, der Sohn Marias, ist nur ein Gesandter, sowie ihm Gesandte auch vorangegangen sind, und seine Mutter nur ein wirkliches Weib, und beide aßen gewöhnliche Speise." An einer andern Stelle wird Jesus ausdrücklich dem Adam gleichgestellt, nicht etwa im Sinne des Apostels Paulus als zweiter Adam", als Anfänger eines neuen, geistlichen Menschengeschlechts, sondern als Mensch von Erde: Vor Gott ist Jesus dem Adam gleich, den er aus Erde geschaffen, und sprach Werde, und er ward" (Sure 3).

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1) In Betreff der Person der Maria begegnet dem Koran übrigens der crasse Anahroniëmus, daß er sie für identisch hält mit der Alt-Testamentlichen Mirjam. Er läßt fie hervorgehen aus der „Familie Amrans" (statt Amrams), die gleich der „Familie Abrahams" vor allen übrigen Menschen von Gott bevorzugt sei (Sure 3), und sie wird Amrans Tochter und Aarons Schwester genannt (Sure 3 und 66). Ausleger haben diesen Anachronismus durch die Erklärung zu beseitigen gesucht, daß jene Mirjam aus besondrer Gnade von Gott am Leben erhalten worden sei, um die Mutter Jesu zu werden.

von Dreien."

„Glaube an Gott und seinen Gesandten, aber sprich nicht von einer Dreieinigkeit; es giebt nur Einen Gott, fern sei es von ihm, daß er einen Sohn haben sollte!" „Es ist Gottes unwürdig, daß er einen Sohn haben sollte. Preis Ihm!"

Allerdings wird Mohammeds verdammender Eifer gegen die Trinitätslehre erklärlich durch die Auslegung, die er diesem christlichen Dogma giebt. Aber die ist eben doch seine eigene und ist ihm daher auch als seine Schuld anzurechnen, wenngleich auch hier mag angenommen werden, daß seine Mißdeutung nicht aus böser Absicht, sondern aus Unkenntniß hervorgegangen ist. Er sicht nämlich in der Trinitätslehre die Behauptung von drei Gottheiten, trägt sinnlich anthropomorphistische Vorstellungen hinein und hat offenbar absolut kein Verständniß von der Wesenheit der drei göttlichen Personen, ihrem Verhältniß zu einander und ihrer immanenten Einheit. Als zweite Person des trinitarischen Christengottes erscheint ihm die Maria. Wie er dazu kommt, dies als christlichen Glaubensartikel anzusehen, ist vielleicht aus gnostischen und anderen sectirerischen Aeußerungen zu begreifen, welche den heiligen Geist als „weiblichen Geschlechts" bezeichnen, wo dann die Uebertragung des göttlichen Wesens von ihm auf die Maria um so weniger fern lag, als schon damals auch im Gebiete des Christenthums selber sich eine förmliche Vergöttlichung der Maria als der „Theotokos“, geltend machte. Die dritte Person in der Trinität ist dem Koran dann Jesus, und bei seiner Auffassung von Jesu Person und Sendung ist es ja durchaus begreiflich, wenn ihm auch dies als ein Widersinn und zugleich als eine Gotteslästerung erscheint.

Aus dieser dogmatischen Stellung Mohammeds zu Zudenthum und Christenthum läßt sich leicht auch auf diejenige Stellung schließen, die er zu den Angehörigen dieser beiden Religionen, also zu den Juden und Christen einnimmt.

Es kann nicht die Stellung freundlichen Einvernehmens und toleranter Milde sein, sondern nur die des Gegensates, der Feindseligkeit, ja der absoluten Exclusivität. Freilich ist im Koran in dieser Hinsicht ein eigenthümlicher Widerspruch, gewissermaßen ein doppeltes System wahrzunehmen. Manchmal legt er eine sehr friedliche Sinnesart an den Tag; er behandelt es als verwerflichen Stolz, annehmen zu wollen, daß nur Eine Religion mit Ausschluß aller andern die wahre sei; auch heiße das behaup ten, nicht alle Völker und Menschen seien gleicherweise ein Gegenstand göttlicher Fürsorge; ein jedes Volk habe vielmehr in seiner Religion zu leben und werde nach dieser dereinst gerichtet werden; „Gott hat, so sagt

Himmel erhoben; einer der Verfolger, durch Judas überredet, drang in das Haus ein, wurde aber in diesem Augenblick in die Gestalt des Sohnes der Maria verwandelt und selber von den Juden gekreuzigt.

Bon einer Auferstehung Christi weiß daher der Koran natürlich nichts, ebensowenig von einem Sißen zur Rechten Gottes und einer Theilnahme an der göttlichen Macht und Weltregierung, was ja die Einheit Gottes gefährden würde. Dagegen gehört eine Wiederkunft Christi, freilich nicht im christlichen Sinne und nicht am Ende der Zeit und Geschichte, sondern noch innerhalb derselben, zu den moslemischen Vorstellungen. Im Koran nur selten angedeutet, wird sie von den Auslegein dahin beschrieben, daß Jesus bei dem weißen Thurme östlich von Damaskus oder auf der Felsentuppe des Moriah zu Jerusalem 1) wiedererscheinen, den Islam bekennen, das Christenthum und alle andern Religionen zerstören, alle Kreuze zerbrechen und den Antichrist durchbohren werde; alsdann werde er sich verheirathen, Kinder zeugen, nach vierzig Jahren sterben, von den Moslem beklagt und neben Mohammed begraben werden.

Unter den christlichen Dogmen, die der Koran bekämpft und verwirft, steht obenan die Lehre von der Dreieinigkeit. Mit sichtlicher Erregung, in den bestimmtesten Ausdrücken und in vielfacher Wiederholung weist er dieselbe als ebenso ungereimt wie blasphemisch zurück. Die 112. Sure hat speciell und ausschließlich diese „Irrlehre“ zum Gegenstande; sie führt die Ueberschrift: „das Bekenntniß von der Einheit Gottes", und besteht aus den wenigen Worten: „Sprich, Gott ist Einer, der ewige Gott; er zeugt nicht und ist nicht gezeugt und kein Wesen ist ihm gleich." Ebenso äußert er sich an anderen Stellen: Die Nazarener (d. h. Christen) sagen, Jesus ist der Sohn Gottes. Möge Gott wider sie sein; wie sind sie verblendet!“ „Diejenigen sind sicherlich ungläubig, die da sagen, Gott ist Einer

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1) Diese Felsenkuppe, die unbehauen einige Fuß hoch über das Plateau des alten Tempelplates, jezt El-Harâm genannt, hervorragt und wahrscheinlich die Basis des alten jüdischen Opferaltars gewesen ist, hat für den Islâm eine besondere Heiligkeit. Hier hat Abraham geopfert, von hier ist Mohammed gen Himmel gefahren (entweder nach seinem Tode, denn er ist ja auch nach moslemischem Glauben gestorben und zu Medina begraben, oder auf seiner visionären Nachtreise); der Fels wollte ihm nachfliegen und mußte von Gabriel festgehalten werden; demzufolge zeigt man an ihm sowohl die Fußspur des Propheten als die Fingereindrücke des Erzengels. Der Fels wird arabisch die „Sahra“ genannt und ist von der sogen. Omar-Moschee überbaut, einem prächtigen achteckigen Kuppelbau, der aber nach den neuesten Forschungen wahrscheinlich schon aus Justinians Zeit stammt und nur von dem Khalifen Omar und später noch von Abdel Melik verändert, resp. moslemisirt worden ist.

von Dreien.“ „Glaube an Gott und seinen Gesandten, aber sprich nicht von einer Dreieinigkeit; es giebt nur Einen Gott, fern sei es von ihm, daß er einen Sohn haben sollte!" „Es ist Gottes unwürdig, daß er einen Sohn haben sollte. Preis Ihm!"

Allerdings wird Mohammeds verdammender Eifer gegen die Trinitätslehre erklärlich durch die Auslegung, die er diesem christlichen Dogma giebt. Aber die ist eben doch seine eigene und ist ihm daher auch als seine Schuld anzurechnen, wenngleich auch hier mag angenommen werden, daß seine Mißdeutung nicht aus böser Absicht, sondern aus Unkenntniß hervorgegangen ist. Er sieht nämlich in der Trinitätslehre die Behauptung von drei Gottheiten, trägt sinnlich anthropomorphistische Vorstellun= gen hinein und hat offenbar absolut kein Verständniß von der Wesenheit der drei göttlichen Personen, ihrem Verhältniß zu einander und ihrer immanenten Einheit. Als zweite Person des trinitarischen Christengottes erscheint ihm die Maria. Wie er dazu kommt, dies als christlichen Glaubensartikel anzusehen, ist vielleicht aus gnostischen und anderen sectirerischen Aeußerungen zu begreifen, welche den heiligen Geist als „weiblichen Geschlechts“ bezeichnen, wo dann die Uebertragung des göttlichen Wesens von ihm auf die Maria um so weniger fern lag, als schon damals auch im Gebiete des Christenthums selber sich eine förmliche Vergöttlichung der Maria als der „Theotokos“, geltend machte. Die dritte Person in der Trinität ist dem Koran dann Jesus, und bei seiner Auffassung von Jesu Person und Sendung ist es ja durchaus begreiflich, wenn ihm auch dies als ein Widersinn und zugleich als eine Gotteslästerung erscheint.

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Aus dieser dogmatischen Stellung Mohammeds zu Zudenthum und Christenthum läßt sich leicht auch auf diejenige Stellung schließen, die er zu den Angehörigen dieser beiden Religionen, also zu den Juden und Christen einnimmt.

Es kann nicht die Stellung freundlichen Einvernehmens und toleranter Milde sein, sondern nur die des Gegensaßes, der Feindseligkeit, ja` der absoluten Exclusivität. Freilich ist im Koran in dieser Hinsicht ein eigenthümlicher Widerspruch, gewissermaßen ein doppeltes System wahrzunehmen. Manchmal legt er eine sehr friedliche Sinnesart an den Tag; er behan= delt es als verwerflichen Stolz, annehmen zu wollen, daß nur Eine Religion mit Ausschluß aller andern die wahre sei; auch heiße das behaupten, nicht alle Völker und Menschen seien gleicherweise ein Gegenstand göttlicher Fürsorge; ein jedes Volk habe vielmehr in seiner Religion zu leben und werde nach dieser dereinst gerichtet werden; „Gott hat, so sagt

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