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Westen ist eine Außenstation angelegt. An den 3 Orten sind 47 Bekehrte gesammelt. Die Vereinigten Presbyterianer von Schottland haben zu Tschi-fu einen Missionar, der zugleich als Agent im Dienste der schottischen Bibelgesellschaft steht, und auf weiten Reisen in's Innere die heil. Schrift verbreitet. Neben ihm wirkt ein Missionsarzt. Auch zu dieser Mission gehören einige Außenstationen. Im ganzen zählt sie 27 Kommunikanten, nachdem die Zahl in früheren Berichten bereits höher war. Etwas größer ist die Gemeinde der Amerikanischen Presbyterianer die 1873 auf 147 Kom. angegeben wurde.1) Dieselbe Domination arbeitet in der etwa 10 deutsche Meilen nordwestlich gelegenen Hafenstadt Leng-tschau (Tungchow). Auf beiden Stationen hat sie zusammen 7 Missionare und an der letteren auch einen Missionsarzt. Die Gemeinde dort wird auf 90 Seelen angegeben, die zum Theil wie die von Tschi-fu auf Außenstationen leben. Die Schulen sind wie die der vorgenannten Denomination nicht gerade zahlreich besucht. In neueren, anderweitigen Berichten wird erwähnt, daß nun auch ein paar Missionare der Amerikanischen Presbyterianer in Tsinan-fu, der Hauptstadt der Provinz arbeiten.2)

Zu Chi-fu und Teng-tschau ist schließlich noch die Mission des Südlichen Baptisten zu erwähnen, die an beiden Orten und mehreren Außenplägen 115 Mitglieder zählte 1873.

Als lezten Punkt der evangelischen Mission in China haben wir die schon zur Mantschurei gehörige Stadt Riustschwang an dem Fluße Siân zu erwähnen, der in den Golf gleiches Namens mündet. Dort arbeiten die Verein-Presbyterianer aus Schottland und die Frische Presbyterianer je mit einem Missionar freundschaftlich neben einander, u. z. so, daß die ersteren ihr Feld im Norden, die andern aber im Westen haben. Doch ist das Werk noch jung und noch nicht weit gediehen. Die Schotten haben 13 Bekehrte. Schon um des hochherzigen Stifters dieser Mission des Dr. Burns (gehört zu den Engl. Presbyterianern) dessen Gebeine zu Niu-tschwang ruhen, ist zu erwarten, daß die Presbyterianer dieselbe kräftig fördern werden.

Die sämmtlichen bisher aufgeführten Stationen repräsentiren nur 9 von den 18 Provinzen des Chinesischen Reiches; 9 andere sind noch unberührt von evangelischer Missionsarbeit. In neuster Zeit hat sich nun

1) Für die ganze Schom-tung Mission incl. Be-king giebt der neuste Bericht 407 Kommunikanten an.

2) Auch der neuste Bericht führt nur ihre Namen an.

die China Inland Mission entschlossen, in jede dieser Provinzen zwei Missionare zu senden, und die meisten derselben sind bereits unterwegs Rach Yün-nan sucht man auf dem Wege von Birma aus vorzudringen. B. Japan.1)

Dem Werke der evangelischen Mission in China gleicht in vielen Beziehungen das in Japan. Auch hier haben wir ein den europäischen Einflüssen lange verschlossenes Land, das sich denselben endlich zu öffnen beginnt. Ist Japan darin dem erstgenannten Lande auch der Zeit nach um mehrere Jahrzehnte nachgeblieben, so bildet doch die Bereitwilligkeit, mit der die Japanesen sich in neuster Zeit den Einflüssen der christlichen Kulturvölker öffnen, weit günstigere Aussichten für größere Erfolge des Evangeliums unter jenem hochbegabten Volke, als dies in China der Fall ist, wo noch immer der nur zum Theil gebrochene Troß allem, was europäisch ist, entgegensteht. Doch so gewaltige Reformen auch Japan in neuster Zeit durchgemacht hat, die Zeit ist noch nicht da, daß es dem Evangelio vollständig offen stände. Noch dürfen die Missionare nur an den für den Handel geöffneten Hafenpläßen und auch dort nur in dem den Fremden angewiesenen Quartieren leben.2) Ihre Thätigkeit wird mehr mit zugedrücktem Auge übersehen, als offen tolerirt. Doch ist die grausame Strenge, mit der früher die zum Christenthum Uebergetretenen verfolgt wurden, abgestellt, ohne daß die Regierung offen die betreffenden Geseze aufgehoben hätte. Es sind jedoch bereits, wenn gleich mit Vorsicht und Behutsamkeit an einigen Orten evangelische Gemeinden gesammelt. Regelmäßige Gottesdienste werden von Eingebornen besucht; Missions-Hospitäler erfreuen sich zahlreiches Zuspruches und auch Schulen werden benußt, obgleich der früher sehr bedeutende Einfluß einiger Missionare in höheren Regierungsschulen, durch Berufung anderweitiger Lehrer wieder zurückgedrängt wurde. Erst neuerdings scheint hierin wieder eine Aenderung eingetreten zu sein. Ja es trat in demselben sogar eine das Christenthum abweisende Richtung zu Tage. Bedenkt man, daß in Japan erst anderthalb Jahrzehnte vergangen sind, seitdem die ersten ständigen Missionsarbeiter in's Land kamen, und wie dieselben lange Zeit mit Vorbereitungen beschäftigt waren, so wird man nicht umhin können in den bisher erreichten Erfolgen, wie klein sie noch sein mögen, verheißungsvolle Erstlingsfrüchte zu erkennen.3)

1) Auch bei diesem Abschnitte bitte ich zu beachten, daß ich nicht gerade das neuste Material bearbeite, sondern meist die Jahresberichte von 1874.

1) Doch machen eingeborne Evangelisten auch Reisen in das innere des Landes.

*) Nach den neusten Nachrichten giebt es bereits 9 Gemeinden mit 565 Kirchengliedern, 6 Sonntags- und 12 Tagesschulen (und 44 ord. Missionare).

Doch spanne man die Erwartungen nicht zu hoch. Auch diese Mission wird noch manche Enttäuschungen durchmachen müssen. So wird z. B. erwähnt, daß vielfach Leute von auswärts in die Freihäfen kommen, um die englische Sprache zu lernen, und wenn sie sich nicht aus eignen Mitteln erhalten können, suchen sie bei irgend einem Fremden Beschäftigung. Es liegt sehr nahe, daß solche Elemente, die nicht eben die lautersten sein dürften, mit in die jungen Gemeinden kommen.1) Andrerseits aber kann als erfreuliches Zeichen berichtet werden, wie die letzteren bereits anfangen als selbstverständlich die Kosten ihres Gottesdienstes aufzubringen, un bezahlt Evangelistendienste zu thun 2c.

Nordamerika, durch die neusten Verkehrslinien dem merkwürdigen Insellande bis auf eine Reise weniger Wochen nahe gerückt, ist unter allen Ländern dasjenige, welchem vorzüglich die Evangelisirung Japans am Herzen liegen muß. Daher sehen wir denn auch in's Besondere amerikanische Gesellschaften dort thätig.

Die Amerikanischen Presbyterianer beseßten dieses Arbeitsfeld schon 1859 u. z. zu Yokohama. Ihre Missionare waren beson ders in litterarischen Arbeiten und durch Unterricht in den Regierungsschulen thätig. Zehn Jahre später kam die zweite Station in Jedo dazu. Die neueren Berichte gaben (Presb. Record 1874 p. 18) an, daß schon an den beiden Orten Gemeinden von zusammen 60 Mitgliedern mit 150 Besuchern des Gottesdienstes bestanden, während an einem andern Orte (ibid. p. 370) derselbe Missionar am Schlusse desselben Jahres schreibt, daß zu Yokohama nun mehr eine Gemeinde von 18 Gliedern gebildet sei.2)

Gleichzeitig mit der genannten Denomination sandte die damalige Reformed Protestant Dutch Church, jegt Reformed Church in America ihre ersten Boten nach Japan. Jezt hat sie solche dort nicht blos an den beiden bereits genannten Orten, sondern auch zu Nagasaki.

In der letztgenannten Stadt hatte selbst die Schulwirksamkeit noch ernst liche Schwierigkeiten. Doch wird von 3 Getauften gemeldet. In Yokohama bestand eine Mädchenschule in gutem Gange. Auch bestand mit 1872 eine evangelische Gemeinde, die sich unabhängig auf Grund der Lehrbasis der evangelischen Alliance constituirt hatte. Im Berichte des fol genden Jahres ist dieselbe mit ihren 32 Mitgliedern aufgeführt. 1874 wird gejagt, daß der Mission Board diese selbstständige Gestaltung nicht

1) Doch verfahren die Amerikaner sehr streng bei der Aufnahme.

2) Die erstere Angabe ist vielleicht durch einen Schreibfehler veranlaßt zu erklären. Der neueste Jahresbericht (der noch bei der Korrektur benutzt werden kanu) giebt die Zahl 46.

billigen könne. Jene Gemeinde gehöre nicht der betr. Denomination an. Ich finde nicht, wie sich die Missionare seitdem zu der Gemeinde stellen, und wie dieselben sich weiter entwickelt.

Die dritte Gesellschaft, welche in den Anfangsjahren schon in Japan arbeitete, die Baptist Free Mission Society hat sich in neuerer Zeit aufgelöst. Sie war durch Trennung von der Missionsgesellschaft der Baptist Union wegen Verwaltungsfragen entstanden. Nun schlossen sich ihre Missionare der letteren wieder an. Doch wird die Mission so gut wie von Neuem begonnen, da weder eine feste Station noch eine gesammelte Gemeinde vorhanden war. Der eine jener beiden Missionare hat sich inzwischen aber wieder zurückgezogen; an seiner Stelle sind zwei neue Arbeiter eingetreten. Leider zeigen sich an dieser Stätte schon die Spuren zukünftigen konfessionellen Haders, indem getadelt wird, daß die Missionare anderer Gesellschaften bisher ein japanisches Wort für „taufen“ anwenden das waschen u. z. das Waschen von Kleidern bedeute.

Jünger sind die Arbeiten des American Board (seit 1869) zu Robe und Osaka. Beide Orte liegen an der Südküste der Insel Nipon etwa 60 deutsche Meilen von Yedo entfernt. Ein anderer Missionar des Board ist jetzt in Yokohama mit Uebersetzungsarbeiten beschäftigt, während ein weiterer mit einem Missionsarzte ausgesandt sind. Auf den genannten beiden Pläßen hat ein Hospital, resp. ärztliche Praxis dem Evangelic vielfach die Thüren aufgethan, und schon sind kleine Gemeinden, Gusammen c. 70 Mitglieder) gesammelt. Unter den jüngst ausgefandten Arbeiten ist auch ein in den Vereinigten Staaten erzogener und theologisch gebildeter Japanese, der schon für das geistliche Amt ordinirt werden konnte.

Gleichfalls zu Osoka hat die Protestantisch - Bischöfliche kirche ihre Station mit 8 Missionaren, unter denen ein Bischof und ein Missionsarzt. Die Gründung einer zweiten Station in Yedo war schon 1873 in Aussicht genommen. Eine Schule in Osaka zählte 48 Schüler. Daß jedoch die Mission dort noch keine größere Fortschritte mache, wurde aus verschiedenen Gründen u. a. auch aus der Feindseligkeit des derzeitigen Gouverneurs daselbst erklärt.

Eine der jüngsten Missionen in Japan ist die der Methodistisch Bischöflichen Kirche, seit 1872. Sie hat ihr Werk zu Yokohama, Jedo, Nagasaki und Hakodadi1) begonnen. Ueber Erfolge lie

gen noch keine Berichte vor.

Neben diesen amerikanischen Missionen haben wir ein paar englische

1) Der Freihafen auf der Insel Yeso.

zu erwähnen. Die Church Missionary Society hatte schon seit 1869 einen Missionar in Nagasaki, der nach mancherlei Vorbereitungen öffentlichen Gottesdienst hatte beginnen können. Nach dem Jahresbericht von 1874 aber waren noch 5 weitere Missionare ausgesandt und sollten auch zu Yedo, Osaka und Hakoda di Stationen errichtet werden.

Die Society for the Propagation of the Gospel hat 1873 zwei Missionare ausgesandt, die nach dem jüngsten Jahresbericht noch mit Erlernung der Sprache beschäftigt waren.

Ganz kürzlich sind auch 4 Missionare aus Schottland von den United Presbyterians eingetroffen und haben vorläufig ihren Sit in Hedo genommen.

Schließlich ist die ebenfalls erst vor kurzem begonnene Mission der Canadischen Conferenz der Wesleyanischen Methodisten zu nennen, die 2 Missionare, darunter einen Arzt, nach Yokohama ge sandt hat.

Die Römisch-katholische Mission übergehen wir unter Hinweisung auf den selbstständigen Artikel in dieser Zeitschrift 1874 p. 110 ff. Die Griechisch katholische Mission in Japan, die seit 1869 im Gange ist, zählt 4 Missionare, welche in Yeddo, Hakodadi und Sendai thätig sind und 2 Schulen (an den beiden ersteren Orten) mit zusammen 110 Schüilern unterhalten. Ihre Gemeinden sollen bereits 336 Glieder zählen. Der H. Synod hat jüngst eine Kirchencollecte für die Japanische M. durch das ganze russische Reich angeordnet.

Literatur.

Zödler, Das Kreuz Chrifti. Religionshistorische und kirchlich-archäologische Untersuchungen. Zugleich ein Beitrag zur Philosophie der Geschichte. (Gütersloh, 1875.) Wir müssen uns bei der Anzeige dieses ebenso gelehrt wie interessant, ebenso ent schieden wie innig geschriebenen Buches dieses Ortes auf diejenigen Partieen deffelben beschränken, welche mit den Tendenzen unsrer Zeitschrift sich berühren. Zuvor nur die Bemerkung, daß der Verfasser uns eine auf gründlichem und sehr umfassendem Quellen» studium beruhende, außerordentlich vielseitige Arbeit geliefert hat, welche nicht blos für die Archäologie, sondern auch für die Kirchen- und Religionsgeschichte, Cultus- und Culturmissenschaft, ja für die Apologetik, Dogmatik, Mystik und Erbauung eine unerwartet reiche Ausbeute gewährt. Es ist eben die Centralthatsache des Christenthums, welche das große Thema des Buches bildet und der Verfasser hat es verstanden von dem Kreuze Christi, als dem Centrum unsres Glaubens aus durch die Vermittlung vieler Radien bis in seine peripherischste Betrachtung seine Leser zu führen. Indeß was

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