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darnach gestaltet sich auch die christliche Zucht. Ferner wird gesagt: „Die Leute können (auf den Instituten) regelmäßig unterwiesen und unterrichtet werden." Das gilt auch bei der Volksmission, sobald sich eine Gemeinde gebildet hat. Anfänge dazu sind mannichfach vorhanden gewesen und noch vorhanden. Jesaia Seele bei Mankopane hatte eine regelmäßige Schule; bei Mangoati hatte Miss. Grüßner es auch schon zu einer Kinderschule gebracht. Bei Moschoéschoe und Moroke im Oranje-Freistaat hat es schon längst Schulen gegeben. Auch wird gesagt: „Das christliche Leben solcher Gemeinden (auf Instituten) demonstrirt den Heiden ad oculos, daß Basotho Christen werden können, ohne absolut alle ihre ererbten Sitten dranzugeben." Nun, ich sollte meinen, dies ad oculos demonstriren muß doch viel besser geschehen von Christen, die unter ihrem Volke leben. In der Volksmission gedeiht das geistliche Leben der Bekehrten gefünder und naturgemäßer, als in der Institutsmission. In der ersteren entwickelt es sich unter steten Anfechtungen, wodurch der Glaube bewährt und gestählt wird; in letterer geräth das geistliche Leben gar leicht in Ueppigkeit, Hochmuth und Leichtsinn. Bei meiner Arbeit auf einem Institute habe ich diese Schäden mehr und mehr um sich greifen gesehen. „Je größer Kreuz, je bess'rer Christe."

Neben der Volksmission ist in Südafrika die Dorfmission die zweitwichtigste Art der Mission. Abgesehen von den auf oder bei den Dörfern zahlreich ansäßigen und in dauernden Dienst- und Arbeitsverhältnissen lebenden Schwarzen strömen dahin, besonders nach den Hauptverkehrsplätzen, die vielen Hunderte eingeborner Arbeiter aus dem Innern. Dort halten sie sich oft längere Zeit, mitunter jahrelang auf. Wird ihnen dort das Evangelium geboten, so bringen sie - und wenn sie noch so wenig davon berührt worden die Kunde davon in die Heimat zurück. Außerdem sind die an den Verkehrsstraßen liegenden Hauptorte auch be sonders wichtig als Transport-Stützpunkte und Verbindungsglieder für die Mission im ferneren Inneren. Und es ist z. B. Schade, daß zu früherer günstigerer Zeit versäumt worden ist, den wichtigen Platz Pietermaritzburg in Natal zu besetzen. Es sollte noch geschehen troß der großen Kosten, die es verursachen würde.

Die Anlegung von Instituten muß nur als Nothbehelf angesehen werden, wie ja auch die Noth thatsächlich zur Anlegung des bisher bedeutendsten Instituts der Berliner Transvaalmission getrieben hat. Auf Anlegung von Instituten ausgehen würde eine Verkennung der Aufgabe der Mission sein.

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Die Stellung, welche die Berliner Missionare in Transvaal zu den Eingeborenen von Anfang an eingenommen, hat zwei Seiten, eine in Bezug auf die Behandlung der Eingeborenen selbst und die andere in Bezug auf das Verhalten gegenüber den Sitten und Gebräuchen derselben. Was die Behandlung der Eingeborenen selbst angeht, so stehen die Berliner Missionare darin im Ganzen in der gesunden Mitte zwischen den Extremen, die sich von Seiten der boers nach der einen, von Seiten der Engländer nach der andern Richtung geltend machen. Die boers find geneigt, die Eingeborenen als ihre geborenen Sclaven zu betrachten; charakteristisch für sie ist das Factum, daß sie sich „menschen“ und die Farbigen schepsels" (Geschöpfe) nennen. Die Engländer dagegen sind geneigt, in falschem Humanismus die Eingebornen gleichsam als gentlemen zu behandeln. Die Berliner Missionare bewegen sich, wie gesagt, im Allgemeinen zwischen beiden Extremen, und so wird wohl ihre Stellung die richtige sein. Die sog. „Sambokpraxis“, die einmal von Hermannsburg her in bedenklicher Weise gebilligt wurde, ist nicht die ihre; fie legen es aber auch nicht darauf an, mit aller Gewalt gleich aus den Schwarzen gentlemen zu machen. Sie wollen zunächst Christen aus ihnen machen; daraus wird schon von selbst das Uebrige folgen, soweit es gut ist. Den Sitten und Gebräuchen der Heiden gegenüber ist es von Anfang an Grundsaß gewesen, Alles, was nicht dem Evangelio widerspricht, beizubehalten, resp. zu dulden, Gutes zu pflegen. Der Engländer sucht gern Alles englisch zu machen; die Berliner Mission schont das Nationale. Sie verbietet z. B. die Sotho-Haartracht nicht, auch nicht das Tragen von Zierraten, die nicht spezifisch-heidnisch sind; nicht einmal das Rothschmieren, dessen im vorigen Artikel gedacht wurde. In einem Punkte ging anfangs die Toleranz theilweise zu weit, nämlich der Polygamie gegenüber. Die Macht der thatsächlichen Verhältnisse ist jedoch stärter gewesen als die laxe Theorie; die strenge Praxis hat sich als die einzig mögliche, mithin als die richtige (?) erwiesen.

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Nur das sprachliche Gebiet findet, wie ich schon im ersten Artikel angedeutet, nicht die nöthige und pietätvolle Behandlung. Dem Sotho wird so Manches gewaltsam aufgedrängt, was ihm fremd ist. Für den Mangel an Pietät der Sprache gegenüber zeugt z. B. die Neigung, dem Sotho die bequemere holländische Benennung der Zahlen aufzuzwängen; dafür zeugt auch die Behandlung der Bibelnamen und anderer Fremdennamen, die doch jede Sprache nach ihrer Eigenart sich mundrecht

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und die Schuhe“ gehören gar nicht zu seiner Nothdurft; es gar nicht einmal gut, das Volk durch die für Deutschland be= nete Erklärung auf die Idee zu bringen, Schuhe gehörten für sie zur täglichen Leibesnothdurft. Also lieber die Erklärungen weglassen und nur den Text geben (der für alle Nationen auf Erden paßt), ehe man einem Volke etwas für dasselbe Ungereimtes bietet! Für die lutherische Kirche ist damit nichts verloren; denn die Erklärungen der Missionare im Unterrichte werden doch lutherisch sein und bleiben.

Mit dieser Erörterung über den lutherischen Katechismus habe ich die kirchliche Stellung der Mission berührt. Ich knüpfe daher in Bezug auf diese Lettere hier noch einige Bemerkungen an. Die Berliner Mission ist eine ev. lutherische, indem ihre Missionare auf die Bekenntnisse Kirche, namentlich die Augsburgische Confession und den Katechismus, verpflichtet werden. Dies muß natürlich dem Werke draußen seine bestimmte Färbung geben. Damit ist jedoch nicht gesagt, daß deßhalb auch alle kirchlichen Formen und Einrichtungen, welche die lutherische Kirche in Deutschland hat, mit Haut und Haar nach Afrika hinübergepflanzt werden müßten. Und nach dieser Seite scheint mir mitunter des Guten zu viel zu geschehen, wie schon im Betreff des Katechismus dargelegt wurde. Jedes Land, jedes Volk hat seine Eigenart; was sich in Deutschland unter gegebenen Verhältnissen naturgemäß entwickelt hat, paßt damit noch nicht für Afrika. So paßt z. B. auch unsre deutsche kirchliche Liturgie nicht, wenigstens jetzt noch nicht, für die Art der Sotho, und mit ihrer Einführung ist jedenfalls zu rasch vorgegangen worden. Es fehlt dazu an der nöthigen Bildung der Sotho im Gesange, welcher bis jetzt noch so greulich ist, daß ein musikalisches Ohr ihn am liebsten gar nicht hört. Und wie nimmt es sich aus, wenn der Missionar am Altar selber die Responsorien anstimmt, weil die Eingeborenen dies noch nicht vermögen? Besonders wenn er gar das „Und mit deinem Geiste!“ selbst singt? (Ich führe Thatsachen an.) Was für die Sotho durchaus passend ist, das ist Pflege der Pfalmodie. Im Allgemeinen möchte ich überhaupt den Grundsatz aufstellen: Laß afrikanische Kirche in afrikanischer Art sich entwickeln!

Die Erwähnung der kirchlichen Ordnungen und Einrichtungen erinnert mich an die Einrichtung und Ordnung der Verfassung, welche die Berliner Mission in Transvaal hat. 3ch beschränke mich jedoch dieses Orts nur auf die Gemeinde-Verfassung.

Es wird darauf Bedacht genommen, daß dem geistlichen Amte die

macht, bei deren Ueberführung in's Sotho man aber dieses in seinen Sprachgesezen wenig berücksichtigt, ja theilweise barbarisch behandelt.

Eine Sotho-Bibelübersetzung hat die Berliner Transvaalmission noch nicht; bisher ist theilweis die Moffat'sche, für die östlichen Stämme aber ungeeignete, theils das N. T. der Pariser gebraucht worden. Letztere hat mancherlei sprachliche, aber noch mehr Uebersehungsfehler, ja sogar manche Weglassungen, während Moffat sich an einer Stelle einen exegetisch nicht einmal haltbaren Zusaß erlaubt hat; er gibt auch die Zahlen nach dem Englischen in folgender Weise: Oan, tu, tri, for, faer, sekes, seven, éit, naen, ten u. s. w. Besonders das N. T. der Pariser scheint nur Uebersetzung der französischen Uebersetzung zu sein und nicht nach dem Grundterte gearbeitet. Es wäre ein großer Schade, wollte die deutsche Mission sich mit diesen Uebersetzungen begnügen. Sie muß eine bessere liefern. Das darf aber nicht überstürzt werden.

Ein Gesangbuch ist hergestellt worden von 80 Liedern, die aber bereits dringend der Ersehung durch bessere bedürfen wegen der vielen sprachlichen Mängel, die sie enthalten. Schon vor meinem Weggange von Afrika (1873) wurde es mir schwer, diese Lieder, auch die von mir gefertigten, überhaupt noch zu gebrauchen.

Was die Uebersetzung des Lutherischen Katechismus betrifft, so wäre es nach meiner Ueberzeugung besser gewesen, man hätte nur den Text der fünf Hauptstücke ohne die Erklärungen drucken lassen. Erstlich muß man den Eingeborenen weniger zum Auswendiglernen zumuthen wie unsern Schülern in der Heimath. Sodann hat ja Luther seinen Katechismus nur für seine lieben Deutschen, nicht aber für die Sotho geschrieben, so daß die lutherischen Erklärungen in manchen Punkten gar nicht für afrikanische Verhältnisse passen. Sodann hat er ihn für Christen, nicht aber für Solche geschrieben, die es erst werden sollen, für die der Katechismus ebenfalls gar nicht paßt. Was „bei Gottes Namen fluchen und zaubern" ist, können bloß Leute verstehen, unter denen der gleichen vorkommt, die Sotho also nicht. Das „Geld" (7. Geb., 4. Bitte) spielt bei den Sotho eine sehr untergeordnete Rolle; die Meisten haben es kaum gesehen; es würde also für sie in der Erklärung des 7. Gebotes angemessen lauten: „daß wir unserm Nächsten sein Gut nicht nehmen;" in der 4. Bitte würde das „Geld" ebenfalls zu streichen sein. Das dem „Nächsten mit List nach seinem Hause stehen“ ist nun erst recht für einen Sotho ganz unverständlich, davon hat er gar keinen Begriff. Was im 1. Artikel und in der 4. Bitte unter,,Hof" gemeint ist, kennt der Sotho

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