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1798 die erste Druckpresse nach Bengalen, auf welcher 1800 als erstes Werf in Bengali einige christliche Lieder gedruckt wurden.

Dieser geringe Anfang hat sich so gemehrt, daß allein im 3. 1871 auf über 70 Pressen 769 Bücher (davon 235 in Bengali und 183 in Englisch) in 700,000 Exemplaren und 91 periodische Zeitschriften (37 in Englisch, 48 in den eingebornen Sprachen und 6 in Bengali und Englisch) gedruckt wurden. Auffällig ist gerade in Bengalen die große Anzahl der von Eingebornen in Englisch nicht nur in Prosa sondern selbst in Poesie geschriebenen Bücher. Von den Anhängern des Brahma-Samaj wird eine täglich erscheinende englische Zeitung der Indian Mirror herausgegeben, außerdem erscheinen eine ganze Anzahl englischer Zeitschriften wie Hindu Patriot, Bengali, Bengal Christian Herald1) wöchentlich. Bemerkenswerth ist, daß die Mohammedaner sich an diesem literarischen Wetteifer sehr wenig betheiligen, sondern grollend bei Seite stehen.

Die überwältigende Mehrzahl der zur Unterhaltung dienenden Bengali-Bücher ist entsetzlich schmußig und demoralisirend. Daher fordert der Referent die Conferenz auf sich mit einer Petition um Unterdrückung dieser Bücherpest (welche manche bengalischen Väter davon abschreckt, ihre Töchter lesen lernen zu lassen), an die Regierung zu wenden. Eine Aufforderung, welcher die Conferenzmitglieder auch nachgekommen sind. Solche Betitionen um Abstellungen gräulicher Mißbräuche sind schon oft von den Missionaren abgefaßt worden und haben auch oft eine gute Wirkung gehabt. Die Regierung schäßt das Urtheil der Missionare so sehr, daß sie oft, che sie ein Gesetz gibt, die vereinigte Calcuttaer Missionsconferenz befragt.

Noch interessanter und erfreulicher ist es, daß, wie der Church Miss. Int. mittheilt, sich in Calcutta ein aus Heiden und Christen bestehender Verein zur Unterdrückung der schmutzigen Literatur gebildet hat. Die Vorsteher des Vereins sind der bekannte Vorsteher des Brahm-Samaj, Babu Keshub Chunder Sen, ferner der Präsident einer Gesellschaft zur Vertheidigung des Hinduismus und Rev. Dr. theol. Wenger. Solche Vereinigung von Brahmas, orthodoxen Hindus und Christen gegen diese Schmußliteratur ist ein gutes Zeichen für Indien. Wie beschämend ist es für das christliche Deutschland, daß ähnliche Vereinigungen gegen die in den Buchhändlerläden und auf den Eisenbahnstationen sich breit machende grundverderbliche Schmuhliteratur, wie überhaupt zur Unterdrückung und Verhütung des Lasters bei uns nicht bestehen und nicht zu Stande kommen wollen!!

1) Seit 1876 führt er den Titel Indian Christian Herald und verspricht in dem neuen Prospekt sich vor einigen Fehlern, die er in einseitiger Vertretung der eingebornen Christen gegenüber den Missionaren gemacht habe, sich zu hüten.

J.

Die Verbreitung von christlichen Tractaten gegen den Hinduismus und Mohammedanismus ist in Bengalen in den letzten 70 Jahren sehr eifrig betrieben. Nach ungefährer Schätzung 100,000 bis 300,000 in einem Jahr, also ein Gesammtabsag 10 Millionen Tractaten! Lange Jahre hindurch wurden sie verschwenderisch verschenkt. Jezt hat man angefangen die unbrauchbaren Tractate auszumerzen, neue von weniger polemischem, sondern mehr christlich belehrendem und erbaulichem Charakter zu schreiben und sie gegen geringen Preis zu verkaufen. Aus dem oben citirten Aufsage des Church Miss. Int. ersehen wir, daß man in neuester Zeit Prämien für gute christliche Bücher zur Belehrung und Unterhaltung reichlicher als früher ausgesezt hat, um so die in der jungen Kirche Indiens schlummernden literarischen Kräfte wachzurufen. Dies ist gewiß unter den in Indien obwaltenden Umständen der beste Weg um mit äußern Mitteln zu fördern und zu helfen. Der rechte Segen muß ja durch Gottes Geist kommen, ohne Ihn hat all unser Thun etwas von Künstelei an sich.

Den Schluß der Vorträge über den Missionsdienst der Presse machte ein in jeder Beziehung ausgezeichnetes Referat des amerikanisch-bischöflichmethodistischen Missionar Scott über Einführung von Sonntagsschulen. Nachdem er in überzeugender Weise dargethan, wie die Sonntagsschulen nach dem Gruppensystem mit freiwilligen unbezahlten Lehrern und Lehrerinnen eine gar nicht zu überschäßende Macht zur Förderung lebendigen Christenthums in England und Amerika gewesen sind, beklagt er es, daß man dieselben in der Heidenmission bisher so wenig eingerichtet hat. Er giebt nun Rathschläge zur Errichtung von Sonntagsschulen für Christenkinder und Heidenkinder und wie man diese Schulen für die Kinder anziehend machen könne. Das Hauptbedürfniß für dieselben sei eine gute, anziehende, christliche Jugendliteratur. Eine solche könne von ganz unberechenbarem Segen für die Zukunft Indiens werden. Sie müsse aber wie der Unterricht nicht dogmatisch belehrend, sondern voll von dem „lebendigen Jesu sein," sie habe mehr den lebendigen, die Seele magnetisch anziehenden, gekreuzigten und auferstandenen Erlöser als eine dogmatische Christenthumslehre den Kindern zu bringen. Das eigentliche Mittel der Bekehrung und Wiedergeburt sei nicht die Lehre sondern der lebendige Christus.

Diese Ermahnung des Referenten zur Errichtung von Sonntagsschulen mit freiwilligen Lehrern und zur Schaffung einer guten Literatur für die Jugend ist gewiß sehr zu beherzigen. Jedenfalls sollte man in allen. christlichen Gemeinden mit der Errichtung solcher Schulen beginnen,

denn hier stehen keine wirklichen Hindernisse entgegen. Wenn sich dann hier die Sonntagsschule eingelebt und lebenskräftig erwiesen, sollte man alsbald mit der Einladung der Heidenkinder beginnen und je nach Umständen auch mit christlichen Lehrern in einem noch ganz heidnischen Flecken eine Sonntagsschule mit guter Sonntagsschulliteratur errichten, um die Herzen der Jugend, che sie in das heidnische Zaubereiwesen, die schmutzige Mythologie und das pantheistisch - nihilistische Heiligkeitsideal verstrickt werden, mit den gerade dem kindlichen Gemüthe so sehr zusagenden christlichen Grundwahrheiten und dem herzgewinnenden Lebensbilde des Erlösers bekannt zu machen.

Die über den Missionsdienst der Presse stattgehabte Discussion war der beschränkten Zeit wegen sehr kurz, so daß wir sie hier übergehen können. Wir glauben, daß, so wenig vollständig das Bild hat sein können, welches wir hier von der Bedeutung der Presse für Indien entworfen haben, doch der Leser uns darin beistimmen wird, daß wohl nie bei der Christianisirung eines Volkes die Presse nach der bösen und guten Seite hin eine solche Bedeutung gehabt hat als gerade in Indien. Darum ist es eine heilige Pflicht der Mission jede Thür, welche sich hier zur Beeinflussung des Volksgeistes und der einzelnen Seelen bietet zu be nußen, besonders aber nicht so sehr darauf zu sehen, daß überhaupt etwas Christliches geschrieben wird, als daß die christliche Literatur durchweg gut sei. Ein großer Theil des guten und bösen, christlichen und unchrist= lichen Einflusses der Presse in Indien ist freilich jeder Beeinflußung der Missionare entzogen. Am tiefsten wirkt auf den indischen Volksgeist der christliche und unchristliche Eindruck, welchen die Bücher der hervorragenden Männer der Wissenschaft in Europa auf die gebildete Jugend Indiens machen. Darum möchte ich es hier mit Dank anerkennen, daß die dem Christenthum und der Mission freundliche Stellung, welche unser berühmter Landsmann Professor Max Müller in Oxford in allen seinen Schriften bisher eingenommen hat, von einem merklichen günstigen Einfluß auf die englisch-gebildeten Hindus und ihr öffentliches Urtheilen über Christenthum und Mission bisher gewesen ist. Die Hochachtung und Popularität, welche der Name Max Müller als Repräsentant der deutschen Sanskritgelehrten am Ufer des Ganges genießt, ist ganz erstaunlich, so daß sich mit dem Dank für obenbezeichnete wohlwollende Stellung dieses hochgelehrten Mannes zur Mission unwillkürlich der herzliche Wunsch verbindet, daß er den Hindus, welchen er den Reichthum ihrer alten Literatur und die edleren Adern ihrer ursprünglichen Religion erschlossen hat, auch ebenso

klar zeigen und bekennen möge, wie aus dem pantheistisch - nihilistischen Sumpf-Wald und dem finstern, dämonischen Aberglauben und Polytheismus, in welchen sie sich verirrt und verstrickt haben, fein anderer Weg zum Vater des Lichts und der Liebe zurückführe als durch den Sohn.

Wir schließen diesen Aufsatz mit einigen, die Situation richtig be= zeichnenden Citaten aus dem Church Miss. Int.,,Wäre der Hinduismus bloß ein theologisches System gewesen, so möchte er den Stoß der „englischen Bildung" überlebt haben. Aber er ist ein Religionssystem, welches durch und durch mit falscher Wissenschaft vermenget ist. Diese Wissenschaft ist in der That ein Theil und Stück der Religion. Die Regierung war, als sie Wissenschaft lehren wollte, gezwungen, wahre Wissenschaft zu lehren, aber dies Zehren wahrer Wissenschaft mußte der falschen Wissenschaft des alten Systems einen tödtlichen Schlag geben. Derselbe Schlag num, welcher die falsche Wissenschaft tödtlich schlägt, schlägt auch die falsche Religion; sie beide find Siamesische Zwillinge, sie müssen zusammen leben und zusammen sterben. So geschieht es, daß in der allergrößten Mehrzahl von Fällen, die in den Regierungsschulen erzogene Jugend diese Anstalten ohne allen wirklichen Glauben an den Hinduismus verläßt. Sie haben ihren von den Vätern ererbten Glauben verloren und ach, wie die Regierungs-Erziehung ist, haben sie nichts an seine Stelle erhalten. Es ist deshalb der christlichen Kirche überlassen auf dem so rücksichtslos und roh gelichteten Boden ein Neues aufzubauen. Durch den Leseunterricht, welcher den Massen ertheilt wird, erwecken wir ein Verlangen zu lesen, nun ist es unsere Pflicht dieses Bedürfniß durch gesunde und anziehende Nahrung zu befriedigen. Unterricht und Bildung in den eingebornen Sprachen macht gewaltige Fortschritte, daher ist nun eine nicht nur gute sondern auch anziehende Literatur in diesen Sprachen ein dringendes Bedürfniß."

„Man kann gewiß nicht die in der Befehrung einzelner Seelen bestehenden Resultate der verschiedenartigen Missionsarbeiten tabularisiren und zerlegen und so viele der öffentlichen Predigt, so viele der Schularbeit, so viele persönlicher Unterhaltung, so viele dem Lesen von Bibeln und Tractaten zuschreiben. Besonders da in sehr vielen Fällen zwei oder mehrere dieser Einflüsse in ihrer Vereinigung von Ihm gebraucht sind, der überhaupt allein irgend eine von diesen Missionsarbeiten wirksam machen kann. Aber wenn man nach den hervortretendsten Fällen von Bekehrungen, welche den Lesern von Missionsgeschichten bekannt sind, sich ein Urtheil bildet, so kann man mit einiger Sicherheit sagen, daß das

Lesen eines Theiles der heiligen Schrift oder eines Tractats, wenigstens eben so oft wie die andern Mittel, einer Heidenseele zum Segen geworden ist.

Die evangelische Missionsgesellschaft zu Paris.

Bon Pastor Kitebusch zu Cöpenick.

(Schluß.)

II.

Die Missionsgebiete.

Wir haben schon oben erwähnt, wie die Gesellschaft noch im Entstehen begriffen 'den Amerikaner King auf ihre Kosten nach Palästina sandte. Es geschah dies zu dem doppelten Zwecke, unter Juden und Muhamedanern Mission zu treiben und dem Missionar zur gründlichen Erlernung der arabischen Vulgärsprache Gelegenheit zu geben, damit derselbe nach Paris zurückgekehrt die Missionskandidaten im Arabischen unterrichten könnte. Palästina war jedoch nicht das Land, wohin nach Gottes Willen die Pariser Missionare ihre Schritte lenken sollten. King kehrte bald zurück und blieb nicht im Dienste der Gesellschaft.

Als nun im Jahre 1829 die ersten franz. Jünglinge: Prosper Lemie, Isaak Bisseur und Samuel Rolland aus Pierrefontaine im Pariser Missionshause ihre Studien vollendet hatten, da war die Frage, wohin soll man sie senden? nicht leicht zu beantworten. Kann der englische Missionar jeder Denomination mit nationalem Stolze sagen: „Das Evangelium bringen wir zuerst unseren Kolonieen und dann der ganzen Welt!" so herrschte in Frankreich Karl X., der dies Privilegium nur den Katholiken gewährte. Die Pariser Mission als die jüngste und ärmste unter ihren evangelischen Schwestern durfte auch ihre Wünsche nicht auf China oder Indien richten, wo das Leben übermäßig theuer und der Gesellschaft die Unterhaltungskosten der Missionare unerschwinglich waren; ebenso wenig durfte sie sich wegen der geringen Anzahl ihrer Candidaten in ein ungesundes Klima wagen; dagegen war es wünschenswerth, ein Land zu finden, wo der französische Missionar ungestört und unbehindert

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