ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

des Landes gelegen, während sein Vater noch in Boutabouté feine Residenz gehabt.

Durch die Korannah's war's, daß Moschesch zuerst von den Missionaren hörte. Einige Bassutos waren ihren Heerden, die von räuberischen Korannahs fortgetrieben wurden, heimlih nachgefolgt. Unerwarteter Weise stießen sie unter diesem Räubervolke auf einige Männer, die mit Bewegung den Schilderungen ihres Unglücks lauschten und sie edelmüthig behandelten. Einer von diesen, welchen Moschesch zu sich einlud, äußerte sich gegen den Bassutofürsten, das Evangelium allein könne dem verwüsteten Lande wieder aufhelfen. Der Wink schlug ein. Moschesch bat, ihm Lehrer zu senden. Da er aber fürchtete, der Mann möchte sein Versprechen vergessen, sandte ihm Moschesch bald etliche Ochsen nach mit der Bitte, ihm dafür einen „Gebetsmann“ zu senden. Die Nachricht von diesem Ereigniß gelangte nach der Capstadt, als 1833 drei neue Boten der Bariser evangelischen Missions-Gesellschaft Thomas Arbousset aus Pignan, Eugen Casalis aus Orthez und der Zimmermann Gosfellin, ein Pikarde, dort landeten, die zuerst für Algier bestimmt auf Rollands Bitte nach Süd-Afrika gesendet worden waren, um zu den Baharutsen zu gehen, nun aber, als sie am Cap gelandet von der Zerstörung der Station Mosika Kunde erhielten, in dem Verlangen des Bassutofürsten nach Missionaren Gottes Finger erkannten, dem sie zu folgen hätten.

Nach einer beschwerlichen Reise von 23 Tagen erreichten sie ThabaBossiu und wurden von Moschesch und seinem Volke auf's herzlichste empfangen. Für die erste Station erwählten sie jedoch nicht Thaba-Bossiu; vielmehr ein liebliches Thal, 10 lieues von Thaba - Bossiu entfernt, wurde ihr erster Missionsort. Es erhielt den Namen Morijah.

In demselben Jahre war die französische Mission dem Bassutoreiche auch auf einem anderen Wege nahe gerückt dadurch, daß Pellissier, welcher in Motito nicht hinreichend Beschäftigung fand, im April 1833 die an der Mündung des Kaledon 1828 gegründete Buschmannsstation von der Londoner Missionsgesellschaft übernahm. Diese Station befand sich in dem erbärmlichsten Zustande: die Missionshäuser verfallen, die Buschmänner nomadisiren und vergreifen sich selbst an dem Eigenthum des Missionars. Pellissier zieht es in Folge dessen vor, sein Augenmerk auf die in der Nähe sich ansammelnden Betschuanen zu richten. Es waren Bathlapis aus der Gegend von Motito, welche die Mantätis verdrängt hatten. Und wirklich gelang es dem Missionar, sie um die neue Station

zu sammeln, die fortan Béthulie genannt bald der Mittelpunkt von 2000-3000 Betschuanen wurde, denen Lepui als Häuptling gebot.

Die Bedeutung dieser Station als Etape, die den Missionaren den Zutritt in das Königreich Moschesch's sicherte, springt von selbst in die Augen; wie wichtig aber für Moschesch selbst mußte eine derartige Ansammlung von Betschuanen an den Thoren seines Reiches sein, die seinen Schuß suchend die Sicherheit des Bassutoreiches vermehrten! Wir können die Klugheit des Bassutofürsten nur bewundern, wenn er nicht bloß den Werth solcher vorgeschobener Posten, die den Außenwerken einer Festung gleichen, erkannte, sondern auch das Zeug hatte, sie durch Sammlung versprengter Betschuanen herzustellen. Dieser einsichtsvollen Politik ist die Gründung von Beerseba durch Rolland 1835 und die Gründung von Mekuatling 1827 durch Daumas zn verdanken. Dort sammelt sich aus Barolongs und Bathlapis eine Bevölkerung von 2000 Seelen, hier findet Moletsane, dem Matebelen und Korannahs übel mitgespielt, neben Kaffern und Lighoyas eine Zufluchtsstätte. Die Bevölkerung des Distrikts von Mekuatling betrug 4000 Seelen.

Zu derselben Zeit 1837 drang Casalis weiter in's Herz des Bassutoreiches ein und gründete zu Thaba-Bossiu unmittelbar am Fuße des Felsenkegels, auf dem Moschesch residirte, für diesen selbst und die 8000 Seelen betragende Bevölkerung des Distrikts eine neue Station. Lange genug hatte man gewartet, Moschesch werde in Morijah seine Residenz nehmen. Politische Rücksichten verboten es dem Könige, Thaba-Bossiu zu verlassen.

Die Pariser Missionare bezeichnen das Jahr 1838 selbst als den Wendepunkt in der Mission unter den Bassutos. 5 Jahre harter Arbeit bedurfte es, ehe sie zu den Herzen der Bassutos Zugang erhielten. Dann folgte eine Zeit der Erweckung. In der That die Berichte aus den Jah ren 1840-1848 lauten recht erfreulich. Im Jahre 1840 zählten die Missionare in Béthülie schon 45, in Beerseba 291, in Morijah 11, in Thaba-Bossiu 13, in Meluatling 18 Getaufte. Auch die Kultur machte schnelle Fortschritte. König Moschesch besitzt 1840 3 Wagen und läßt sich für 5000 Frcs. ein Haus nach europäischem Stile bauen. Seinem Beispiele folgen andere vornehme Bassutos. Die europäische Kleidung wird immer häufiger. Die Lust, unterrichtet zu werden, ist erwacht, besonders in Beerseba, wo das Schullokal förmlich durch die lernbegierigen Schüler gesperrt wird, und in Béthülie; in Morijah wird der Eifer durch Prämien erhöht. Leider ließ die Reaktion von Seiten der

Heiden, 1) die an den abergläubischen und abgöttischen Gebräuchen der Todtenopfer, der Zauberei, der Vielweiberei 2c. festhielten, nicht lange auf sich warten, und nur dem hochherzigen Benehmen des Fürsten, der die Wahrheit des Evangelii wohl zu schäßen wußte und ihren Sieg in seinem Volke wünschte, ist's zu verdanken, daß die Arbeit der Missionare nicht gescheitert ist. Freilich hat Moschesch selbst sich nicht unter diese Wahrheit beugen wollen, so fein er sie auch zu beurtheilen, so beredt er fie zu vertheidigen verstand. „Es ist ein Irrthum, sagte er einst zu einem Häuptling, der dem Christenthum feindlich gesinnt war, wenn man glaubt, die Bekehrung unserer Unterthanen schade unserer Macht; ich beherrsche Christen und Heiden, aber ich kann mich nur auf die Christen verlassen, fie allein gehorchen mir mit Freuden und verstehen meine Absichten.“ Gern ließ er es geschehen, daß sein Sohn Molapo getauft wurde und als Evangelist mit 14 anderen auszog, das Evangelium zu verkündigen. Moschesch selbst wollte aber an beiden Tafeln schwelgen. Zwar thun ihm diejenigen Unrecht, welche ihn als schlauen Politiker verurtheilen, der die französischen Missionare nur zur Erhöhung seiner Macht benutzen wollte, sei es indem er sich durch ihre Anwesenheit mit dem Nimbus europäischer Kultur umgab, oder sich durch sie der Freundschaft des englischen Gouverneurs versicherte. Moschesch war kein gewöhnlicher Betschuanenhäuptling. Er war von der Wahrheit des Christenthums überzeugt, aber den Fürsten eines heidnischen Staates fesseln noch mehr Dinge an's nationale Heidenthum als den gewöhnlichen Mann, und diese Fesseln zu sprengen war Moschesch zu schwach. Unvermögend, entweder die Wahrheit des Christenthums zu verleugnen, oder gestützt auf das kleine Häuflein Christen einer zweifellosen Empörung des ganzen übrigen Volkes die Spitze zu bieten, blieb er bis an sein Ende in jener schwankenden Stellung zum Christenthum und starb, ohne die Taufe empfangen zu haben.

1) Zur Beurtheilung des Charakters der Baffutos möge die Bemerkung dienen, daß die Reaktion gegen das Christenthum nie die Form eines offenen, unmittelbaren Angriffs auf das Leben der Missionare angenommen hat. Moschesch, wenn er einmal wieder mehr der heidnischen Partei zuneigte, verstand sich wohl auf seinen Spott, und die Thätigkeit des Miss. Pellissier wurde einmal auf längere Zeit durch eine schändliche Verläumdung gehemmt. Weiter wagte sich der Haß gegen die Lehrer nicht. Dagegen wurden in 'Mpokani, Station der Wesleyaner, 3 chriftl. Mantätis vom Häuptlinge durchspießt, und das gleiche Loos hätte 1845 beinahe den Feldhauptmann des Königs Moschesch Josua 'Makoniane ereilt, als er dem Versuche des greisen Mokatschane, des Baters des Königs, während der Abwesenheit seines Sohnes die Beschneidung auf Thaba-Bossiu wieder einzuführen, mit christlichem Muthe widerstand.

Bis zum Jahre 1848 erfreut sich die Mission unter den Bassutos eines reichen Segens. Eine Anzahl neuer Stationen werden angelegt: Bérée 1843 durch Joseph Maitin aus Corban-Bern. Bethesda durch Christian Schrumpf aus Straßburg 1843; Cana 1846 durch Daniel Keck aus Straßburg; Carmel 1846 (seiner ursprünglichen Bestimmung nach Katechisten-Institut, welches anfangs nur von den Missionaren und ihren eingeborenen Dienern bewohnt wird, allmählich aber den Charakter einer Missionsstation annimmt. Im Jahre 1848 sind in Carmel schon 19 communiants, 5 Katechumenen und 100 Kirchgänger vorhanden). Hebron 1847 durch L. G. Cochet aus Montbréhain (Aisne), und Hermon 1847, welches der in die Pariser Mission aufgenommene, in der holländischen Kirche zu Capstadt ordinirte Engländer Hamilton Moore Dyke übernehmen soll. Die Missionare können von wunderbaren Belehrungen berichten, unter denen die des Libé, eines Oheims des Königs, die des Seële und seines Vaters Khoabane die merkwürdigsten sind. Lepui schreibt an seinen Neffen Mahura: Lieber Freund, bilde dir nicht ein, daß du gerettet wirst dadurch allein, daß du einen Mann Gottes an deiner Seite hast. Wisse, daß deine Seele verloren gehen wird, wenn du nicht an den Heiland glaubst." Selbst Morosi, bis dahin ein Kreuz für den treuen Missionar Schrumpf, ist der Mission geneigter, besonders seitdem ein Kaffernaufstand in seiner Nachbarschaft vom Jahre 1846, der auch im Bassuto bedenkliche Symptome einer feindseligen Gesinnung gegen die Weißen und gegen das Evangelium hervorgerufen hatte, von den brittischen Truppen unterdrückt worden war. Die Summe aller Communiants im Lessuto betrug 1216. So stand es um die Mission im Jahre 1848.

Da trafen die Mission mehrere harte Schläge, welche ihre Existenz bedrohten. Die Gesellschaft, welche schon seit Längerem an Geldmangel litt und unter den Stürmen der Revolution 1848 das Seminar hatte schließen müssen, gebot den Missionaren, die Stationen Cana, Hebron und. Hermon zu suspendiren, alle Projekte bezüglich der Normalschule zu Carmel aufzuschieben, überhaupt alle Ausgaben auf das Nothwendigste zu beschränken. Noch verderblicher wirkte die Proklamation der englischen Souveränität (3. Febr. 1848) über das Plateau zwischen Oranje- und Vaalfluß, indem dadurch nicht alleine Beerseba, Béthülie und Carmel empfindlich geschädigt, sondern vor allen Dingen Moschesch und sein Volk von Haß gegen die Ungerechtigkeit der Engländer, die nur mit den Bauern verhandelt hatten, erfüllt wurden. Mit dem Haß gegen die Engländer

verband sich aber Mißtrauen gegen die französischen Missionare und Erstarkung des Heidenthums. „Auf allen unseren Stationen, schreibt Frau Rosette Schrumpf, sah man (1849) mit Schmerzen, wie eine große Anzahl gerade der einflußreichsten Männer ihre Pastoren verließ und mit einer gewissen Wuth zu den alten heidnischen Gewohnheiten zurückkehrte. Zur Schande des christlichen Glaubens, den sie eine Zeitlang bekannt hatten, wurde ihr neuester Zustand der Entsittlichung ärger denn der frühere. Das Mittel, welches die alte listige Schlange arwandte, um diese auf das Irdische gerichteten Seelen zu verführen, war die Lockspeise, welche ihnen die mit Gewinn und gemeinem Genusse verbundene Polygamie darbot. Alle unsere Renegaten fielen in diese Schlinge.

[ocr errors]

Auch uns verließen Matthias Ntabanyane und sein Bruder P. Theyoa mit ihren Frauen, obwohl wir sie ganz besonders in unsere geistliche Pflege genommen hatten. Zuerst versuchten sie durch Raub und Diebstahl sich die Mittel zu verschaffen, um sich Nebenweiber kaufen zu können; dann sollten ihnen die heidnischen Tänze und die abergläubischen Gebräuche ihrer Väter eine Zufluchtsstätte wider die Anklagen des Gewissens gewähren; Redete man mit den Gefallenen über ihren Lebenswandel, so antworteten sie: „Wir thun übel, aber das Fleisch hat uns besiegt, es ist stärker als der Geist. Was vermögen wir dagegen?" Tseyoa erwiederte mit sardonischem Lächeln auf die Vorstellungen, die ihm mein Gatte machte: „Du magst reden, was Du willst, Du schlägst mit deinem Hammer auf einen Felsen, der unempfindlich ist und nicht wanken wird.“ Dieselbe Sprache führten in Bossiu die Söhne des Moschesch, die seit einigen Jahren in die Kirche aufgenommen waren, und in Morijah und Beerseba machten es andere Häuptlinge nebst ihren schon getauften Unterthanen gerade so.“

Es währte nicht lange, da brach offener Krieg aus zwischen Moschesch und den Engländern, die es für angezeigt hielten, in einer Fehde zwischen Moschesch und den Mantätis als Schiedsrichter aufzutreten. Aber das Unerwartete geschah: Moschesch züchtigt die Mantätis und besiegt die Engländer am 30. Juni 1851 bei Mekuatling und am 20. December 1852 bei Thaba-Bossiu. Gern hätte der britische General diese Niederlage gerächt, indeß auf Befehl der Königin von England mußten die Feindseligkeiten eingestellt werden. Moschesch war klug genug, die Engländer unbehelligt ziehen zu lassen. Ein Landes-Bußtag war dem Kriege voraufgegangen, ein Dankfest ließ Moschesch feiern, als der Friede geschlossen. Und die Mission? Einige Stationen blieben vom Kriege unberührt, in

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »