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hat man auf das Brot übertragen. Meistens sind die Speisen ohne Salz und Schmalz. Wo etwa Salpeterlager in der Nähe sind, da holt man von der salzigen Erde und kocht das Wasser für die Speisen damit ab. Starkes Getränk (vyaloa) versteht man auch zu brauen. Das gewöhnlichste wird aus der Kafferhirse bereitet, und zwar in verschiedenen Sorten, von denen die stärkste, berauschendste auch die wohlschmeckendste ist. Die Farbe des Kafferbieres ist ein röthliches Grau; es wird nie klar und durchsichtig. Der Geschmack ist säuerlich, von angeneh mer Schärfe. Im Spätsommer (Februar, März) wird auch aus dem Safte der Rula-Frucht vyaloa bereitet, welches einen angenehmen weinoder limonadenartigen Geschmack hat.

Die Feuerstelle wird von einer in den Hof vor dem Hause resp. in den Fußboden des Hauses eingelassenen kreisrunden, flachen Vertiefung gebildet; als Untersaß für die Kochtöpfe dienen Feldsteine. Die originale Beise Feuer zu machen geschieht mittelst zweier Hölzer und zwar eines zugespizten Stabes von hartem und eines Stückes von weicherem leicht glimmenden Holze, in welches lezteres kleine Löcher gebohrt sind, so daß die Spite jenes Stabes hineinpaßt. Dieser wird aufrecht in eines der Löcher gestellt und dann damit recht schnell gequirlt, bis das Holzstück in Brand geräth. Sodann hält man trockenes Gras an das letztere und bringt es durch Blasen oder starkes Schwenken zum Aufflammen. Auf das brennende Gras legt man dürre Reiser, und so dauert es nicht mehr lange, bis ein lustiges Feuer slackert.

Mahlzeiten werden bei den Sotho drei gehalten, früh das Frühstück, etwa um 11 Uhr Vormittags die zweite und Abends die Hauptmahlzeit. Je besser man sich vollgegessen, desto fester der Schlaf, denkt der Sotho. Als Eßgeschirr dienen saubere Holzschüsseln; zugelangt wird mit den Fingern.

Zur allgemeinen Sitte ist, seitdem man den Tabak kennen gelernt, das Rauchen und Schnupfen geworden, letzteres bei beiden Geschlechtern, ersteres bisher nur bei den noch nicht alten Männern. Den Tabak baut und bereitet man sich selbst. Pfeifen werden aus Serpentinstein geschnitten oder von Händlern gekauft.

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Was die Beschäftigung der Sotho anlangt, so fällt die meiste Arbeit den Weibern zu. Außer der Pflege der Kinder ist ihre Aufgabe Holz und Wasser holen, Mahlen, Kochen; auch die Töpferei, die Aufführung der Hausmauern und Herstellung der Fußböden. Die Weiber tragen ihre Töpfe, Schüsseln, Körbe, Holzbündel und dergleichen auf dem

Kopfe, während die Männer ihre Pfähle, Grasbündel und dergleichen auf der Schulter tragen. Das irdene Geschirr formen die Weiber mit der Hand; darauf wird es, wenn es getrocknet ist, im Freien gebrannt und dann gepußt, und zwar mit rothem Ocker oder Graphit angestrichen und polirt. Die Form 'der Töpfe ist fast kugelig. Zu den Hausmauern wird eine Art röthlicher Erde benutzt, die man etwas anfeuchtet und sie dann auf einander knetet und stampft. — Mattennähen ist auch meist, doch nicht ausschließlich, Beschäftigung der Weiber. Den Männern kommt zu die Korbflechterei, die Seilerei, die Holz- und Metallarbeit, die in Fellen, sowie die Aufführung von Steinmauern und die Besorgung des Viehes. Die Körbe haben eine ähnliche kugelige Form wie die Töpfe. Zur Aufbewahrung des Getreides werden mitunter ungeheure, wohl 6 bis 7 Fuß hohe Körbe geflochten. Die Seilerei be steht im Verfertigen von Bindfaden, von Stricken zu Sprenkeln und Zäumen 2c., sowie von Netzsäcken. Man nimmt dazu Bast von Dornbäumen, den man faserig kaut und dann mit den Händen dreht. Aus wilder Baumwolle weiß man auch mit einer Art Spindel Garn zu spinFür die Metallarbeit bezieht man das Rohmaterial meist von dem nördlich wohnenden Stamme der Rola; jezt kauft man auch viel Eisen- und Messingdraht von Europäern. Zum Schmieden dient ein Blasbalg, der aus zwei Fellsäcken besteht; die Mündungen der beiden Letteren vereinigen sich in einer Thonröhre. Hinten sind die Säcke offen, mit Bügel und Handhaben versehen, ähnlich denen von Reisetaschen. Behufs Anfachung des Schmiedefeuers werden die beiden Säcke abwechselnd im Takt geöffnet und geschlossen. Als Ambos dient ein Stein. Schmiedefohlen bereitet man aus ausgeglühtem und mit Wasser gelöschtem Holze. Wie geschickt manche Schmiede sind, kann man an Martin Sevuschane zu Votschavelo1) sehen, welcher sogar feine Gewehrreparaturen besorgt, die er auch künstlich zu verzieren weiß. Er besißt, wenn ich mich recht erinnere, schon einen eisernen Ambos, dazu verschiedene Hämmer, Zangen und Feilen. Fellgerben betreiben die Sotho besonders gern. An einem großen Felle arbeitet gewöhnlich eine ganze Gesellschaft, und zwar im Takt unter Gesang. Beim Nähen von Karossen und Fellsäcken gebraucht man Sehnenfaser als Garn und Pfriemen als Nadel. Die Nähte.

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1) „Botschabelo“ zu schreiben ist nicht richtig. Das Sotho hat überhaupt kein b. Wo man b schreibt, da muß v (= w) stehen, indem der betr. Laut ganz derselbe ist wie das „w" der Mittel- und Süddeutschen, die ja doch auch nicht „Basser“ für „Wasser" schreiben.

werden sehr kunstfertig ausgeführt.1) — Zu den geschicktesten Maurern mit Feld- und Bruchsteinen gehört Maele auf Votschavelo; derselbe wird auch von Weißen engagirt, um ihnen Häuser zu bauen. Mit Ziegelsteinen zu mauern sind die Sotho jedoch noch sehr ungeschickt; dagegen verstehen sich auf das Ziegelformen schon sehr Viele. - Die Besorgung des Viehes angehend, so wird das Kleinvich von Knaben, das große von Jünglingen gehütet. Beim Melken muß das Kalb erst ansaugen, sonst gibt die Kuh keine Milch. Daher hört die Milch auch auf, sobald das Kalb etwa stirbt. - Das Vich wird auf bestimmte Signale eingeübt, besonders um bei Gefahr durch Feinde sogleich in rasender Eile nach Hause zu stürmen. Buttern ist nicht Sitte; aber saure Milch genießt man gern. — Ochsen dienen außer zum Schlachten auch zum Reiten und Lasttragen. Schweine und Hühner sind durch die Europäer erst theilweise eingebürgert. Hunde aber hält man der Jagd wegen sehr viele. —

Den Feldbau besorgen Männer und Weiber gemeinsam. Der Boden wird mit großen rundlichen eisernen Hacken, deren spißer Stiel in einen langen Holzstiel eingelassen ist, umgebrochen. Beim Säen hackt man mit einer kleinen Hacke in der Rechten den Boden auf, wirft mit der Linken das Samenkorn in die aufgehackte Vertiefung und schiebt dann Leştere mit der Hacke wieder zu. Häuptlinge bestellen ein Aufgebot von Ackerleuten, welche in Reih und Glied hacken und säen. Zum Lohne wird ihnen Vich geschlachtet. Die Säezeit fällt in den October, spätestens in den November, jedenfalls, sobald der Regen in genügender Weise sich eingestellt. Vor dem Häuptling darf Niemand säen; er macht den Anfang. Nach dem Säen ist die nächste Hauptarbeit im Felde das Jäten. Darauf folgt, wenn das Korn abgeblüht hat, etwa im Februar, das Bögelscheuchen, bis zur Ernte, die im Mai stattfindet. (Mais wird schon früher geerntet; in den Maisfeldern ist auch das Vögelscheuchen nicht nöthig.) Beim Ernten wird das Korn nicht geschnitten - dazu steht es zu weitläufig auseinander, sondern die Rispen werden abgepflückt. Die freisrunden, mit erhöhtem Rande versehenen Dreschtennen befinden sich im Felde. Gedroschen wird durch Ausschlagen mit Hölzern. Das Feien geschieht, indem man eine Korbschüssel voll Korn in die Höhe hält und den Inhalt im Winde allmälig auf die Tenne fallen läßt. Zum

1) Bei meiner Rückkehr von Africa brachte ich u. a. einen Schakalkaroß mit. Ein Schneidermeister in Berlin konnte sich nicht genug über die schönen Nähte an dem Karoß wundern und meinte, dergleichen müßte man eigentlich nach Wien zur Ausstellung schiden.

Aufbewahren des Getreides dienen außer den Kornkörben auch große Lange, ungebrannte Töpfe aus mit Asche und Kuhmist vermischtem Thon. Die Asche und der Kuhmist halten die Kornwürmer und Ameisen ab. Die Deckel der Korn-Körbe und Töpfe werden ebenfalls mit einem Gemenge von Asche und Kuhmist verschmiert. Auch mischt man Asche zwischen das Korn. In Gegenden, wo die Kornwürmer besonders arg plagen, wie in Mankopane's Land und bei den benachbarten Stämmen, bewahrt man das Korn in Gruben im Viehhofe auf. Der Duft vom Kuhmist zieht da hinein und hält die Insecten ab; aber das Korn bekommt einen Geschmack nach Kuhmist, der freilich die Leute vom Essen nicht abhält. Sie wählen aber von zwei Uebeln das Geringere.

Seit die Sotho mit den Weißen in Berührung gekommen sind, gehen jährlich ganze Schaaren junger Leute auf Arbeit, oft jahrelang. Sie er arbeiten sich allerhand nüßliche Dinge; besonders aber find fie darauf aus, sich Schießgewehr zu verschaffen. Der sittliche Einfluß von dieser Arbeitgängerei ist im Ganzen ein schlechter; nur Wenige bringen Lust zu Gottes Wort in ihre Heimath mit zurück.1)

Eine Lieblingsbeschäftigung der Sotho ist die Jagd. Als Jagdgeräth dienten früher nur Spieße und Wurfkeulen, jezt aber besonders das Schießgewehr. Spieße und Keulen (-lamo) versteht man mit außerordentlichem Geschick und mit großer Kraft zu schleudern. Hafen wirft man im schnellsten Laufe todt. Und Antilopen werden mitunter so durchbohrt, daß der Spieß durch sie hindurch und dann in die Erde fährt. Um Wild zu fangen, werden auch Schlingen gelegt und Fallgruben gegraben. Ich selbst fing mich einmal in einer Schlinge, in die ich unversehens trat. Und mein Freund Grüner fiel einmal zu Pferd in eine Fallgrube, wo er Mühe hatte, das Thier wieder heraus zu bekommen. Für Panther und Hyänen baut man Fallen aus zwei Reihen starker, in die Erde gepflanzter Pfähle, die einen engen, hinter sich schließenden Gang bilden. Zwischen den Pfählen werden oberhalb ein paar mit Steinen beschwerte Balken mittelst eines Holzes so aufgestellt, daß sie bei einem Stoße an das Lettere herabfallen. Hinter das Stellholz wird Fleisch als Lockspeise gelegt. Das Raubthier kann nun nicht zu dieser gelangen ohne an das

1) Wenn ich hierin das Gegentheil von dem aussage, was Dr. Wangemann Geschichte der Berl. Miff. I. p. 91 aussagt, so geschieht dies auf Grund von im Verlauf von 12 Jahren vielfältig gemachten Erfahrungen. Dr. Wangemann's Urtheil mag sich wohl auf einzelne gute Erfahrungen gründen, die allerdings gemacht worden find. Doch diese stoßen die Regel nicht um.

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Holz anzustoßen, und so wird es denn unter den Balken und Steinen begraben. Auf einer Reise fand ich einmal eine Hyäne auf solche Weise gefangen. - Von erlegten Löwen oder Panthern werden die Felle in feierlicher Brozession und schallendem Gefange, auf Stangen wie eine Fahne getragen, dem Häuptling gebracht, dem dergleichen gehört.

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Zum Kriege hat man außer den schon erwähnten Waffen noch den ledernen Schild, der bei den östlichen Sotho von kreisrunder Form ist. Als Kriegsschmuck dienen quaggalederne Beinschienen an den Unterschenkeln, Federn auf dem Haupte, bei den Peli auch ein Stück dünnes, baumwollenes, blaues Zeug, vor die Brust gehängt. Gesicht und Unterschenkel be= malt man sich gern mit weißer Erde. Ich fragte einmal einen Sotho, was das bedeute. Er antwortete: Wildheit. Bei Kriegszügen wird Alles umgebracht, was man, wie etwa junge Weiber und Kinder, nicht lieber gefangen wegführt. Die überfallenen Orte werden angezündet, Vieh und sonstige Beute mitgenommen.

Unter den Belustigungen der Sotho steht obenan der Tanz, zu welchem mondscheinhelle Abende besonders einladend sind. Man tanzt in Reihen, die Geschlechter stehen einander genüber; man hüpft, stampft mit den Füßen, flatscht mit den Händen und macht allerlei Körperbewegangen, und zwar alles im Tact nach begleitendem Gesange oder dem Schalle von Trommeln. Die edle Musikkunst steht bei den Sotho freilich noch auf einer sehr niederen Stufe. Instrumente haben sie nur wenige, und zwar sehr rohe. Eins derselben besteht aus einem flachen, mit einer Sehne bespannten hölzernen Bogen. An dem einen Ende der Sehne ist ein Federposenspan der Länge nach befestigt. Vermittelst Blasen auf den in den Mund genommenen Span werden einige schnarrende Töne erzeugt. Ein anderes Instrument ist ebenfalls ein mit einer Sehne bespannter Bogen, in dessen Mitte ein kleiner ausgehöhlter Kürbis als Steg und Resonanzboden so befestigt ist, daß die Sehne darauf ruht, die so in zwei Hälften getheilt wird, deren jede einen besonderen Ton angibt, wenn sie mit einem Stäbchen geschlagen wird. Zu diesem Instrument fingt man gern improvisirte Sologesänge. Außerdem gibt es Knochenund Rohr-Pfeifen, die auch zu einer Art Panflöte zusammengesetzt werden. Eine Melodie, die ich auf letterer Art Flöte spielen hörte, lautete etwa

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