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schaft getödtet durch sich selbst“, (Eph. 2, 13—16). Und solches alles ist nur Auslegung des Wortes Jesu selbst, das er sprach als etliche Griechen, die hinaufgekommen waren auf das Fest, ihn gerne sehen wollten: „die Zeit ist gekommen, daß des Menschen Sohn verkläret werde. Wahrlich, wahrlich ich sage euch, es sei denn daß das Waizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt es allein, wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte" (Joh. 12, 23. und 24). Die Erhöhung Jesu an das Kreuz ist auch nach der Seite hin eine Verklärung für ihn, daß er, inden er als das Lamm Gottes trug die Sünden der Welt, über Juden und Heiden ein hohenpriesterlicher König wird. Wie „kein Unterschied darin ist, daß sie allzumal Sünder sind und des Ruhms ermangeln, den sie an Gott haben sollten, so werden sie auch alle ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Christum Iesum geschehen ist, welchen Gott hat vorgestellet zu einem Gnadenstuhl, durch den Glau ben in seinem Blut" (Röm. 3, 23-25). Es hat wol Niemand dieser innern Zusammenhang zwischen Passion und Mission tiefer erschaut als St. Paulus. Es ist kein Zufall, daß gerade dieser Prediger der Geref tigkeit allein durch den Glauben, der nichts wissen wollte als Christm den Gekreuzigten, der Apostel der Heiden geworden ist. Die kenntniß, daß einzig im Kreuze Jesu das Heil des Sünders liege, in der Erfüllung irgend welcher geseßlicher Vorschriften, führte ihn mi Nothwendigkeit dazu auch den Heiden die Thore des Glaubens aufzu thun. Das Opfer, das auf Golgatha gebracht wurde, war auch zu groß dazu, als daß es nur einer Nation hätte gelten sollen. Da Gott feiner Sohn in den Tod gab, sollte der Gewinn aus diesem Opfer auch seiner Größe entsprechen. Daher sagt auch die Schrift: „also hat Gott die Welt d. h. wie die verlorne so auch die ganze Menschheit geliebt, das er seinen eingebornen Sohn gab." In dem lezten französischer Kriege forderten wir auch einen Gewinn, der dem vielen edlen Blat das vergossen worden war, einigermaaßen entspräche. Uud das auf gatha vergossene Blut ist das Blut des Sohnes Gottes! Es f schon in dem Werthe dieses Opfers, daß es die Versöhnung sein mus für die Sünden der Welt. So folgt die Mission mit Nothwendigkeit aus der Passion.

Ebenso ist die Passion Inhalt der Missionsverkündigung wie Kraft ihres Erfolgs. Auch in diesem Stücke müssen alle Missionare in den Fußtapfen des großen Apostels der Heiden gehen, daß sie sich nicht dafür halten etwas unter den Heiden zu wissen, ohne allein Jesum den

Gekreuzigten" (1. Cor. 2, 2). Wer die versöhnende und heiligende Macht des Kreuzes leugnet ist untüchtig zum Missionsdienst. Er ist auch unwillig dazu,1) denn es fehlt ihm die gute Botschaft, die allein zur Mission dringt und der Opfer, welche die Mission fordert, werth ist. Nicht mit allgemeinen religiösen Wahrheiten oder moralischen Vorschriften, noch weniger durch Cultureinflüsse und Civilisationsversuche3) wird die Heidenwelt erneuert, sondern allein durch die Kraft der Predigt vom Kreuz. Wo die Mission Erfolg gehabt hat, verdankt sie diesen Erfolg dem in Beweisung des Geistes und der Kraft gepredigten Wort vom Kreuz.

Allein so lehrreich und erbaulich es auch wäre diese Gedanken durch eine Reihe missionsgeschichtlicher Illustrationen nun weiter zu begründen und zu beleuchten, so möchte ich doch dies Mal die Aufmerksamkeit auf einen andern Zusammenhang zwischen Passion und Mission richten, wie unser Text ihn andeutet. Bei Gelegenheit der Ankündigung seines eignen Kreuzes kündigt hier der Herr auch seinen Jüngern Kreuz an, das fie in seiner Nachfolge und in seinem Dienst würden zu tragen haben. Wie sein Weg so sei auch ihr Weg in dieser Welt ein Passions weg. Es gibt mancherlei Erkennungszeichen der Jünger Jesu. Eins unter ihnen, das nicht immer gebührend beachtet wird, ist das Kreuz, d. h. in der Sprache des N. T. das Leiden um Jesu, um der Gerechtigkeit willen. denn nicht alles Leid ist Kreuz, obgleich alles Kreuz Leid ist. Es gibt allgemein menschl. Leiden, welche über Gläubige und Ungläubige ohne Unterschied ihrer Stellung zu Christo verhängt werden, die sind aber nicht das Kreuz, von welchem in unserm Texte der Herr redet. Kreuz gibt es nur in der Nachfolge Jesu. Diejenigen, welche nicht Nachfolger Jesu sind, bereiten dieses Kreuz, aber sie tragen es nicht. Von den Nachfolgern Jesu muß es aber Ieder tragen, wenngleich es auf die einzelnen auch verschieden vertheilt ist. Wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich" sagt der Heiland, damit nimmt er keinen aus. ,,Wehe euch, sagt er ein ander Mal, so euch Jedermann wohl redet" (Luc. 9, 26). Es ist etwas nicht richtig, es muß da irgend eine Verheimlichung, ein Zugeständniß an die Welt, eine unlautere Weisheit sein, wenn das Kreuz fehlt. Wir müssen es nicht besser wissen und nicht besser

1) Zöckler: das Kreuz Chrifti. S. 386 ff.

2) Wenn doch die Culturkämpfer einmal eine Mission unter den Heiden in Angriff nähmen! Wir lassen es auf diesen Wettkampf ankommen!

haben wollen, als der Herr gesagt hat. Ohne Kreuz keine Krone. Wir gelangen nur zur Herrlichkeit, so anders wir mit gelitten haben (Röm. 8, 17). Das ist ein großer Trost, wenn wir die Schmach Christi trogen müssen, aber es ist auch eine ernste Warnung vor Kreuzflüc tigkeit und Anbequemung an die Welt. Wir können nicht zugleic bei der Welt und bei Gott in Gunst stehen. Wer der Welt Freund sein will, ist Gottes Freund nicht (Jac. 4, 4). Die Welt hat nur da Ihre lieb; sind wir nicht von der Welt, so kann sie uns auch nicht li haben und wir sollen uns ihr auch nicht lieb machen wollen. Es li sich solches Suchen der Weltliebe auch nicht entschuldigen durch die Einrede dadurch die Welt zu gewinnen. Nicht Accomodation an die Welt über windet die Welt. Die sich accomodiren und mit der Welt Compromis machen werden vielmehr „ein dummes Salz, welches zu nichts mehr müş ist, als daß es zertreten wird" (Matth. 5, 13). Unser Glaube der Sieg, der die Welt überwunden hat, nicht unsre Diplomati nicht einmal unsre Apologetik. Der Glaube sucht seine Stüße nicht i der Welt. Es kann nicht Welt Welt überwinden. Zu seinen Zer gen nicht zu Diplomaten, welche Compromisse schließen, hat m Christus berufen. Im Zeugniß, im entschiedenen Zeugniß, welches Kreuz wie Paulus so kühn sich ausdrückt eine Thorheit" läßt, liegt unsre Kraft, unsre einzige, aber auch siegesgewisse Kraft, h wie zu Anfang der christl. Zeit. Und müssen wir leiden um dieses Zeugnisses willen, das sich nichts abdingen läßt, so leiden wir απήσε Leiden ist auch eine Macht und eine große Macht, wie wir nachher sehen werden. Nur mit leidensfreudigen Jüngern überwindet Christu die Welt. Soldaten, die das Feuer fürchten, gewinnen nic mals Schlachten.

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Wie mit den Jüngern, so ist es nun auch mit den Werken, di in der Nachfolge Jesu gethan werden: sie fordern Selbstverleugnung tragen Kreuz. Die Schmach Christi ruhet auf ihnen, obgleich fie der Welt nur Gutes erweisen. Es ist etwas Bedenkliches um ein christ. Werk, das der Welt genehm ist und dem die Schmach Christi fehlt. Die Mission gehört zu diesen Werken Gott sei Dank nicht. Sie leidet reichlich um ihres ausgeprägt christl. Charakters willen. Ja es gibt kein im Gehorsam gegen Christi Wort gethanes Werk, welches eine größere Verunglimpfung seitens der Welt zu tragen hätte. So oft ihrer gedacht wird in den Reden und Schriften der dem Evangelio abgünstigen Leute, wird sie mit Verdächtigung und Spott überhäuft. Die Schmach derer, die Christum schmähen, ist reichlich auf die Mission gefallen. Es gehört

fast ein Muth dazu sich offen zu ihr zu bekennen, Missionsstunden zu besuchen und dergl. Auch kirchlich gesinnte Leute sind von den ungünstigen Urtheilen, die über die Mission verbreitet sind, angesteckt und ziehen sich von ihr zurück. Viele Vornehme und Angesehene in der Welt halten sich für zu gut sich an solchem Werk zu betheiligen, der Name Missionsfreund ist an manchem Ort ein Stichelwort und Spottname geworden. Es mag ja sein, daß die Vertreter der Sache daran nicht ganz ohne Schuld sind, daß sie nicht immer das rechte nüchterne und gesunde Maß inne gehalten, und sich oft einer kleinlichen und sentimental erbaulichen Behandlung schuldig gemacht - allein der Hauptgrund der Schmach ist das nun und nimmermehr. Auch wo die Mission nüchtern, kritisch und unter den gebührenden großartigen Gesichtspunkten behandelt wird, wird das Urtheil der Welt im wesentlichen doch nicht günstig gestimmt. Die Ungunst bleibt, so lange die,,Thorheit" und das „,Aergerniß" des Kreuzes bleibt; denn die Mission ist und bleibt ein Bekenntniß zum Kreuz, dessen ewig sieghafte Kraft durch sie zum großen Verdruß der Welt immer neue Triumphe feiert.

So legitimirt sich die Mission schon durch das Kreuz, das sie in der Heimath trägt, als ein in der Nachfolge Jesu gethanes Werk. Und in der Heidenwelt geht sie erst recht einen Passionsweg. 3ch will nun zunächst geschichtlich beweisen, daß es in Wirklichkeit so ist und sodann darzuthun suchen, daß auch der Passionsweg den die Mission geht das geheimnißvolle Wort erfüllt: „wer sein Leben verlieret um meinetwillen, der wird es finden!"

I.

In einem Kriege fließt Blut und selbst wo es zum Siege geht, führt der Weg über Leichen. Die Mission gleicht darin einem Kriege, daß auch fie Opfer an Menschenleben fordert. Wer dieses Opfer nicht zu bringen willig ist, taugt so wenig in ihren Dienst wie ein Soldat in den Krieg, i der vor den feindlichen Kugeln davon läuft. Der ergraute Inspector der t_Basler Miss.-Gesellschaft sprach in Bezug auf diesen Punkt tapfre Worte in der leztjährigen Generalconferenz, Worte, die fast hart klingen, aber jedenfalls im Sinne unsres Textes sind und unsrer leidensscheuen Zeit einen heilsamen Spiegel vorhalten. Er sagte: „Von den 3 Brüdern, die wir am Anfange dieses Jahres (1875) für Asante nach Afrika geschickt haben, ist in Folge der ersten Recognoscirung einer bereits von einem schnellen Tode hinweggerafft worden. Bei dieser Nachricht sind die Leute

erschrocken. Und von denjenigen, welche besonders auf eine Asante-Mission drangen, haben bereits wieder einige angefangen bedenklich zu werden. Sobald ein Bruder stirbt ist alsobald ein Kreis von Freunden da, der die Flügel hängen läßt. Hier in dieser Conferenz hat vor etwa 24 Jahren ein Franzose, als die Frage in der Conferenz aufgeworfen wurde, ob ein Missionar auf dem Posten bleiben müsse auch auf die Gefahr hin, daß er sterbe, geantwortet: es sei in dieser Beziehung doch kein Unterschied zwischen einem Missionar und einem Soldaten. Wenn ein Soldat auf einen Posten gesendet werde, während der General oder der Hauptmanı wol wisse, daß da die Kugeln hauptsächlich fliegen, müsse der Soldat dennoch gehen und auf seinem Posten bleiben. Auf jene Conferenz hin hat damals unsre Gesellschaft den Beschluß gefaßt, daß unser Br. Zimmermann, obwol krank, auf seinem Posten bleiben solle, auf die Gefahr hin, daß er sterbe. Er hatte nämlich die Commitee gebeten nach Haus kom men zu dürfen wegen Dysfenterie; allein die Commitee wußte, das gebe der afrikanischen Mission den Todesstoß und sie hat beschlossen, er soll: bleiben auf die Gefahr hin, daß er sterbe. Ich mußte den Brief schreiber Sie können sich denken, daß das mir sehr schwer geworden ist einem B der zu schreiben, er solle bleiben auf die Gefahr hin, daß er sterben werk Sollte ich aber nicht schreiben? Was hätten Sie gethan? Schlechte M onsleute, die einem Missionssoldaten zurufen: „Fliche, die Kugeln fliegen! Komm nach Haus, da bist du sicher!" Schmach solchen Missionsleuter, die sich erlauben zu einem Missionar zu sagen: „bleib bei uns zu Haus!" Ich spreche so stark gegen diesen Punkt, weil das die allerschwächste Seite in unsrer gegenwärtigen Missionszeit ist.1) Da ist's vor 25 Jahren an ders gestanden. Br. Zimmermann blieb, obgleich er bereits Passage auf dem Schiffe genommen und schrieb nach Basel: „das ist fast hart einem Missionar sagen: „bleib und stirb“, aber ich bleibe". Doch, denken Sie, von der Stunde an wird der Missionar gefund . . . Ich bin für meinen Theil überzeugt, diese Entschlossenheit unsrer alten Missionsväter, die ho Leben dieses Bruders wol zu taxiren vermochten, aber auch wußten, wi es heißt: treu ausharren bis ans Ende - hat zu dem großen Segen unsrer afrikanischen Mission den Grund gelegt. Wer einmal det Mission leben will, muß das ganze Leben und alle Kräfte daran sezen Ich sage es kraft der Bestallung die ich von dem Herrn empfangen habe: wenn die Basler Miss.-Gesellschaft, die Väter

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1) Hier urtheilt der erfahrene Mann_doch wol etwas zu scharf.

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