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den er zn gehen hatte, also bezeichnet: wir tragen um alleged das Sterben des Herrn Jesu an unserm Leibe; wir werde immerdar in den Tod gegeben um Jesu willen." 2. Cor. 4 10 f.)!

Wie reich ist auch das heutige Miffionsleben an solchem täglin Kreuz! Es ist keine Kleinigkeit, wie es das Loos von hunderten von sionaren ist, ohne jeden Verkehr mit gleichgesinnten Freunden oder wez stens einigermaaßen gebildeten Menschen, oft genug unter den mannig sten Entbehrungen, in unwirthlicher Umgebung und bedroht von Gef der verschiedensten Art Jahr aus Jahr ein leben zu müssen! So B. der bloße Aufenthalt im Groß-Namaqualande oder in Grönland Labrador, oder in Feuerland eine tägliche Selbstverleugnung. Aud China, wo der Missionar fast beständig ein Gegenstand des Spottes = der Verachtung ist, giebt es täglich genug Kreuz auf sich zu nehmen. I wie viel selbstverleugnende Geduld fordert die Unreinlichkeit, die Zu lichkeit oder die Rohheit der Heiden, mit denen der Missionar fast 14 zu thun hat! Diese täglichen Uebungen der Selbstverleugnu geringfügig sie auch Fernerstehenden erscheinen mögen, bilden eigentlic Hauptkreuz, welches in der Mission zu tragen ist, wie denn auch wöhnlichen Christenleben nicht die einzelnen großen und schweren Kreuzest sondern die täglichen kleinen Selbstverleugnungen die hi Anforderungen stellen an unsre Ausdauer, Sanftmut, Glaubensfreud und Liebestreue. Weil dies aber ein Kapitel ist, welches vielleicht bei in einer Pastoraltheologie für Missionare als in einer Missionssm abgehandelt wird, so will ich lieber an einigen Beispielen anderer zeigen, wie vielerlei Passionswege es in der Mission gibt, ohne daß! rade der Tod, gar der Tod durch Mörderhand erfolgt.

Als Miss. Nommensen 1864 zu Silindung auf Sumatra w den Battas sich niederließ, da stand sein Leben lange Zeit täglich auf Spiele. Das eine Mal liefen die als Menschenfresser berüchtigten ihm nach und schrien: „Tuan wir hacken dir deine Beine ab", das and Mal suchten sie ihn zu vergiften, ein drittes Mal sollte ihn die einfaller: Hütte erschlagen!1)

Wir werden später der schweren Verfolgung gedenken, welche der B pedi-König Sekukuni in seinem Lande über die von den Berliner Missie naren gesammelten Christenhäuflein verhängte. In diesem Zusammenhang

1) Nacht und Morgen auf Sumatra. S. 85 ff.

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l ich nur an eine Scene aus diesem Trauerspiel erinnern, an die Flucht 8 Miss. Merensky. Die Häscher des wüthenden Königs umstanden großer Menge das Missionshaus, um die dort verborgenen Flüchtlinge d den Missionar gefangen zu nehmen und vielleicht zu tödten. Während e Heiden von Außen toben und schreiend das Haus durchsuchen, wird rau Merensky von ihrem ersten Töchterlein entbunden! Bald darauf uß der Missionar dem Drängen seiner Freunde, die ihm Weib und Kind 1 schüßen versprechen, nachgeben und die Flucht ergeifen, da es vornämch auf sein Leben abgesehen war. Endlich kommt Hilfe von einem beachbarten Bauer, das Wasser des angeschwollenen Grenzfluffes fällt und un kann auch Frau Merensky mit dem neugebornen Kindlein im Dunkel ́er Nacht aus dem Bereiche König Sekukunis geflüchtet werden. Das waren Lage und Stunden der Angst, in denen der Tod reichlich geschmeckt wurde!1)

Eine ähnliche schreckliche Flucht, die ihm aber wirklich den Tod brachte, atte der Missionar der Rheinischen M.-G. Kleinschmidt 1864 im Namaqualande durchzumachen. Seit 1845 hatte er in großer Treue auf Der Station Rehoboth gearbeitet und viel Frucht ernten dürfen. Da be ́chließen die Häupter der in der lezten Zeit durch die fortgehenden Kriegsinruhen etwas heruntergekommenen Gemeinde vor den sie bedrängenden Feinden in das Land der Herero, mit denen sie gegen ihre Landsleute im Bunde standen, auszuwandern. Der bereits kränkliche Missionar will seine Gemeinde nicht verlassen und begleitet den langen Zug. Aber die Feinde erhalten Kunde, überfallen die nicht zum Kampf Gerüsteten, zünden das dürre Gras an, verbrennen eine Anzahl Wagen, Frauen und Kinder und zwingen die Uebrigen in eiliger Flucht ihr Heil zu suchen. Mühsam schleppt sich der halbkranke Kleinschmidt vier Tage und vier Nächte durch die wilde Felsenwüste, in beständiger Besorgniß von den ihn hassenden Hottentotten eingeholt und sammt den Seinen niedergemeßelt zu werden. Todtmüde erreicht er endlich Otyimbingue und stirbt kurz darauf in den Armen seines Freundes H. Hahn -am gebrochenen Herzen!2)

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Einen andern Paffionsweg wieder andrer Art hatten die Basler Missionsgeschwister, Ramseier und Kühne (der erstere mit Weib und Kind) zu gehen, die im Jahre 1869 von der Station Anum auf der Goldküste in eine 41⁄2jährige Gefangenschaft nach Kumase, der Hauptstadt

1) Wangemann: Maleo und Sekukuni S. 187 ff.

2) von Rohden: Gesch. der Rhein. M.-G. 2. Aufl. S. 241 ff. Auch das selbstverleugnungsvolle Leben des Misss. Ribbentrop in Indien ließ sich hier als Exempel benutzen. Siche Krüger: „Dr. Friedr. Rippentrop. Aus dem Leben eines Missionars" (Bremen 1873).

des Asantereichs geschleppt wurden. Nach ihrer Befreiung durch die Eng länder haben die Brüder ein Tagebuch herausgegeben,1) welches ihre Leiden auf dem Marsche nach ihrem Gefängnisse wie inmitten eines Heidenvolkes, i dessen Füße beständig eilend waren Blut zu vergießen, schildert. Dieses ganze Buch ist eigentlich eine Leidensgeschichte und ich erzähle nur darum keine Einzelheiten aus ihr, weil ich wünsche, daß ihr sie selbst leset. Mit Gottes Hilfe sind ja die Gefangenen erlöst worden, aber was sie erlitten haben ist schwerer gewesen als der Märtyrertod, der dem Leben schnell ein Ende macht. Es ist bekannt, daß vor 10 Jahren die Missi onarı Stern und Rosenthal von dem launischen und grausamen König The odoros in Abessynien gleichfalls in einer mehrjährigen harten Gefangenschaft gehalten wurden, aus der auch erst der Sieg der Engländer ste befreite.

Doch wir müssen weitergehen. Es sind nicht blos die Missionare, welche einen Passionsweg zu gehen haben, den Heiden christen, die sie sammeln, wird das Kreuz auch reichlich zu Theil.

(Schluß folgt.)

Erprobte Freiwilligkeit.2)

Seitens des Australischen Comités der Wesleyanischen Miff.-Gesellschaft ift w einiger Zeit der Plan gefaßt worden, den bis dahin noch ziemlich unbekannten Archipel Neubritanien (östlich von Neu-Guinea, nordwestlich von den Salomo-Inseln) mit dem Evangelio Chrifti zu erfüllen.3) Auf Grund der seit Jahren bewährten Erfahrung, daß Prediger aus den bereits gläubig gewordenen Eingebornen zu solchem Miffionsdienste am geeignetsten find, beschloß Rev. Brown, Missionar auf den Freundschafts-Inseln, der das Unternehmen geplant hatte und leiten sollte, Freiwillige und zwar zunächst 14 von den Fidschi-, den Tonga- und Samoa-Insulanern aufzurufen, mit denen er die new Mission beginnen wollte. Obgleich die mit dem Unternehmen verbundenen Beschwerden und Gefahren überall eingehend dargelegt wurden, so meldeten sich doch viel mehr Theil nehmer als man vor der Hand haben wollte. Nun brachen aber, während Brown in Sydney aufhielt, wo man ihm auch die Mittel zum Ankauf eines kleinen Dan boots darreichte, auf den Fidschi-Inseln die Masern aus und da die Quarantäne-Ge ihm die Abholung der Tonganer und Samoaner vor der Hand nicht gestatteten, so år derte er den ursprünglichen Plan und fuhr, nachdem die Seuche als ziemlich erloschen betrachtet werden konnte, nach Fidschi. Auf seinen in Folge der Epidemie nöthig ge wordenen neuen Aufruf erklärten sich sämmtliche Zöglinge des Seminars bereit ihn zu

1) Vier Jahre in Asante. Tagebücher der Missionare Ramseyer und Kühne aus der Zeit ihrer Gefangenschaft. (Basel. 2. Aufl. 1876) fiche diese Ztschr. II. S. 160. ") Wesleyan Miss. Notices. Aug. und Nov. 1875. The Christian 4. Nov. 1875 *) Allg. Miff.-Zeitschr. 1875. S. 573.

begleiten. Diese Seminaristen oder Studenten, find aber nicht etwa Knaben, sandern gemeiniglich Männer, zum Theil bereits Familienväter. Aus ihnen erwählte sich Brown 6 verheirathete und 3 ledige Insulaner, mit denen er Tags darauf abzureisen gedachte. Da aber erhielt er ganz unerwartet eine Vorladung seitens des Colonial-Sekretärs mit sammt den 9 für die neue Mission erwählten Insulanern am andern Morgen vor der Regierung zu erscheinen. Bald wurde dem Missionar der Grund dieser Citation klar. Zwei der Regierung nahe stehende Herren hatten die Freiwilligen aufgesucht und fie abgefragt, ob man keinerlei Ueberredung und Zwang auf sie ausgeübt, die ihnen bevorstehenden Gefahren und Entbehrungen ihnen nicht etwa verheimlicht, wie viel Gehalt fie bezögen u. dergl. Es war klar, die Regierung wollte die Leute zurückhalten und hatte sie vorgeladen um womöglich ihren Entschluß wankend zu machen. Mr. Layard

wie es scheint der Administrator — erklärte am andern Morgen, er habe vernommen, die Männer gingen nicht eigentlich freiwillig und seien in Unkenntniß gelassen worden über die wirklichen Zustände Neu-Britaniens und da sie jetzt britische Unterthanen, also die Regierung für sie verantwortlich, so sei es seine Pflicht, ihnen die Sachlage klar vorzulegen und von ihrer Freiwilligkeit sich zu überzeugen. Nachdem Mr. Brown hierauf dem zeitweiligen Haupte der Regierung über das neue Unternehmen die nöthigen Informationen und die Versicherung gegeben, daß die Leute über alles vollständig unterrichtet worden seien, wendete sich Herr Layard durch einen Dolmetscher an diese selbst und stellte ihnen etwa Folgendes vor: „Ihr seid jetzt Britische Unterthanen, Niemand hat ein Recht, euch zu bewegen irgendwohin zu gehen, wohin ihr nicht selbst wollt; ihr habt volle Freiheit zu gehen oder zu bleiben; wenn aber Etliche von euch fortgehen und vielleicht getödtet und gefressen werden, so wird die hiesige Regierung von der heimathlichen Behörde darüber zur Verantwortung gezogen und gestraft werden. Ich wünsche daher über das Land, in das ihr gehen sollt, euch selbst die nöthigen Mittheilungen zu machen und dann eure Meinung aus eurem eignen Munde zu hören. Das Volk unter das ihr gehen sollt, besteht aus Menschenfressern und ist überaus grausam; die Inseln find ungesund, so daß fast Jeder, der sie besucht, von einem gefährlichen Fieber ergriffen wird; die Nahrung ist spärlich und wenn ihr auch Speise mit euch nehmt, so ist das doch nicht die Nahrung, die ihr gewohnt seid. Ihr werdet auf mehrere Monate ohne allen Schuß und Hilfe allein gelassen werden 2. Wenn ihr nun, nachdem ich euch das alles vorgestellt, noch zu gehen entschlossen seid, so will ich euch nicht hindern. Jezt antwortet, entweder einzeln oder Einer im Namen aller."

Darauf ergriff Einer von ihnen, Armenio, mit tiefer Bewegung das Wort und erklärte: „Wir sind nicht im mindesten überrascht über das, was wir eben gehört haben, es ist das für uns nichts Neues, wir haben es alles vielmehr längst erfahren aus dem Munde der Missionare, bevor sie uns zu diesem Werk aufgefordert. Wir haben diese Sache reiflich in unsern Herzen überlegt. Kein Mensch hat einen Zwang auf uns ausgeübt. Wir haben uns durchaus aus freiem Entschluß diesem Werke geweiht; wenn wir sterben, so sterben wir und wenn wir leben, so leben wir."

Der Herr Administrator war durch diese Antwort sichtlich überrascht, dennoch stellte er den Leuten die Gefahren, denen sie entgegen gingen, nochmals vor, schilderte ihnen die Bedrängnisse der eingebornen Arbeiter der Londoner M. G. auf Neu-Guinea und verlas einen Artikel des Sydney Morning Herald vom 8. Mai betreffend die Leiden und den Tod einiger Lehrer und ihrer Weiber.

Nachdem sich jezt wieder Mr. Brown ins Mittel gelegt und versichert hatte, daß alle die aufgezählten Gefahren den Männern nicht als bloße Möglichkeiten oder Wahrscheinlichkeiten, sondern als Gewißheiten vorgehalten worden seien und nur die Mitthei lungen über die Ungesundheit und den Nahrungsmangel auf Grund eingezogner, zu verlässiger Nachrichten einer Einschränkung bedürften, wurde den Neunen ein Schriststäd vorgelesen und zur Unterzeichnung vorgelegt, das also lautete: „Wir, die unterzeichneten Wesleyanischen Lehrer erklären feierlich und der Wahrheit gemäß, daß wir in vollen Umfange und mit aller Sorgfalt von den Unternehmern der Mission in Neu-Britania. Neu-Irland 2. unterrichtet worden sind, sowol über die Gefahren, welchen unser Lee seitens der cannibalischen Bewohner jener Inseln ausgesetzt ist, wie über die ungesund. Beschaffenheit des Klimas, welches Fieber und ähnliche Krankheiten erzeugt. Wir fir auch im vollen Umfange mit den Nachtheilen bekannt gemacht, die für uns aus dem Mangel der gewohnten Nahrung wie aus der Unkenntniß der Landessprache und de monatelang währenden Schutzlosigkeit entstehen und erklären, daß wir in voller Kennt niß aller dieser Umstände uns zu dieser Mission ganz aus eignem freien Willen entschieden haben, nicht bewogen durch den Befehl oder die Autorität irgend Jemandes, son dern allein durch den herzlichen Wunsch die Kenntniß des Evangelii Christi unter den heidnischen Bewohnern jener Inseln zu verbreiten.“

In der That ein examen rigorosum für die jungen Christen zumal unmittelber nach der ihr Vaterland so schwer betroffenen Heimsuchung durch die Masern! Und wi „vorzüglich“ haben diese Männer das Examen bestanden! In dieser Weise sein Leher nicht lieb haben wenn es den Dienst des Herrn gilt, das erwirbt wol noch ein beffend Recht auf den ersten Censurgrad als viel theologisches Wiffen. Angesichts solcher williger wird man es auch begreiflich finden, daß der Missionsdienst der eingebom Südsee-Insulaner ein so überaus erfolgreicher und gesegneter ist.

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Ehe Rev. Brown seinen Bericht über diesen Vorfall in die Heimath fandte, legu er ihn einem Mitgliede der Regierung zur Begutachtung vor. Auch erweist er sich durc das milde Urtheil, das er über die betheiligten Personen fällt, einen besondern Ansprad auf unsre christliche Hochachtung. „Ich glaube schreibt Brown fie erkannten e wirklich als ihre Pflicht die Eingebornen in Schuß zu nehmen, da sie fürchteten, dieselben möchten hinterlistigerweise überredet oder zu Opfern unsres Fanatismus gemacht worden sein. Keiner ist ein gläubiger Mann und sie haben nur geringe Sympathie für die Mis fion; aber ich glaube sie waren ebenso überrascht wie erfreut — ja ich habe nachher ge hört, daß Mr. Layard zu einem Herrn gesagt hat, es sei großartig gewesen diese Lehrer so haben reden zu hören. — So ist diese Angelegenheit zu einem Triumph für uns an geschlagen und hat uns eine bessere Stellung verschafft als wir sie vorher hatten.""

1) Mittlerweile ist Rev. Brown mit seinen Nationalhelfern in Neu-Irland_ange kommen und von den dortigen Eingebornen freundlich aufgenommen worden. Erst wenn er sämmtliche Evangelisten stationirt haben wird gedenkt er nach Sydney zurückkehren (Wesl. Miss. Notices 76. Febr.)

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