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wird von Seelen, die nur bei Christo Befriedigung finden, und daß and die falschen Universalreligionen absterben, wie sie in den Gegenden, wo sie schon lange bestehen, sichtlich verknöchert sind. Nur das Christenthum hat eine Reformation erlebt, nachdem es ebenfalls Jahrhunderte hindurc zu einem todten Formalismus erstarrt war, denn nur im Evangelium i Geist und Leben.

Orientirende Uebersicht.

Von Dr. R. Grundemann.

2. Die Eskimo.

a. In Grönland. 1)

Die vor anderthalb Jahrhunderten begonnene Mission in Grönlant hat daselbst das Werk der Christianisirung längst vollbracht. Unter der 9800 Bewohnern des eisigen Landes, deren etwa 14 Procent Mischlingt sind, findet sich kein ungetaufter mehr. Nur dann und wann komme von der unerforschten Ostküste her etliche Heiden, die nach christliche Unterrichte die Taufe empfangen. Dennoch kann man nicht sagen, da bei diesem Zustande die Mission überflüssig geworden sei. Das Völthe ist für eine selbstständige christliche Entwickelung bei Weitem noch nich: reif und würde sich selbst überlassen in sehr traurige Verhältnisse gerathen. Es hängt dies zusammen mit der Abhängigkeit, in welche die Grönländer durch den Verkehr mit den Europäern gekommen sind. Die alten Lebens formen, welche den eigenthümlichen Verhältnissen des Landes sich angepaß hatten, werden immer mehr durch europäische Kultur verdrängt, deren Bedürfnissen das Land mit seinen Produkten nicht gewachsen ist. Würde etwa aller europäischer Verkehr mit Grönland abgebrochen, so möcht wahrscheinlich die Gefahr eines schnellen Aussterbens eintreten. Wie in Irdischen, so können auch im Geistlichen die Grönländer nicht auf eignen Füßen stehen. Es kann darum hier nicht wie auf manchem andern Mi sionsfelde an die Zurückziehung der Mission gedacht werden.

Der kleinere Theil der Bevölkerung d. h. nur in Südgrönland,

1) Vergl. Allgem. Missions atlas, Amerika Nr. 7, sowie die II. Aufl. der Burt hardtschen Missionsbibliothek Heft I.

steht unter der Leitung der Brüdergemeinde, deren Pflegebefohlene infolge von Epidemien in den letzten Jahren auf 1549 zusammengeschmolzen sind. Darunter befinden sich 840 Kommunikanten und 165 Ausgeschlossene. Die lettere Zahl weist auf die Schäden und Mängel des christlichen Lebens hin, die an dem Verkehr mit Europäern, sowie an dem Naturell der Grönländer mancherlei Nahrung finden. Das christliche Gefühlsleben ist hier verhältnißmäßig weiter entwickelt, als der christliche Wandel. Doch geben die Gemeinden in ihrer kindlichen Fügsamkeit meistens Veranlassung zur Befriedigung. Eine besondere Schwierigkeit liegt in der weiten Zerstreuung der Bevölkerung, die zu der Erwerbung des Lebensunterhaltes unumgänglich nothwendig ist. Versammlungshalter, Nationalhelfer und Nationalhelferinnen müssen unter diesen Verhältnissen vielfach die Arbeit des Missionars ersetzen. So brauchbare Arbeiter sich unter ihnen finden mögen, so ist man doch noch nicht zur Ordination eines eingebornen Predigers geschritten.

Vor einigen Jahren ist dieser Schritt jedoch bereits geschehen unter den zur Dänischen Staatskirche gehörigen Grönländern. Ueber diesen Theil der Bevölkerung dringen nur seltener und weniger eingehende Berichte zu uns. Machte die Stellung der Mission als Staatsangelegenheit schon immer vielfache Schwierigkeiten, so noch mehr in neuerer Zeit, wo das Parlament mit in dieselbe eingreift. Es ist wohl kaum anders zu erwarten, als daß die Eingeborenen, welche unter Leitung von Geistlichen standen, die nur auf einige Jahre die Beschwerden eines Aufenthalts in Grönland auf sich nahmen, um Versorgungsberechtigung in der Heimath zu erlangen, meist nicht viel mehr als ein bloßes Namenchristenthum aufzuweisen haben. Indessen zeigt die dänische Mission doch auch manche treuen Männer, die in reichem Segen gearbeitet haben. Immerhin aber wurde auf dieser Seite schon lange das Bedürfniß gefühlt nach tüchtigen Geistlichen aus den Grönländern selbst. Ein solcher ist nun bereits als Pastor in Upernivik thätig, nachdem früher in den beiden Seminaren Jakobshavn und Godthaab eine Anzahl von Katecheten ausgebildet waren. Die weitere Verfolgung jenes Ziels ist um so nöthiger, als es in neuester : Zeit an Kandidaten fehlt, die sich zum Dienste in Grönland entschließen, so daß bis vor kurzem noch 2 Stationen unbesetzt bleiben mußten.

Die bekannten Stationen der Brüdergemeinde sind: Neu-Herrn= hut, Umanak, Lichtenfels, Lichtenau, 3gdlorpait und Friedrichsthal. Die dänischen Stationen, oder richtiger Missionsdistrikte find folgende: Upernivik, Omenak, Ritenbenk, Godhavn,

Jakobshavn, Egedesminde, Holsteinborg, Godthaab, Fredrikshaab und Juliane haab.

b. Labrador. 1)

Labrador zeigt in vielen Beziehungen ähnliche Verhältnisse wie Grön land. Der größte Theil der Bewohner ist schon lange, bekanntlich durc die Brüdergemeinde, christianisirt. Nur auf dem schwer zugänglicher nördlichen Küstenstriche wohnen noch heidnische Eskimo, um derentwiller vor einigen Jahren in unwirthlichster Gegend eine besondere Station, Rama, angelegt wurde. Doch ist auch von dort der Einfluß der Müsion auf jene heidnische Bevölkerung noch ein ziemlich beschränkter geblieben. Die christlichen Gemeinden entbehren hier wie in Grönland noch sehr der Selbstständigkeit. Sind auch manche treuen Nationalhelfer im Segen wirksam, so liegt doch ein Zurückziehen der Mission noch in unabsehbarer Ferne.

In früherer Zeit war die schwerer zugängliche Labradorküste weniger als Grönland von europäischem Verkehre berührt und dies gereichte den Eingeborenen derselben zum Vortheil. In neuester Zeit hat jedoch aus dort der Verkehr, besonders von Amerika aus, sehr bedeutend zugenommen und bei den daraus erwachsenden Verhältnissen ist Labrador gegen Grin land insofern im Nachtheil, als es einer geordneten Verwaltung, wie sie dort von Dänemark geübt wird, entbehrt. Außer dem sittlichen Schaden, den jener Verkehr mit sich bringt, ist die steigende Gewöhnung an europäishe Bedürfnisse eine große Gefahr für die soziale Lage der Eskimo, zumal da ihre Erwerbsquellen immer spärlicher fließen. Auch hier mag zu treffen, was über das christliche Leben der Grönländer erwähnt wird. Neben manchen rührenden Zügen von Frömmigkeit zeigen sich bei den Eskimo doch auch oft solche von kindischem Leichtsinn und Eigensinn, Im südlichen Theile der Küste ist die Zahl der Ansiedler bereits bedeutend. Unter ihnen findet die Mission einen neuen Arbeitszweig.

Die Zahl der christlichen Eskimo beträgt 1206. Davon sind 450 Kommunikanten und 88 Ausgeschlossene. Sie vertheilen sich auf die Stationen: Hoffenthal, Zoar, Nain, Okak, Hebron und Rama.

Nur im Vorübergehen erwähnen wir die Mission der anglikanischen Kirche unter den Ansiedlern des südlichsten Küstenstriches, der von Neufoundland aus regelmäßig durch den Bischof oder einen Missionar der Propagation Society besucht wird. Zuweilen kommt sie auch mit Eskimo in

1) Vergl. Miss.-Atlas, Amerika, Nr. 6.

Berührung, zumal, da manche dieser Ansiedler, die meist ein höchst kümmerliches Leben haben, mit eingeborenen Frauen verheirathet find.

c. Westindien. 1)

Unter den ehemaligen Negersklaven der westindischen Kolonien ist bereits seit fast anderthalb Jahrhunderten Mission getrieben worden. Seit mehr als einem halben Jahrhundert geschah es in sehr ausgedehntem Maße. Hatte die Ausbreitung des Christenthums dort auch viele Schwierigkeiten, so lange das Joch der Sklaverei auf den Schwarzen lastete, so sind doch mit der Emancipation diese Schwierigkeiten nun längst beseitigt. Nach den außerordentlichen Erfolgen, welche bald nach der letteren von den verschiedenen Missionsgesellschaften zu verzeichnen waren, möchte man wohl erwarten, daß hier bereits das Werk der Mission gethan sei. Wir können dies jedoch nicht einmal in dem Sinne, wie von den Eskimo behaupten, die bis auf verschwindende Reste der christlichen Kirche eingefügt sind. In Westindien giebt es noch mehrere Hunderttausend Menschen, die außer dem Schatten der Kirche leben und sterben". Es sind dies jedoch keine Heiden mit grobem Gößendienste, die der Mission kräftige Handhaben darbieten könnten. Nur von der Außenseite der christlichen Kultur berührt, (zum Theil auch als Kinder getauft, dann aber wieder abgefallen), sind sie innerlich der christlichen Wahrheit fremd. Vor solchen Massen steht denn die Heidenmission fast rathlos da; es bedürfte anderer Organisationen, um ihnen nahe zu kommen.

An dem größeren Theile der Schwarzen Westindiens hat die Mission freilich die äußere Christianisirung vollbracht. Die Missionsgemeinden haben 308,000 Seelen aufzuweisen, außer den 325,000 zur anglikanischen Kirche gehörigen.) Aber auch hier bleibt noch die weitere Aufgabe der Pflege und die Mission wird noch lange nicht ihre Hand zurückziehen können. Zwar sind die baptistischen Gemeinden auf Jamaika schon längere Zeit selbstständig gestaltet, aber neuerlichst hat sich die Baptistenmission doch veranlaßt gesehen, mit direkter Thätigkeit auch dort wieder einzugreifen.

Früher war Westindien eines der Felder, auf welchen der Blick der Missionsfreunde mit besonderer Freude ruhte. Jezt kann der, welcher sich nicht mit allgemeinen Redensarten abspeisen läßt, meist nur mit Betrübniß dorthin schauen. Die Zustände sind keineswegs erfreulich. Die einst blü

1) Bergl. Allgem. Missionsatlas, Amerika, Nr. 8 und 9.

2) Im Ganzen beträgt die Bewohner-Zahl der westindischen Kolonien 1,386,000.

henden Inseln mit ihrer reichen tropischen Natur sind jezt in ausgedehntem Maße Stätten des Jammers und der Verarmung geworden. Es mag charakteristisch sein, daß nach dem Eintritt ungünstiger Verhältnisse (Dürre, Erdbeben, Orkane) die Gottesdienste lange Zeit nur spärlich de sucht werden, weil es vielen Gemeindegliedern an Kleidung fehlt, um si öffentlich sehen zu lassen, ja viele sollen kaum ihre Blöße bedecken können. Hungersnoth tritt nicht selten ein. Es können keine gesunden Verhältnisse sein, wo ein Volk in einem so reich ausgestatteten Lande nicht die alltäg lichsten Bedürfnisse zu decken im Stande ist, sondern auf den Import z Theil sogar des täglichen Brodes angewiesen bleibt. Es fällt dagege= wenig in's Gewicht, wenn man daneben auf manche Schwarze und Mu latten hinweisen kann, die vermögende Leute sind, ja die wohl

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der Amerikaner jagt - eine Million werth sind. Gerade das Fehlen eines auskömmlich gestellten Mittelstandes ist der Nachtheil in den sozialen Verhältnissen.

Es ist hier nicht der Ort, ausführlicher von dem Grunde dieser Uebelstände, der übereilten Ausführung der Emancipation, zu reden. 34 weiß, daß ich bei Vielen mit dieser Auffassung der Sache Anstoß geber werde. So weit ich aber die Quellen einsehen konnte, war es mir nift möglich, die hergebrachten Ansichten aufrecht zu halten. Ich glaube, wäre an der Zeit, daß die Vertreter der Mission den großen Mißgriff sich eingeständen, der damals von dieser Seite gemacht wurde, indem man mit dem politischen Liberalismus Hand in Hand ging.1)

Jene sozialen Verhältnisse haben auf die Erfolge der Mission natin licher Weise den tiefsten Einfluß. Freilich giebt es in den Gemeinden vielfach einen guten Kern treuer ernster Christen, an denen sich die Kraft des Evangeliums auf's deutlichste bewährt. Gewöhnlich aber sind dies die älteren Leute, die noch andere Zeiten gekannt haben. Ueber die jün gere Generation, ihre religiöse Gleichgiltigkeit, ihre Sittenlosigkeit, ihre Trunksucht, Pußsucht, u. s. w. wird von den verschiedensten Seiten Klage geführt. Oft hat die Mission Mühe, um nur das bisher Gesammelte zusammenzuhalten. Nur bei Gelegenheiten von Revivals gelingt es bei dem leicht erregbaren Gefühlsleben der Neger gewöhnlich eine große Schaar dazuzubringen, oder abgefallene zurückzuführen. Manche Gemeinden aber gehen auch ihren stillen Gang, und obwohl vielfache Schwachheiten zu Tage treten, wirkt doch das Wort Gottes in Segen.

1) Vergl. das bald erscheinende III. Heft der Burkhardt'schen Missionsbibliothek in II. Auflage.

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