ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Nach diesen allgemeineren Andeutungen überblicken wir die verschiedenen Missionen in Westindien nach ihrem Stande in den letzten Jahren. Die Brüdergemeinde finden wir (1875) auf den drei dänischen Inseln: St. Thomas, St. Jean und Ste. Croix auf 8 Stationen thätig. Neben ihr ist nur noch die katholische Mission zugelassen; auch hat sie mancherlei Vergünstigungen seitens der Regierung. Im Ganzen stehen 4600 Seelen unter ihrer Pflege, unter denen 2480 Kommunikanten sind.

Von den englischen Kolonien sind folgende beseßt, denen wir sogleich die statistischen Daten beifügen:

[blocks in formation]

Eigenthümlich sind die Verhältnisse in der holländischen Kolonie Suriname, die wir der Kürze wegen mit unter dieser Rubrik erwähnen. Hier fand die Emancipation erst 1863 statt. Seitdem sind die Neger, die früher auf ihren Plantagen unter dem regelmäßigen Einflusse der Mission standen, in ein unruhiges Hin- und Herziehen gerathen, wodurch der letteren allerlei Schwierigkeiten erwachsen und die Reste des Heidenthums, die sich hier und da in einem Winkel erhalten hatten, wieder über das ganze Land verbreiten. Infolge davon ist die Zahl der Pflegebefohlenen in der letzten Zeit vermindert, beträgt aber immer noch 22471, von denen 7000 auf die Stadt Panamaribo kommen, die übrigen aber sich auf 12 weitere Stationen, resp. die in ihrem Bereiche gelegenen Plantagen vertheilen. In der letzteren sind die Verhältnisse durch den starken Zufluß von Negern, die harte Arbeit scheuend, dort einen leichteren Verdienst suchen, ungünstiger geworden. Die Zahl der Kommunikanten in der ganzen Kolonie beträgt erst 5413, zeigt aber gegen frühere Jahre einen Zuwachs. Erfreulich ist es, daß die Mission unter den Buschnegern, den Matuaris an der Saramakka (zu Maripastone) und den Auka-Negern an der oberen Suriname (zu Gansee oder Neu-Bambey nebst den Dörfern Koffykamp und Genjaba) gute Fortschritte macht.

1) Einschließlich der Schulen auf den Außenplätzen.

Die Letteren werden jetzt leichter von der dazu angelegten Station Berg en Dal bedient.

Die ausgedehnte Mission der Wesleyan. Methodisten in Westindien theilt sich in folgende Distrikte:

1. Der Antigua-Distrikt umfaßt die Insel gleiches Namens, sowie Dominica, Montserrat, Nevis, St. Kitts, St. Eustatius, St. Bar tholomeus, St. Martin Anguilla und Tortola. Zu 10 Hauptstationa gehören hier 9429 volle Mitglieder (Kommunikanten). Die Zahl de Christen überhaupt (Besucher des öffentlichen Gottesdienstes) wird au 32,350 angegeben.

2. Der St. Vincents-Distrikt mit 3 Stationen auf St. Vincent, 5 auf Barbados, 2 auf Trinidad und je einer auf Grenada und To bago. Kommunikanten 8421. Christen überhaupt 26,330.

3. Der Jamaica-Distrikt mit 22 Stationen auf dieser Insel, 16,557 Kommunikanten und 49,000 Christen überhaupt.

4. Der Bahama-Distrikt mit Hauptstationen auf New-Provi dence, Eleuthera, Harbour-Island, Abaco, Biminies und Turks-Island. Auch gehören dazu die beiden Stationen auf Haïti, östlicher Theil (Mr lattenrepublik), Puerto Plata und Samana. Kommunikanten 3911, Christen überhaupt 8010.

5. Der Haïti-Distrikt (westliche Hälfte, Negerrepublik) umfaßt 5 Stationen (Port au Prince, Jerémie, Cap Haytien, gros Morne, Cayes) mit 1900 Christen, unter denen 209 Kommunikanten. Die Ar beiten auf Haïti sind durch die Kriege der neuesten Zeit schwer geschädigt. Die Mission beginnt erst wieder die zerstreuten Gemeinden zu sammeln.

6. Der Britisch Guiana-Distrikt, mit 7 Stationen und 21,140 Christen, unter denen 4063 Kommunikanten.

Die Mission der englischen Baptisten hat 8 Stationen auf Trini dad, 3 auf Haïti, 14 auf den Bahama-Inseln und 2 auf 30maica. Die Zahl der Mitglieder betrug 1872 gegen 4000.

Die Londoner Gesellschaft arbeitet auf Jamaica auf 8, in Britisch-Guiana auf 5 Stationen. Zusammen betrug 1874 die Zahl der Kommunikanten 3800, die der Christen überhaupt 10,888.

Die United Presbyterians von Schottland haben auf Jamaica eine ausgedehnte Mission mit 26 Stationen und 59 Schulen. Kommunifanten 5710. Weniger bedeutend ist ihre Arbeit auf Trinidad, wo fie auf 3 Stationen 220 Mitglieder zählen.

In Verbindung mit der Wirksamkeit der anglikanischen Kirche der

Kolonien, die ihrer früheren staatlichen Bevorzugung in neuester Zeit ent kleidet ist, arbeitet die Society for the Propagation of the Gospel auf Jamaica, den Bahama-Inseln Antigua und Barbados. Auf letterer Insel befindet sich das Codrington-College, eine Anstalt zur Ausbildung von Geistlichen unter Leitung dieser Gesellschaft.

Die American Missionary Association hatte einige Stationen auf Jamaica, stand aber schon 1874 in Begriff dieselben aufzugeben, da sie ihre Thätigkeit wie bisher vorzugsweise, so nun ausschließlich auf die Neger der Vereinigten Staaten zu wenden beabsichtigt. Es waren damals mit jenen Stationen 521 Mitglieder verbunden.

Endlich arbeiten auch die United Methodist Free Churches aufJamaica an 7 Orten und hatten 1873 1962 Mitglieder.

Deuten wir noch kurz an, daß die amerikanisch - bischöfliche Kirche auf Haïti wirkte, worüber uns jedoch keine neueren Berichte vorliegen, so möchte hiermit der Stand der evangelischen Mission unter der Negerbevölkerung Westindiens vollständig aufgeführt sein.

Schließlich haben wir jedoch noch der Hindu und Chinesen zu gedenken, die in den letzten Jahrzehnten als Kulis in Westindien eingeführt wurden, und in einigen Kolonien (besonders Britisch Guiana und Trinidad) einen bedeutenden Bruchtheil der Bevölkerung ausmachen.

Nur die Methodisten haben in Danerara eine besondere Mission für dieselben, bei der jedoch erst 48 Bekehrte erwähnt werden. Andere Gesellschaften nehmen sich auch dieser Heiden gelegentlich an.

Eine japanesische Streitschrift wider das Christenthum.

1875 erschien eine englische Uebersetzung einer japanesischen Schrift, die für Freunde und Feinde der Mission in mehrfacher Hinsicht von nicht geringem Interesse sein dürfte, und von der englische, amerikanische und deutsche Zeitschriften schon Auszüge brachten (vergl. diese Zeitschr. 1876 S. 195 und Ev. Miss. Mag. S. 105 ff.). 3hr Titel lautet: „Bemmo oder Darlegung des Irrthums, von Yasui Chinhei mit Vorwort von Shimadzu Sabura, überseßt (in's Englische) von John Hardington Gubbins," Yokohama 1875. Der Verfasser ist ein Yeddo-Gelehrter, der Borredner ein Bruder des früheren Daimio von Satsuma und Vater des jezigen Ex-Daimio.

Ein beachtenswerthes Zeichen von dem sich bereits fühlbar machenden Einfluß Bdes es in Japan ist Christenthumdie merkung in der Vorrede, daß wenn man die Leute, welche die Religion Jesu im ganzen Lande ver breiten möchten, nicht widerlege, die Anhänger dieser Religion immer mehr an Stärke und Einfluß zunehmen werden, bis sie endlich die ganze Nation mit sich fortreißen und ihrer Lehre unterwerfen, und dann werde nichts dieselbe aufhalten können."

Der Inhalt des Buchs, besonders die darin gegen das Christenthum erhobene Beschuldigung der Staatsgefährlichkeit, aber auch viele Einwürfe gegen einzelne Stellen des A. u. N. Test., erinnert uns lebhaft an die gleichen Vorwürfe von Seiten Gelehrter und Ungelehrter, namentlich aber der römischen Machthaber, denen gegenüber die Christen der ersten Jahrhunderte sich zu verantworten hatten. Was der Verfasser gegen die Schöpfungslehre des A. Test., den Umgang Gottes mit den ersten Menschen, die Sündfluth, Sprachverwirrung, Beraubung der Egypter beim Auszug Israels u. s. w., dann gegen die Aufnahme des Judas unter die Jünger, den Versöhnungstod des Herrn, seine Auferstehung (die einfach geleugnet wird, die Jünger stahlen seinen Leichnam“) u. A. vorbringt, find die oft erhobenen und oft widerlegten Einwürfe. Er meint, die Leute vor der Sündfluth seien ja „ohne Unterricht, ihre Vernichtung also eine schreckliche Gewaltthätigkeit gewesen, durch die sich Jehova als durchaus nicht zum Regenten der Welt befähigt gezeigt habe" (!). Er fragt: „warum machte Gott den Pharao nicht dem Volk Israel geneigt, statt ihn zu bestrafen? warum bestraft er überhaupt irgend Jemand, während er doch von uns verlangt, daß wir unsern Nächsten vergeben sollen?" und dergl., und zeigt damit, wie schwer es oft auch gebildeten Heiden wird, die Heiligkeit Gottes in ihrem Verhältniß zur sittlichen Freiheit des Menschen zu begreifen.

"

Er versicht dann mit Eifer den Confucianismus gegen das Christen thum und erklärt letteres für noch schlechter als den Buddhismus,,,weil es nicht verlangt, daß wir um das zukünftige Wohl unsrer Eltern und Herren beten sollen (der Verf. blickt also nur auf den Protestantismus), sondern unsre Achtung vor denselben bloß auf das irdische Leben beschränkt, und weil es keine anderen Götter duldet, so daß, wenn das Christenthum überhand nehmen sollte, die Tempel des Dschimmu Tenno und die Schreine der kanonisirten Kaiser und Heroen vernachlässigt werden würden. Confucius und andere Weise haben es nicht so gemacht, sondern den Todten dieselbe Achtung wie den Lebendigen gezollt. Die Anhänger Jesu

kümmern sich um nichts als um ihre eigene zukünftige Seligkeit. Wenn diese Anschauung, die aus Selbstsucht hervorgegangen ist, sich bei uns einbürgern würde, so wären unsre guten Sitten der größten Gefahr des Verderbens ausgefeßt." -Dabei versteigt er sich zu dem Sat: „Gesezt Jesus wäre der Sohn Gottes und würde die bestrafen, welche ihre Eltern mehr lieben als ihn und ihren Herren mehr Achtung erweisen als ihm, so würde ich, selbst wenn ich dafür der leibhaftige Teufel werden müßte, deßwegen doch nicht ein Sota ablassen von meiner Elternliebe oder von meiner Unterthanentreue“ (S. 16).

Sehr bemerkenswerth und abermalige künftige blutige Verfolgungen des Christenthums in Japan gar sehr in den Bereich der Möglichkeit stellend sind die Stellen, in denen der Verf. für den Fall weiteren Umsichgreifens dieser neuen Religion an die Staatsgewalt appellirt: „In den lezten Jahren ist eine leidenschaftliche Neuerungssucht bei uns eingerissen, und wenn das allezeit unwissende und leicht verführte Volk (vergl. dazu Joh. 7, 49!) sich jezt dem freilich hohlen aber doch plausibel scheinenden Christenthum ergeben sollte, so wird diese Religion dermaßen überhand nehmen, daß nichts als die Hinrichtung ihrer Anhänger im Stande sein wird, ihren Fortschritt zu hemmen. Wenn wir auch gegenwärtig auf freundschaftlichem Fuß mit den auswärtigen Mächten stehen, so können doch auch andere Zeiten kommen; und wenn je ein schlauer Feind unter dem Aushängeschild des Christenthums sich bei uns einschleichen sollte, so würden alle japanischen Christen ihm zufallen und gegen ihre eigenen Landsleute das Schwert ergreifen."

Zuletzt faßt er das Resultat seiner Untersuchung dahin zusammen : ,,Wer das Christenthum in Japan begünstigt, der wünscht nichts Anderes, als daß Unruhen bei uns ausbrechen, die Leute umgebracht und die gebührende Achtung vor Eltern und Herrscher hintangesetzt werden möchte.“

In der japanesischen Zeitung Nisshin Shinjisshi ist bereits eine Widerlegung des „Bemmo" erschienen, worin das protestantische Christenthum als die beste Religion für Japan“ empfohlen, ja die Hoffnung ausgesprochen wird, daß der Verf. des Bemmo gleich einem Paulus aus einem bittern Feind noch einst ein eifriger Vertheidiger des Christenthums werden könnte. Christlieb.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »