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S. 84. Ch. M. Int. 76 . 69 ff. Alles zusammen genügender Stoff für eine interessante Missionsstunde. Vergl. auch diese Zeitschr. 76 S. 142 f. 374 ff., und den Artikel: der Slavenhandel Ostafrikas).

Am 11. Juli dieses 3. ist ein anderer Mann zu seiner Ruhe eingegangen, dem, obgleich er kein Missionar war, die Mission in der Heimath wie unter den Heiden viel verdankt der weit über die Grenzen seines holländischen Vaterlandes hinaus zunächst durch seine innere Missionsthätigkeit bekannte Domine Otto Gerhard Heldring. Neben dieser innern Missionsthätigkeit war Heldring aber auch ein hervorragender Arbeiter für die Heidenmission. Zuerst in Verbindung mit Goßner, der das geflügelte Wort zu ihm gesprochen: „Held dring durch und laß dich nichts hemmen“ H. war Pastor in Hemmen nach dessen Tode mit holländischen Freunden und Gesellschaften hat er eine ganze Schaar von jungen Männern, meist ohne die übliche lange Seminarbildung auf die holländischen Colonien und Inseln des indischen Archipelagus gesandt, die zum Theil als tüchtige Missionsarbeiter sich bewährt haben. So hat er auch unter den Missionsfreunden Hollands neue Gedanken und Weisen in der Behandlung der Heidenmission zur Geltung gebracht, auch den ersten Anstoß zur Einrichtung der herrlichen Volksmisfionsfeste gegeben, die seit länger als einem Jahrzehnt alljährlich von vielen Tausenden besucht werden. Wir gedenken über die Bedeutung Heldrings für die Mission baldigst in dieseu Bl. ausführliche Mittheilungen aus competenter Feder zu bringen.

Westafrika. Die Baseler M. G. hat zur Begründung Ihrer Asante - Mission bereits 2 wills Gott fichere Positionen inne, die Station Begoro in Akem und die Station Abetifi in der Asante Provinz Okwau. Auf der ersteren, obgleich sie erst seit Ende 75 besetzt ist, haben bereits 9 Personen getauft werden können und besinden fich 33 im Katechumenen-Unterrichte. In Abctifi scheints mehr Schwierigkeiten zu geben: Kriegsbedrohung von Kumase her, Strike der schwarzen Bauarbeiter und was das schwerste, die durch die Lähmung der Frau Ramseyer nöthig gewordene Rückkehr dieses Ehepaares nach Europa. Wunderbare Wege Gottes: gerade der Mann, den man vor allen als Bahnbrecher einer Asantemission nöthig zu haben glaubte, muß das Feld verlassen, als Arbeit und Kampf beginnt! Zwar lauten die letzten Nachrichten beunruhigend, da Gerüchte bezüglich eines Krieges zwischen dem Könige von Kumase und dem von ihm unabhängig gewordenen Häuptling alles in Schrecken hielt, doch ist die Gefahr fürs erste wieder beseitigt (Heidenbote, Nov.).

Jedenfalls find die Baseler weit im Vortheil und Vorsprung gegen die Wesleyaner, die auf eine angebliche Aufforderung des Königs von Asante sofort in Kumase selbst eine Mission beginnen wollten. Aber auch in der Mission ist die gerade Linie nicht immer die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten. Wie in den Bergländern sind Umwege oft die schnellsten Verbindungen, die am sichersten zum Ziele führen. Das haben jezt in Kumase die Wesleyaner erfahren. Sie sandten Miss. Picot, um das Feld zu recognosciren. Unter ungünstigen Auspicien (er fand die Menschenschlächterei vor wie nach und recommandirte bei dem Könige sich schlecht, indem er ein Weib von dem Opfertode, zu dem sie bestimmt war, freibat, weshalb er auch nicht in feierlicher Rathssißung_empfangen wurde), also unter ungünstigen Auspicien trug der der Sprache unkundige Mann durch einen jedenfalls sehr unzuverlässigen Dolmetscher1) seine allerdings etwas hochgespann

1) Durch die Dolmetscher ist schon viel Mißverständniß und Unheil in der Mission, angerichtet. Meist gehören diese Leute den niedersten Klassen an, haben von der Sprache

ten Forderungen vor, daß der König Gewissensfreiheit gewähren solle, daß die Kinder nicht gehindert werden sollten zur Schule zu gehen und daß die Missionare im ganzen Lande sich frei bewegen dürften. Erst eine Woche später auf mehrmaliges Drängen erhielt Picot, als er eben in Begriff stand abzureisen, eine Antwort und zwar eine deutlich ablehnende, die wir des Interesses wegen, das sie hat, ziemlich unverkürzt folgen lassen. ,,Ich bin erfreut über die Freundschaft, die du mir erzeigt hast und ich will dich unter derselben Bedingung aufnehmen, als mein Oheim Kwaku Duah die Mission aufnahm. Mr. Freeman handelte als Friedensstifter zwischen den Asante und den Engländern, so daß in Folge seiner Freundschaft und der weisen Verwaltung des Gouverneurs Maclean mein großer Oheim Frieden genoß und der Handel blühte. Wir wollen die Mission aufnehmen, wenn du wie Freemann den Frieden der Nation aufrecht erhalten und den Handel fördern willst. . Wir wollen aber keine Kinder zum Unterricht hergeben, die Asantekinder haben Besseres zu thun als den ganzen Tag faul dazusißen und hoi, hoi, hoi zu schreien. . . Es ist unsere Tradition, daß die Asante dazu da find sich als Unterthanen zu wissen, alle unter der Macht ihres Königs und sie können niemals die Gewissensfreiheit erlaubt bekommen. Die Bibel ist kein Buch für uns. Gott hat gleich von Anfang an den Weißen die Bibel, den Mohamedanern ein andres Buch, uns den Fetisch gegeben. Unsere Fetische sind die Propheten Gottes für uns. Verlangt Gott ein Menschenopfer oder ein Schaf, so sagt ers unsern Fetischen und diese sagen es uns und wir bringen fie. Sie sagen uns auch wo es Gold giebt, mit dem wir Handel treiben. Wir kennen Gott schon selbst und wir können nicht ohne Menschenopfer sein. Die Gebote Gottes halten wir alle. Das erste halten wir durch unsere Fetische. In Asante darf Niemand den Namen Gottes mißbrauchen. Den Sabbath haben wir immer gehalten. Stiehlt Jemand, so tödten wir ihn, wie die Engländer in Kumase einen Mann tödteten, weil er gestohlen. Wenn ein Mann seines Nächsten Weib nimmt, tödten wir ihn. Auch den tödten wir, der einen Mord begeht. Wir werden aber niemals eure Religion annehmen, denn sie würde unser Volk stolz machen. Eure Religion hat das Fantiland ruinirt, seine Macht geschwächt und hat den Hochgestellten dem Geringen gleichgesetzt. Der Gott des weißen Mannes und der Fantis ist verschieden von dem Gott der Asante und wir können nicht leben ohne unsere Fetische." Man sieht, der König hatte sich gut präparirt und diese schwarze Majestät versteht zu reden. Uebrigens muß man bedenken, daß ein von den Engländern besiegter König gerade nicht geneigt sein wird, einen englischen Missionar aufzunehmen. Wenn die Nede des Königs etwa noch nicht verständlich genug gewesen wäre, so ergänzte sie Adu Bofo, der von der Gefangennehmung der Basler Missionare her berüchtigte General: „Warum hören wir noch länger zu? der Missionar wird alles seinen Brüdern in England erzählen. Und in welcher der Missionar spricht, nur wenig inne und sind unfähig seine wirkliche Meinung wiederzugeben. So verstand z. B. ein solcher Dolmetscher in Südafrika, zu dem der Missionar Holländisch redete, zadelmaker wenn der Missionar zaligmaker sagte, und übersetzte, so oft der Missionar vom Seligmacher sprach „Sattelmacher“ bis nach langer Zeit der Irrthum endlich entdeckt wurde. Manchmal sind diese Dolmetscher aber auch bösartig oder bestochen. So berichtet Rohlfs (Ausland 76 S. 747), daß ein sol cher Mensch, der von seinem Chef die gemessensten Befehle erhalten, dem Reisenden bei einer fremden Regierung eine gewisse Sache zu erwirken, gerade das Gegentheil gesagt habe, was er habe sagen sollen. Er kam in diesem Falle freilich schlecht an, da Rohlfs arabisch verstand.

wenn dieser Weiße auch von der Königin Victoria selbst zu uns gesendet worden wäre, so würden wir ihm eine ganz bestimmte Antwort geben und rundheraus sagen, wir werden uns niemals auf die christl. Religion einlassen und wollen den Erfolg abwarten. Wo sind unsere Väter? Was ist aus ihnen geworden? Wie sie, so wollen auch wir leben, und wohin sie gegangen sind, dahin wollen auch wir gehen." (Wesl. Miss. Notices 76, Aug.). In Kumase selbst ist also augenblicklich für das Evangelium keine Aussicht. Um so wichtiger sind die Vorposten, welche die Baseler vor Kumase bezogen haben.

Bedenklich stehts auch augenblicklich zwischen den Engländern und dem König von Dahome, der sich geweigert hat einige seiner Unterthanen, die mehrere Europäer beleidigt und gemißhandelt, zu bestrafen. Um sich Genugthuung zu verschaffen haben die Engländer einige Kriegsschiffe nach Whydah geschickt und von dem König 500 Faß Palmöl verlangt. Er aber hat darauf ziemlich grob geantwortet, etwa in dem Sinne, die Eng länder möchten sie sich nur holen. In Folge der Blokade seiner Küste hat er nun gedroht seinerseits alle Europäer zu blokiren und auf den ersten Schuß aus den englischen Kanonen ihnen die Köpfe abzuschlagen. Man ist nun begierig ob die Engländer sich das gefallen lassen, oder einen Feldzug gegen Dahome ebenso energisch ins Werk setzen werden, wie jüngst gegen Asante.

Auch vom Niger berichtet Bischof Crowther, dessen Berichte aus Mangel an Raum nicht ausführlicher mittheilen zu können uns immer leid thut, daß allerlei Berwickelungen eingetreten sind. In Folge eines Angriffs auf englische Dampfer wurden die feindlichen Dörfer durch den wegen der Blokade Dahome's anwesenden Commodore Hewett sofort beschossen und theilweise zerstört ein Verfahren, das so nothwendig, politisch betrachtet es sein mag, für den Berkehr doch selten gute, für die Mission fast immer schlimme Folgen hat. Trotz dieses betrübenden Zwischenfalls hat der Bischof seine jährliche Bisttationsreise angetreten (Int. Nov. S. 699). In Bonny ist eine heftige Verfolgung gegen die Christen ausgebrochen, in Folge deren ein Sklave sogar das Leben verloren. Andere Gläubige find in Eisen gelegt. (Vergl. Beiblatt S. 94.) Wiederholte Besuche des Bischofs haben noch keine Wendung zum Bessern herbeizuführen vermocht. Doch wächst die Gemeinde unter dem Druck. In Braß geht das Werk frisch voran. Eine große Anzahl hat sich zur Taufe gemeldet, unter ihnen wieder ein Häuptling, ein früherer heftiger Verfolger der Christen, Namens Oruwari. „Diejenigen, welche wir verfolgten und arm zu machen suchten erklärte er find fett geworden, während wir, die wir zur Vertheidigung der Götter fie verfolgten, mager geworden sind. Der gefürchtete Mann ist jetzt ein Wunder für viele und die stehende Rede ist: wie, ist Häuptling Oruwari auch unter den Kirchgängern ?"

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In Akassa scheint eine Bewegung unter das Volk gekommen zu sein. Einige alte, dem Evangelio feindliche Häuptlinge find gestorben und der Glaube an die Götter in etwas erschüttert. In Osamare sind die Erstlinge getauft. Hier wie in Onitscha, Asaba 2. hat das Christenthum einen Kampf mit großer heidnischer Finsterniß zu kämpfen. Menschenopfer, Begrabung lebendiger Sklaven, Gifttränke für alte Frauen, die der Hererei angeklagt sind, gehen hier im Schwange. Besonders bezüglich der leßteren Grausamkeit meldet Bischof Crowther manche Siege des Christenthums. „Nichts kann die alten Frauen, seien es auch die Weiber oder Mütter der Könige, die von einem Priester der Hexerei angeklagt find, vom Tode retten. Sie müssen eine Art Gottesurtheil durchmachen, indem sie gezwungen werden ein Giftwasser zu trinken, das in 10 Fällen 9 mal

tödtet. Wie viele diesem Aberglauben zum Opfer gefallen find, weiß Gott allein. Über groß ist die Macht des Evangelii. Mit der Einführung des Christenthums an diesem Orte, haben die segensreichen Wirkungen desselben angefangen den armen betrogenen Bewohnern sich fühlbar zu machen. Rev. During hat wiederholt den Priestern Widerstand geleistet und sie des Mordes der armen alten Weiber angeklagt, die sie der Hexerei beschuldigt. In einem Falle mit Erfolg. Er brachte die arme Alte ins Missionsgehöft, wo sie in einer kleinen Hütte noch lebt. Nach einiger Zeit kamen ihre Freunde und Verwandten, die mit dem Priester eins gewesen waren, sie zu tödten und dankten ihm für seine gütige Intervention. Gegen die alte Mutter des Prinzen Olodi wurde eine Anklage auf Hererei erhoben. Er, seine Mutter und sein alter Vater (der König) besuchten regelmäßig am Sonntag den Gottesdienst. Gegen die Sitte des Landes vertheidigte der Prinz seine Mutter, daß sie nicht weiter belästigt werden durfte. Während ich in Osamare war wurde eine ähnliche Anklage gegen die Schwester Odogus, des Generals, vorgebracht; auch er beschützte seine Schwester und verhinderte, daß ihr ein Leids geschah.“ Ist das nicht auch schon dankenswerther Missionserfolg? Der Bischof theilt bei dieser Gelegenheit eine Predigt über Gen. 5, 6 mit, die er gegen die qu. grausame Sitte in Osamare gehalten. Zum Beweise, wie practisch er zu reden versteht, folgen einige Auszüge. Die Predigt constatirte das lange Alter der vorfündfluthlichen Menschheit zur Rettung der armen alten Weiber, die wegen ihres Alters als Heren angeklagt waren. Wenn Eva, die Mutter des Menschengeschlechts, nicht der Hererei angeklagt wurde als sie 6, 7, 8 oder 900 Jahre alt war, und während dieser Zeit Söhne und Töchter gebar, so ist es eine reine mörderische Barbarei, daß ihr eure Mütter der Hexerei anklagt und sie tödtet, dieweil sie erst 50 oder 60 Jahre alt sind. Meine eigene Mutter lebt noch und hat Enkel und Urenkel um sich und obgleich sie 80 Jahre alt ist, denkt kein Mensch daran, fie um ihres Alters willen der Hererei anzuklagen." Diese Nede machte einen tiefen Eindruck und des andern Tages kamen Olodi mit seiner Familie und dankte für sie. Bezüglich Onitschas klagt der Bischof bitter über die bösen Einflüsse, die von den dortigen englischen Kaufleuten ausgeübt werden, welche dem Volke vorreden die Monogamie sei wider die Schrift; Jakob, David und Salomo hätten viele Weiber gehabt und seien Männer Gottes gewesen. So haben selbst etliche Christen von den Schwarzen weibliche Sclaven auf den Factoreien gebracht u. der Prostitution überliefert! Ein Akt ernster Kirchenzucht war bei dem Besuch des Bischofs, dem etliche Christen die Sache brieflich angezeigt, die Folge, aber welche Macht haben die Missionare über die weißen Verführer ? In Asaba verlangte man eine zweite Bezahlung für das Missionsgrundstück, da man den Besit Fremder nur als einen gesetzlichen Naub betrachtet. Fortschritt gab es hier nicht. In denjenigen Theilen seines Sprengels, Lokoja, x., welche unter mohammedanischem Regiment und Machteinfluß stehen, findet der Bischof immer mehr Anknüpfungen und meist überall einen freundlichen Empfang (Ch. Miss. Int. 76. Aug. u. Sept.).

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In China hat sich der Fremdenhaß wieder an mehreren Orten gegen die Christen Luft gemacht. Erst kürzlich durfte die Ch. M. S. aus der Provinz Fukien von sehr erfreulichem Fortschritt melden, 17 neue Stationen waren in Angriff genommen und 180 Taufen hatten im Laufe des letzten Jahres stattgefunden und was das Erfreulichste: das ganze Werk lag in den Händen der chinesischen Christen selbst und wurde nur von einem, allerdings sehr rührigen und energischen engl. Missionar geleitet. Und zwar be stand der größte Theil dieser Evangelisten nicht aus bezahlten Katechisten, sondern aus

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- freiwilligen Laienpredigern. „Die eingebornen Christen in Fukien sind offenbar nicht - damit zufrieden den Heilsweg für sich selbst zu kennen und die Kirche breitet sich hier aus in der primitivsten und apostolischsten Weise.“ (Int. S. 303.) Nun gerade auf der i wichtigsten der neuen Station Kiong Ning Fuh ist eine wüthende Verfolgung losgebrochen ±(Int. 443). Die Kapelle ist zerstört und die Christen und ihre Lehrer hat man aufs - grausamste mißhandelt. Man hat sie zu einem heidnischen Tempel geschleppt, dort bei e den Haaren aufgehangen, entkleidet, gepeitscht und ihnen eine Art Schwedentrunk in den Mund gegossen und die Beamten haben ruhig zugesehen, auch der englische Consul hat - seinerseits den bei ihm nachgesuchten Schußz abgelehnt. Mittlerweile hat sich die Verfolgung fast über die ganze Provinz ausgebreitet und in dem Städtchen Nitu ist einer der jungen Christen getödtet worden. Als der Magistrat von Ning Taik zur Untersuchung herbeigerufen wurde und endlich nach 5 Tagen erschien, entschied derselbe der Todte sei nicht gemordet, sondern er habe sich durch Gift selbst das Leben genommen. Auch hier wie überall ist das Volk erst durch die „Literaten“, die chinesischen „Pharisäer und Schriftgelehrten“ aufgewiegelt (Act. 17, 5). Die Christen haben sich in diesen Bedrängnissen treu erwiesen (Int. 705). Auch um Amoy herum, wo es tausende von Christen giebt, hat sich eine bittere Feindschaft gegen das Evangelium kund gethan. Anfang 76 wurden 2 Londoner Missionare in der Nähe von Hankau in der Provinz Kiukiang fast todtgeschlagen. Man bewillkommnete sie in den Dörfern, wo sie die Christen besuchten, mit Flüchen und Steinen, und das Volk schrie: „zurück nach Hankau, dort predigt euren Jesus, hier brauchen wir weder euch, noch euren Jesus.“ Einem Missionar war es gelungen, in einer Stadt festen Fuß zu fassen und die Leute gewannen ihn lieb. Er kauft nun ein Stück Land um eine Kapelle darauf zu bauen und der Handel ist zu beiderseitiger Zufriedenheit mit allen Förmlichkeiten abgeschlossen. Aber schon nach wenigen Tagen kommt der Verkäufer zum Missionar, fällt vor ihm auf die Knie und fleht ihn an, ihm die Urkunde zurückzugeben, der Taotai sei entschlossen, sagte er, die Kapelle nicht bauen zu lassen und mache ihn dafür verantwortlich. Er sei verloren, wenn er das Papier nicht zurückerhalte. Der Missionar gab den dringenden Bitten nach. Aber was wäre denn dem Verkäufer geschehen? Dafür giebt es einen Anhaltspunkt. Als man in Wusang die Eisenbahn bauen wollte (die nun fertig ist), verkaufte auch ein Chinese ein Stück Land an die Gesellschaft. Dafür verurtheilt ihn sein Amt* mann zu 2000 Streichen. Ehe er 300 in Empfang genommen, war er so übel zugerichtet, daß die Nachrichter baten, eine Unterbrechung eintreten zu lassen. Es war aber schon zu spät, er starb binnen einer Stunde. Ein anderer erhielt nach und nach 2700 Streiche für das gleiche Vergehen, ein dritter, ein sehr armer Mann, der blos als Zeuge gedient hatte, wurde eingesperrt bis er 120 Mark bezahlte. Und das alles geschah erst, nachdem der Taotai auf dem Amthaus in aller Höflichkeit die Papiere über die Käufe hatte aushändigen und stempeln lassen. So unsicher ist noch die Stellung der Fremden in China" (Calw. M. Bl. 76, S. 43). Noch viel schlimmer ist es der kathol. Mission in Nghanhui gegangen, wo zu Ning Kuohfuh ein Priester und ein Kind, das er adoptirt hatte, aufs grausamste getödtet worden ist (New York Indep. v. 21. September.).

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In Brüssel fand vom 12. bis 14. September, auf Einladung des Königs von Belgien eine aus den bedeutendsten Afrikareisenden und den Präsides der geographischen Gesellschaften Europas bestehende Versammlung statt, um eine internationale Gesellschaft zur Erforschung und Civilisirung Afrikas ins Leben zu

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