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rufen. Es waren anwesend von den Afrikareisenden: Cameron, de Compiègne, Düveyrier, Grant, Lux, Nachtigal, Rohlfs und Schweinfurth, von den Präsidenten der Geographischen Gesellschaften: von Richthofen, von Hochstetter, de la Roncière le Nourq, Negri, Sir Rutherford Alcock und de Semenoff; sonst wohnten der Conferenz noch bei Sir Bartle Frere, Sir Henry Rawlinson, Baron von Hofmann 2. Petermann, von Lesseps, Baker u. A. waren leider am Erscheinen verhindert. Der König eröffnete die Conferenz in Person, wie er derselben auch präsidirte und bezeichnete in seiner Eröffnungsrede als Zweck derselben: „den Theil unserer Erde der Civilisation zu erschließen, wohin sie noch nicht drang, die Finsterniß zu zertheilen, von der dort ganze Völker umhüllt find ein Kreuzzug würdig diesem Jahrhundert des Fortschritts." Es gelte „Mittel und Wege zu berathen, wie das Banner der Civilisation erfolgreich in Centralafrika entfaltet werden und wie am besten das ganze Volk dem edlen Unternehmen gewonnen werden und ein Jeder seine Obole beisteuern könne.“ Demgemäß sollen die zu erwerbenden Operationsfelder bestimmt, die Anlegung von wissenschaftlichen und ZufluchtsStationen berathen und Comités für die einzelnen Länder Europas erwählt werden. Als Operationsbasis wird „das centrale Afrika, welches westlich von den großen Seen und östlich vom atlantischen Ocean, nördlich von der Linie, auf welcher Cameron Südafrika durchschnitt und südlich von Bagermi und Adamana gelegen ist," festgestellt. Ueber die Nützlichkeit sogenannter „Zufluchtsstationen“, des stations hospitalières, dazu bestimmt, Reisende aufzunehmen, zu schüßen und event. neu auszurüsten, ist man einig. „Gegenüber den bewaffneten Expeditionen, legte Sir Bartle Frere in schönen Worten auseinander, daß nicht die materielle Macht das Ansehen des Europäers, namentlich des Reisenden begründen, sondern die moralische Superiorität des Weißen an sich, als Basis der Civilisation dienen müssen.“ Sehr charakteristisch war, daß die deutschen Mitglieder der Conferenz, denen sich die Russen und Desterreicher anschlossen, für das gemeinsame Unternehmen mehr den rein wissenschaftlichen Standpunkt geltend machten, während die Engländer, Franzosen und Italiener (und der König Leopold selbst) vorwiegend practische Ziele ins Auge faßten. Nachdem bezüglich der Anlage der Zufluchtsstationen ein sachlich eingehender gemeinsamer Beschluß zu Stande gekommen, wurden die nationalen Comités gewählt (Sir Bartle Frere, Quatrefages und Nachtigal) und der König gebeten, die Präsidentschaft der internationalen Commission selbst anzunehmen. „Von christlicher Mission ist bei diesem Unternehmen nicht die Rede gewesen. Nicht etwa, als ob die Neger nicht dem Christenthum zugängig gemacht werden sollten, sondern nur um nicht die Schwierigkeit des internationalen Werks zu vermehren, denn es liegt auf der Hand, daß, wenn bei diesem internationalen Vorgehen katholische, griechische und protestantische Missionen zusammengekommen wären, dies von vornherein Veranlassung zum Streit gegeben hätte. Die Erfahrung hat genugsam gezeigt, daß wohl die Sendboten der Engländer und Deutschen Hand in Hand gehen können, wenn sie auch verschiedenen protestantischen Bekenntnissen angehören, aber wenn an einem Orte Protestanten und Katholiken oder Griechen zusammen wirken, hat dies in den meisten Fällen zu den unerquicklichsten Scenen Veranlassung gegeben“ (Siehe die Berichte von Rohlfs in Petermanns Geographischen Mittheilungen S. 388 ff. und im Daheim S. 56 f.).

Gegen diesen leßten Grund läßt sich allerdings nichts einwenden, dennoch hoffen wir, daß das erfreuliche Unternehmen sich der Mission, die ihm theils voraufgegangen ist, theils folgen wird, als seines besten Verbündeten auf allerlei Weise förderlich erweisen wird. Eine Civilifirung Afrikas ohne Evangelisirung wäre eine wurzellose Pflanze. In dieser Hoffnung bestärkt uns eine nur allerdings sehr überraschende Aeußerung von Rohlfs

(Pet. S. 388), daß die — bekanntlich verunglückte,Deutsche Afrikanische Gesellschaft in das südliche Central-Afrika habe Licht und Christenthum tragen wollen." Von diesem Zwecke der qu. Expedition war mit bis jetzt nichts bekannt, aber Rohlfs muß natürlich besser unterrichtet sein und was wollten wir lieber, als daß endlich die Entdeckungsexpeditionen einen Bund mit der Mission eingingen, die ihnen allerseits so gute Dienste leistet.

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Der Sklavenhandel Ostafrikas

Eine japanesische Streitschrift wider das Christenthum
Missions-Zeitung

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206.

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Mission und Simulation

Darwins Ehrenzeugniß für die Mission

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Verhandlungen der Bremer Miss.-Conferenz, Beilage zu S. 382.

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Eine alte Moralpredigt Buddhas und eine moderne buddhistische
Glaubenspredigt.

481. 483.

Die Eintheilung der Religionen in ihrer Bedeutung für den Erfolg der Mission

535.

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3 Geschichten zum Lesen und Nachdenken Warned: Briefe über die Versammlungen in Brighton Die apostolische und die moderne Mission

Zöckler: Das Kreuz Christi

Grau: Ursprünge und Ziele unserer Kulturentwicklung
Meinide: Die Inseln des stillen Oceans

Gundert: Missions-Bilder.

Wangemann: Geschichte der Berliner Mission III. 2.

Christlieb; Der Missionsberuf des evang. Deutschlands

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Ledderhofe: Die Mission unter den freien Buschnegern in Suriname 240.

Schwarzkopff: Paulus auf dem Areopagus .

Grundemann: Burkhardts Kleine Miss.-Bibliothek. 2. Aufl.

Plath: Die kulturhist. Bedeutung der Kolhsmission

Morgenroth für Afrika

Lelièvre: der Apostel der Kannibalen

Härting: Blätter für Mission

Flex: Pflanzerleben in Indien

Dr. Albert Ostertag

Buß: Die christl. Mission .

Razel: Die chinesische Auswanderung

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240. . 286.

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Miscellen.

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Auf den ersten Blick vielleicht ein überraschender Text für einen Missionsvortrag. Allerdings etwas Ueberraschendes enthält der Text, aber nicht in seiner Anwendung auf die Mission, die ist, wie wir sehen werden eine durchaus natürliche; es ist vielmehr die Beweisführung des Apostels selbst die uns überrascht. Paulus muß den Corinthern, gewissen sein Ansehen herabseßenden Gegnern gegenüber, seine apostolische Würde und Autorität beweisen. Diesen ihm förmlich aufgenöthigten Beweis, der sich fast durch den ganzen zweiten Brief hindurchzieht und besonders das 10. bis 12. Kapitel ausfüllt, schließt der Apostel mit unserm Textverse gleich als in einer Summa ab. Ich bin ja“, sagt er, „als Apostel auch unter euch legitimirt". Wodurch? Durch Zeichen, Thaten und Wunder, die durch mich unter euch geschehen sind? Ja auch durch diese, aber nicht zuerst und nicht hauptsächlich durch sie; ich bin als Apostel legiti= mirt zuerst durch alle Geduld." Ist das keine überraschende Beweisführung? Hätten wir nicht die Zeichen und Thaten und Wunder vor, angestellt? Hätten wir überhaupt unter die Legitimationszeichen eines Apostels die Geduld mit aufgenommen? „An der Kralle erkennt man den Löwen" sagt ein bekanntes Sprichwort. Bibellefern übersehen, und welch einen Blick innere Leben dieses Helden, der als Mann in Christo, als Arbeiter in seinem Reich, als Streiter in seinen Kämpfen kaum seines Gleichen hat! Die Geduld ist ihm das erste Legitimationszeichen seiner apostolischen

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Ein kleiner Zug von vielen läßt er uns thun in das

Würde! Zeigt uns nicht dieser Eine Zug, welch ein gereifter Christ, welch ein seinem himmlischen Vater ähnliches Kind, welch ein in der Nachfolge seines Heilandes wandelnder Jünger, welch ein zum Apostelamt geeigne= tes Werkzeug dieser Paulus war?

Was ist das bewunderungswürdigste an Gott? Ist es nicht seine Geduld, nicht bloß die Geduld, die er mit seinen Verächtern sondern auch die, welche er mit seinen Kindern hat? Daher sagt die Schrift nicht nur: ,,barmherzig und gnädig ist der HErr, geduldig und von großer Güte“, sondern geradezu: „Die Geduld Gottes achtet für eure Seligfeit." Ich weiß nicht ob schon mancher unter euch einmal den thörichten Gedanken gehabt hat: wenn ich einmal ein halb Jahr der liebe Gott wäre?“ Nun, wenn wir, Du oder ich einmal Gottes Heiligkeit hätten, daß uns die Sünde ein Greuel wäre wie ihm, und seine Allwissenheit, daß alle Verborgenheit der Bosheit und Undankbarkeit und Selbstsucht des menschlichen Herzens vor uns offenbar wären, und seine Allmacht, daß wir durch ein Wort unsres Mundes Gericht könnten üben: ob die Welt wohl die Zeit überdauern würde, während welcher uns Gott sizen ließe auf seinem Stuhl? Es ist alles groß, unendlich groß an Gott, aber am größesten will mir doch immer die Geduld vorkommen, die seine Liebe übt, daß er so lange warten kann bis er richtet und sein Herrlichkeitsreich aufrichtet, daß er nicht müde wird, uns zu tragen mit unausdenklicher Langmuth und daß seine Gaben und seine Berufungen ihn nicht gereuen! Ja, die Geduld Gottes achtet für eure Seligkeit. Dies Sprüchlein hat St. Paulus wohl begriffen und zugleich das andere geübt: Darum seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“

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Und wie ist er durch seine Geduld in der Nachfolge Jesu gewandelt. Ich will nicht darauf das Hauptgewicht legen, daß der Heiland gegen seine Feinde und Versucher so geduldig war, daß er für den unfruchtbaren Weinstock Fürbitte einlegte, um ihn noch einmal zu umgraben und zu bedüngen mit welcher Geduld mußte Jesus selbst seine Jünger tragen! Drei Jahre lang hatte er sie seines vertrauten Umganges gewürdigt und wie das kein Andrer konnte die Geheimnisse des Himmelreiches ihnen fund gethan und als er ihnen das Wort vom Kreuz verkündete, da bernahmen sie der keins und die Rede war ihnen verborgen und wußten nicht, was das gesagt war." Konnte er da die Geduld nicht verlieren? Ein Wort hat uns die evangelische Geschichte aufbewahrt, welches uns ahnen läßt, wie schwer es dem Eingebornen vom Vater hat müssen werden, daß er so lange im Fleisch mußte bleiben und die Reife seiner Jünger so

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