ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

handlungen

der

zu Bremen gehaltenen

vierten

Algemeinen Miffions-Conferenz

in

der Himmelfahrtswoche 1876.

(Im Auftrage derselben herausgegeben.)

Gütersloh.

Druck von C. Bertelsmann.

1 8 7 6.

Ich wende mich zum Schluß und lese als solchen v. 28: „Sie hatten aber ihr Wesen allda nicht eine kleine Zeit bei den Jüngern.“ Wie Paulus und Barnabas nun in Antiochien eine geraume Zeit blieben, so soll es jetzt auch mir bescheert sein in deiner Mitte, heimische Missionsgemeinde. Wir lernen also aus dem gelesenen Worte, daß die Besuche der Missionare in der Heimath apostolisch legitimirt sind und wir damit nichts Neues thun.

[ocr errors]

Möge das ist mein ernster Wunsch und mein brünstiges Gebetdieser mein Aufenthalt im Vaterlande gesegnet sein, gesegnet für mich, gesegnet für unser Missionswerk im Ganzen und was ich am meisten ersehne gesegnet für manche unsterbliche Seele.

[ocr errors]

Martyrium in Bonny.

Bischof S. Crowther und seine von lauter schwarzen Geistlichen bediente Niger mission ist unsern Lesern wol bekannt (Allg. M.-3. 1875 S. 30 ff.). Eine der Hauptstationen dieses Missionsgebietes, auf der 2 Geistliche, von denen einer des Bischofs Sohn ist, thätig sind, ist Bonny, an einer der Mündungen des Niger, nicht weit von der Küste landeinwärts gelegen. Bis noch vor nicht allzulanger Zeit ging hier noch Menschenfresserei im Schwange. Der verstorbene König Pepple, der einst England besuchte und dort getauft wurde, war eben ohne Einfluß auf sein Volk wie es jeyt leider sein Sohn, König Georg, ist. Die heidnischen Häuptlinge üben alle Gewalt aus. Diesen gereichte es nun zum großen Aergerniß, daß eine Anzahl Schwarzer, unter ihnen auch manche Sklaven, an den Herrn Jesum gläubig wurden, den Sonntag heiligten und den Gözen nicht mehr opferten. Schon Ende 1873 waren sie daher mit Gewaltmaßregeln gegen die Christen vorgegangen, doch hatten sie noch keinen des Lebens beraubt. Bischof Crowther versuchte die Leute umzustimmen, erreichte aber seinen Zweck nicht. Als die Zahl der Christen sich vermehrte, brach im November 1875 der heidnische Fanatismus von neuem los. Man verlangte von den Christen, daß sie sich an den Todtenopfern betheiligen sollten, die man dem Vater eines Häuptlings darbrachte und als sie sich deß auf's bes stimmteste weigerten, wurden 10 in Eisen gelegt. Schlimmer noch erging es einem erst kürzlich getauften Sklaven Josua, der den Manen seines längst verstorbenen Baters Todtenopfer bringen sollte. Schon früher war er arg geschlagen worden, weil er den Sonntag heiligte und als er jeßt erklärte, heidnische Opfer zu bringen verbiete ihm sein christlicher Glaube, da wurde er von 4 Mann hoch in die Luft geschleudert und so auf die Erde fallen gelassen. Auf die neue Aufforderung zu thun, was man von ihm verlange, gab er zur Antwort: „Wenn mein Herr das Schwerste von mir fordert, so will ich mein Bestes versuchen es zu thun. Wenn er verlangte, ich sollte die Welt auf meinem Kopfe tragen, so wollte ich versuchen, ob ich es thun könnte. Wenn er aber verlangt, daß ich an Götzenopfern Theil nehmen soll, so werde ich das nimmermehe thun." Darauf band ihm sein Herr Hände und Füße und schleppte ihn in ein Kanoe, um ihn zu ertränken. Als er Josua zu dem Herrn Jesus beten hörte, gerieth er in neue Wuth und sprach zu einem der anwesenden Häuptlinge: „Dieser Mensch, den ich zu tödten im Begriff bin, fährt fort gerade das zu thun, weshalb wir ihn bestrafen“, und dann zu Josua gewandt: Du betest? Warte ich will dich lehren, was beten ist." Darauf gab er Befehl, daß das arme Opfer ins Wasser geschleudert werde. Als der Körper nicht untersank wurde er nochmals in das Kanoe gehoben und von neuem gefragt, ob er widerrufen wollte. Nun und nimmermehr“ lautete die Antwort. Da wurde der muthige Zeuge abermals ins Wasser geworfen und so lange mit Rudern auf sein Haupt geschlagen und mit Schifferstangen in seinen Leib gestoßen bis der Körper endlich untersant. So endete der erste Märtyrer von Bonny. Bischof Crowther hat darauf abermals mit den Häuptlingen eine Unterredung gehabt, ohne daß es ihm jedoch bis jetzt gelungen wäre, ihre Feindschaft zu brechen.

-

Verhandlungen

der

zu Bremen gehaltenen

vierten

allgemeinen Missions-Conferenz

in

der Himmelfahrtswoche 1876.

(Im Auftrage derselben herausgegeben.)

Gütersloh.

Druck von C. Bertelsmann.

1 8 7 6.

Erster Tag. Dienstag, den 23. Mai 1876.

Wieder nach einer vierjährigen Pause traten am heutigen Tage, abermals in dem freundlichst zur Verfügung gestellten Vietor'schen Gartensaale, die nachgenannten Vertreter continentaler MissionsGesellschaften zum vierten Male zu einer allgemeinen MissionsConferenz zusammen:

Für Basel: die Pfarrer Schott und Braun.

Für Barmen: Dr. Fabri und Dr. Schreiber.

Für Berlin (füdafrik. M.-G.): Dr. Wangemann und Inspektor Petri.

Für Berlin (Goßnersche M.-G.): Lic. Plath und Stadtgerichtsrath Mila.

Für die Brüdergemeinde: Director Kühn und Bruder Ludwig.

Für Bremen: Inspektor Zahn und Pastor pr. Vietor. Für die Rotterdamer M.-G.: Profeffor Hofstede de Groot aus Groningen.

Für die Utrechter M.-G.: Director van Looijen.

Leipzig und Hermannsburg waren leider durch äußere Gründe verhindert dies Mal Vertreter zu entsenden. Domine Heldring war durch Krankheit abgehalten.*) Die nordischen Freunde beklagten, daß allerlei Geschäftslast dies Mal ihr Erscheinen nicht zulasse, die Pariser hatten die Einladung gar nicht beantwortet.

Außer den genannten Vertretern deutscher und holländischer Missionsgesellschaften wohnten auf besondere Einladung der Conferenz bei Dr. Gundert aus Calm und Pastor Dr. Warned aus Rothenschirmbach. Professor Dr. Christlieb aus Bonn, Pastor Dr. Grundemann aus Mörz, Pastor Jellinghaus aus Rädniß und Pastor Jensen aus Brecklum in Schleswig, die gleichfalls eingeladen waren, hatten um verschiedener äußerer Hindernisse willen leider nicht erscheinen können.

*) Ift mittlerweile verstorben.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »