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Todes verschärft? (Er stirbt verlassen von allen Freunden, auf fremder Erde und nicht in der Heimat, unbeweint, d. h. ohne ehrenvolles und baldiges Begräbnis, von der Mörderhand böser Buben, ungerächt durch die strafende Obrigkeit.) Worauf bezieht sich „wo" in der lezten Zeile? (Auf hier oder Boden.)

Str. 6. Wie müssen die Kraniche dem Sterbenden sein, da er das Rauschen ihres Gefieders hört? Warum klingen die Stimmen der befreundeten Schar jezt wie furchtbares Krähen? (Sie sind nahe, darum klingt ihr trompetenartiges Geschrei betäubend. Sie scheinen wie empört über die ruchlose Tat. Der Sterbende hört in ihnen die einzigen Zeugen und ahnt in ihnen die Rächer des Mordes.) Mit welchen Ausdrücken wird das Sterben bezeichnet?

Str. 7. Warum hatten die Mörder den Sänger erschlagen? (Um ihn bis auf die Haut auszuplündern. Der Leichnam ist nackt.) Wie heißt es ähnlich in dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter? Wozu gehört der Partizipialsaß „obgleich entstellt von Wunden" und wozu nicht? (Zu Züge und nicht zu Leichnam.) Wer ist der Gastfreund? Was hatte er für den Sänger und was für sich gehofft? (Für den Sänger den Siegerkranz, für sich einen Anteil an dem Ruhme seines Gastes.) Wofür steht Schläfe? (Für Haupt, der Teil für das Ganze Synekdoche oder Mitbezeichnung.) Worauf ist der Partizipialsaz „bestrahlt von seines Ruhmes Glanz" nicht und worauf ist er zu beziehen? (Nicht auf des Sängers Schläfe, sondern auf den klagenden Gastfreund.)

Str. 8. Warum Poseidons Fest? Wer ist mit ganz Griechenland gemeint? Warum teilt jeder einzelne Festgenosse den Schmerz? Welche Pflicht hatte der Prytane? Was sind die Manen? Was sollten fie als Totenopfer erhalten? Was fordert die Volkswut von dem Richter? (Er nicht das Volk selbst nicht das Volk selbst — soll den Mord rächen und die Manen des Ermordeten durch das Blut der Mörder sühnen, versöhnen, damit sie in der Unterwelt zur Ruhe kommen.)

Str. 9. Wem gleicht die Menge der sich drängenden Völker? (Der Meeresflut.) Worauf bezieht sich der Partizipialsaz „gelockert von der Spiele Pracht"? (Auf Völker und Gedränge.) Wie zeigen sich die Räuber feige? (Sie überfallen ihr Opfer aus dem Hinterhalte.) Warum hätte ein verborgener Feind den Jbykus aus Neid erschlagen können? (Um einen gefährlichen Nebenbuhler bei den Wettkämpfen zu beseitigen.) Welche Eigenschaft legte man dem Sonnengott Helios bei? (Die Alwissenheit.)

Str. 10. Wie sucht die Rache den Mörder? (Durch die Diener der Obrigkeit.) Wie genießt er die Frucht seines Frevels? Wie trozt er den Göttern auf der Schwelle des Tempels? Wie führt uns der Dichter geschickt und ungezwungen ins Theater, den Ort der Katastrophe?

Str. 11. Wie waren die griechischen Theater eingerichtet? (Siehe Vorbereitung!) Was ruhte auf Säulen oder Stüßen? (Nicht die Bühne oder Szene, sondern die Zuschauersize oder Emporbühne.) Worauf

warteten die Völker? Woher das dumpfe Brausen? Wie wuchs der Bau in weiter stets geschweiftem Bogen? Warum bis in des Himmels Blau? Wie unterscheidet sich das dumpfe Brausen von dem Gewimmel? (Ersteres ist ein Gewirr undeutlicher Laute, lezteres ein Gewirr durcheinander drängender Menschen.)

Str. 12. Warum war es ein gastliches Zusammenkommen? Warum heißt Athen Theseus' Stadt? (Weil Theseus die zerstreuten Einwohner um die Burg Kekropia sammelte.) Wodurch ist der Hafen Aulis in Böotien bekannt? (Von hier segelte die Griechenflotte gegen Troja.) Welcher berühmte Ort lag in der Landschaft Phokis in Hellas? (Delphi mit seinem berühmten Orakel.) Welches ist das Spartanerland? (Lakonien im Peloponnes.) Womit hatten griechische Ansiedler die Küste Kleinasiens umzogen und bedeckt? (Mit einem Kranze blühender Kolonien.) Nenne griechische Inseln im Jonischen und Ägäischen Meere! Was ist das Schaugerüst? Was hatten die 15-24 Schauspieler des Chores zu tun?

Str. 13. Woher läßt Schiller den Chor kommen und wohin gehen? (In Wahrheit kam er durch Seitenpforten und weilte auf der Orchestra.) Woraus bestand dieser Chor? (Aus den Eumeniden, Erinnyen oder Rachegöttinnen, dargestellt durch verkleidete Männer.) Woher das Riesenmaß der Leiber? Was heißt: Die erzeugete kein sterblich Haus?

Str. 14. Wie war die äußere Erscheinung der Eumeniden? Was hatten sie statt der Haare? Wie unterscheiden sich Schlangen und Nattern?

Str. 15. Was ist der Hymnus, was seine Weise? (Begeisterter Gesang, - die Melodie.) Welche Kraft hat Lied und Weise? Wie müßte es statt gedreht heißen? (Sich drehend.) Was heißt: der Gesang duldet nicht der Leier Klang? (Er wird ohne Begleitung von mildernden Saiteninstrumenten gesungen, — wirkt einzig durch sich selbst.)

Str. 16. Welcher Unterschied zwischen Schuld und Fehle? (Schwere und leichtere Sünden.) Wie erinnert der Ausdruck kindlich reine Seele an das Bibelwort: Werdet wie die Kinder? Was bedeutet: Er wandelt frei? Was bedeutet: Die Mordtat ist verstohlen vollbracht? Welcher Ausdruck ist verwandt mit an die Sohlen heften"? (Auf der Ferse folgen.) Warum heißen die Eumeniden „das furchtbare Geschlecht der Nacht"? (Der griechische Dichter Üschylos nennt sie Töchter der Nacht. Sie durchdringen das Dunkel des verborgensten Verbrechens.)

Str. 17. Was heißt fliehend entspringen? (Durch die Flucht entkommen.) Geflügelt? (So rasch, als ob wir Flügel hätten.) Was ist mit dem „fallen" gemeint? Was ermattet nicht? Wo ist „bis zu den Schatten? (Im Totenreich, dem Hades, wo die abgeschiedenen Seelen weilen.)

Str. 18. Welchen Eindruck hat der Gesang und der Reigen (Tanz) der Eumeniden auf die Zuschauer und Zuhörer gemacht? (Tiefes Schweigen, banges Erwarten, heilige Furcht vor der Nähe der Gottheit.)

Str. 19. Worüber schweben die ergriffenen Hörer im Zweifel? (Ob sie ein Schauspiel Trug oder ein wirkliches Ereignis

Wahrheit gesehen und gehört haben.) Welcher furchtbaren Macht huldigen alle bebend? (Der vergeltenden Gerechtigkeit, der Nemesis, die wir als Gewissen in der Brust und als allwissenden und gerechten Gott im Himmel haben.) Wie gleicht das Schicksal einem Knäuel?

Str. 20. Wie kommt der eine Verbrecher zu dem plößlichen Ausrufe? (Totenstille im Theater, oben die Stimmen der Kraniche; die Sonne plößlich durch das schwärzliche Kranichheer verdunkelt, die Erinnerung an den Mord geweckt; die Seele durch das Schauspiel und den Chorgesang erschüttert, ihrer selbst nicht mehr mächtig, alle Vorsicht vergeffend.) In welchem Ton müssen wir uns also die Worte gesprochen denken? Warum läßt der Dichter den Verbrecher von den höchsten Stufen den Ruf der Überraschung ausstoßen? (Oben saß das gemeine Volk; von oben wurden die Kraniche zuerst bemerkt; von oben wurde der Ruf im ganzen Theater gehört.)

Str. 21. Welcher Unterschied liegt in dem zweimaligen Ausruf: Des Jbykus! Des Jbykus? (Zuerst ein Ausruf schmerzlicher Erinnerung, dann des erwachten Mißtrauens.)

Str. 22. Welche Macht der Eumeniden? (Das verborgene Verbrechen an das Licht zu ziehen und zu strafen.) Wie wird der Dichter gerochen? (Die göttliche Gerechtigkeit nimmt Rache an den Mördern.) Welche beiden Männer sollen ergriffen werden?

Str. 23. Wie werden die beiden Männer entdeckt? Wie reißt und schleppt man sie? (Von ihren Pläßen nach dem Size des Richters.) Was ist die Szene? (Die Bühne, das Proszenium.) Ein Tribunal? (Gerichtsort, jezt Gerichtshof.) Was ist mit Rache gemeint? (Die rächende Gerechtig keit.) Womit ist die verhängte Strafe verglichen? (Mit einem Bligstrahl.)

III. Vertiefung. 1. Situationszeichnung. a) In Poseidons Fichtenhain. Alte, schöne Fichten. In der Ferne die Burg Akropolis auf einem Bergrücken. In der Luft ein grauschwarzes Geschwader wandernder Kraniche, deren krähende Stimmen graufig hernieder schallen. An einem Stege ist ein Wanderer im schlichten Reisekleide, den Stab in der Hand und die Leier am Bande, blutüberströmt zusammengebrochen. Hand und Antlig hat er zum Himmel erhoben und ruft die vorüberziehenden Kraniche zu Zeugen seines Mordes und zu Anklägern der Mörder an. Die zwei Mörder entweichen mit gezückten blutigen Mordwaffen ins Dunkel des Waldes.

b) Im Theater. Auf der Bühne oder Szene die Schauspieler. Auf der Orchestra der schreckliche Eumenidenchor. Auf der erhöhten Thymele der Chorführer. Alle Sihreihen mit Zuschauern zum Erdrücken gefüllt. Totenstille unter den Tausenden. Über dem oben offenen Hause ein schwärzliches Kranichheer. Zwei Zuschauer auf den obersten Stufen blicken erschreckt hinauf; einer zeigt mit der Hand danach und ruft überrascht: ,,Sieh da, die Kraniche des Jbytus!"

2. Charakter der Personen. Weise nach, daß Jbykus sangesAus deutschen Lesebüchern. Bd. III. 6. Aufl.

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kundig, sangesfreudig, fromm, ein Liebling der Götter, berühmt und geliebt in ganz Griechenland, wanderlustig, einfach und schlicht, im Gebrauch der Waffen minder als in Saitenspiel und Gesang geübt, hilflos, allein und ungehört in Todesnot, von seinen Freunden schmerzlich vermißt und beklagt, von der strafenden Gerechtigfeit gerächt war!

(Schillers Freund Körner fand den Jbykus in der Ballade zu dürftig abgefertigt, mit zu wenig eingehender Liebe behandelt, die Schilderung des griechischen Volkslebens bei den Festspielen und des Eumenidenchores aber zu breit in den Vordergrund gerückt. Er wünschte das Interesse mehr auf einen Helden konzentriert und nicht durch Situationsgemälde zersplittert. Wie könnte aber die Bedeutung des Sängers anschaulicher geschildert, das Interesse für ihn nachhaltiger geweckt werden als durch den Schmerz aller Griechen über seinen Verlust! Der Gedanke an ihn durchzieht das ganze Festspiel und bricht bei jeder Gelegenheit wieder hervor. Wer so sich in Herz und Gedanken seines Volkes eingegraben hat, für den braucht das Interesse nicht noch künstlich erhöht zu werden.)

Zeige aus der Ballade, daß das griechische Volk heiter und frohsinnig, leichtbeweglich und gefühlvoll war, ein fröhliches Beisammensein, die Gastlichkeit, die Gymnastik, die Kunst und die Gerechtigkeit liebte, die Sänger ehrte und in treuem Andenken behielt!

3. Gliederung und Gedankengang. A. Die Ermordung des Sängers (Str. 1-6). Str. 1: Der Sänger Jbykus zieht nach Korinth zu den Wettkämpfen der isthmischen Spiele. Str. 2: Jn Poseidons Fichtenhain bemerkt er in der Ferne sein Reiseziel und über sich wandernde Kraniche. Str. 3: Er begrüßt sie als seine Begleiter zur See und als Schicksalsgenossen. Str. 4: Auf schmalem Stege überfallen Mörder den wehrlosen Sänger. Str. 5: Vergebens ruft er Götter und Menschen um Hilfe an. Str. 6: Sterbend ruft er die Kraniche zu Zeugen des Mordes und zu Anklägern der Mörder auf.

B. Der Schmerz der Griechen und das fruchtlose Suchen nach den Mördern. (Str. 7-10). Str. 7: Die Leiche wird gefunden, von dem Gastfreund erkannt und der Verlust beklagt. Str. 8: Alle Fest= genossen sind von Schmerz ergriffen und fordern vom Richter die Sühnung des Mordes. Str. 9: Doch jeder Anhalt zur Entdeckung der Mörder fehlt. Str. 10: Alle Vermutungen sind ziel und fruchtlos.

(Str. 11

C. Die Entdeckung und Bestrafung der Mörder. bis 23). a) Die Festversammlung im Theater und der Chor der Eumeniden (Str. 11-14). Str. 11: Das Theater ist zum Brechen mit Menschen gefüllt. Str. 12: Aus ganz Griechenland sind die Gäste zusammengekommen. Str. 13: Der Chor der Eumeniden tritt auf. Str. 14: Ihr Anblick ist schauerlich. b) Das Chorlied (Str. 15-19). 1. Sein Klang (Str. 15): Er ist besinnungraubend und herzbetörend. 2. Sein Inhalt (Str. 16-17): Wohl dem Unschuldigen! Wehe dem Mörder! Wir verfolgen ihn ohne Unterlaß. 3. Sein Eindruck (Str. 18-19): Er ist ergreifend, überwältigend. Jedes Herz muß an das Walten der

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Nemesis glauben. c) Die Entdeckung (Str. 20-23). Str. 20: Ein Zuschauer ruft in die Totenstille: Sieh da, die Kraniche des Jbykus! Str. 21: Der Name weckt aufs neue schmerzliche Erinnerungen und Fragen. Str. 22: Rasch folgen erneute Nachforschungen, und die Verdächtigen werden ergriffen. Str. 23: Sie gestehen ihre Freveltat und empfangen die verdiente Strafe.

4. Grundgedanke. In den Geschicken der Menschen waltet geheimnisvoll die Nemesis, die ewige göttliche Gerechtigkeit, der nichts entgeht und die auch das Verborgenste ans Licht zieht. Ihre Diener sind das Gewissen in der Brust, die Kunst in ihrer ergreifenden Wirkung auf das Menschenherz, ja vernunftlose Geschöpfe. Der Herr macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen. „Wo soll ich hingehen vor deinem Geiste? Wo soll ich hinfliehen vor deinem Angefichte?" (Ps. 139, 8-10).

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5. Schönheiten. In wahrhaft kunstvoller Weise hat Schiller auseinanderliegende Einzelheiten zu einer harmonischen Einheit nach Ort, Zeit und Gedanken verbunden. Der Mord eines Sängers, die Entdeckung durch Kraniche, die Feier der isthmischen Spiele und die Macht der tragischen Kunst: wie schön und natürlich greift eins in das andere! Wie hat die dürftige Fabel Gestalt und Seele gewonnen, und in welche Goldeinfassung ist sie gesezt! Wie spannt sie in dieser Fassung das Interesse und ergreift die Seele mit unwiderstehlicher Gewalt! Der Dichter ruft nicht das Wunder zu Hilfe und wirkt doch wunderbar, denn er beherrscht die Seelen! Er wendet nur die äußeren Mittel der Kunst an und hebt doch die Herzenstür aus ihren Angeln, so daß auch das Verborgenste hervorbricht Das Spiel der Kunst der schöne Trug in Dichtung, Musik und Mimit steht im heiligen Dienste der Wahrheit, weckt und fördert den tiefsten sittlichen Lebensernst. Das Getrennte verknüpft und verslicht sich durch geistige und sittliche Fäden; das Kleine wächst im Dienste einer sittlichen Idee zu ungeahnter Bedeutung. Was den edlen Menschen erhebt und erfreut, das schmettert den Frevler nieder und macht ihn elend. Der Dichter ist der Spender reiner Freuden, aber auch der Bote der strafenden Gerechtigkeit, der Dolmetscher der sprachlosen Natur, aber auch der dunklen Tiefe des Gemüts, der Retter der Unschuld und der Richter der Schuld. Er selbst steht in Gottes Huld und Schuß; niemand wird ungestraft an ihm freveln.

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IV. Verwertung. 1. Anklänge an Verwandtes. Der Brudermörder Kain: Du treibst mich heute aus dem Lande, und ich muß mich vor deinem Angesichte verbergen, unstät und flüchtig muß ich sein auf Erden! Raben bringen den Mord des heiligen Meinrad ans Licht, indem einer der Mörder beim Vorüberfliegen von Raben höhnisch ausruft: Sieh da, Meinrads Raben! In Boners Edelstein (100 Fabeln) handelt eine Fabel von einem Juden, deffen Mörder durch ein Rebhuhn entdeckt wird. - Das Grimmsche Märchen Nr. 115 Die klare Sonne bringt's an den Tag", welches dem Chamissoschen Gedichte zu grunde gelegt ist (Bd. II, Nr. 130), macht die Sonnenstrahlen zu Rächern des Mordes.

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