ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Wie sehr mein Herze euer eigen.
Gewinn ich Ablaß mir zum Heil,
So sollt ihr haben euer Theil,
Denn ich muß ziehen über See.<<

Frau Gieremuth in großem Weh
Vermochte nur mit Müh zu sprechen,
Und sagte nur: »Gott móg uns rächen,
Daß so geschehen euer Wille.<

Es lag der Wolf und hielt sich stille,
Ihm war so wenig wohl zu Muthe

Wie Braun, der brummend bei ihm ruhte.

Sie lagen beide festgebunden,

Der Fuchs verhöhnte ihre Wunden,

Und wår der Kater da gewesen,

So war wie jene er verlesen.

Das dreiunddreißigste Kapitel.

Bie Reincke Urlaub bei Hofe nimmt, um seine Bußfahrt anzutreten, und ihm der Schafbock den Stab weiht und das Ränzel umhängt.

(2701-2746.)

Als Reineke den Morgen spürte,

Alsbald er seine Stiefeln schmierte,
Die Jfegrim den Tag zuvor
Und die Frau Gieremuth verlor.
Er ging zum König mit dem Wort:
>>Herr! euer Knecht, der will nun fort
Auf seiner Bußfahrt heilgen Wegen,
Es geb ihm euer Pfaff den Segen,
Auf daß ich, also benedeit,
Vollbringe meine Pilgerzeit.<<

Es war der Schafbock ausersehn,
Den heilgen Dingen vorzustehn;
Kaplan und Schreiber war Bellin,
Den rief der König zu sich hin:
>>Ihr follet Reineken sofort
Mitgeben noch ein Segenswort.
Er will jest weite Reise thun,
Drum hångt ihm um das Rânzel nun,
Und gebt ihm seinen Pilgerstab.«

Bellin dem König Antwort gab:
»Herr, gab euch Reineke nicht an,
Er wäre in des Papstes Bann?
Es zürnete gewißlich mir

Der Bischof, wenn er es erführ.
Er ist mein Vorgesehter, drum

Thu ich dem Fuchs nicht grad noch krumm.

Doch könnte man es so betreiben,

Daß ich möcht ohne Schaden bleiben
Beim Bischofe Herrn Ohnegrund
Und seinem Propste Losefund,
Und vor Rapiamus dem Dekan,

So ging ich guten Muthes dran,

Zu segnen euren Pilgersmann.<<

Der König sprach: »>Was liegt daran!

Was macht ihr da der Worte viel,

Von denen ich nichts hören will.

Thut Reinken ihr nicht grad noch krumm, ›
Da scheer ich mich den Teufel drum.

Was kümmert mich der Bischof und der Dom!

Hab ihr es nicht gehört, er will nach Rom,

Er will sich bessern stört ihr ihn?«
Die Ohren kragte sich Bellin,
Als er so zornig sah den König.
Er sprach den Segen, welchen wenig
Der Fuchs begehrte, nach dem Buch.
Er half nicht mehr ihm, als ein Fluch.

Das vierunddreißigste Kapitel.

Wie Meineke seine Reise antritt und sich sehr traurig anstellt, und wie ihm
Thiere das Geleit geben müssen.
(2747-2826.)

Gesprochen war nunmehr der Segen,
Und Reinke fertig allerwegen;

Das Ránzel ward ihm umgethan,
Er nahm den Stab, und trat nun an
Nach Rom die Reise, und der Bart
Von heißen Thränen naß ihm ward,
Als ging es ihm so recht zu Herzen.
Doch hatt er keine andern Schmerzen,
Als daß er nicht also zu Fall
Gebracht die andern Thiere all,
So viel als nur bei Hofe wären,
Gleich Isegrim und Braun dem Båren.
Das mochte wenig ihm gefallen.
Doch bat er dringend noch vor allen,
Daß für sein Heil sie beten sollten,
So viel und treulich als sie wollten.
Er eilte sehr, um fortzukommen,
Als mocht ihm bleiben wenig frommen,
Weil sein Gewissen ihn verklagte.

>>Es ist mir leid,« der König sagte: Reinke, daß ihr so eilig seid.« —

»Nein,« sprach der Fuchs: »es flieht die Zeit:

Wer Gutes will, der soll nicht sparen;

Gebt Urlaub mir und laßt mich fahren.<

Der König sprach: »So fahrt denn wohl!« und gab Befehl, ein jeder soll'

Bei Hofe ihm Geleit gewähren,

Bis auf den Wolf und Braun den Båren.
Die lagen noch in großer Noth

Und wünschten selber sich den Tod.

Von Hofe ging Reineke so,
Und war der Gunst des Königs froh,
Mit seinem Rånzel, seinem Stabe

Den graden Weg zum heilgen Grabe,

Wohin er sich wie Faust auf's Auge schickte.
Und daß es ihm, sich zu verwandeln, glückte,
So hatte er dem Könige zur Fahrt
Gemachet einen flächsnen Bart,

Und nicht nur einen Bart von Flachse,
Auch eine Nase noch von Wachse.

Es mußten ihm, die wider ihn die Klage
Erst angebracht, nachtreten an dem Tage.
Noch sprach zum König er das Wort:
»Herr, haltet ja am sichern Ort.
Die beiden großen Mordgesellen,
Die einst gedachten, euch zu fällen.
Entkámen sie, Gott woll' es wenden,
Sie würden eure Hoheit schånden.

Ja, ging es an, sie würden euch
Das Leben nehmen alsogleich !«

Nachdem dies alles war geschehn,
Da ließ er seine Demuth sehn:
Er ging in aller Unschuld hin,
Als kam' ihm Arges nie in Sinn.
Der König ging nach seinem Schloß,
Auch all die Thiere klein und groß.
Der Fuchs stellt' so betrübt sich an,
Mehr als man irgend glauben kann;
Gar mancher mußte Mitleid tragen.
Er sprach zum Hafen unter Klagen:
» Lampe, müssen wir denn scheiden?
Du und Bellin, mein Freund, ihr beiden,
Ihr könntet weiter mich begleiten,

Denn um euch beide muß ich leiden. Ein Stücke Wegs könnt ihr mich bringen, Denn ihr seid ja in allen Dingen Rechtschaffen, und von allen Thieren Kann keines Klage von euch führen. Ihr nehmt euch jeder Tugend an Und thut recht, so wie ich gethan, Als ich dereinst ein Klausner war. Mit Laub und Gras das ganze Jahr Stillt ihr genügsam eure Noth, Ihr fraget nicht nach Fleisch und Brot Und sonst nach sonderlichen Speisen.<<

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »