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>>Es bleibe Gott der Herr mit dir!
Ich gehe mein Geschäft zu thun,
Die Sept und None les' ich nun

Und auch die Vesper noch am heilgen Ort.«
Und lesend ging der Heuchler fort.

Da hatt' ich frohen leichten Sinn

und ging zu meinen Kindern hin
Und sagte ihnen an die guten Kunden,
Die ich in eurem Brief gefunden,

Und daß ein Klausner Reineke nun wår,
Wir dürften fürder ihn nicht fürchten mehr.
Ich selbst sie mit hinaus ins Freie nahm,
Wo uns ein schrecklich Abenteuer kam,
Weil Reinke uns Verderben sann.
Aus einem Busch schlich er heran,
Er hatte vor der Thüre uns umgangen,
Und meiner Kinder bestes schnell gefangen.
Er fraß es auf und, weil es ihm geschmeckt,
Kam er nun oft zurück; geschreckt
Bon keinem Jäger, keinem Hund,
Stellt er uns nach zu jeder Stund.

Er legte uns bei Nacht und Tage Schlingen,
In denen meine Kinder ach sich fingen.
Beraubt hat er mich also meiner Kinder,
Und täglich noch wird ihre Zahl mir minder.
Mir, der ich vier und zwanzig hatte,
Ein froher Bater, treuer Gatte,
Hat alle bis auf fünfe er geraubt.
Erbarmet euch, Herr König, und erlaubt,
Daß meine Klage tönt zu dieser Stunde.
Volksbücher. 15. 16. 17.

Erst gestern noch da jagten ihm die Hunde
Hier meine Tochter ab, er biß sie todt,

-

Ich bringe sie als Zeuge meiner Noth.
Ihr seht, was mir durch ihn geschehn,
Ach laßt es euch zu Herzen gehn!«

Das fünfte Kapitel.

Wie der König mit seinen Untersassen und Råthen zu Rathe geht, n und in was Weise er die Bosheit des Fuchses nach Recht richten moge; und wie die todte Henne begraben wird.

(405-456.)

Der König sprach: »Herr Dachs kommt her!
Der Klausner, euer Ohm, ihr seht, wie der

Die Fasten übt, der fromme Mann.

Bei unserm Leben, er gedenkt daran!

Was brauchen wir der Worte mehr?
Hahn Henning, höret her!

Wir wollen eurer Tochter, diesem Huhn,
Der Todten nach dem Rechte thun.
Man soll ihr die Vigilien singen
Und sie zur Erde bringen.

Das soll geschehn mit großen Ehren.
Dann wollen wir im Rath verkehren
Mit diesen Herrn und uns besprechen
Wie diesen Mord wir mögen rächen.<<

Drauf hieß er Allen, Jung und Alten,

Ihr die Vigilien zu halten.

Wie nun des Königs Will ergangen,
Da haben Alle angefangen,
Singend: Placebo domino,

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KRATZEFUSS

Von Hennings Töchtern, sie, die beste,
Die viele Eier legt' im Neste,

Die ehrenvoll gescharrt mit ihrem Bein,
Liegt hier begraben unter diesem Stein.
Der falsche Reinke wars, der sie erbissen,
Sie will, daß alle Welt dies folle wissen,
Er that es wider Recht, mit falscher List,
Darum sie mehr noch zu beklagen ist.
So lautete die Schrift zu Ende.

Der König nun berief behende

Zum Rath die Klügsten, zu besprechen,
Wie er die Unthat moge rächen
Un dem, der so viel Böses that.
Die Herren endlich gaben diesen Rath:

Da Reineke als listig allbekannt,

So werden Boten zu ihm hingesandt,

Daß er um Schaden nicht noch auch um Frommen
Es unterließ, er sollte kommen

3um hof des Königs zu dem Herrentage;

Und Braun der Bår die Botschaft trage.

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Wie Braun der Bår mit einem Briefe zu Reineke gesandt wird und er ihn findet und zur Rede stellt. (457-516.)

Der König sprach zu Braun, dem Bår: »Ich sag euch, Braun, als euer Herr,

Daß ihr mit Fleiß thut diefe Reise;

Doch seht, daß klug ihr seid und weise,
Denn Reineke ist falsch und hat
Gar manchen schlimmen lofen Rath;
Er wird euch schmeicheln und helügen
Und, kann er, sicher auch betrügen.<<

»Nein Herr,« sprach Braun, »seid ohne Leid,
Ich sag's bei meinem theuren Eid,

Gott füg es nimmer mit mir wohl,
Wo Reineke mich höhnen soll.

Ich wollt ihm so die Lust vertreiben,

Daß er nicht wüßte, wo vor mir zu bleiben.«<
So machte Braun mit stolzem Sinn
Sich auf den Weg zu fernen Bergen hin,
Durch eine Wüste groß und lang
Nahm er zu Reineken den Gang.
Hin kam er, wo zween Berge lagen,
Da pflegte Reineke zu jagen,

Und gestern erst noch war er da.
Bon fern er endlich Malepartus sah.

Manch schönes Haus war Reineken zu eigen,
Doch durfte neben dem sich keines zeigen,
Von allen seinen Burgen wars die beste.
Hier ruhte Reinke sicher wie im Neste.

-

Als Braun war vor das Schloß gekommen, Und wie das Thor geschlossen wahrgenommen, Wo Reinke pflegte aus und einzugehn,

Da blieb er vor dem Thore stehn ́

Und dachte, was er wollt beginnen,

Laut rief er: »Reinke, Ohm, seid ihr darinnen?

Braun bin ich, komm als Königs Bote!

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