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Doch dießmal mußt er sich zum Heil betrügen:
Er konnte schwimmen noch und schwamm.
Als dieß die Bauern sahn allsamm,
Da riefen fie mit großem Gråmen:
»Ei seht, wie müssen wir uns schåmen !<
Sie hatten große Ungeduld

Und schrien: »Das ist der Weiber Schuld!
Was wollen die an diesem Ort?
Seht nur, dort schwimmt er munter fort!«
Sie sahn den Block und nahmen wahr,
Daß drinn noch klebte Haut und Haar
Von Füßen und von Ohren. Ei wie lieb

War ihnen das, sie schrien: »Komm wieder Dieb!
Du ließest Mug und Handschuh hier zum Pfande!<
So folgte auf den Schaden noch die Schande.

Doch Braun war froh, daß er entkommen,
Er flucht' dem Baum, der festgenommen
Ihn hatte und ihn abgehäutet,

Und Reineken, der ihn verleitet.
Das war die Bitte, die er that
Zum Himmel, als er war im Bad.
Der Strom lief schnell an diesem Ort
Und trieb ihn hastig mit sich fort,
So daß er in geringer Weile
Schwamm beinah eine ganze Meile.
Ans Land nun kroch er mühsam hier,
Man sah niemals betrübter Thier.
Er meinte seinen Geist noch aufzugeben
Und hoffte nicht mehr auf sein Leben;
Er sprach: » Reinke, falsche Kreatur!<<

Er dachte an die Bauern nur,

Und ihre Schlag' und wie der Fuchs gelogen,
Als er so schmählich ihn betrogen.

Das zehnte Kapitel.

Bie Reineke den geschlagenen Braun bei dem Wasser liegen findet, ihn verspottet, und sich Braun schweigend davon macht.

(805-878.)

Als Reineke gar wohl bedacht

So hatte seinen Ohm gebracht
Mit böser List zum Honigessen,
Ging er ein Hühnlein aufzufressen,
Das er sich fing an einem Ort,
Von dem er manches schon trug fort.
Er ging am Bache hin und fraß das Huhn,

Und ging dann hin, wo noch zu thun
Es gab am Bach, und trank daraus.
Und mehr als einmal rief er aus:
>>Ei bin ich froh, daß ich den Braun
Geführt zu Rustefeilens Zaun!
Ich wett', es fehlt dem Rustefeile
An keinem wohlgeschliffnen Beile.
Braun war einer der Feinde mein,
Das trånkt' ich ihm nun wacker ein.
Ihm wird der Baum es jest beweisen,
Warum ich ihn hab Ohm geheißen.
Des bin ich froh all meiner Lage,

Und Braun vergaß wohl schon die Klage.<

Als er so ging, kam er von ungefähr Dahin, wo brummend lag der Bår. Boltsbücher, 15. 16. 17.

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Als er ihn nun erblickte so,

Da ward er wieder minder froh,
Weil Braun annoch am Leben war.
Er rief: » Rustefeil, du Narr,
Du armer Schlucker, loser Wicht!
Was? magst du solche Speise nicht?

Die gut doch schmeckt und mancher Mann

Nicht also leicht bekommen kann,

Wie dir fie lief recht in die Hand.

Doch wie mir's scheint, ließ Braun dir doch ein Pfand !«

So sprach der Fuchs, als Braun er sah,

Der muthlos voller Blut lag da.

Er lachte über Maßen sehr

Und sprach: »Ei, Ohm, wo kommt ihr her?

Ließt ihr bei Ruftefeil was liegen,

Gleich soll der Bauer Nachricht kriegen,

Daß ihr hier lieget, unverholen.

Ihr habt den Honig doch nicht gar gestohlen,
Und ihn wie sichs gebührt bezahlet?

Seht doch, wie roth er euch gemalet,

Ei, ei! das ist ein übler Spaß.

Nicht wahr, das war ein süßer Fraß?

Beliebt's, ich hab noch mehr von dieser Speise.

Doch sagt mir, eh ich weiter reise,

In welchen Orden seid ihr aufgenommen,
Daß ihr den rothen Hut bekommen
Auf euer Haupt? Seid ihr ein Abt?
Seht doch, euch hat ins Ohr geschnappt,
Der die Tonsur euch hat geschoren ;
Ihr habt ja gar den Schopf verloren,

Dazu das Fell-an beiden Wangen
und ließet eure Handschuh hangen.<<

Als Braun nun so bei seinem Schaden
Von Reinken ward mit Spott beladen,
Da konnte er vor Wuth nicht sprechen,
Und konnte sich doch auch nicht rächen.

Um diesen Spott nicht weiter zu vernehmen,
Mußt er zum Schwimmen wieder sich bequemen.
Er trieb mit fort den Strom hernieder,

Und kam ans andre Ufer wieder.

Da lag er krank und wenig froh,

Und sprach in seinem Herzen so:

»Schlug man mich vollends todt; ich kann nicht gehn,

Und muß die Reise doch bestehn

Fort nach des Königs Hofe hin,
Wo ich doch grob geschändet bin
Durch Reineken den Bösewicht.
Ging es nach ihm, ich lebte nicht;
Das ist dem Schelm, der mich verrieth,
Noch leid, daß er mich lebend sieht.<

Er rutscht und kroch mit großer Plage,
Und kam nach Hof am vierten Tage.

Das elfte Kapitel.

Wie Braun der Bår übel zugerichtet wieder nach Hofe kommt, und über Reineken Klage führet.

(879-908.)

Als nun der König wahr es nahm,

Wie Braun zurück nach Hofe kami,

Sprach er: »Seht doch, ist das nicht Braun?
Um Gott, wie ist der anzuschaun?«

Braun vor den König trat und sprach:
»Ich klag euch, Herr, dieß Ungemach,
Ihr seht an mir des Buben Thaten,
Der schändlich mich mit List verrathen.«

Der König sprach mit schnellem Rathe:
»Das will ich råchen fonder Gnade!
Darf Reineke folch einen Herrn
Wie Braun beschimpfen? Das sei fern!
Ich schwör bei meiner Ehr und Krone,
Er soll empfangen noch zum Lohne,
Was Braun mit gutem Recht begehrt.
Ich will nie tragen mehr ein Schwert,
So fern ich diesen Schwur nicht halte.<<
Drauf hieß er beide, Jung und Alte,

Die in den Rath berufen worden,
Zu sagen es mit kurzen Worten,
Wie diese Missethat zu rächen.

Sie waren Eins nach kurzem Sprechen:
So es dem König möcht behagen,
So sollte man aufs neue tagen,
Und Reinke sollte kommen dar
Und seines Rechtes nehmen wahr
Und Rede stehen allen Klagen.
Es sollte Hinze Botschaft tragen,
Der Ullen wår als klug bekannt.
Der Rath des Königs Beifall fand.

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