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Das zwölfte Kapitel.

ie Hinz der Kater von dem Könige zu Reineken gesandt wird, ihn weit vor Gericht zu laden und ihn mit zu bringen, und wie ihm solches gelingt.

(909-1067.)

Nachdem der König nun mit den Genossen

Zu diesem Rathe sich entschlossen,

Daß Hinz die Reise sollte wagen
Und Reineken die Botschaft tragen,
Sprach er zu Hinzen: »Habet Ucht,
Auf das, was hier ward ausgemacht,
Und saget Reinken recht und schlicht:
Entschieden sei im Hofgericht:

So man zum Drittenmale müßte tagen,
So würd er ewigen Schaden davon tragen,
Er und fein ganz Geschlecht.

Und dieß bedenk er recht.

Mag er auch Schlimmes allen Thieren dichten,
Wird er sich doch nach euren Rathe richten.<<

Hinz sprach: »Zum Bösen oder Frommen,
Was soll ich thun, wenn ich zu ihm gekommen?
Ich meine, darf ich meinen Rath euch künden,
Ihr würdet leicht noch bessre Boten finden
Als mich, der von Person ist klein und schmächtig.
Braun, der doch gegen mich ist groß und mächtig,
Der konnte gegen Reinken nicht gewinnen,
In welcher Weise soll ich es beginnen?<<

Der König sprach: »Nicht kommt's auf Größe an;
Man findet manchen kleinen Mann,
In welchem Weisheit steckt und List,

Die manchem Großen fremde ist.
Seit ihr auch groß nicht von Person,
Doch kennen wir als klug euch schon.<

Hinz sprach: »Herr euer Will gescheh!

Fügt sich's, daß ich ein Zeichen seh
Zu meiner rechten Hand,

So wird zum Glück die Reise mir gewandt.«
Als er ein Stück gegangen war,
Nahm er Sanct Martins Vogel wahr

Und rief: »Nimm glücklich, Vogel, deinen Zug
Und kehre hieher deinen Flug,

Und flieg nach meiner rechten Seiten!<<
Er sah den Vogel aus die Flügel breiten
Nach einem Baume, den er fand,
Und welcher links von Hinzen stand.
Der war betrübt in seinem Sinn,
Meinte, nun sei sein Glück dahin.
Doch that er so wie Mancher thut
Und schuf sich selber bessern Muth,
Und reiste gen Malpartus fort

Und fand den Fuchs vor seiner Feste dort.
Er sprach zu ihm mit freiem Muth:

»Gott, welcher reich und gut,
Der mog euch guten Abend geben!
Der König droht euch an das Leben,
Kommt ihr zu Hofe nicht mit mir.
Auch läßt er euch entbieten hier:

Stellt ihr euch nicht nach Pflicht und Recht,

So straft er euer ganz Geschlecht.<

Reineke sprach: »Seid mir willkommen!

Es gebe Gott euch Glück und Frommen,
Mein Neffe Hinz, ich gônn's euch wohl!«
Reineke war der Bosheit voll,

Er meint' es nicht aus Herzensgrund,
Und fann auf einen neuen Fund,
Wie er auch Hinzen könnte schånden
Und so zurück nach Hofe senden.
Er nannte Neff ihn wie zuvor
Und sprach: »Neffe, was seß ich vor
Zu essen euch, das ihr verzehrt,
Und seht, wie ihr als Gast mir werth,
Eh wir der Ruh zu pflegen scheiden?
Dann gehen morgen wir zwei beiden
Zu Hofe mit dem frühsten Tage.
Denn, daß ich euch es offen sage,
Vor allen andern Vettern mein,
Vertrau ich keinem als nur euch allein.
Braun der gefråßige kam üblen Muthes
Und hegte mir im Sinn nichts Gutes.
Es ist der Bár so falsch und stark;
Ich möchte nicht um tausend Mark
Mit ihm je einen Weg bestehn;
Doch, Neffe, mit euch will ich gehn
Morgen beim ersten Tagesschein.
Dieß scheint das Beste mir zu sein.«

Hinze gab Antwort auf das Wort:
»Nein gehen wir alsbalde fort
Nach Hofe, wir zwei beiden.
Der Mond scheint in der Heiden,
Der Weg ist gut, die Luft ist klar.<<

Doch Reinke sprach: »Nacht hat Gefahr!
Wenn wir bei Tag auf jemand stießen,
Der müßte wohl uns freundlich grüßen,
Doch wenn er uns bei Nacht begegnet nun,
So wird er Böses uns statt Gutem_thun.«

Nun sagte Hinze: »Neffe laßt mich wissen, Was habt ihr, wenn ich bleib, für gute Bissen?« Reinke nun an zu sprechen fing:

»Die Speise ist bei mir gering,

Ich will euch geben, wollt ihr bleiben,
Recht gute frische Honigscheiben,

Die schmecken füß.« Doch Hinze spricht:
»Die aß ich all mein Tage nicht!
Habt ihr nichts Andres in dem Haus?
Gebt mir doch eine fette Maus;

Aufs beste bin ich dann verwahrt,

Der Honig bleibt euch gern gespart.<<

>>Ei,« sprach der Fuchs, belehrt mich dessen,

»Mögt ihr so gerne Mäuse essen ?
Ist euer Ernst das? fagt das frei,
Es wohnt ein Pfaff hier nebenbei,
Wo eine Scheuer bei dem Haus,
Da giebt's so manche fette Maus,
Man lúd fie nicht auf einen Wagen,
Wie oft hört ich den Pfaffen klagen,
Sie thun ihm Schaden Tag und Nacht.«

Da rief der Kater unbedacht:

>Wollet ihr thun den Willen mein, So führt mich zu der Scheuer ein!

Vor allem Wildpret preis ich mir
Die Mäuse, ja die munden mir.«

Drauf Reinke: »Bei der Treue mein

Ihr sollt mit mir zufrieden sein!
Nun ich es weiß, daß ihr so gern
Die Mäuse eßt, so bin ich fern
Euch des Vergnügens zu berauben.<<

Hinz ging mit ihm in gutem Glauben.

Sie gingen wo die Scheuer stand,
Da war von Lehme eine Wand.

So aber stands: des Nachts zuvor
Der Pfaffe einen Hahn verlor,

Denn Reineke war durchgekrochen

Durch jene Wand; dieß hått' gerochen

Gar gern des Pfaffen Sohn, der Martin hieß.

In solcher Absicht that er dieß:

Er hatte eine Schlinge aufgehangen

Bei jenem Loch, um Reineken zu fangen.

Das hatte Reinke wohl gesehn.

Er sprach: »Nun Neffe wollt ihr gehn
Durch dieses Loch, ich halte Wacht,
Derweil ihr maust, denn es ist Nacht.
Ihr werdet sie in Haufen greifen.
Hört nur, wie drin sie lustig pfeifen!
Und seid ihr fatt, so kommt heraus,
Ich warte auf euch vor dem Haus.
Wir dürfen heute Nacht nicht scheiden,
Denn morgen gehen wir zwei beiden
Nach Hofe wie ihr wißt.<<

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