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Hinz sprach: »Ob es auch sicher ist?
Kann ich auf euern Rath auch bauen?
Denn Pfaffen darf man nimmer_trauen!»

Doch Reinke sprach, der böse Wicht:
»Seid ihr so blöd! Das wußt ich nicht.
So kommt nur, lasset heim uns kehren,
Zu meinem Weib, die uns mit Ehren
Empfangen wird und auch zu leben
Uns wohl wird gute Speise geben.
Mögens auch keine Mäuse sein.<<

Da sprang Hinze ins Loch hinein,

Er schämte sich, daß Reinke ihn
Mit diesen Worten sollt aufziehn.
Alsbald fing er sich in der Schlinge feste;
So bracht in Schande Reinke seine Gäste.

Das dreizehnte Kapitel.

Wie Reineke den Kater verhöhnt und der Wölfin Gieremuth Schmach anthut.

(1067-1166.)

Als Hinze nun ins Loch einging,

Vor welchem just die Schlinge hing,

Da kam er in Gefahr

Und ward dieß kaum gewahr,

Da war er auch umschlungen.
Er wår gern fortgesprungen,

Da ging die Schling nur fester zu.
Nun rief er Neffe Reinken zu,
Fing an zu winseln jämmerlich.
Doch Reineke der freute sich,

Als er ihn hört', und eilte ihn zu necken:

»Hinze sagt an, wie euch die Mäuse schmecken? Sind sie auch gut und fett?

Wüßt es des Pfaffen Söhnelein ich wett:

Zu seinem Wild, das ihr verzehrt,

Würd euch von ihm noch Senf beschert,
Ja so ein wohlgezogner Knab ist das.
Ihr singt so schön, gewiß das Liedchen, was
Bei Hofe man zum Essen singt?

Ich wollte, daß auch Isegrim einst springt
In dieses Loch wie ihr hinein,

Dann könnt ich ihm doch trånken ein

Was er mir oft zu Leid gethan.«

Mit diesem Wort ging er von dann,

Und ging nicht nur auf Dieberei,

Auch Ehbruch und Verrätherei,

Rauben und Morden hielt er nicht für Schmach.
Er fann schon neuen Schändlichkeiten nach.
Er wollte zu Frau Gieremuthen hin,

Und hatte Zweierlei im Sinn:

Zuerst wollt er von ihr erfragen,

Worüber Isgerim am meisten wollte klagen.
Das Zweit: er dacht auf Ehebrecherei,
Zu machen alte Sünden neu.

Nach dem, was er gehört, war klar.
Daß Isegrim zu Hofe war.

Der meiste Haß zwischen den Zwein,
Der kam daher, das sieht man ein,
Daß Reineke, der lose Dieb,
Mit Gieremuthen Buhlschaft trieb.
Als Reinke dun kam vor ihr Haus,

Da war die Wölfin eben aus.
Da trieb er mit den Kindern Spott
Und sprach: »Ei grüß euch Gott,
Ihr allerliebsten Stiefkindlein.<
Und dieß gesagt, ging er Wald ein
Auf weitern Raub und Unfug aus.

Indeß kam Gieremuth nach Haus,

Zur Morgenzeit, wie's eben tagte,

Und sprach: >>War Jemand hie, der nach mir fragte?« Sie sprachen: »Ja, kurz nur vor dir,

Da war der Pathe Reinke hier.

Der nannte uns Stiefkinder sein,

Wie viel wir ihrer möchten sein.<<

Die Wölfin rief, als sie das Wort vernommen:

»Dafür soll er den Tod bekommen!«

Sie wollt es rächen mit Gewalt
Und folgte ihm nach alsobald.
Sie wußte, wo den Weg er nahm,
Und sprach, als drauf sie zu ihm kam:
>>Was habt für freche Reden ihr gesagt
Zu meinen Kindern, die sie mir geklagt?
Doch wartet frecher Bösewicht,
Dafür entkommet ihr mir nicht.<<<

Sie grinste ihn gar grimmig an,
Trat voller Zorn und Wuth heran.
und fuhr ihm nach dem Barte hin.
Es wurde ihm nicht wohl zu Sinn,
Er lief und wår ihr gern entwichen,
Doch fie kam eilig nachgestrichen.
Eir wüstes Schloß, das lag nicht fern,

Darein wår er entwischt ihr gern.
Nun hört was weiter da geschah.
Es war ein alt Gemäuer da,
Das hatte einen engen Spalt,
Da drängte Reinke mit Gewalt
Sich durch. Es war der Spalt so enge,
Daß Reinke schon kam ins Gedränge.
Gieremuth war ein starkes Weib
Und hatte einen vollen Leib;

Als sie den Kopf nun auch einscheb,
Da drängte sie und stieß und hob

Und wollte folgen, doch ihr schlimm Geschick ·
Ließ sie nicht vor mehr noch zurück.

Als Reineke dieß sah, macht' er links um
Und kam zur andern Seit' herum,

Und als er sah, daß sie sich festgerannt,
Macht er sich an sie unverwandt.

Sie schrie: »Ein Schuft bist stets du doch !«

»Was nicht geschehn, geschehe noch !«
Rief er. Doch der hat Ehre schlecht bewahrt,
Der so sein Weib mit einer Andern spart,
Wie Reinke that, der böse Dieb,
Dem alles gleich war, was er trieb.
Als aus dem Spalt sie sich herausgebracht,
Da hatte Reinke längst sich fortgemacht.
Als sie vertheidgen wollte ihre Ehr,
Da hatte sie verloren sie noch mehr.
Doch Reinken lassen wir jezt bleiben,
um, wie es Hinzen ging, zu schreiben.

Das vierzehnte Kapitel.

Wie Hinze geschlagen und geschåndet wird und endlich loskommt.

(1167-1310.)

Als Hinz im Strick gefangen ward,
Schrie kläglich er nach seiner Art.
Das hörte Martin, der die Schlinge
Gelegt, daß drin den Fuchs er finge.
Gar schnell er aus dem Bette sprang
und rief: »Nun, Gott sei Dank!
Zur guten Stunde ward der Strick
Gelegt, denn diesen Augenblick
Hat sich der Hühnerdieb gefangen
Und unser Hahn wird Rach' erlangen"!<
Geschwinde er ein Licht anzündet,
Und wie im Schlaf er Alles findet,
Da weckt er Mutter und Papa
Und was von dem Gesinde da.

>Steht auf, es ist der Fuchs gefangen,
Wir wollen ihn aufs Best' empfangen!<<<
Und Groß und Klein in schnellem Lauf
Kam an, und selbst der Pfaff stand auf.
Nichts hatt' er als den Schlafrock an;
Die Köchin zündet' Lichter an.
Ein Spieß stand da an einer Wand,
Den nahm Martinchen in die Hand,
So ging er auf den Kater los

Und gab ihm Schläge stark und groß
Auf Kopf und Glieder, Haut und Haar,
Und schlug ihm aus ein Auge gar.
Von Allen kriegt er Schläge viel,

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