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geben und die Schlüssel zu dem Kasten, in welchem sich der Schmuck befindet." Die Frau mußte ihm auf diese Zeichen. wohl glauben und ging mit ihm sogleich in die Schlafkammer ihres Gemahls. Als sie aber den Kasten aufschloß, da war kein Schmuck zu finden, und die Frau sagte, ihr Mann möge doch selbst kommen, da sie die Kleinode nicht finden könne. Während Andreas abwesend war, lief das Blut des ermordeten Edelmanns durch die Decke und die Tropfen fielen auf den Tisch, an welchem Geronimo mit Schreiben beschäftigt war. schickte sogleich einen seiner Knechte hinauf, um zu sehen, woher das Blut komme. Als nun der Leichnam gefunden wurde, da erschracken sie heftig und wußten nicht was sie beginnen sollIndem kam Andreas zurück und Geronimo rief ihm ents gegen:,,Unglücklicher, was hast du gethan? warum hast du diesen Mann ermordet? Da sagte der Bösewicht: Ich habe mich nur meines Lebens gegen ihn erwehrt, denn der Sch

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wollte mich ermorden, weil er glaubte, ich habe in diesem offen vor euch stehenden Koffer Kostbarkeiten verborgen. Es ist beffer, ich brachte ihn um, als daß er mich erwürgte. Nun, schweigt still und macht kein Geschrei. Ich will den Leichnam in den Brunnen werfen, und wenn man kommt und nach dem Edelmann fragt, so sagt, er wåre nach Tische mit mir fortgegangen, seitdem hättet ihr uns nicht wieder gesehu." Andreas that wie er sagte. Er warf den Leichnam in den Brunnen im Hofe und eilte dann davon so schnell er konnte, ohne Rast bei Tage und bei Nacht, bis er aus dem Lande war. Er hatte auch auf dem festen Lande nirgends Ruhe, ging nach Ve= nedig, trat bei einer Galeere als Ruderknecht in Dienste und fuhr mit nach Alexandria. Hier verleugnete er öffentlich den christlichen Glauben, wurde ein Muselmann und wåre nur noch um so besser gehalten worden, als ohnedieß geschah, wenn man gewußt hätte, daß er der Mörder eines Christen sei. Während jener schändliche Mord in dem Hause Robertos zu London geschah, befand sich dessen Diener Fortunat nicht zn Hause, sondern war im Dienste seines Herrn bei den Schiffen im Hafen. Als er nun aber nach Beendigung seiner Geschäfte nach dem Hause zurückkehrte, fiel es ihm bald auf, daß er nicht so heiter aufgenommen und begrüßt wurde, wie er ge= wöhnt war. Es schien ihm, als ob sein Herr mit allem seinen Gesinde wie umgewandelt wåre, seit er sie verlassen hatte. wendete sich daher an die Kellnerin des Hauses und fragte sie, was sich während seiner Abwesenheit zugetragen habe, daß sie alle so verlegen und mißgestimmt schienen. Da die alte Haushälterin ihrem Herrn sehr zugethan war und nicht wollte, daß noch Jemand, den traurigen Unfall erführe, so erwiderte fie dem Fortunat:,,Sei unbekümmert, es wird sich schon wieder geben.

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Unser Herr hat einen Brief aus Florenz erhalten, in elchem ihm der Tod eines von ihm sehr geliebten Freundes

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gemeldet wird. Ich weiß, daß er lieber einen Bruder verlos ren hatte, als diesen seinen Freund." Damit gab sich Fortunat zufrieden, forschte nicht weiter nach, sondern nahm auch eine betrübte Miene an um die allgemeine Trauer nicht zu stöDie Frau des braven Edelmanns, der von dem Bu= ben ermordet worden war, harrte indeß vergeblich auf die Rückkehr ihres Gemahls. So groß ihre Angst und ihr Kummer um ihn war, so schwieg sie doch noch bis zum andern Morgen, dann aber schickte sie einen ihrer Vettern an den königlichen Hof, und ließ sich erkundigen, ob ihr Mann etwa im Dienste des Königs ausgesandt worden sei, oder was man sonst von ihm wiffe. Als man aber bei Hofe vernahm, daß nach dem Edelmann gefragt wurde, da fiel es den Råthen des Königs erst auf, daß er weder gestern noch heute an den Hof gekommen wåre, und sie gingen zu ihrem Herrn und meldeten ihm, daß der Edelmann weder in seinem Hause noch bei Hofe sich seit ges stern Mittag eingestellt habe. Der König sagte:,,Gehet fos gleich nach seinem Hause und sehet zu, ob er die ihm anvertraueten Kleinode mitgenommen hat." Obschon nằmlich jedermann die Rechtlichkeit des Edelmanns kannte, so faßte der König unter diesen Umständen doch einen Argwohn, ob er etwa mit dem reichen Schaße davongegangen wåre, denn der König bedachte, daß schon mancher, der allezeit fromm und ehrbar ge= lebt, großer Versuchung unterlegen sei. Ueberdieß pflegt bei den Menschen alle Liebe und alles Vertrauen zu Ende zu sein, sobald es sich um Geld und Gut handelt, so schickte denn der König nach dem Hause des Edelmanns und ließ sich, obgleich er ihn allezeit lieb und werth gehalten hatte, eifriger nach dem Schmucke als nach dem Edelmann erkundigen. Als die Räthe in das Haus der Edelfrau kamen, so erzählte diese ihnen alles, was sie wußte, wie ihr Mann ausgegangen sei, um mit den Italienern zu essen, wie einer von diesen mit seinem Ringe und

seinen Schlüsseln gekommen sei, um den Schmuck abzuholen, welcher aber nicht zu finden gewesen wåre, und wie sie seitdem nichts von ihrem Gemahl gesehn und gehört habe. Die Räthe des Königs fragten nun weiter nach, ob der Edelmann nicht einen besonders sichern Ort zur Aufbewahrung der Kleinodien gehabt habe und die Frau erwiderte ihnen:,,Was er irgend werthvolles von Schriften und Kostbarkeiten hatte, das pflegte er alles in den Kasten zu thun, den ich im Beisein des Italieners eröffnete um den Schmuck zu suchen. Ich weiß auch, daß er diesen allezeit hier aufzubewahren pflegte, aber ich habe ihn doch nicht darin gefunden, sonst hätte ich ihn sicher dem Italiener, der den Ring meines Mannes und die Schlüssel brachte, überantwortet."/ Die Räthe ließen den Kasten öffnen, und fanden wie ihnen die Frau gesagt hatte, den theuern Schmuck nicht. Darauf durchsuchten sie das ganze Haus, kein Kasten, kein Schrank, kein Winkel blieb undurchforscht, aber sie sahen sich endlich genöthigt, die schwer bekümmerte Frau zu verlass sen und dem Könige die traurige Botschaft zu überbringen, daß die Kleinode wie ihr Hüter verschwunden wären. Der König erschrack über diese Nachricht nicht nur, weil ihm eine große Summe verloren ging, sondern mehr noch deßwegen, weil solche ausgezeichnete Kleinodien auch mit viel größeren Summen nicht leicht wieder zu gewinnen waren. Er gab Befehl, den Italiener, bei welchem der Edelmann gespeist, mit all seinem Gesinde in das Gefängniß zu setzen, um zu erfahren, wo der Edelmann hingekommen wäre. Als nun Roberto und alle seine Leute am fünften Tage, nachdem der Mord geschehen war, zu Tische saßen, kamen die Håscher und nahmen sie gefangen. Es waren ihrer neun Personen: zwei Herren, zwei Schreiber, ein Koch, ein Stallknecht, zwei Mägde und Fortunat. Diese alle wurden in das Gefängniß geführt, jeder in ein anderes, und einzeln befragt: wo der Edelmann hingekommen

sei? Da sagten alle einstimmig, mit Ausnahme des Fortunat, der nichts wußte: der Edelmann sei mit Andreas nach dem Effen fortgegangen und nicht zurückgekommen. Die Richter aber gingen hierauf in das Haus Robertos und durchsuchten dasselbe auf das sorgfältigste, ob sie irgend eine Spur von dem Edelmann oder den Kleinodien fånden. Nachdem sie nun vergebens das ganze Haus, alle Kisten und Kasten, die Stallgebäude und die Niederlagen durchsucht und nichts gefunden hatten und sich bereits zum Weggehen anschickten, da fiel noch einem von ihnen der Brunnen auf, welcher in einer Ecke des Hofes stand. Er ging in das Haus, holte aus einer Bettstelle eine Hand voll Stroh, zündete dieses an und warf es in den Brunnen. Da sah er denn bei dem Scheine des Feuers das Bein eines Menschen über das Waffer emporragen und schrie: ,,Mord! Mord! der Leichnam ist gefunden!" Man ließ nun einen kräftigen Mann in den Brunnen hinab, welcher den Leichnam an ein Seil befestigte, und bald darauf ward dieser em= porgezogen, den man sogleich für den vermißten Edelmann erkannte, obschon er durch die Fäulniß sehr entstellt war. Man fand auch die Wunden an dem Körper, welche demselben das Leben geraubt hatten, und als man nun den Todten vor dem Hause Robertos öffentlich auf einer Bahre ausstellte, so daß ihn alles Volk sehen konnte, da ergriff dieses eine solche Wuth gegen die ohnedem als Wuchrer verhaßten Italiener, daß keiner von diesen, wie unschuldig sie auch waren, feines Lebens auf der Straße sicher war. Die zu London lebenden Italiener mußten sich lange Zeit in ihren Häusern verbergen und wurden auch da noch von dem empörten Volke bedroht. Als dem Könige die Nachricht von Auffindung des Leichnams hinterbracht wurde, befahl er, daß man die Gefangenen auf die Folter bringen sollte um das Geständniß der Wahrheit von ihnen zu erpressen. Zuerst wurde der arme Roberto gemartert. Man

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