ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Zwölfzahl laufe von 'Amram bis Sadok und die andere von Ahima'aş bis Jehosadak,,der von dannen zog, als Jahve Juda und Jerusalem durch Nebukadneṣar wegführen ließ". Aber man kann nur nicht einsehen, mit welchem Rechte er die zwei Anfangsglieder der dort gegebenen Genealogie, nämlich Levi und Keháth (V. 27 f.), weggelassen hat. Ferner bemerkt er, um seiner Beobachtung Wichtigkeit zu verleihen:,,Sadok war der Priester, unter dem die erste Epoche der Urgeschichte Israels ihren Abschluß fand, Jehoṣadak, der zwölfte Nachkomme in der Priesterreihe seit Sadok, war der Priester, unter dem das babylonische Exil erfolgte". Aber in bezug auf Sadok ist auch diese Behauptung falsch. Denn wenn Sadok als ,,Priester" in Betracht kommen soll, dann darf die Reihe erst mit Aaron angefangen werden, und dann ist Sadok der elfte. Wenn man aber, um die 480 von 1 Kön 61 durch diese Genealogie zu erklären, noch Sadoks Sohn Ahimá as zur ersten Gruppe von Aaroniden hinzunimmt, wie es früher bereits E. Bertheau im KEHB zum Richterbuche, 2. Aufl., S. XVI getan hat, dann ist wieder in der zweiten Gruppe die Zwölfzahl zerstört und Jehosadak bloß der elfte. Also durch diese neueste Bemerkung ist unsere Erkenntnis nicht gefördert worden.

Daß die Angaben der israelitischen Geschichtsbücher über die Chronologie Widersprüche enthalten, wie dies ja auch psychologisch erklärlich ist (s. o. § 5), dies braucht nur durch einen einzigen Fall belegt zu werden, nämlich nach 2 Kön 8 26 war Ahasja von Juda bei der Thronbesteigung 22 Jahre alt, aber nach 2 Chron 22 2 schon 42 Jahre. Es hat aber doch auch Wellhausen noch 1875 in die Zeitrechnung des Buches der Könige seit der Teilung" (Jahrbb. f. deutsche Theol. XX, 607 ff.) auseinander gesetzt, daß die Annahme von Ewald, nur die angegebenen Summen der Regierungsjahre gehören dem Stoffe der Überlieferung an, die Bemerkungen über die Synchronismen der judäischen und der israelitischen Könige aber seien erst durch Rechnung aus jenen überlieferten Materialien gewonnen, richtig sei.

=

Indes Stade hat dann 1881 in seiner Gesch. Israels I, 96 f. die Meinung vertreten, daß auch die Summen der Regierungsjahre ein Kunstprodukt seien. Denn auch sogar die Angaben über die Regierungsjahre der judäischen Könige lassen sich nach ihm folgendermaßen auf die Zahl 40 reduzieren: 1) Rehabeam 17+ Abia 3 = 20 40; 2) Asa 41=40+1; 3) Josaphat 25+ Joram 8+Ahasja 1 +Athalja 6=40; 4) Amaṣja 29 + Ussia 52 = 81 = = 2 × 40 + 1; 5) Jotham 16+ Ahas 16+ Hiskias Regierungszeit bis 722, also 6 Jahre = 38402". Nachdem er hinzugefügt hat, daß der Rest von Hiskias Regierung (23 Jahre) zusammen mit der des Manasse (55) und Amon (2) abermals die Zahl 80=2×40 ergebe, ruft er aus:,,Ein solches Spiel der Zahlen ist nicht Erzeugnis des Zufalles, sondern kunstmäßiger Berechnung!" Diese Meinung Stades leidet aber an folgenden Schwierigkeiten: a) Wie schon gesagt, ist außer 1 Kön 61 eine zweite Periode von 480 Jahren nicht angedeutet. 8) Wie sollen die theologischen Voraussetzungen der nachexilischen Zeit zur Annahme einer solchen zweiten Periode von 480 Jahren geführt haben? y) Wären die Regierungsjahre der Könige unbekannt

gewesen, so wüßte man nicht, warum nicht, wie im Richterbuche und anderwärts runde Zahlen, also 20, 40, 80 gewählt worden wären. d) Das Auffallende an den überlieferten Zahlen der Regierungsjahre ist nicht vorhanden, wenn man die Zahlen läßt, wie sie sind, und was gibt die Erlaubnis dazu, bei 722 die Regierungszeit Hiskias zu zerschneiden?

Aber da auch abgesehen von diesen grundlosen Hypothesen die chronologischen Angaben des AT über die Königszeit erwiesenermaßen mehrere Schwächen besitzen, so können sie nicht als absolut sicher den assyrischen gegenüber gestellt werden, nach denen Ahabs Teilnahme an der Schlacht bei Karkar im Jahre 854, Jehus Tributleistung im Jahre 842, Azarja (= Ussia) in den Jahren 742 bis 740 erwähnt ist, Menahems Tributzahlung ins Jahr 738, Samarias Eroberung ins Jahr 722 und Sanheribs Zug gegen Jerusalem ins Jahr 701 fiel. Vgl. die ausführliche Untersuchung in meinen Beiträgen zur bibl. Chronologie (Zk Wk L. 1883, 449-458 und 617-621) und die klare Inschriftenvorführung in A. T. Clay, Light on the Old Test. from Babel (1907), p. 314 ff.

Darnach muß man zugleich von der Ununterbrochenheit der assyrischen Eponymenliste und zugleich von der wesentlichen Richtigkeit der im AT angegebenen Regierungszeiten ausgehen und demjenigen Versuch über die Chronologie der israelitischen Königszeit beistimmen, der die geringsten Änderungen der alttestamentlichen Angaben fordert. Dies tut der von A. Kamphausen in der ZATW 1893, 193 ff. und dann in dem Buche,,die Chronologie der hebräischen Könige" (1893) vorgelegte Versuch. Denn er bedarf nur sechs Änderungen der in der alttestamentlichen Tradition gegebenen Regierungszeiten, um die Konkordanz der Denkmäler und der Bibel herzustellen. Der Tod Salomos fiel darnach auf das Jahr 937. Kamphausens chronologische Ansätze werden daher im allgemeinen von der folgenden Darstellung verwendet werden, nur erscheinen mir die Abweichungen noch jetzt richtig, die in meiner Einleitung ins AT hauptsächlich bei den Büchern der Chronika bemerkt sind.

§ 32. Die prophetisch begonnene, aber menschlich verdorbene Weiterleitung des Gottesreiches und dessen innerisraelitische Bekämpfung (ca. 937 bis ca. 860).

1. Die prophetische Gegenwirkung gegen die Abweichungen vom Ideal des israelitischen Königtums, die in Salomos Herrschaft schließlich grell zu Tage traten. Die religionsgeschichtliche Verirrung, zu der Salomo durch die Erlaubnis zur Erbauung von Kultstätten fremder Götter die Bahn brach, war so schwer und schloß für den Bestand der wahren Religion Israels eine solche Gefahr in sich, daß dagegen sich eine göttlich-prophetische Reaktion erheben mußte. Einer aus den Prophetenkreisen, Ahia von Silo, wurde sich in der Tat des Auftrages gewiß, zur Einschränkung der Herrschaft von Salomos Nachkommen mitzuwirken. Er vollzog

diesen Auftrag, indem er den schon erwähnten Ephraimiten Jerobeam durch die sinnbildliche Handlung der Mantelzerreißung mit der Herrschaft über zehn Stämme Israels betraute (1 Kön 11 29–39).

2. Äußerliche Anlässe und menschliche Nebenmotive der Reichsspaltung.

a) Auch in politisch-sozialer Hinsicht hatte, wie gezeigt worden ist, die Regierungsart Salomos eine Richtung eingeschlagen, daß der natürliche Freiheitssinn der Bürger und das selbstverständliche Streben nach Gleichheit der Stämme im Staate sich verletzt fühlen mußte. Dieser Anlaß wurde vollends auch noch durch die jugendlich trotzige Unnachgiebigkeit verstärkt, mit der Rehabeam auf dem Landtage zu Sichem die ihm vorgetragenen Wünsche, den auf dem Volke lastenden Druck der Staatsleistungen zu beseitigen, durch eine schroffe Drohung beantwortete (121-19).

b) Aber zu diesen berechtigten Anlässen, eine Änderung jener Regierungsart und eine Sicherung der bürgerlichen Unabhängigkeit anzustreben, traten freilich auch noch Tendenzen hinzu, die von Schlaffheit und Selbstsucht nicht frei waren. Bei den nördlichen Stämmen ging das Wegstreben vom einheitlichen Königtum über ganz Israel doch mit Gleichgültigkeit gegen die nationale Pflicht, also mit Mangel an Nationalbewußtsein und an Gefühl für die Gemeinsamkeit der Interessen des Jahvevolkes parallel, wie ein Liebäugeln mit den Grenznachbarn ja schon früher bei Jissachar und Asser gerügt wird (Gen 49 14. 20) und wie Asser und Ruben auch weiterhin saumselige Pflichtvergessenheit gegenüber den bedrängten Brüdern sich schulden kommen ließen (Richt 5 15-17). Ferner speziell bei dem mächtigen Stamme Ephraim verschaffte sich das fortdauernde Streben nach Hegemonie (Richt 81 121-6) und die Rivalität mit Juda eine neue Befriedigung. Denn von Ephraim war ja schon zu Davids Zeit einmal die Parole ausgegangen Wir haben keinen Teil an David noch ein Erbe am Sohne Isais. Ein jeglicher mache sich auf zu seinen Hütten, o Israel!" (2 Sam 201), und dieser selbe Ruf erscholl nun auch jetzt wieder zu Sichem, nur in folgender noch lebhafteren Form (1 Kön 12 16, vgl. meine Syntax § 358d!):

"

[ocr errors][merged small][merged small]

Zu déinen Zelten, o Ísrael!

Jétzt sorg für deín Haus, o Dávid!"

[ocr errors]

3. Die Bestandteile des Jahvevolkes, die bei der Reichsspaltung der davidischen Dynastie geblieben sind: a) im Süden die noch übrigen Teile des Gebietes von Simeon (1 Kön 19 3, wo Beerseba, das zu Juda gehört" erwähnt ist). b) Die Israeliten, die in den Orten des Stammesgebietes von Juda wohnten (1217). c) Weil ja Jerusalem ursprünglich im Stammesgebiete Benjamins lag, wenigstens der südliche Teil desselben bis etwas südlich von Bethel. Daher heißt es in 1 Kön 12 21, daß Rehabeam versammelt habe das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin“, während der nördlichere Teil des Stammesgebietes von Benjamin zum nördlichen Reiche gehörte (12 29 15 17). d) Auch die westlichen Städte Sora und Ajjalon, die im Gebiete der Daniten lagen (Jos 19 41f.), haben zum südlichen Reiche gehört (2 Chron 11 10). e) Dazu kamen noch die meisten Leviangehörigen und andere Bewohner des mittleren und nördlichen Palästina, die dem Tempelkultus zu Liebe nach dem Süden wanderten (2 Chron 11 13-17). Das südliche Königreich wurde nach seinem Hauptbestandteil Juda genannt, während das nördliche Königreich den Namen Israel erbte (1 Kön 12 16), da es die Hauptmasse des Gesamtvolkes umschloß.

Der engere Gebrauch des Namens "Israel" bildete sich, als im Gegensatz zu Juda mit seinem davidischen Königtum die andern Stämme sich um Ephraim scharten und dessen Hegemoniebestrebungen fortsetzten. Dieser Hergang der Geschichte dieses Sprachgebrauches hat die Quellen, welche in bezug auf die vor der Reichsspaltung liegende Zeit den Ausdruck Israel vom gesamten Jahvevolke verwenden (vgl. nur z. B. „Da Israel jung war usw. und rief meinen Sohn aus Ägypten usw. Hos 111 12 10 usw.), und die Natur der Sache für sich, denn die Majorität einer Gesamtmasse behält bei einer Spaltung eben natürlicherweise die frühere Gesamtbenennung bei. Dies ist gegenüber einer jetzt vielfach vertretenen Behauptung, als wenn Juda in der früheren Zeit gar nicht zu Israel gehört hätte (s. o. § 29, 1 gegen Ende), hervorzuheben gewesen.

Manche Vertreter dieser neueren Behauptung drücken sich nun auch über den Vorgang der Reichsspaltung so aus,

als wenn Juda sich seinerseits damals von Israel getrennt hätte und die Reichsspaltung ein Abfall Judas von Israel gewesen wäre.

So spricht Stade (Gesch. Israels I, 344. 347) vom „Abfall Judas vom Reiche" und von „Juda dem abgefallenen Stamme", und andere Vertreter derselben Richtung sprechen ebenso. Aber dafür gibt es keinen Beweis. Denn in Mi 5 2b ist gesagt,,daß der Rest seiner Brüder zurückkehren werden samt den Kindern Israel". Jer 3 18 lautet:,,und in jenen Tagen wird das Haus Juda samt dem Hause Israel wandern und in Gemeinschaft kommen aus dem Lande des Nordens zu dem Lande usw.", und selbst wenn gemeint wäre ,wird das Haus Juda zum Hause Ísrael wandern", so wäre das nur ein Akt, der sich auf das Exil bezöge und meinte, daß die Judäer den Anstoß zur gemeinsamen Rückkehr geben werden. Ferner in Hes 234 hat der Ausdruck,,die größere Schwester“ zunächst lokalen Sinn und bezeichnet dann,,die bedeutendere, mächtigere Abteilung" Gesamtisraels; denn in 16 46 ist Samaria ebenso die größere Schwester Jerusalems genannt und Sodom die kleinere Schwester. Letztere Bezeichnung kann nun nicht die jüngere meinen, folglich ist auch die erstere Bezeichnung nicht im Sinne einer Altersangabe aufzufassen. Wenn endlich Jehoas als König von Israel in 2 Kön 149 sein Reich mit der Zeder, aber Juda mit der Distel vergleicht, so ist dies natürlich kein Beweis für jene neuere Behauptung (so richtig auch W. Möller, die messianische Erwartung der vorexilischen Propheten 1906, 40f.).

Gegen diese Behauptung aber spricht klar das gesamte Geschichtsbewußtsein des Jahvevolkes, und schon A. Köhler sagt in seinem Lehrb. der bibl. Gesch. II, 2, S. 5 richtig: „Die Tatsache läßt sich nicht leugnen, daß nach der Darstellung der alttestamentlichen Geschichtsschreibung das ganze Zwölfstämmevolk unter dem Zepter Davids und dann Salomos geeinigt waren, unter Rehabeam aber nicht Juda sich von den nördlichen Stämmen, sondern diese sich von jenem losrissen."

Ferner ist in Am 9 11 darauf hingeblickt, daß die Hütte Davids, wozu das Haus Davids durch die Reichsspaltung geworden war, wieder wie in den Tagen der Vorzeit, d. h. eben wie in der Glanzzeit unter David und Salomo, werden, also ihre Verluste ersetzt bekommen wird. Auch nach Hos 35 werden die Israeliten nach der Isolierhaft, die sie zu ihrer Läuterung durchmachen müssen, sich zur davidischen Dynastie hinflüchten, und in Jes 7 17 ist ausdrücklich gesagt:,,Seitdem Ephraim von Juda abfiel."

Diese Aussprüche der späteren Propheten lassen sich aber mit der Tatsache, daß die göttlich-prophetische Mitwirkung in der Person Ahias ein Moment bei der Reichsspaltung gewesen war, wohl vereinigen. Denn Jerobeam I. und seine Nachfolger hatten die Verirrungen Salomos und seiner nächsten Nachfolger übertroffen, und deshalb konnte dem davidischen Hause um so leichter verziehen und die Rückgängigmachung

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »